Olympia 2004 - Athen
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Eröffnet am: | 09.01.04 18:28 | von: SchwarzerLo. | Anzahl Beiträge: | 44 |
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Athen (dpa) - Für die Olympischen Spiele von Athen gibt es nur noch rund 1,2 Millionen Eintrittskarten, wie das Athener Organisationskomitee (ATHOC) bekannt gab. Von den 5,4 Millionen zur Verfügung stehenden Karten sind bereits 4,2 Millionen, rund 77 Prozent, verkauft. 2,5 Millionen Karten gingen an Sponsoren, weitere 1,7 Millionen Tickets wurden in den vorangegangenen Monaten über Internet und die Alpha Bank verkauft.
Quelle: http://portale.web.de/Griechenland/Olympia_Athen/?msg_id=4172964
DSB-Spitzensport-Chef Ulrich Feldhoff ist vor den Sommerspielen optimistisch - 02.01.2004 20:32
"Rang 3 ist unser Ziel in Athen"
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Nach dem enttäuschenden Abschneiden des deutschen Teams bei den letzten Olympischen Sommerspielen 2000 im australischen Sydney erwartet der Deutsche Sportbund (DSB) in diesem Sommer in der griechischen Hauptstadt Athen wieder ein besseres Ergebnis und gibt als Vorgabe Rang drei im Medaillenspiegel aus.
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Auch das Debakel der Leichtathleten im vergangenen Jahr in Paris bei den Weltmeisterschaften bringt Ulrich Feldhoff, Vizepräsident Leistungssport im DSB, nicht von seiner optimistischen Haltung ab. "Wir haben im Bundesvorstand Leistungssport keinen Anlass gesehen, an dieser Zielvorgabe zu rütteln. Die Ergebnisse des vorolympischen Jahres sind insgesamt stimmig, daran ändern gelegentliche Enttäuschungen nichts. Rang 3 ist und bleibt unser Ziel in Athen", so Feldhoff am Freitag.
Mit einem großen Umbruch im deutschen Spitzensport sei erst nach Athen zu rechnen. Dabei kündigt der Funktionär eine Konzentration der Sportarten und eventuell auch eine Schließung von Stützpunkten an. Dass die Bundesregierung in Sachen Sportförderung den Geldhahn zudrehe, erwartet Feldhoff dagegen nicht. "Ich habe zumindest keinen Anlass, zu glauben, dass die Sportförderung der Bundesregierung dramatisch zurückgeht. Auch wenn es in Athen nicht so läuft wie wir das erwarten, brauchen wir keine Rufe nach neuen Konzepten. Unser Förderkonzept ist stimmig, sonst würde es nicht von Sportnationen wie Australien übernommen werden."
Veränderungen seien allerdings nicht auszuschließen: "Wir müssen die Zuordnung von Schwerpunktsportarten an den Stützpunkten überdenken. Nicht jede muss an jedem Olympiastützpunkt vertreten sein. Der Wintersport zeigt, dass nur die Konzentration an zwei, drei Stützpunkten weiterhilft, weil die Sportler auch im Training die Herausforderung durch andere auf gleichem Niveau trainierende Athleten brauchen. Ob deshalb die Zahl der Olympiastützpunkte reduziert wird, weiß ich nicht. Wichtiger als die Anzahl der Stützpunkte ist mit Blick auf die Zukunft die Konzentration der Sportarten."
Nach Griechenland wird der DSB voraussichtlich etwa 450 Athleten senden, davon abhängig, ob sich Fuß-, Volley- und Wasserballer noch qualifizieren können. Seinen Optimismus begründet Feldhoff, in Personalunion auch Präsident des deutschen und internationalen Kanuverbandes, in der Leistungsstärke der Judoka und Boxer, sowie der Ruderer und Kanusportler. Daneben sei auch bei einigen zuletzt schwachen Disziplinen Steigerung erkennbar.
