f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Donnerstach 07.04.05
Mit gemischten Vorgaben geht der deutsche Aktienmarkt in den Tag. Nachdem Standardwerte an der Wall Street im Schnitt leicht, aber nicht so stark gewonnen hatten wie zuvor deutsche Blue Chips, verzeichnete Tokio Gewinnmitnahmen. Dax & Co. dürften wenig verändert eröffnen, wobei sich die sinkenden Ölpreise tendenziell stützend auswirken sollten.
Nennenswerte Impulse von außen könnte der Aktienmarkt am Nachmittag erhalten, wenn Zahlen zu Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und zu Umsätzen im Großhandel aus Amerika einlaufen. Anleger könnten aus ihnen Rückschlüsse auf die künftige Zinspolitik ziehen.
Rentenmarkt zeigt sich robust
Der deutsche Rentenmarkt geht mit recht guten Vorgaben aus Amerika in den Donnerstag und könnte sich gut behauptet zeigen, nachdem er schon am Mittwoch sich robust gezeigt hatte. Die sinkenden Ölpreise mildern die Inflations- und Zinsfurcht. Der für den deutschen Markt wegweisende Terminkontrakt Bund-Future schloß am Mittwoch nach zwischenzeitliche Gewinnen bei 118,84 Prozent zu. Eine nächste technische Unterstützung sieht ein Analyst für den Bund-Future bei 118,48 Prozent. Ein Widerstand liege bei 118,96 Prozent.
Euro gegenüber dem Dollar leicht im Plus
Der Euro tendiert am Donnerstag zum Dollar etwas fester. Die Gemeinschaftswährung wird mit 1,2895 Dollar gehandelt, also um 0,21 Prozent höher als am Mittwoch. Am Dienstag war sie auf ein Zwei-Monats-Tief bei 1,2800 Dollar gefallen. Gegenüber der japanischen Währung lag der Dollar nahe seines Fünf-Monats-Hochs von 108,90 Yen, das er am Dienstag erreicht hatte. Er wurde am Donnerstag um 108,42 Yen gehandelt. Unterstützt wurde der Kursanstieg des Dollar durch die Erwartung einer Zinsanhebung in Amerika. Ein Händler gab aber zu bedenken, „der Devisenmarkt sollte sich nicht zu sehr und zu lange an den Zinsunterschieden festhalten oder an den Erwartungen von schnelleren Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten.” Derzeit versuche der Markt, Dollarkäufe zu rechtfertigen. Der Schweizer Franken notierte bei rund 1,2043 Franken je Dollar und etwa 1,5517 Franken je Euro.
Tokioter Börse leichter
Etwas leichter tendieren die Aktienkurse am Donnerstag im späten Tokioter Handel. Die Anleger nähmen Gewinne mit, nachdem der Nikkei in den vergangenen fünf Tagen insgesamt 2,3 Prozent gewonnen habe, erklären Händler. Außerdem fehlten Kaufanreize. Die Abwärtsbewegung dürfte jedoch begrenzt sein, da das Verhältnis von Angebot und Nachfrage noch immer günstig sei. Bis 6.05 Uhr MESZ verliert der Nikkei-225-Index 0,5 Prozent oder 56 Punkte auf 11.771. Der Topix-Index sinkt um 0,4 Prozent oder vier Zähler auf 1.192.
Aktienmarkt Hongkong nach Feiertag schön im Plus
Fehlende Kaufanreize lassen den Aktienmarkt in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit) auf der Stelle treten. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Minus von einem Punkt auf 13.561. Die Umsätze seien vergleichsweise gering, sagen Händler. Größter Kursverlierer sind CNOOC, die aufgrund des sinkenden Ölpreises 1,1 Prozent auf 4,35 Hong Kong Dollar nachgeben. Gerüchte um eine Restrukturierung verhelfen China Unicom zu einem Plus von 0,8 Prozent auf 6,30 Hong Kong Dollar. Der Rückgang des Ölpreises wird nach Meinung von Marktbeobachtern die Börse zwar vorübergehend stützen, doch reiche die Kauf-Dynamik nicht aus, um den Markt deutlicher nach oben zu bringen. Kurzfristig bilde die Marke von 13.700 Punkten einen Widerstand.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Einen Hauch höhter zeigten sich die amerikanischen Aktien am Mittwoch nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann 0,12 Prozent auf 1.481,95 Punkte.
