-- Sahara-Geiseln müssen bezahlen! --
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 28.08.03 09:02 | ||||
Eröffnet am: | 20.08.03 13:00 | von: Twinson_99 | Anzahl Beiträge: | 33 |
Neuester Beitrag: | 28.08.03 09:02 | von: Rheumax | Leser gesamt: | 4.227 |
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Sahara-Geiseln müssen für Befreiung zahlen (korrigiert Kodierung) Berlin, 19. Aug (Reuters) - Den deutschen Sahara-Geiseln dürfte nach ihrer Heimkehr eine Rechnung für ihre Befreiung ins Haus stehen. Das Konsulargesetz schreibt vor, dass Konsularbeamte hilfsbedürftigen Deutschen helfen sollen, erklärt aber ausdrücklich: "Der Empfänger ist zum Ersatz der Auslagen verpflichtet. Die Ersatzpflicht trifft neben ihm auch seine Verwandten und seinen Ehegatten im Rahmen ihrer Unterhaltspflicht. Die Verpflichtung zum Ersatz geht auf die Erben über. Die Haftung der Erben beschränkt sich auf den Nachlass." Auch in den Hinweisen des Ministeriums für Reisende wird auf mögliche Kosten einer Hilfe hingewiesen: Eine Auslandsvertretung könne, "wenn alle eigenen Hilfsmöglichkeiten erfolglos ausgeschöpft wurden, Ihnen eine zurückzuzahlende Hilfe zur Rückkehr nach Deutschland gewähren", heißt es unter www.auswaertiges-amt.de. "Bei einer eventuellen Evakuierung von Deutschen aus einer gefährlichen oder gar lebensbedrohlichen Situation hat die Rettung der Gefährdeten oberste Priorität. Auf Grund geltender zwingender Rechtsvorschriften müssen die Kosten der Evakuierung später von den Empfängern der Hilfe zurückgefordert werden." Dem Auswärtigen Amt sei bekannt, dass dieser Umstand "bei Betroffenen gelegentlich auf Unverständnis stößt". BOSBACH RENNT OFFENE TÜREN EIN Insofern sind die Äußerungen des außenpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Gert Weisskirchen, oder des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Wolfgang Bosbach, nach der Freilassung der Sahara-Geiseln kaum mehr als eine Beschreibung der Rechtslage. "Wer sich leichtfertig und um des Nervenkitzels willen in Gefahr bringt, muss auch damit rechnen, dass er an den Kosten für die Rettung beteiligt wird", sagte Bosbach der "Financial Times Deutschland". Ein Tourist könne etwa nicht durch Afghanistan reisen "in der Erwartung, dass die Allgemeinheit die Kosten trägt, wenn etwas passiert". Reisende missachteten zunehmend die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes, und dies könne der Staat nicht hinnehmen. Zwar gibt es eine explizite Reisewarnung Deutschlands für Afghanistan sowie Irak, Kongo, Liberia und ein halbes Dutzend andere Länder, aber eben nicht für Algerien. Und ohnehin spielt die Frage, ob es sich bei der Fahrt der Sahara-Touristen über die so genannte dortige Gräberpiste um eine riskante Reise handelte, bei der Erstattung nicht zwingend eine Rolle. Das Auswärtige Amt wollte sich am Dienstag zunächst nicht zu möglichen Forderungen äußern. SPIELRAUM BEI DER HÖHE DER RECHNUNG Offenbar gibt es aber einen breiten Spielraum für deren Festsetzung. Dies deutete der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Ludger Volmer, der als Staatsminister während der Geiselnahme auf der philippinischen Insel Jolo für die deutsche Seite verhandelte, bereits an. "Die Entführten leisten einen gewissen Eigenbeitrag. Im Falle Jolo war das aber damals so dimensioniert, dass das für die betroffene Familie gut zu verkraften war, und bestimmte Kosten wären der Staatskasse ohnehin angefallen. Die hat man dann natürlich nicht extra noch in Rechnung gestellt", sagte Volmer im Deutschlandfunk. dob/kps
Bye,
Twinson_99
darf dort nur rein, wenn man eine Aufforderung eines dort ansässigen Unter-
nehmens zwecks Arbeit, Gutachten etc. erhält, es gibt dort keinen Tourismus.
