Kommt die Deflation ?
Viele Grüße
MadChart
frage: wie sollte man ggf. sein anlageportfolio auf diese veränderte lage hin anpassen??? ich befürchte, daß wir mittelfristig einen währungsschnitt aufs auge gedrückt bekommen, um aus der deflationsspirale rauszukommen.
mfg
apokalyptic fred
Einer von der Saubande hat mir den Rückspiegel abgetreten.
Wahrscheinlich habe ich jetzt eine Jungfrau beleidigigt. Anders kann ich es mir nicht erklären, liebes Moderatoren-fräulein?
Raus aus Sachwerten - rein in Bargeld oder Staatsanleihen. Das muss die Maxime in einer ausgewachsenen Deflation sein. Denn ob Immobilien, Aktien oder Gold - alle Assets werden vom Abwertungsstrudel erfasst. Nur mit Cash ist man auf der sicheren Seite. Das Bare wird - sogar im Garten vergraben - einfach mehr wert, weil die Kaufkraft steigt.
Wer in dieser Situation sein Geld unbedingt anlegen will, sollte sein Glück bei Staatsanleihen suchen. Deren Kurse steigen mit fortschreitender Deflation fast automatisch. Doch auch hier müssen Anleger auf der Hut sein. Wie die Wirtschaftsgeschichte zeigt, kann eine Deflation am Ende schnell in eine Inflation umschlagen und dann stürzen die Kurse der Staatsanleihen ins Bodenlose. Von Unternehmensanleihen ist dagegen in einer schweren Deflation abzuraten. Denn vor allem die hoch verschuldeten Unternehmen bekommen Probleme, die Bonds zu bedienen.
Insgesamt ist es aber auch für private Haushalte wenig ratsam, mit einem Schuldenberg in einen Preisabschwung zu gehen. Die reale Zinslast nimmt zu, die Verbindlichkeiten drohen den Schuldner zu erdrücken, umso mehr, wenn dessen Einkünfte zurückgehen.
Besonders unter die Räder kommen in einer Deflation Aktien. Am schwersten betroffen sind zyklische Werte und Bankentitel. Zykliker, weil sie besonders an den Preisen hängen, und Banken, weil die Kreditnachfrage insgesamt zurückgeht und die Ausfallrate wegen großer Pleiten in die Höhe schnellt. dde/hz.
Artikel erschienen am 17. Mai 2003
der verbraucher hält sich aktuell - bedenkt man die psychologische gemengenlage - nicht extrem zurück. die sparquote ist zwar leicht gestiegen, aber immer noch nicht so hoch wie 1993. allerdings sind die letzten 5 jahre nicht nur die lohnstückkosten gesunken und haben zu neuen exportrekorden geführt - nein auch die geldmasse, die zum konsumieren bereit steht, ist kontinuierlich gesunken. hauptgründe: gebühren-, abgabenerhöhungen bei gleichzeitig zu geringen lohnerhöhungen. die gewerkschaften haben gepennt respektive zuviel rücksicht auf die bundesregierung genommen.
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"auch die sinkenden energiepreise werden hoffentlich viele produkte und dienstleistungen verbilligen. diese reale verbilligung erhöht die potentielle konsummasse und kann die wirtschaft ankurbeln."
was du beschreibst ist genau deflation....allerdings ist die schlußfolgerung so nicht richtig. der verbraucher wird bei deflation in erwartung weiter sinkender preise eben mit dem konsum noch warten und dadurch eben NICHT die wirtschaft "ankurbeln".
für die sinkenden lohnstückkosten hätte ich übrigens gerne mal eine quellenangabe :-))
und daß die kaufkraftwirksame geldmenge zurückgeht, spricht auch FÜR eine deflation. im moment ist aber nicht zu sehen, warum sich das ändern sollte!
Die steigenden exporte haben den blick für die notwendigkeit von strukturreformen vernebelt. beim ansteigenden euro-kurs wird sich das jetzt fatal auswirken.