"Schwimmer und Schützen, unsere Sorgenkinder in Sydney, haben sich prächtig entwickelt. Bis auf die Basketballer ist auch die Entwicklung in den Spielsportarten sehr erfreulich. Natürlich beschäftigt uns das enttäuschende Abschneiden der Leichtathleten in Paris, aber vor allem hat sich insgesamt gezeigt, dass die Rahmenbedingungen des deutschen Spitzensports stimmen", so der Oberhausener. Favoriten für den Gesamterfolg seien die USA und Russland.
© Olympia-Verlag 2004
Quelle: http://www.kicker.de/content/news/...=2003/04&spieltag=17&gruppe=7322
25.05.2004
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat sich am Dienstag zuversichtlich über den Verlauf der Vorbereitungen in Athen auf die Olympischen Spiele geäußert. "Ich habe bedeutende Fortschritte festgestellt. Alle Vorbereitungen laufen nach Plan und alles wird rechtzeitig fertig sein", sagte Rogge.
Quelle: http://www.sportal.de/nncs/tnt_sportmix/2004/05/25/56982.html
Die Kosten ufern aus und werden mittlerweile auf eine Milliarde Euro geschätzt. 650 Millionen Euro sind für den Einsatz von mehr als 70 000 Sicherheitskräfte, Militärs, Feuerwehrleute und Sicherheitssysteme kalkuliert. Hinzu kommen noch die Ausgaben für den Einsatz von mehreren AWACS-Radarflugzeugen des Frühwarnsystems der NATO und der NATO-Flotte in der Ägäis. Diese Einsätze zum Schutz aus der Luft und zu Wasser werden die Allianz weitere 350 Millionen Euro kosten.
*gg*
Gruß
Athen (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich damit abgefunden, dass die Griechen Vieles erst in letzter Minute fertig haben werden. Der Zeitpunkt für Drohungen ist überschritten, jetzt helfen nur noch Streicheleinheiten und eine stetige Beaufsichtigung.
Wer in diesen Tagen einen Rundgang durch die Olympia-Stadt Athen macht, wird mit kontrastreichen Bildern und Eindrücken konfrontiert. Fast überall wird im Drei-Schichten-Rhythmus rund um die Uhr gebaut, so als wollten die Griechen in den letzten Monaten vor der Eröffnung gut machen, was sie in den ersten drei Jahren ihrer siebenjährigen Vorbereitungszeit versäumt haben. Die 100-Tage-Frist vom 5. Mai an bis zum 13. August scheint die Athener jedoch nicht zu beunruhigen. «Einhundert Tage ist eine lange Zeit. Wir werden rechtzeitig fertig sein», sagen die Einwohner von Athen.
Beunruhigend ist jedoch, dass genau diese einhundert Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in der Nacht zum 5. Mai in Athen drei Sprengsätze explodiert sind. Die Bomben detonierten innerhalb einer halben Stunde in der Nähe einer Polizeiwache im dicht bewohnten Stadtteil Kallithea. Sie richteten leichte Sachschäden am Gebäude an, teilte die griechische Polizei mit. Die Explosionen rissen tausende Menschen aus dem Schlaf, verletzt wurde jedoch niemand. Die Behörden waren durch einen anonymen Anruf alarmiert worden, der bei der Athener Zeitung «Eleftherotypia» einging. Die Polizeiwache war daraufhin evakuiert worden.
Die kurzen Zeitabstände zwischen den Detonationen deuten nach Einschätzung der Polizei darauf hin, dass die Täter Beamte verletzen wollten. Über die Täter und ihre Motive gab es unterschiedliche Einschätzungen. Ein Polizeioffizier ging davon aus, dass die Anschläge möglicherweise von anarchistischen Kreisen verübt wurden, die sich gegen die Austragung der Olympischen Spiele wenden. Diese Anschläge jedoch seien «viel bedeutender als die üblichen relativ harmlosen Anschläge mit Haushalts-Gasflaschen, die kleinere Gruppierungen der Olympia-Gegner in Athen bislang hin und wieder verübt haben. Diesmal haben die Täter Dynamit verwendet», sagte der Beamte.