Nichteinmal eine ausgesprochene Einladung einer Privatperson reicht für einen
Besuch aus.
Die Touristen haben die Grenze nach Allgerien also unerlaubt überschritten,
damit würde ich den Staat zwar in der Pflicht sehen, alles notwendige
zur Befreiung zu tun, aber die Rechnung angemessen zu verteilen finde ich nur richtig.
Gruesse
MOB
Zahlen wir für die mit??
Fragen über Fragen und wir werden NIE eine korrekte ( und ehrliche ) Antwort erhalten
Gruß,
T.
wär ja noch schöner,wenn man Lösegeldvereinbarungen,zu denen man gar nicht gefragt wurde ,zahlen müsste
Die ersten haben schon angekündigt, wieder dahin zu wollen - sorry, da fehlt mir jegliches Verständnis!
Gruß,
T.
Mit einem Kostenvoranschlag natürlich. Wie sich da wohl manche entschieden hätten? Schade, das wird man nun nicht erfahren.
mal aus (fast) eigener Erfahrung. Ende letzten Jahres ist ein
Bekannter nach Algerien zur Preiskalkulation geladen worden. Ich
arbeitete mit Ihm zusammen an diesem Projekt, konnte aber nicht
mitfahren, da wir eine Information der Ablehnung meiner Visumsanfrage erhielten,
die auf den Gründen der mangelnder Dringlichkeit und Zeitüberschreitung resultierte.
Das war sechs Wochen bevor die Reise losging und es war eben nicht möglich ein
Visum über eine andere Stelle zu bekommen.
Daraufhin kenne ich nur Fotos und Berichte, sehr schöne Bildchen mit gepanzerten
Fahrzeugen und aufgeschraubten schweren MG's auf dem ersten und letzten Wagen der
Dreierkolonne, die meinen Mitarbeiter immer dann begleitet haben, sobald er die
Hauptstadt verließ. Schön waren auch die zusätzlichen Frischluftlöcher, die mal eben
nachts in das Hotel in dem er lebte reingeschossen wurden.
Algerien ist ganz bestimmt nicht sicher, und man kommt nicht so einfach dorthin !
Und das mit den "die Geiseln erst mal fragen, bis zu welchem Preis sie sich
befreien lassen wollen" kannst Du ja wohl nicht ernst meinen.
Gruesse
MOB
ken zuvor privat versichern sollte. Das kann der Wirtschaft nicht schaden und den Leuten wird das Risiko bewußt in diese Länder zu reisen.
Bye,
Twinson_99
Auch bei einer Umfrage hier war man sich weitgehend einig (71 %), dass sich die Sahara-Touristen "leichtsinnig" verhalten hätten ("in solche Länder reist man einfach nicht"), ihrte Entführung damit provoziert oder selbst verschuldet hätten und somit nicht der Steuerzahler, sondern die "Schuldigen" (zumindest teilweise) für die Kosten der Befreiung aufzukommen hätten.
1.)
Eine generelle Reisewarnung für Algerien wurde vom Auswärtigen Amt erst NACH dem Verschwinden mehrerer Reisegruppen ausgesprochen.
Nach den für ungültig erklärten, weil von den Islamisten gewonnenen Wahlen in Algerien 1992 war der Tourismus in Algerien zum Erliegen gekommen. Seinerzeit gab es auch eine entsprechende Warnung des AA.
Der bewaffnete Konflikt zwischen Armee und GIA (nebst anderen Gruppierungen) spielte sich jedoch im dichtbesiedelten Norden entlang der Küste ab, in den Städten, und nicht in den Weiten der Sahara.
