Spezialistin quetschte Hoden
Folterknast Guantánamo |
Erneut Enthüllungen zu »Verhörpraktiken« der US-Army. Diesmal erblicken FBI-Berichte von 2002 und 2003 das Licht der Öffentlichkeit |
Im Spezialgefangenenlager des US-Militärstützpunkts Guantánamo auf Kuba wurde bereits seit mindestens 2002 gefoltert. Das Pentagon in Washington war darüber spätestens ab Jahresbeginn 2003 informiert. Es unternahm nichts gegen die systematisch durchgeführten Mißhandlungen, denen sich Gefangene der US-Army aus dem Afghanistan-Feldzug wehrlos ausgeliefert sahen. Dem anhaltenden Abu-Ghraib-Skandal folgte am Dienstag, als das der Agentur AP zugespielte Papier bekannt wurde, der Guantánamo-Skandal. (jungewelt.de) |
Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten dokumentiert.
Mitglieder einer US-Spezialeinheit im Irak hätten Gefangenen vor den Augen von Agenten des US-Militärgeheimdienstes geschlagen und misshandelt, heißt es in dem am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Dokument. Es wurde zwei Monate nach der Veröffentlichung von Fotos verfasst, die die Misshandlung irakischer Inhaftierter im Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad zeigten.
Die Geheimdienstmitarbeiter hätten zudem Gefangene mit Brandmalen und Blutergüssen gesehen, hieß es in dem Dokument, das der Chef des militärischen Geheimdienstes an das US-Verteidigungsministerium weitergeleitet hatte. Einige der Gefangenen hätten über Nierenschmerzen geklagt, was auf grobe Gewalteinwirkung auf dieses Organ schließen lasse.
Übel ins Gesicht geschlagen
Zwei Geheimdienstmitarbeiter, die Inhaftierte in einem Gefangenen-Lager in Bagdad verhört hätten, hätten gesehen, wie Mitglieder des Sonderkommandos „einem Gefangenen ins Gesicht schlugen, bis er medizinischer Hilfe bedurfte", hieß es weiter. Die Geheimdienstmitarbeiter seien dann aufgefordert worden, den Raum zu verlassen. Ein Zeitpunkt für den Zwischenfall wurde nicht genannt.
Die Spezialeinheit habe die Geheimdienstmitarbeiter bedroht und aufgefordert, die Zwischenfälle nicht zu melden. Außerdem seien sie angewiesen worden, das Gelände des Lagers nicht ohne Erlaubnis zu
verlassen.
US-Militär nimmt Afghanen gefangen (AP) | |
Tod im US-Gefängnis
Misshandlungsverdacht in Afghanistan
Das Pentagon hat auf den offenen Brief der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) an Verteidigungsminister Donald Rumsfeld reagiert, worin Aufklärung von "Verbrechen amerikanischer Truppen in Afghanistan" gefordert wurde. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, dass seit dem Ende der Taliban-Herrschaft in US-Gefängnissen in Afghanistan acht Häftlinge gestorben seien. In drei Fällen seien derzeit noch Untersuchungen im Gange, sagte ein Sprecher des Kommandos in der US-Armee, das mit den Ermittlungen betraut ist. Ursprünglich hatte die US-Armee sechs Todesfälle öffentlich bestätigt.
Zu den jetzt bekannt gewordenen beiden neuen Fällen zähle ein Gefangener, der bereits schwer verletzt vor dem Tor eines US-Stützpunkts von afghanischen Milizionären zurückgelassen worden sei und dann später in US-Gefangenschaft gestorben sei, sagte ein hochrangiger Armee-Vertreter.
Als weiteres Beispiel nannte die Menschenrechtsorganisation den Fall eines Afghanen, der im Herbst 2002 von vier Soldaten festgenommen und getötet worden sei. Dies gehe aus einem Ermittlungsbericht der Streitkräfte hervor. Die Akte sei aber allem Anschein nach geschlossen worden, welche Maßnahmen gegen die Täter ergriffen worden seien, sei unklar. Ferner sei ein am 24. September diesen Jahres festgenommener Mann am nächsten Tag in US-Gewahrsam gestorben. Dazu wurden keine weiteren Details genannt.