Sicherheit bleibt für Regierung, ATHOC und IOC die erste Priorität. Die Kosten ufern aus und werden mittlerweile auf eine Milliarde Euro geschätzt. 650 Millionen Euro sind für den Einsatz von mehr als 70 000 Sicherheitskräfte, Militärs, Feuerwehrleute und Sicherheitssysteme kalkuliert. Hinzu kommen noch die Ausgaben für den Einsatz von mehreren AWACS-Radarflugzeugen des Frühwarnsystems der NATO und der NATO-Flotte in der Ägäis. Diese Einsätze zum Schutz aus der Luft und zu Wasser werden die Allianz weitere 350 Millionen Euro kosten. Damit wird das Paket Sicherheit das teuerste in der Geschichte der Olympischen Spiele sein.
Die Stimmung im Organisationskomitee (ATHOC) ist gespannt: «Es darf nicht mehr eine Minute verloren gehen», sagt seine Präsidentin, Gianna Angelopoulos-Daskalaki. Das aber sagt sie schon seit mehr als drei Jahren. «Auch ihr fallen mittlerweile keine neuen Ausdrücke mehr ein, um die brenzlige Lage darzustellen», meinen ihre engen Mitarbeiter.
Am 10. Mai wird die IOC-Koordinierungskommission unter Leitung des Schweizers Denis Oswald erneut einfliegen. Noch nie hat das IOC es für nötig gehalten, so oft vor Ort zu sein und so intensiv auf Olympia-Organisatoren einzuwirken. «Sie (die Griechen) hätten uns und sich selbst den Stress mit den Vorbereitungen ersparen können. Wir haben jedoch keine Zweifel mehr, dass alles in die Wege geleitet worden ist», hieß es aus der IOC-Zentrale in Lausanne.
Die neue Regierung unter Ministerpräsident Kostas Karamanlis ist entschlossen, alles zu tun, damit «nach Olympia alle zufrieden sind». Am 3. Mai wurde ein neues Verkehrs-Überwachungssystem in Betrieb genommen. Und da laut Umfrage mehr als 43 Prozent der Athener, die nicht im staatlichen Bereich arbeiten, im Olympia-Monat August in Urlaub gehen wollen, hoffen die Behörden auf ein Ausbleiben des befürchteten Verkehrschaos. Gleichzeitig kündigte das Innenministerium an, dass alle seine Behörden vom 1. Juli an in Alarmbereitschaft versetzt werden. «Vom 1. Juli an wird in fast allen Behörden Alarmstufe rot gelten», sagt ein Sprecher des Innenministeriums. In den Bereichen Müllabfuhr, Gesundheitssystem, Öffentliche Verkehrsmittel, Banken, Post, Telekommunikationen und Sicherheit werde keiner in den Urlaub gehen, hieß es.
Wer jedoch dieser Tage in Athen ankommt, kann es nicht glauben, dass die neue Bahnlinie, die die Olympia-Stadt mit ihrem Flughafen verbinden soll, noch fertig gebaut werden kann. Entlang der Hälfte der Strecke fehlten noch die Leitungen, die die Züge mit Elektrizität versorgen werden. Laut Plan soll die Bahn Anfang Juli in Betrieb genommen werden.
Groß sind noch die Sorgen bei den Sportanlagen. Das Olympiastadion ist noch eine reine Baustelle. Die Überdachung wird allen Anzeichen nach Mitte Mai fertig sein, doch die Bauarbeiten sollen bis Ende Juni weitergehen. Erst dann werden die Techniker des Fernsehens arbeiten können. «Wir müssen eben ein Wunder verwirklichen», sagt ein hoher Beamter der staatlichen griechischen Telekommunikationsgesellschaft der dpa. Völlig unklar ist noch, wann und ob der vorolympische Test der Leichtathletik stattfinden wird. «Wenn das Stadion nicht fertig ist, dann werden wir ganz einfach ohne den Test bleiben. Das ist jedoch undenkbar», sagt ein Mitglied des griechischen Leichtathletik-Verbandes (SEGAS). Mit seiner Aussage trifft er die größte Besorgnis der IOC-Führung: Dass ein wesentlicher Teil der 201 Medaillen-Wettbewerbe in ungetesteten Arenen ausgetragen wird.