So entwickelte sich im Laufe der Jahre langsam und zögernd wieder eine Reisetätigkeit unter Umgehung des algerischen Nordens, d.h. die Einreise der Touristen erfolgte in der Regel über den tunesischen Grenzübergang Nefta (bei Touzeur).
2.)
Es hat in der Vergangenheit keinen einzigen vergleichbaren Fall in Algerien gegeben, was natürlich eine Warnung gewesen wäre und die geäußerten Anschuldigungen hätte rechfertigen können.
Zwar gab es Anfang der Neunziger während des Touareg-Aufstandes vereinzelte Übergriffe gegenüber Saharareisenden, dabei hatte man es aber auf die Geländewagen der Touristen abgesehen und mir ist nur ein einziger Fall bekannt, wo ein Reisender seinerzeit zu Tode gekommen ist.
Die Sicherheitsratschläge des AA wurden in der Vergangenheit immer wieder den Veränderungen der Lage angepasst und nach der Einschätzung zu Jahresbeginn barg eine Reise nach Südalgerien kein unangemessenes Risiko.
3.)
Nach meiner Kenntnis handelte es sich um erfahrene Saharareisende, die sich mit Ihrer Ausrüstung und Vorbereitung auf die zu erwartenden Anforderungen einer Tour von rund 500 km durch unbewohntes, teils unwegsames Gelände ohne Versorgungs-
möglichkeiten eingestellt hatten.
Leute, die einfach auf ein Naturerlebnis aus waren auf eine Reiseart, wie sie z.B. im australischen Outback oder in Namibias Kaokoveld genauso üblich wie selbstverständlich ist.
4.)
Wenn es den Gekidnappten also etwas vorzuwerfen gibt, dann ist es neben dem Frevel, nicht zu Hause geblieben zu sein, wo doch alles viel sicherer ist, die Frechheit, ein einzigartiges Naturelebnis mit der Möglichkeit entsprechender Selbsterfahrung, wie sie eine Wüstenreise bietet, einem Mallorcaurlaub samt Sangriaverzehr aus Wassereimern vorgezogen zu haben.
Rheumax
Keiner wird gezwungen, nach Algerien zu fahren, um sich ein "einzigartiges Naturelebnis " zu gönnen, genausowenig, wie keiner gezwungen wird, zum Bungee-Jumping zu gehen, um sich dort einen einzigartigen Adrenalinschub zu holen.
Wer unverschuldet in Not gerät, dem gehört selbstverständlich geholfen. Aber warum sollen die Befreiten sich nicht an den Kosten beteiligen?
Das ist überhaupt nicht einzusehen! Außerdem waren die Herrschaften ja auch ihrerseits geschäftstüchtig genug, keine einzige Frage von Journalisten zu beantworten, ohne dafür die Hand aufzuhalten.
Was die noch dafür einsacken werden, dass sie ihre Leidensgeschichte an den "Stern" verhökern, bei Günther Jauch auftreten und ein Buch über ihren Urlaub schreiben, will ich gar nicht wissen.
Viele Grüße
MadChart
Sie hatten ja wohl ein unvergeßliches Naturerlebnis. Jeder Andere müßte für einen derart langen Urlaub mit soviel Aktion ein Haufen Geld bezahlen.
In der Schulzeit gab es bei uns nach den Ferien immer eine Art Wettstreit im Deutschunterricht: Mein schönstes Ferienerlebnis!
Ich hab mir immer nur etwas ausdenken müssen, um wenigstens 2-3 Blättchen voll zu bekommen. Ich glaube damit hätten unsere Sahara-Touristen keine Probleme.
Ganz nebenbei-natürlich sollen sie zahlen, schon als Entschädigung für die Quälerei die mir jeden Tag aufs neue beim Nachrichten schauen angetan wurde.
Gruß
utscheck
Für mich ist diese Art zu Reisen, wie ich sie selbt gerne auszuüben pflege, etwas ganz Normales. Ich habe in meinem Beitrag versucht zu schildern, dass die Betroffenen auf diese Reise vorbereitet waren, aber absolut unvorhersehbar war, was da passieren würde.