HRW hatte der US-Armee und US-Geheimdienstmitarbeitern wiederholt systematische Misshandlungen von Gefangenen in Afghanistan vorgeworfen. Die Organisation hatte in zwei Berichten auf sechs Todesfälle hingewiesen, die bis ins Jahr 2002 zurückreichen. Die Verantwortlichen müssten konsequent bestraft werden, schrieb der Asien-Direktor von Human Rights Watch, Brad Adams, in dem offenen Brief an US-Verteidigungsminister Rumsfeld.
(N24.de, AFP, AP)
| 15.12.04 |
Nach dem Misshandlungsskandal von Abu Ghoreib hat die US-Marine neue Dokumente über die Folter von Irakern mit Elektroschocks und Scheinhinrichtungen veröffentlicht.
Demnach wurde ein irakischer Häftling im April in Mahmudija von Marineinfanteristen mit Elektroschocks regelrecht „zum Tanzen“ gebracht. Die am Dienstag (Ortszeit) per Gerichtsbeschluss herausgegebenen Berichte dokumentieren insgesamt zehn schwerwiegende Misshandlungsfälle.
Vor Erdloch niedergekniet
Ein anderer Gefangener erlitt im August 2003 in Mahmudija schwere Verbrennungen, nachdem seine Hand von US-Soldaten mit Alkohol übergossen und angezündet worden war. In Diwanijah im Südirak mussten vier Jugendliche vor einem Erdloch niederknien. Danach gaben US-Soldaten Schüsse aus einer Pistole ab, um eine Scheinhinrichtung zu inszenieren. In Kerbela hielt ein US-Soldat einem Iraker für ein Foto eine Pistole an den Kopf.
An den dokumentierten Fällen waren nach Marine-Angaben 24 Soldaten beteiligt. Nach Angaben der Tageszeitung „Washington Post“ wurden bereits elf Armeeangehörige von einem Militärgericht verurteilt.
Folter praktisch gang und gäbe
Misshandlung und Folter von Irakern durch US-Elitesoldaten seien weit verbreitet gewesen, erklärte die amerikanische Bürgerrechtsunion (Aclu). Die Menschenrechtler hatten die Herausgabe der Dokumente per Gerichtsbeschluss erzwungen. Nach Auffassung der Aclu konnten die weit verbreiteten Misshandlungen nicht ohne Führungsfehler auf höchster Ebene geschehen.
Der Leiter der Menschenrechtsorganisation, Kennets Roth warf der US-Regierung vor, das Klima für Misshandlungen von Gefangenen geschaffen zu haben. Roth berichtete in einem Interview mit „Stern“-Online von einem Gespräch mit der nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice im Sommer dieses Jahres. Darin habe sich die designierte US-Außenministerin geweigert, das Recht auf Verhöre ohne Zwang anzuerkennen.
„Immer größere Schmerzen“
„Sie und andere scheinen zu glauben, dass es legal ist, Gefangene zum Reden zu zwingen, indem man ihnen immer größere Schmerzen zufügt, Leiden und Erniedrigung verschärft. In diesem Sinn wird Präsident (George W.) Bush die systematische Verletzung von Menschenrechten aufrechterhalten", sagte Roth.
Erik Saar, an Arabic speaker who was a translator in interrogation sessions, has produced a searing first-hand account of working at Guantánamo. It will prove a damaging blow to a White House still struggling to recover from the abuse scandal at Abu Ghraib jail in Iraq.
In an exclusive interview, Saar told The Observer that prisoners were physically assaulted by 'snatch squads' and subjected to sexual interrogation techniques and that the Geneva Conventions were deliberately ignored by the US military.