Die Zweifel, die verschiedene Medien an der Fertigstellung der Stadion-Überdachung des Olympiastadions von Athen äußern, seien «Unsinn», erklärte ein Sprecher des Designers im griechischen Fernsehen. «Die Überdachung wird in den nächsten Tagen fertig sein», sagte er im Namen des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava. Zuvor hatte die britische Zeitung «The Times» berichtet, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Griechen ein Ultimatum gestellt habe, bis zum 20. Mai das Dach zu bauen oder das Projekt fallen zu lassen. Das Athener Organisationskomitee ATHOC kritisierte darüber hinaus den Vergleich der Zeitung des Dachbaus mit der Errichtung des Parthenon auf der Akropolis als «völlig geschmacklos». Das Blatt hatte den Bau der Überdachung als das größte Projekt seit dem Bau des antiken Athena-Tempels von Parthenon auf der Akropolis bezeichnet. «Dies zeigt, wie wenig Ahnung von Kultur einige Kreise haben», hieß es vom ATHOC.
Im Olympischen Dorf werden während der Olympischen Spiele 16.000 und während der Paralympischen Spiele 6.000 Sportlerinnen und Sportler sowie Betreuer untergebracht. Das Dorf verfügt über 2.292 Wohnungen mit 8.814 Zimmern und 17.428 Betten. Für jeden Sportler sind 16 Quadratmeter vorhanden – dadurch wird das Olympische Dorf von Athen geräumiger als alle Olympische Dörfer zuvor. Mit einem Gesamtetat von 340 Millionen Euro ist das Olympische Dorf das größte olympische Bauprojekt. Nach den Spielen wird es die Arbeiter-Wohnungsgesellschaft (OEK) übernehmen, um die Athletenunterkünfte in erschwingliche Wohnungen für 10.500 Familien umzuwandeln.
Quelle: http://www.nok.de/page.php?art_id=3238
Stadionrundgang in Athen
In zehn Wochen wird in Athen die Olympische Flamme entzündet. Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Organisatoren der Spiele haben anscheinend ihr Versprechen gehalten, alle Stadien rechtzeitig fertig zu stellen. SPIEGEL ONLINE zeigt einen kleinen Rundgang durch die Sportstätten.
Athen - Der Olympische Spätstarter hat die Kurve doch noch bekommen. Das wegen der zahlreichen Verzögerungen in den vergangenen Jahren oft kritisierte griechische Organisationskomitee darf mittlerweile sogar stolz auf sich sein: "Wir haben in vier Jahren das geschafft, was das IOC in sieben Jahren von uns verlangt hat", sagt Gianna Angelopoulos-Darskalaki, die Vorsitzende des Athener Olympia-Komitees. Genau 10 Wochen vor Eröffnung der Olympischen Spiele ist auch das IOC mittlerweile überzeugt, dass die Griechen ihren Zeitplan für die Fertigstellung aller Sportanlagen ganz knapp einhalten. "Alle Anlagen werden pünktlich zu den Spielen fertig sein", sagt IOC-Chefinspektor Denis Oswald. Ein Wunder, denn nach Aussagen von Angelopoulos-Darskalaki haben die Griechen "die ersten drei Jahre komplett verschlafen."
Trotzdem bleiben Probleme wegen der späten Fertigstellung der Sportstätten. Den Veranstaltern bleibt wenig Zeit, die technischen Einrichtungen und Abläufe zu testen. Das gilt auch für die Sicherheitssysteme, die erst erprobt werden können, wenn die Arbeiten an den noch im Bau befindlichen Sportanlagen abgeschlossen sind.
Quelle: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,302970,00.html
Athen (dpa) - In Athen ist das Olympiastadion eröffnet worden. Dort findet seit heute die griechische Leichtathletik-Meisterschaft statt. Der Rasen und die Bahnen sind nach Aussagen der Athleten «perfekt». Allerdings sind erst rund 6500 Sitze installiert. In der 74 000 Zuschauer fassenden Arena «Spyridon Louis» geht am 13. August die Eröffnungsfeier der 28. Olympischen Spiele über die Bühne. Das Athener Organisationskomitee unterstrich, dass das Olympiastadion bis Mitte Juli endgültig fertig sein soll.