An welchen Kosten willst Du diese Leute beteiligen?
Am Rückflug? Am monatelangen Aufenthalt der drei Herren von der GSG9 in Algier?
Am Lösegeld?
Finanzielle Einbußen düften die Leute bereits ausreichend erlitten haben.
Ich denke nicht nur an die Fahrzeuge. Z.B. ist zumindest einer inzwischen arbeitslos
und Arbeitslosengeld gibt es nicht, da er ja nicht für die Vermittlung am Arbeitsmarkt zur Verfügung stand!!!
Wenn die Angehörigen nicht eingesprungen sind, ist die Wohnung wohl mittlerweile aufgelöst..
Ich gönne den Leute ein paar Euro für die Vermarktung ihrer "Erlebnisse".
An denen werden sie eh ihr Leben lang zu tragen haben.
Gruß nach München
Rheumax
als deplatziert und abstoßend.
Aber diese ist mir zu diesem Thema auch schon bei anderen "Beiträgen" unangenehm aufgefallen.
Rheumax
Ich finde die Häme auch nicht deplaziert. Diese Leute kannten ihr Risiko. Ich habe Bekannte die machen alle 2-3 Jahre vergleichbare "Reisen". Da sind Länder dabei, in die ich nicht fahren würde, wenn mir noch Geld gezahlt werden würde.
Auf die Frage: Was macht ihr wenn... kommt die Antwort: Wir leben nur einmal!
Wohlgemerkt ein Ehepaar mit zwei Kindern, die sie aber bis jetzt nicht mitnehmen, weil das Risiko zu groß wäre (nach eigener Aussage). Das ist mir unverständlich, gerade weil die Beiden sonst so unscheinbar, vorausschauend und berechnend sind.
utscheck
Ganz bestimmt nicht auf eine Entführung, zumal soetwas in Algerien bis zu diesem Fall noch nicht vorgekommen war.
Meine letze Algerien-Reise datiert aus 1992, der Zeit der Wahlen, die zu den Zuständen geführt haben, die ein Reisen in der Folge zunächst unmöglich machten und mir auch später nicht mehr ratsam erscheinen ließen.
Ich habe die Entwicklung seither genau verfolgt und die Normalisierung hat ja schließlich dazu geführt, dass das AA schon seit längerem keine Bedenken für Reisen nach Südalgerien mehr angemeldet hat.
Auch ich war der Meinung, dass die Lage nicht mehr gefährlich sei und hatte angefangen, endlich an eine neuerliche Tour zu denken.
Bis dann Anfang des Jahres nacheinander die Nachrichten kamen vom unerklärlichen Verschwinden einer Reisegruppe nach der anderen..
Es ist einfach nicht richtig und auch nicht fair, zu behaupten, man hätte mit einer Entführung rechnen können oder gar müssen!
Gruß
Rheumax
PS.:
Die "hämischen Beiträge" waren nicht allein auf Dich gemünzt. Davon gab es hier reichlich.
Aber Algerien ist nach wie vor ein Land, in dem ein Menschenleben
nicht viel zählt. Wieviele sind seit 92 bei Straßenkämpfen gestorben ?
100.000 ?
Nach den Schilderungen die ich gehört habe hat jedes Dorf eine eigene
"Polizei", oder wohl besser "Militz", die dazu dient ein Dorf bzw. ein
bestimmtes Gebiet zu beschützen. Um ungehindert durch verschiedene Regionen
reisen zu können solltest Du gutes Geld, sichtbaren Waffenschutz und einen
Führer mitnehmen, der gut von Dir bezahlt wird, damit er nicht auf dumme
Gedanken kommt.
Risiken minimieren verstehe ich auch darin abzuwägen; die Aussage : es sind in
in den letzten Jahren keine Touristen verschwunden lasse ich da nicht gelten,
sind ja schliesslich auch kaum Touristen da, die verschwinden können.