He also said that soldiers staged fake interrogations to impress visiting administration and military officials. Saar believes that the great majority of prisoners at Guantánamo have no terrorist links and little worthwhile intelligence information has emerged from the base despite its prominent role in America's war on terror.
Saar paints a picture of a base where interrogations of often innocent prisoners have spiralled out of control, doing massive damage to America's image in the Muslim world.
Saar said events at Guantánamo were a disaster for US foreign policy. 'We are trying to promote democracy worldwide. I don't see how you can do that and run a place like Guantánamo Bay. This is now a rallying cry to the Muslim world,' he said.
Saar arrived at Guantánamo Bay in December 2002, and worked there until June 2003. He first worked as a translator in the prisoners' cages. He was then transferred to the interrogation teams, acting as a translator.
Saar's book, Inside the Wire, provides the first fully detailed look inside Guantánamo Bay's role as a prison for detainees the White House has insisted are the 'worst of the worst' among Islamic militants. His tale describes his gradual disillusionment, from arriving as a soldier keen to do his duty to eventually leaving believing the regime to be a breach of human rights and a disaster for the war on terror.
Among the most shocking abuses Saar recalls is the use of sex in interrogation sessions. Some female interrogators stripped down to their underwear and rubbed themselves against their prisoners. Pornographic magazines and videos were also used as rewards for confessing.
In one session a female interrogator took off some of her clothes and smeared fake blood on a prisoner after telling him she was menstruating. 'That's a big deal. It is a major insult to one of the world's biggest religions where we are trying to win hearts and minds,' Saar said.
Saar also describes the 'snatch teams', known as the Initial Reaction Force (IRF), who remove unco-operative prisoners from their cells. He describes one such snatch where a prisoner's arm was broken. In a training session for an IRF team, one US soldier posing as a prisoner was beaten so badly that he suffered brain damage. It is believed the IRF team had not been told the 'detainee' was a soldier.
Staff at Guantánamo also faked interrogations for visiting senior officials. Prisoners who had already been interrogated were sat down behind one-way mirrors and asked old questions while the visiting officials watched.
Saar also describes the effects prolonged confinement had on many of the prisoners. He details bloody suicide attempts and serious mental illnesses. One detainee slashed his wrists with razors and wrote in blood on a wall: 'I committed suicide because of the brutality of my oppressors.'
Saar details a meeting with an army lawyer where linguists, interrogators and intelligence workers at the base were told the Geneva Conventions did not apply to their work as the detainees could not be considered normal prisoners of war. At the end of the meeting the group was told: 'We still intend to treat the detainees humanely, but our purpose is to get any actionable intelligence we can and quickly.'
But Saar said that many, if not most, of the detainees were rarely interrogated at all after their initial arrival. They just sat listlessly in their cells for months on end. He believes that many of them were either simple footsoldiers caught up in the war in Afghanistan or elsewhere, or innocent men sold out to the Americans by local enemies settling a grudge or looking to collect reward money.
Saar accepts that some genuine terrorists have been held at Guantánamo. 'There are individuals there who I hope will never be set free,' he said, but he contends that they are in the minority. 'Overall, it is counter-productive,' he said.
Saar was an enthusiastic supporter of George Bush in the 2000 elections but he has changed his world view after being exposed to Guantánamo Bay. 'I believe in America and American troops,' he said, 'but it has drastically changed my world view and my politics.'
Saar left the army and has become a hate figure for some right-wing groups which say he and his book are unpatriotic. But Saar believes exposing the abuses of Guantánamo will lessen the damage done to America's reputation in the long run. 'The camp is a mistake. It does not need to be that way. There should be a better way, more in line with American morals,' he said.
The Observer Sunday May 8, 2005
Wer das befohlen hat wollte genau, dass klar wird, dass es sich um "FREIWILD" handelt. Deswegen hat mich das damals ja so geschockt.
Ich ging davon aus, dass Folter da an der Tagesordnung ist.
Leider ist dadurch die Trennung zwischen Folterstaat und Terroristen mehr als nur verwaschen worden.