© WELT.de
22.06.2004 11:59
RAD - Lance Armstrong wird in Athen zum vierten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Armstrong führt das fünfköpfige Männerteam der USA mit dem Phonak-Fahrer Tyler Hamilton, Bobby Julich, George Hincapie und Jason McCarthy an. Der fünffache Tour-de-France-Sieger Armstrong wurde 2000 in Sydney Dritter im Zeitfahren hinter Wjatscheslaw Jekimow (Russ) und Jan Ullrich (De). In Barcelona (1992) und Atlanta (1996) war er ohne Medaille geblieben.
Quelle: http://www.sfdrs.ch/system/frames/news/sport-news/...z139082086276494
Nach dem Spiel ist vor den Spielen
Von Michael Martens, Athen
05. Juli 2004 Der Tag nach dem Wunder beginnt still in Athen. Stiller als üblich jedenfalls, denn nach den Feiern der vergangenen Nacht erwacht die Stadt später als sonst. Ab acht Uhr morgens, so steht es auf einem kleinen Schild neben dem Eingang zum Museumsgelände der antiken Agora, des vorchristlichen Zentrums von Athen, seien die Tore für Besucher geöffnet. Doch an diesem Tag regt sich um diese Uhrzeit vielerorts noch nichts in der griechischen Hauptstadt, und auch das kleine Wärterhäuschen neben dem Eingang scheint heute erst etwas später besetzt zu werden als sonst. Aber niemand ist erbost darüber, denn alle wissen, daß dieser Montag kein normaler Tag ist in Griechenland, sogar die beiden älteren Damen aus Amerika, die nichts ahnend in den lautstarken Freudentaumel geraten waren und nun immer noch rätseln, was wohl am "soccer" das Besondere sei, der ein ganzes Volk gleichsam außer Betrieb setzen kann.
Das nächste Ausnahmedatum naht
Viele Athener, die sonst durchaus ruppig miteinander umgehen, begrüßen sich an diesem Morgen mit einem freundlichen Lächeln. Man beglückwünscht einander, und es wirkt so, als habe das ganze Land Geburtstag. Schließlich hat in der vorigen Nacht der Essener Fußballehrer Otto Rehhagel (die griechischen Fernsehkommentatoren legen mit Wonne die Betonung auf das "a" des Nachnamens) Portugal besiegt. Mit Hilfe seiner Spieler natürlich, die am Montag abend ein Empfang im Panathinaikos-Stadion erwartete, dem Austragungsort der Olympischen Siele von 1896. Doch der hektische Alltag kündigt sich auch an diesem Ausnahmedatum an, denn das nächste naht. Die zweiten Spiele Athens, die im kommenden Monat, am 13. August, eröffnet werden sollen, halten die Stadt in Atem. Allenfalls für eine Nacht boten die Feiern nach dem Fußballsieg in Portugal eine Ablenkung von den Strapazen, denen die Athener seit Monaten ausgesetzt sind.
Bauen bis zur letzten Minute
Noch immer wird an allen Ecken und Enden der Viermillionenmetropole gebaut, und wie schon vor Wochen rätseln viele Laien weiterhin darüber, wie aus der größten Baustelle Südosteuropas in den kommenden Wochen jenes blitzblanke Forum für das größte Sportereignis der Welt werden soll, das pünktlich herzurichten die Verantwortlichen versprochen haben. Immerhin, Forschritte sind unverkennbar. Der Platz der Verfassung (Syntagma) vor dem Parlamentsgebäude, die zentrale Esplanade Athens, kommt nach langem Umbau Stück für Stück wieder zum Vorschein, auch das Dach über dem Olympiastadion, dessen aufwendige Installation über Wochen Stadtgespräch war, ist an Ort und Stelle. Gelingt es tatsächlich noch, alle Bauarbeiten pünktlich zur Eröffnung zu beenden, wäre das ein weiterer Erfolg für die seit März regierende konservative Regierung von Ministerpräsident Kostas Karamanlis und seine Nea Dimokratia (ND).