Man muss viel mehr ein Gesamtbild des Landes besitzen, es ist kein friedlicher
Zustand dort und mit teurem Gerät in einem sozial so schwachem Land aufzutauchen
birgt auch das Risiko in der Wüste ohne dieses stehengelassen zu werden. Sogesehen
können sie noch froh sein, dass die Entführer auf Geiseln aus waren.
Und was das mit dem bezahlen des Lösegeldes angeht, scheinen mir ( ich kann es ja
nicht beurteilen ) aber scheinen mir die Exgeiseln in der Position sich finanziell gesund stoßen zu wollen. Und das kann ich auf Kosten der Allgemeinheit nicht gut heißen.
Und was das Sicherheitsverständnis angeht habe ich noch einen Satz der Botschaft im Ohr:
"Reisen innerhalb des Landes sollten möglichst auf dem Luftweg erfolgen, andere Transportwege sind nicht zu empfehlen. " Das wurde dann neben Raub und Kriminalität
auch mit Minenfeldern erklärt.
Gruesse
MOB
Wie wahr! Und doch im Falle Algerien gar nicht so einfach.
Ich habe versucht, hier einen Unterschied zwischen Nordalgerien, wo ich mich seit
92 nicht mehr aufhalten wollte und dem Saharagebiet aufzuzeigen.
Man müsste sich auch die Mühe machen, die gesamte politische Situation zu betrachten.
Nur, wen interessiert dies hier schon?
Algerien ist vom Potential her ganz sicher kein "sozial so schwaches Land", es verfügt
über nicht unbedeutende Ölquellen. Leider kommt vom Erlös bei der einfachen Bevölkerung(im Gegensatz zum Nachbarland Libyen!) nichts an, war ein Stück Hammelfleisch zum Couscous schon 92 für viele unerschwinglich geworden.
Für den "reichen" Touristen kein schönes Gefühl, mit den Leuten beim Bäcker um (subventioniertes) Brot anzustehen. Und für die wohl genausowenig.
Das Ganze, weil das Land seit seiner Unabhängigkeit von der herrschenden Schicht
ausgenommen wird. Korruption, Unvermögen, Vetternwirtschaft. Wenn man das sieht, verwundert einen nicht, dass die Islamisten in den Städten des Nordens so massenhaft Zulauf gefunden haben.
Auch die Unruhen der unzufriedenen Berber in der Kabylei mit Hunderten von Toten vor gar nicht so langer Zeit (und doch schon vergessen) gehören in diesen Zusammenhang.
Aber in diese "unbefriedete" Gegend sind unsere Touristen ja gar nicht gereist, haben
den bevölkerten Norden über Tunesien umgangen.
Übrigens habe ich dort auf dem Weg nach Libyen schon 93 und 94 Reisende getroffen, die in die algerische Sahara unterwegs waren, was mir damals doch als reichlich verwegen erschien. Denen ist aber dort genausowenig passiert wie den gar nicht so wenigen Leuten, die seither dort unterwegs waren.
Denn dieser Konflikt wurde immer nur im dichtbevölkerten Norden ausgetragen.
Man sagt, die Menschen in der Sahara seien viel zu sehr auf sich gestellt und auf gegenseitige Hilfe angewiesen, um für eine solche Aufstachelung hin zur Gewalt empfänglich zu sein.
In der Tat haben die Islamisten z.B. in der saharischen Region des M`Zab keinen großen Zulauf bekommen. Ich erinnere mich aber, dass auch dort vor einem Lokal mit Alkoholausschank, das auch von Einheimischen besucht wurde, lautstark demonstriert wurde. Deshalb hatte wir beim Verlassen auch ein mulmiges Gefühl, was sich aber schnell als unbegründet erwies, da man uns als Europäern und Nicht-Muslimen diesen offenbar zubilligte.
Leider ist nun der wunderbare Süden des Landes wieder auf Jahre für den Reisenden versperrt und der Norden wird ohnehin so schnell nicht zur Ruhe kommen.
1998 habe ich auf einer Afrikareise den Rückweg per Flugzeug antreten müssen, was mir zu einer kurzen Visite auf algerischen Boden verholfen hat.
