Für die Schweizer Paradiesvögel
In seinem letzten Interview vor seinem Rücktritt am 31. März, forderte Syz eindringlich einen schnelleren Reformprozess für Politik und Wirtschaft.
Syz war seit 1999 Chef des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco), nach über dreissig Jahren im Privatsektor. Vor seinem Arbeitsantritt in der Bundesstadt Bern war er bei der Grossbank UBS beschäftigt und später bei der Schweizerischen Industriegesellschaft SIG.
In einem Interview mit swissinfo sprach der 60-Jährige über die Herausforderungen, die auf die Schweizer Wirtschaft zukommen – und warum die Schweiz nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen dürfe, um nicht zum Patienten Europas zu werden.
swissinfo: Sie kamen aus der Privatwirtschaft in die Bundesverwaltung. Wie schwierig war die Anpassung?
D.S: Es war ein Kulturschock, aber man gewöhnt sich daran. Die Entscheidungswege sind sehr unterschiedlich. Es ist viel langsamer, man muss sich mir mehr Leuten absprechen und man kann keine Blitzentscheide treffen. Es kann gelegentlich sehr frustrierend sein, keine schnellen Resultate seiner Arbeit zu sehen.
Wir müssen in der Schweiz den Entscheidungsprozess reformieren. Heute müssen wir international konkurrenzfähig sein und das verlangt nach einer grösseren Geschwindigkeit und drastischeren Entscheidungen.
swissinfo: Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) meint, dass die Schweiz konkurrenzfähiger werden muss. Hindert der langsame Reformprozess den wirtschaftlichen Fortschritt?
D.S: Absolut. Aber das Problem steckt in unserem politischen System: Es ist konsensorientiert. Das verunmöglicht es weitgehend, schnell zu reagieren.
Wir sind in einer starken Position und solange alles einigermassen läuft, gibt es nicht genug Druck für Reformen. Wir müssen wohl darauf warten, bis uns die ökonomische Realität dazu zwingt oder wir von aussen dazu gezwungen werden.
swissinfo: Sie haben bereits früher gesagt, die Schweiz brauche eine Regierung, welche Prioritäten setzt und auch schwierige, unpopuläre Entscheidungen fällen kann.
D.S: Leider ist das richtig. Wenn man die Reformpläne der Regierung für die nächsten vier Jahre anschaut, sieht man kein wirkliches Programm. Es ist nur eine Liste von Problemen, die darauf warten, gelöst zu werden. Das bringt uns nicht weiter. Die politischen Parteien müssen zusammen diskutieren und eine gemeinsame Lösung finden.
swissinfo: Was wird passieren, wenn dieser Reformprozess nicht beschleunigt wird?
D.S: Wir werden Boden verlieren. Es geht uns offenbar noch zu gut, um unbeliebte Entscheide zu fällen. Ich fürchte, es muss noch schlimmer kommen, bevor es besser wird. Aber ich hoffe, dass wir reagieren werden, bevor es so weit ist.
swissinfo: Das Klima zwischen Bern und Brüssel hat sich in letzter Zeit stark verschlechtert, die Verhandlungen über die Bilateralen II stocken. Ist der bilaterale Weg noch gangbar oder verlangt der Gang der Wirtschaft nach einer EU-Mitgliedschaft.
D.S: Im Moment müssen wir uns auf den bilateralen Weg konzentrieren. Ich bin überzeugt, dass wir damit vorankommen und die Verhandlungen in den nächsten Monaten abschliessen können.
Aber die EU wird immer ungeduldiger und will der Schweiz keine Spezialbehandlung zukommen lassen. So wird der Druck zunehmen, bis wir eines Tages davon genug haben und nach Europa wollen.
Der bilaterale Weg bietet vorerst immer noch mehr Vorteile als Nachteile, aber das kann ändern. Wir werden irgendwann einmal EU-Mitglied werden, sobald wir sehen, dass es im Interesse unserer Wirtschaft und unserer Sicherheit ist. Das ist heute noch nicht der Fall, aber der Tag wird kommen.
swissinfo: Ihre fünf Jahre an der Spitze des seco waren geprägt durch die wirtschaftliche Stagnation. Schweizer Traditions-Unternehmen entliessen viele Angestellte. Tut ihnen das leid?