Sozialisten in der Krise
Beide, die Partei und ihr Chef, können mit den ersten Monaten seit dem Wahlsieg im Frühjahr jedenfalls zufrieden sein. Die Zustimmungswerte liegen weiterhin über denen der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok) von Oppositionsführer Papandreou, die acht Jahre nach dem Tod seines Vaters Andreas Papandreou, der die Partei gegründet und bis zu seinem Lebensende als Alleinherrscher geführt hatte, in einer schweren Krise steckt. Bei der Europawahl im Juni mußte sie zum zweiten Mal in diesem Jahr eine deutliche Niederlage hinnehmen, und Papandreou ist nun ganz mit der überfälligen Reform seiner Partei beschäftigt. Der ehemalige Außenminister, dem Gegner seine mangelnde Erfahrung bei innenpolitischen Themen vorwerfen, bemüht sich um eine Öffnung der als verkrustet geltenden Parteistrukturen und hat dazu einen "Koordinationsrat" zur Modernisierung der Pasok geschaffen. Vor dem für Dezember geplanten Parteitag sollen außerdem mehrere Arbeitskreise die Neuerungen in der Pasok einleiten.
Szenenappplaus für den Regierungschef
Karamanlis muß die mit sich selbst beschäftigte andere große Volkspartei des Landes derzeit jedenfalls nicht fürchten. Er dürfte auch politisch von dem Sieg der Griechen in Portugal profitiert haben. Nach dem Treffer von Angelos Charisteas im Endspiel gegen Portugal hielt es ihn jedenfalls nicht mehr auf seinem Sitz, und als der massige Ministerpräsident im griechischen Fernsehen beim Jubeln gezeigt wurde, trug ihm das in den Tarvernen Athens, wo in der Nacht zum Montag Hunderttausende die Partie verfolgten, anerkennenden Szenenapplaus ein. Ob er auch nach den Olympischen Spielen noch mit Beifall rechnen kann, wenn vor allem in der Bauwirtschaft viele Entlassungen erwartet werden und der Regierungschef mit seinen versprochenen Reformen in der Verwaltung beginnen muß, ist eine Frage, über die man in der ND nur ungern spricht.
Angst vor „Al-Qaida-Spielen“
Derzeit stehen die Vorkehrungen für die Sicherheit während der Olympische Spiele im Vordergrund der Regierungspolitik - und damit die Fragen nach deren Kosten. Schon jetzt sind an vielen Bahnhöfen der Athener U-Bahn ständig Sicherheitsbeamte postiert, und vor einigen Tagen berichtete die Zeitung "Eleftheros Typos" von der "größten Polizeiaktion in den vergangenen 100 Jahren", als mehrere tausend Beamte damit begannen, sich um die Wettkampfstätten herum zu postieren, die von nun an bis zu den Spielen unter Dauerbeobachtung stehen sollen. Außerdem soll in diesen Tagen eine Telefonnummer freigeschaltet werden, unter der aufmerksame Athener verdächtige Personen und Vorkommnisse melden können.
Die Angst, daß die Sommerspiele 2004 als "Al-Qaida-Spiele" in die Geschichte eingehen könnten, hat zu dem umfangreichsten Sicherheitsvorkehrungen in der Geschichte des Ereignisses geführt. Trotz eines optimistischen Grundtons - schließlich stünden keine griechischen Truppen im Irak, man sei deshalb schwerlich ein Zielgebiet für Islamisten - spielt das Thema in den Gesprächen mit Einheimischen oft eine Rolle. Außerhalb des Landes scheinen viele potentielle Besucher daran zu zweifeln, daß die Griechen tatsächlich "die sichersten Spiele aller Zeiten" ausrichten werden, wie Karamanlis nach dem Wahlsieg im März versprach.