Die Sicherheitsleute waren so streng, dass sie mich nicht einmal zum Luftschnappen vor das Flughafengebäude lassen wollten, wo ich dann trotzdem kurz den Sonnenaufgang über den Bergen vor Algier beobachten durfte.
Am Morgen in Frankfurt erfuhren wir dann, dass in jener Nacht in einem Dorf nur wenige Kilometer entfernt über 300 Menschen massakriert worden waren..
Gruß
Rheumax
Mal ein Beispiel:
Hamburg ist ja bekanntlich der Ort wo damals das Attentat auf das World trade Center geplant wurde... wollt ihr jetzt sagn " Hamburg ist ein bekanntes Terroristencamp und wer da hinfährt und in die Luft gesprengt wird oder gekidnapped wird ist selber schuld, weil er ja genau wusste welches Risiko er eingeht ?????
Das ist ja wohl ein Lacher !!!
Wenn ihr in ein fremdes Land fahrt, dann müsst ihr damit rechnen gekiddnapped zu werden ????
Undwenn euch dann schon so etwas schlimmes passiert müsst ihr auch noch dafür bezahlen , dass euch irgendwelche flachwichser mit Pistolen und Maschinengewehren bedrohen, weil sie irgendwelch politischen Ziele befolgen womit ihr nchts zu tun habt ???
WENN JEMAND BEZAHLEN MUSS, DANN DIE TERRORISTEN !!!!!
meines beruht ja als "Halbwissen" nur auf Reiseberichten und Erzählungen.
Damit sind wir uns aber trotzdem einig, dass dieses Land nicht sicher ist.
Wer das Abenteuer liebt und lebt bekommt halt manchmal auch mehr davon
geboten als er eigentlich erwartet.
Ich halte es nur für ungerecht die entstandenen Sttatskosten ohne
Überprüfung der finanziellen Situation einzelner beteiligter Personen
der Allgemeinheit aufzudrücken. Den Leuten, die gleich den nächsten Urlaub
dort verbringen wollen, scheint es, anstelle von anderem, ja nicht am nötigen
Kleingeld zu fehlen.
So long
Gruesse
MOB
PS: @...Benz ... soll ich jetzt dazu auch ein unqualifiziertes Kommentar a la
"dann schreibe den bösen Terroristen doch 'ne Rechnung " oder so was ablassen,
nein ich lasse's lieber.
Ein Bekannter von mir regt sich regelmässig über seine Nachbarn auf. Die sind jetzt verrentet, kinderlos, haben ihr abbezahltes Haus nach eigenen Angaben wieder beliehen und machen jetzt auf Lebemann und Lebefrau mit Weltreisen und verprassen. Die wollen sich es gut gehen lassen, solange sie was haben und wenn nichts mehr da ist, dann werden wir es für sie bezahlen. Heimplatz, Pflege usw.
Ich finde es durchaus ok, wenn man z.B. für Risikosportarten einen Zuschlag zur Krankenversicherung zahlen muss.
Neulich kam ein Arzt im Radio, der auf einer Everest Besteigung dabei war. Kostenpunkt 20k€ all inclusive. Der war der Meinung, dass das was dort an Erfrierungen und 2 Leute mit komplizierten Brüchen passierte in ihrer Reisegruppe locker nochmal soviel an die Krankenkassen kostet. Da zahl ich wieder mit. Juchu.
Grüße
ecki
Was das Abenteuer anbetrifft, so ist wohl jedem Reisenden bewußt, dass er ein höheres Risiko geht als bei einem Badeurlaub auf Mallorca. Ohne dabei an eine Entführung zu denken! Man versucht eben das Risiko zu minimieren.
Aber ohne Gefahr gibt es kein Abenteuer und etwas Angst gehört logischerweise dazu. Und wen die Wüste mal gepackt hat, den läßt sie nicht mehr los. Der kommt immer wieder. Aber das können wohl nur die verstehen, die es erlebt haben.
Gruß
Rheumax