D.S: Natürlich tun mir die Menschen leid, die arbeitslos geworden sind. Aber ich sehe auch die Notwendigkeit von Reformen. Unglücklicherweise beinhalten diese oft Restrukturierungen und Entlassungen.
Das seco muss auf der einen Seite solche Reformen fördern, auf der andern Seite aber auch die Menschen unterstützen, die ihre Stellen verloren haben. Es muss neue Arbeitsplätze schaffen und die Bildung stärker hervorheben.
Aber sicher sollten wir keine Reformen verhindern oder herauszögern – das wäre das Schlimmste.
swissinfo: Sie gehen zurück in den Privatsektor, haben aber auch Pläne, ins Filmbusiness einzusteigen, um Dokumentarfilme über die Globalisierung zu drehen.
D.S: Ja, ich habe in meiner Zeit hier gelernt, dass es viel Falschinformation über globale Themen gibt. Ich möchte eine Serie Kurzfilme für Jugendliche produzieren und an konkreten Beispielen zeigen, welche Auswirkungen die Globalisierung hat.
Die Globalisierung hatte viel schlechte Presse und wird nicht gut verstanden. Aber sie bestimmt viele Gesichtspunkte unseres Lebens und muss darum ernst genommen werden.
Darum werde ich später in diesem Jahr an der New York Film Academy lernen, Drehbücher zu schreiben und hoffentlich einen Zugang finden, um das Thema jungen Menschen interessant zu präsentieren.
swissinfo-Interview: Ramsey Zarifeh
(Übertragung aus dem Englischen: Philippe Kropf)
Für Schnappig End ist so eine Aussage von David Syz natürlich zu heavy:
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Die Schweizer Biotech-Industrie ist ein schlafender Riese: Zu diesem Schluss kommen europäische Experten im ersten "Swiss Biotech Report", der am Mittwoch an der europäischen Biotechnologie Messe "BioSquare" in Basel präsentiert wurde.
Mit insgesamt 227 Biotech-Firmen, die Ende 2003 registriert waren, verfügt die Schweiz im Verhältnis zur Bevölkerungszahl über die weltweit grösste Dichte an solchen Unternehmen.
Gemessen an der absoluten Zahl der Biotech-Firmen liegt die Schweiz in Europa auf Rang 6 und weltweit auf Rang 9. Im Jahr 2002 hatte die Branche noch 216 Firmen gezählt.
Chancen auch für Start-ups
"Die Schweiz bietet hervorragende Rahmenbedingungen für Biotech-Unternehmen", kommentierte David Syz, Staatssekretär für Wirtschaft, das positive Fazit.
Für die Schweiz sprächen die exzellente Hochschulforschung, das hochqualifizierte Personal, das starke Netzwerk zwischen Forschung und Industrie, interessante Steuerbedingungen sowie mehr als 40 Gründerzentren und Technologieparks für Start-ups, so Syz weiter.
Risikokapital fliesst
Diese vorteilhaften Bedingungen wirken sich positiv auf der Investorenseite aus.
...
aus http://www.swissinfo.org/sde/Swissinfo.html?siteSect=105&sid=4781631
Aber nichts zu posten könnte gerade noch drin sein ;)
Denn wie schreibt bear45 schon so richtig:
Wenn Aldy in die Schweiz geht, wird sich ind Deutschland schlagartig die Stimmung besseren [ und all die bekrittelten Probleme sind auch weg ] :)))
Und auch Aldy ist klar, daß Dtld. gottseidank wieder einen Ausbeuter samt etlichen der miesen Besserverdiener los ist. :))
Also, HE, den Typen ja nicht aufhalten! Besser mit dem DGB gegen den verbleibenden Rest demonstrieren: "Wir Schreien Seit an Seit .. " :))))
Aldy
hat die schweiz immer schon hergestellt. mit aldy werden sie in die lage versetzt, diese entwicklung auch am menschen fortzusetzen. im besonderen fokus stehen die füße ...