Hohe Kosten für das olympische Abenteuer
Einiges deutet zudem schon jetzt darauf hin, daß die Besucherzahlen im August unter den Erwartungen liegen werden. Das offizielle Programm zur Vermietung von Privatwohnungen an Olympiatouristen läuft nur schleppend an. Statt wie erwartet etwa 3000 konnten bisher erst weniger als 1000 Wohnungen vermietet werden. Die Initiatoren des Programms, das eine Alternative zum teuren Hotelaufenthalt bieten soll, führen das auch auf die Terroranschläge in Madrid zurück. Allerdings dürften auch die hohen Kosten einige Reisewillige abgeschreckt haben. Etwa 170 Euro pro Person verlangen die Vermieter pro Nacht und Wohnung. Die Athener Zeitungen - die an diesem Dienstag wegen eines Pressestreiks nicht erscheinen - beschäftigt vor allem die Frage, welche Kosten das olympische Abenteuer den Steuerzahlern langfristig aufbürden wird. Was die Sicherheitsvorkehrungen der ersten Sommerspiele nach dem 11. September 2001 tatsächlich kosten, weiß jedoch niemand genau zu sagen.
Die Karamanlis wohlgesonnene Tageszeitung "Kathimerini" errechnete, daß allein der Unterhalt der Stadien und Sportstätten fast 90 Millionen Euro im Jahr kosten werde, sollten sie nicht verkauft werden können. Der mit den Sicherheitsvorkehrungen befaßte Minister für öffentliche Ordnung, Voulgarakis, nannte kürzlich die Summe von 1,2 Milliarden Euro, fügte aber gleich hinzu, genaue Angaben seien vor dem Ende der Spiele nicht möglich. Längst steht jedoch fest, daß das ursprünglich veranschlagte Budget für die Ausrichtung der Spiele um ein Vielfaches überzogen wurde. Wenn sich nach dem Ende der Spiele am 29. August die Welt wieder abwenden wird von der Stadt, werden die Athener zwar viele neue Stadien, Bahnhöfe und Straßen haben, aber auch hohe Schulden. Da kam der Sieg in Portugal als kleines Wunder zwischendurch zur Ablenkung gerade recht.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.07.2004, Nr. 154 / Seite 3
Bildmaterial: dpa/dpaweb
Quelle: http://www.faz.net/s/...3C9FCAC424861FB355~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Fußball-Weltmeisterin Stefanie Gottschlich fällt für die Olympischen Spiele aus. Die Defensiv-Allrounderin des Bundesligisten VfL Wolfsburg erlitt beim Olympia-Lehrgang der Frauen-Nationalmannschaft in Bitburg einen Kreuzbandriss im linken Knie. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit. Die 45-malige Nationalspielerin ist in dieser Saison vom Verletzungspech verfolgt. Gerade erst hatte sie einen Innenbandriss auskuriert und sich wieder in den Kreis der Nationalelf gespielt. Für Bundestrainerin Tina Theune-Meyer ist der Ausfall von Gottschlich ein herber Rückschlag. Sie hatte fest mit der 25-Jährigen für die Spiele in Athen geplant. «Sie hätte eine wichtige Rolle in meinem Konzept gespielt. Sie besitzt einen starken linken Fuß und ist vielseitig einsetzbar», sagte Theune-Meyer über die «Fußballerin des Jahres» in Niedersachsen. Die Bundestrainerin wird voraussichtlich am (morgigen) Mittwoch ihren 18er-Kader für das olympische Fußball-Turnier benennen.
Quelle: http://www1.ndr.de/ndr_pages_newsdetail/...EGIONS_SIX0_SPM870,00.html
sind noch nicht fit
Freitag und Theloke
zu spät in Topform
Die Athen-Tests des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Hannover stehen im Zeichen der Olympia-Zuschauer. Meike Freitag aus Frankfurt siegte über 200 m Freistil mit ausgezeichneten 2:00,24 Minuten. Eine Zeit, die ihr bei der Qualifikation vor sechs Wochen das begehrte zweite Griechenland-Ticket hinter Franziska van Almsick gesichert hätte. "Damit zeigt sich, welches Potenzial sie hat, wenn sie im Vorfeld nicht krank ist wie vor den deutschen Meisterschaften", meinte DSV-Sportdirektor Ralf Beck
Auch der Chemnitzer Stev Theloke, ebenfalls nicht für Athen qualifiziert, behielt die Oberhand über einen Olympioniken. "Theo" siegte über 100 m Rücken in 56,60 Sekunden vor dem Uerdinger WM-Vierten Steffen Driesen (56,86).