Wir wissen mit "Sicherheit" dass ein Land Menschen gefoltert hat, von denen man im Einzelfall "NICHT SICHER" weiss, ob sie überhaupt Terroristen sind.
Übrigens wir jetzt kein Terrorist weltweit mehr Hemmungen haben amerikanische Gefangene zu foltern, weil er immer mit dem Finger auf Guantanamo zeigen kann und sagen kann:
Nach eurem Rechtssystem habe ich gerade mal "AUGE um AUGE" gehandelt.
Also bin ich frei von Schuld????
Psychologie des Abschaums
Gruß
Brad
Eigentlich klar, dass die Anschläge damals in den USA gemacht wurden, denn dieses Verhalten gibt es schon seit längerem.
"Übrigens wir jetzt kein Terrorist weltweit mehr Hemmungen haben amerikanische Gefangene zu foltern..."
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Terroristen denken nicht in diesen Kathegorien, sie foltern und töten aus anderen Gründen. Seit US-Amerikaner Opfer von Entführungen sind, werden sie von ihren Entführern (Terroristen) regelmäßig ermodert. Das geht schon Jahrzehnte so und hat mit Guantanamo nix zu tun.
Der Verteidiger von Dönitz konnte nachweisen, dass die Amis es ebenso getan hatten,--und schon wurde der Anklagepunkt nicht mehr verfolgt.
Nur wer frei von Schuld ist, darf wirklich den 1.STein werfen....
Egal wie gemein Terroristen nun sind..
Mir geht es aber eher um die Thematik der "Verurteilung" von Terror.
Da könnte es vor Gericht für die Ankläger peinlich werden wenn sie rechtfertigen wollen, weshalb sie über andere richten dürfen.
Gruß
Brad
Grüße
ecki
Was die Behandlung der Inhaftierten in Guatanamo angeht, ist das natürlich nicht in Ordnung. Es widerspricht auch allen Grundsätzen, die gerade die US-Amerikaner immer predigen. Aber so ist Politik. Die Bush-Regierung braucht Erfolge bei der Fahndung nach den Top-Terroristen und da ist fast jedes Mittel recht.
Alle Großmächte mißachten die Menschenrechte, wenn es um politsiche Gegner geht, die für gefährlich gehalten werden. Das ist in Russland und China nicht besser, eher noch schlimmer.
Bedenke auch: ALs Terrorist könnte jeder fälschlich verdächtigt werden. Da hat uns ja Senator McCarthy in den USA bereits gezeigt gehabt, dass das Land selbst vor seinen eigenenen Bürgern nicht halt macht.
Gruß
Brad
Was mir immer wieder herb aufstößt, ist die einseitige Diskussion. Man findet kaum Treads, in denen Putin für sein Tschetschenien-Politik kritisiert wird. Dafür aber Hunderte von Threads, in denen wieder mal über die 'Verbrechen der USA' schwadroniert wird. Und von den Friedensbewegten hat niemand demonstriert, als Saddam Hussein Kuwait überfallen hat.
Hier gehts dem meisten nicht um Menschenrechte oder Frieden, hier toben sich meist nur US-Hasser aus, die auf dem linken Auge blind sind. Deshalb hat ein Diskussion mit denen auch gar keinen Sinn.
PS.:
Man entschuldige die "griffige" Überschrift für diesen Thread. :-)
Du hast doch selbst gesagt, daß Unrecht Unrecht bleibt, egal wer es verübt. Warum also diese Einseitigkeit?
aber dabei wird eines oftmals nicht berücksichtigt
im kampf gegen den terrosrismus und den rücksichtslosen menschen vernichtenden mächten
werden zwangsläufig auch mittel angewendet die gegen unsere ethik verstossen.
das ist die realität und eben nicht das wunschdenken der heile welt denker.
Dazu gehört z.B., Gefangene nicht ohne Anklage jahrelang festzuhalten und zu foltern.
Sonst zählt man nämlich zu den "rücksichtslosen menschen vernichtenden mächten"