Dell erhöhten sich am Mittwoch im nachbörslichen Handel auf Nasdaq.com bis 18.29 Uhr Ortszeit um 1,3 Prozent auf 38,63 Dollar. Der Computerhändler hat sein Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet und sowohl die Prognose für das erste Quartal als auch das langfristige Umsatzziel von 80 Milliarden Dollar bekräftigt. Für das erste Quartal geht Dell weiterhin von einem Gewinn je Aktie von 0,37 Dollar bei einem Umsatz von 13,4 Milliarden Dollar aus, was den Konsensschätzungen entspricht. Die Aktien von Alcoa waren vom nachbörslichen Handel ausgesetzt. Das Unternehmen, das traditionell die Berichtssaison in den Vereinigten Staaten eröffnet, wies nach Börsenschluss einen im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent niedrigeren Nettogewinn aus. Höhere Aluminiumpreise hätten die gestiegenen Energiepreise und die Kosten für Restrukturierung und Akquisitionen nicht ausgeglichen, teilte das Unternehmen mit. Vor Sonderposten betrug das Ergebnis je Aktie 0,39 Dollar und entsprach damit der Analystenprognose. Beim Umsatz blieb die Gesellschaft etwas hinter den Erwartungen zurück. Ausgewiesen wurden 6,29 Milliarden Dollar. Erwartet worden waren 6,34 Dollar.
Wall Street mit leichten Gewinnen
Etwas fester haben sich die amerikanischen Börsen am Mittwoch gezeigt. Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) legte 0,3 Prozent oder 28 Punkte auf 10.486 Punkte zu. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent oder 3 auf 1.184 Punkte. Der Nasdaq-Composite zeigte sich hingegen nahezu unverändert im Vergleich zum Vortag bei 1.999 Zählern.
Schützenhilfe erhielten die Aktien unter anderem von Alan Greenspan. Der Chairman der Notenbank hatte am Dienstag darauf hingewiesen, daß der hohe Ölpreis einen Aufbau der Lagerbestände begünstige. Dies wiederum sorgte dafür, daß sich der Ölpreis schon zu Beginn des Handels etwas leichter zeigte. Der Ausweis des Energieministeriums bestätigte die Einschätzung des Fed-Chairmans, da die Rohöllagerbestände im Vergleich zur Vorwoche um 2,4 Millionen Barrel und damit noch stärker als erwartet stiegen sind. Der Ölpreis zeigte sich daraufhin an der Nymex etwas leichter, was dem Aktienmarkt half.
Unter den Einzelwerten zeigten sich Alcoa unverändert. Traditionsgemäß läutet Alcoa die Berichtssaison der Blue-Chips ein, jedoch erst nach Börsenschluß. Im Konsens erwarteten Analysten, daß der Aluminiumkonzern in den Monaten Januar bis März einen Gewinn je Aktie von 0,39 Dollar eingefahren hat. Alcoa schlossen vor dem Ausweis, der sich für den Gewinn je Aktie auf 0,40 Dollar belief, auf Vortagesschluss bei 29,98 Dollar. IBM gehörten zu den Verlierern im Dow. Die Titel verbilligten sich um 0,6 Prozent auf glatt 89 Dollar. Das Unternehmen will das Aktienoptionsprogramm im ersten Quartal noch stärker ausweiten.
Network Appliance stiegen hingegen um 4,6 Prozent auf 28,45 Dollar. Das Unternehmen hatte eine Vertriebspartnerschaft mit IBM abgeschlossen. Siebel Systems fielen nach enttäuschenden Aussagen zum Geschäft mit Software-Lizenzen um 9,7 Prozent auf 8,26 Dollar. Forest Laboratories gaben 12 Prozent auf 33,51 Dollar nach. Der Pharmahersteller hatte mitgeteilt, daß der Gewinn je Aktie im vierten Quartal unter den eigenen Prognosen sowie unter den Schätzungen der Wall Street ausfallen wird.
Amerikanische Anleihen knapp behauptet
Etwas fester haben sich die Notierungen der amerikanischen Anleihen am Mittwoch zum Handelsende in New York gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent stiegen um 9/32 auf 96-19/32 und rentierten mit 4,43 Prozent nach 4,47 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury legte um 8/32 auf 109-15/32 zu. Die Rendite betrug 4,73 Prozent nach 4,75 Prozent. Der Handel sei relativ impulslos verlaufen, hieß es von Beobachtern. Die zehnjährige Anleihe befinde sich weiter in der Handelsspanne zwischen 4,40 Prozent und 4,50 Prozent. Wichtig sei aus technischer Sicht zunächst, dass die Marke bei 4,42 Prozent halte, so ein Händler. Wichtige Konjunkturdaten standen am Berichtstag nicht auf dem Programm.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.