Über 200 m Freistil gab Dreifach-Junioreneuropameister Paul Biedermann aus Halle/Saale in 1:51,20 Minuten dem Hamburger Olympia-Starter Heiko Hell (1:51,25) knapp das Nachsehen. Ralf Beckmann sah keinen Grund zur Beunruhigung. "Ich wäre irritiert, wenn unsere Olympia-Starter hier in Topform wären. Dann müsste ich mir Sorgen machen", sagte der Cheftrainer des DSV.
Souveräner Rupprath
Beckmann sah über die nicht olympischen 50 m Rücken einen klaren Erfolg des Wuppertaler Weltmeisters Thomas Rupprath in 25,67 Sekunden. Über 100 m Rücken zeigte Janine Pietsch, dass ihr DM-Sieg keine Eintagsfliege war. In 1:02,31 Minuten bewies die 22-Jährige bereits eine gute Form. Einen zweiten Sieg landete Pietsch in 29,30 Sekunden über 50 m Rücken.
Mögen die Spiele endlich beginnen......
Ich fiebere dem Olympia-Start entgegen ... (Danke fürs Lob, chartgranate)
Schwedische Leichtathleten drohen mit Boykott
Der Fall der unter Dopingverdacht stehenden griechischen Sprinter Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou sorgt weiter für Aufregung. Sollten die beiden Stars an den Sommerspielen teilnehmen dürfen, will das Leichtathletik-Team Schwedens auf den Start in Athen verzichten.
Olympiasieger Kenteris: "Unglaubliche Leistungsentwicklung"
Athen - "Es ist offensichtlich, dass es so viele Zufälle auf einmal nicht geben kann. Wir haben die beiden schon seit langem unter Verdacht", sagte der schwedische Leichtathletik-Cheftrainer Ulf Karlsson der Tageszeitung "Expressen". Der Coach verwies auf die "unglaubliche Leistungsentwicklung" bei Kenteris und Thanou.
Die beiden griechischen Sprinter, die am Donnerstag nicht zu einer Dopingkontrolle erschienen waren, befinden sich derzeit in einem Athener Krankenhaus. Angeblich waren sie in einen Motorradunfall verwickelt und erschienen am Freitagmittag auch nicht zu der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Athen anberaumten Anhörung. Diese wurde daraufhin auf Montag verlegt.
Spekulationen, dass das Nationale Olympische Komitee (NOK) Griechenlands die beiden Athleten zurückziehen könnte, wollte IOC-Sprecherin Giselle Davies nicht kommentieren. Sie wollte auch keine Aussage machen, ob sich Olympiasieger Kenteris und Thanou im Gegensatz zu offiziellen Angaben der griechischen Teamleitung zur letzten Vorbereitung nicht in Chicago, sondern in der Nähe von Korinth aufgehalten haben.
"Ich hoffe, dass sie gesperrt werden"
Der deutsche Doping-Kontrolleur Helmut Pabst geht im Fall Kenteris/Thanou von einem vorsätzlichen Fernbleiben aus. "Im Moment sieht es nach einem verweigerten Test aus, damit ist es ein Dopingfall", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Papst ist für ein hartes Vorgehen: "Ich hoffe, dass sie gesperrt werden."
Bei der Wahl der illegalen Substanz, die Kenteris und Thanou genommen haben könnte, tippt Papst auf das Wachstumshormondoping. Bei den Olympischen Spielen in Athen wird höchst wahrscheinlich erstmals auf Doping mit dem Human Growth Hormon (HGH) getestet. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigte dies bislang allerdings nicht, um den Überraschungseffekt zu erhalten.
spiegel online 14.08.4