mfg
kassandra-fred
Guckst du hier:
DIHK: Deflationsgefahr in Deutschland wird sich in Luft auflösen | 26.05 2003 14:53:30 | |
BERLIN (dpa-AFX) - Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hält die Diskussion über eine Deflationsgefahr in Deutschland für verfehlt. Solche Ängste würden sich in Luft auflösen, sagte DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke am Montag in Berlin. Der DIHK sieht Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle Entwicklung den Boden erreicht hat und es allmählich wieder aufwärts gehen könnte. Für dieses Jahr bleibe er aber bei der Prognose einer Stagnation. Damit befinde man sich "noch auf der optimistischen Seite", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Man hoffe darauf, dass die Auftragseingänge vom Sommer an wieder steigen. Aber selbst dann werde das in diesem Jahr voraussichtlich noch nicht auf die Produktion durchschlagen. Mit Sorge sieht der Verband die Entwicklung der Wechselkurse von Euro und US-Dollar . "Der Dollar liege bereits in der Schmerzzone", sagte Wansleben. Allerdings könnten sich die Unternehmen noch durch Absicherungen retten. Er warnte zugleich aber auch vor einem Wettlauf um den niedrigsten Wechselkurs. Auch ein schwacher Euro bringe Probleme mit sich. Vielmehr müsse es darum gehen, in Deutschland und Europa konkurrenzfähige Arbeitsplätze zu schaffen und damit von Wechselkursentwicklungen unabhängiger zu werden./ta/DP/jha/ |
Wenn alle daran glauben, verhalten sie sich auch
alle entsprechend - Self-Fulfilling-Prophecy.
Also, dann kommt sie also, wenn nicht von der EZB
die Geldmenge M3 drastisch erhöht wird.
zu den energiepreisen: es ist nicht unerheblich ob die deflation bei den ölproduzierenden oder ölkonsumierenden ländern stattfindet. ansonsten hätte die erste ökrise in den 70er bei uns zu einer florierenden wirtschaft führen müssen. sinken die ölpreise findet eine erneute umverteilung - nur diesmal in umgekehrter richtung - statt. damit steigt die kaufkraftwirksame geldmenge.
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kleine Anmerkung: Die "kaufkraftwirksame geldmenge"
ist eine von den Zentralbanken steuerbare Grösse, und sie
wurde seit 1973 von Bundesbank bzw. EZB auch in einem
Zielkorridor gesteuert.
So hechelt man jedem Modebegriff hinterher und freut sich, wenn die eigenen Erklärungen gerade mal mit der Geschichte der letzten 5 Jahre zusammenpassen.
Geistiges Schmarotzertum eben.
Um nochmal auf Inflation/Deflation zurückzukommen: es ist schon interessant zu beobachten, wie hoch das Bedürfnis danach ist, fortentwickelte Volkswirtschaften, die auf europäischer Ebene massiv verzahnt sind, auf eine dichotomische Weltschau verkürzen zu wollen. Nennt man das nicht vielleicht "Propaganda für Minderbemittelte"? Hatten wir das nicht schon mal in Deutschland, daß alles mit Jude/Nicht-Jude klar kategorisiert wurde und jeder hat sich wohlgefühlt, endlich eine Meinujng haben zu dürfen?
Ich bin nach wie vor der Meinung: zurück in den Busch: dort sind die Dinge so einfach, wie man sie immer gerne hätte: wer nix arbeitet, verhungert und verdurstet.
Mehr wollen wir doch nicht, oder?
da geht aber nichts von SINKENDEN lohnstückkosten draus hervor (dein posting 9). von 1998 bis heute sind sie von 62,18 auf 63,75 gestiegen.
zur geldmenge: wenn ich das, was ich beim tanken weniger zahle, in den sparstrumpf packe, hat das auf die kaufkraftwirksame geldmenge absolut KEINEN einfluß. genauso wie du denken (leider) auch die meisten politiker, aber das leben ist leider ein bißchen komplizierter...
mfg
gf
mfg
gf
Oder im Schweinsgalopp?
Das alles ist doch hinreichend definiert und geklärt.
Viele Grüsse
wieso sollte ich, bei billigerem bezin, das restliche geld in den sparstrumpf stecken und dort liegen lassen? eventuell komme ich jetzt schneller zum geld für eine neue waschmaschine ...
es wird heute nicht aussergewöhnlich stark gespart! die sparquote liegt im üblichen bereich. so betrugen z.b. die spareinlagen 2001 586530 und 2002 586169 mill. euro (quelle destatis).
salute
Und gurkenfred: meine Alternative lautet: alles ignorieren.
Machts es wie die Italiener: Krisen hat man nur, wenn man sie herbeiredet. Wenn man in einer Geselschaft lebt, wo keiner hungert (okay, vielleicht fährt nicht jeder Porsche), gibts doch keinen Grund zum Jammern?
ist eigentlich was für angehende Bankfachwirte,
heute in der 40. Auflage. So was für die Uni?
Also Wahlfach neben Controlling auch
Bank- und Börsenwesen?
Sonst noch Fragen?
Wer hier Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!