*g*
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Aber es gibt auch Länder, die sind sowas von perfekt, da kann jeder Ansatz Schwachstellen aufzuzeigen nur destruktiv gemeint sein ( ist ja eh Alles perfekt :)
Und die Eingeborenen dieser perfekten Länder können sich natürlich nur das vorstellen was innerhalb ihres Horizont liegt: Wer kritisiert ist böse, böse, ganz böse.
Das auf Kritiken in anderen Ländern Aktionen erfolgen, ist schlicht unvorstellbar :))
bear45: wie lustig :-/
Aldy
Die Kritiker stehen schon wieder Gewehr bei Fuss.
HE ist ja Spezialist für solche Fälle und dann kriegt er noch einen Grünen für diesen Sch...!
äs schös Tägli us äm bewölkte Züri
bilanz
ansonsten hab ich ruhig gemacht, mal schauen was der tag bringt! schreibe dir nachher mail...
ohne kritiker wäre das leben doch nur halb so schön und ohne neider uninteressant...
Die wievielte AHV-Revision (= Reform ) seit ????? ist da gerade in Arbeit? Bilanz?
in Deutschland:
Man probiert an den allerersten Reförmchen herum
Noch Fragen?
Aldy
Gleichzeitig wird über die Mehrwertsteuererhöhung abgestimmt. O,8 % für die IV. 1% für die AHV, dies aber erst ab 2009.
Der MwStsatz liegt jetzt bei 7,6%. EU tiefster Satz 15,1%.
Wäre dannzumal in 2009 bei 9,4% in der Schweiz.
Am 16. Mai wird auch über tiefere Steuern abgestimmt.
gruss bilanz
Wir können also die AHV locker mit zusätzlichen Mehrwertsteuerprozenten finanzieren. So bleibt die Rente auch in Zukunft gesichert.
Das trägt auch sehr zum sozialen Frieden bei.
In Deutschland passiert nach dem Karnavals Motto "Allen wohl und niemand weh!" kaum was, die Lasten werden einfach nur immer weiter in die Zukunft verschoben.
Und kann sich tatsächlich mal eine Regierung nicht länger der aufziehenden Katastrophe verschließen, kommt prompt ein Lafontaine, Koch, Sommer, usw. daher und blockiert mal das Ganze mal eben ( "..ungerecht!" ).
Von mir aus: Nur weiter so
Aldy
Die Stärken sind:
-sozialer Friede
-ausgezeichnet ausgebildete und hochmotivierte Arbeitskräfte
-hohe Produktivität bei hoher Produkt- bzw. Dienstleistunsqualität
-unternehmer- und unternehmensfreundliche Politik der öffentlichen Hand
-liberale Arbeitsmarktgesetzgebung
-vergleichsweise moderate Besteuerung
-erstklassige Infrastruktur
-leistungsfähiger Kapitalmarkt
-Rechtssicherheit
-Währungs- und Preisstabilität
-überdurchschnittliche Lebensqualität
Für das "Produkt Schweiz" sind verschiedene Stellen und Politbereiche zuständig. In Analogie zu diesem Bild könnte die Kernaufgabe von "Standort Schweiz" als "Marktbearbeitung" umschrieben werden.
Eine solche Marktbearbeitung betreibt der Bund seit 1996. Das Programm "Standort Schweiz" umfasst alle Marketingaufgaben, welche die Ansiedlung neuer Unternehmen unterstützen. Die konkrete Ansiedlung der Unternehmen ist und bleibt Kernaufgabe der Kantone.
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Falls Du es mal schaffst "freundlich" oder "fröhlich" zu lächeln, dann(!) schreib es dazu.
Obwohl - das würde man auch am aufgehenden Stern über Bethlehem erkennen.
Eine Frage noch: ... Neee, doch nicht, wäre echt zu gemein
Aldy
Vergleiche das Deutsche- und das Schweizer-Rentensystem!
Vielleicht gehen Dir dann die Augen auf, was Solidarität ist?