Die Verlierergeneration - das sind wir


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Neuester Beitrag: 03.08.05 15:58
Eröffnet am:04.11.02 09:12von: DixieAnzahl Beiträge:62
Neuester Beitrag:03.08.05 15:58von: KritikerLeser gesamt:7.793
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3263 Postings, 9290 Tage DixieDie Verlierergeneration - das sind wir

 
  
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04.11.02 09:12
Kolumne: Mehr Gerechtigkeit bei der Rente
Von Christoph Keese

Die heutigen Beitragszahler werden zu Gunsten einer Generation strapaziert, die längst überversorgt ist.

 

Reale Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung


Im deutschen Rentensystem sind inzwischen nur noch drei Dinge sicher. Erstens: Die Beiträge steigen ständig weiter. Zweitens: Wer heute arbeitet, wird später von seiner Rente niemals leben können. Drittens: Eine ganze Generation von Rentnern ist überversorgt. In der politischen Debatte geht es zwar ständig um Gerechtigkeit. Gemeint ist damit aber nur die Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich. Viel zu selten kommt die Gerechtigkeit zwischen Generationen zur Sprache. Bei der Rente kann davon nicht mehr die Rede sein: Die jungen Leute werden gezwungen, Geld zu null Rendite in die Rentenkasse zu pumpen, um die Versäumnisse ihrer Eltern zu finanzieren. Und die haben mit dem Geld ihrer Kinder ein so gutes Auskommen wie noch keine Generation vor ihnen.

Nach dem Willen der Koalition wird der Rentenbeitrag im nächsten Jahr wohl von 19,1 auf 19,5 Prozent des Gehalts steigen. Das ist schon die optimistische Variante. Eigentlich müsste er auf 19,8 oder 19,9 Prozent klettern. Nur mit Haushaltstricks kann die Regierung ihn drücken. Gleichzeitig steigt die Beitragsbemessungsgrenze von 4500 auf 5100 Euro. Es steigen also gleich beide Faktoren - die Ausgangsgröße und der Multiplikator.



Große Zusatzbelastung


Für Angestellte, die die Bemessungsgrenze erreichen oder mehr verdienen, bleiben im Jahr 810 Euro netto weniger übrig. Der Arbeitgeber zahlt noch einmal das Gleiche. Zwei Rechenbeispiele: Ein Konzern mit 10.000 Angestellten über der Bemessungsgrenze zahlt künftig allein für diese Führungskräfte 8,1 Mio. Euro mehr in die Rentenkasse ein. Eine Werbeagentur mit 30 Top-Verdienern und 300 normal entlohnten Angestellten muss zusätzlich rund 50.000 Euro entrichten. Gemeinsam mit seinem Arbeitgeber schickt jeder Gutverdiener nächstes Jahr ein Vermögen an die Rentenkasse. Der Gesamtbeitrag liegt 2003 bei 11.934 Euro. Rendite-Erwartung: im besten Fall null, wahrscheinlich sogar negativ. Wie dramatisch die Renten-Rendite der einzelnen Geburtsjahrgänge gesunken ist, zeigt die Grafik unten.


Auf der Empfängerseite stehen die heutigen Rentner. Gewinner sind natürlich nicht die Trümmerfrauen, Witwen und Weltkriegsveteranen, also die ersten zwei Geburtsjahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Diese Menschen haben viel gelitten und viel verloren. Sie leben oft allein von der gesetzlichen Rente, die mager ausfällt und nur ein bescheidenes Auskommen sichert. Jeder, der heute arbeitet und Rentenbeiträge zahlt, wird freiwillig und gerne für ihren Unterhalt aufkommen.


Ganz anders stehen jedoch die Jahrgänge zwischen 1930 und 1945 da, die so genannte Goldene Generation. Auch diese Menschen mussten im Krieg leiden. Das bestreitet niemand. Später aber lebten sie unter außergewöhnlich glücklichen Umständen, nahmen sich enorme Privilegien heraus, belasteten den Staat mit exorbitanten Schulden und hinterließen ein Gemeinwesen, das in weiten Teilen ein Sanierungsfall ist.


Sie produzierten zwar ständiges Wirtschaftswachstum, lebten aber trotzdem über ihre Verhältnisse. Sie ignorierten das demografische Problem, verhinderten 20 oder 30 Jahre lang wichtige Reformen am Sozialstaat, ließen die Gesellschaft in Regeln erstarren und verabschiedeten sich oft frühzeitig auf Kosten ihrer Kinder in den Ruhestand. Obwohl das Rentenalter eigentlich 65 ist, liegt der Durchschnitt faktisch bei 60 Jahren.



Wenig Arbeit, goldener Ruhestand


Nie zuvor hat eine Generation so wenig gearbeitet wie diese - vom Studium bis zur Rente oft weniger als 30 Jahre, meistens zu mageren 35 oder 37 Stunden pro Woche, mit weltweit einmaligen sechs Wochen Urlaub im Jahr und absurd hohem Krankenstand. Die Nettobilanz dieser Generation ist noch nicht geschrieben, aber sie fällt vermutlich bescheiden aus. Sie hat dem Land unter dem Strich wenig hinterlassen. Das ist nicht als individueller Vorwurf gemeint. Viele Mitglieder der Generation haben Außergewöhnliches geleistet. Kollektiv aber hat sie die Kritik verdient.


Trotzdem genehmigte sich die Generation einen Ruhestand der Extraklasse. Die gesetzliche Rente ist für viele nur ein Trinkgeld. Am meisten bekommt sie aus den üppigen Betriebsrenten, die ihre Arbeitgeber heute in die Knie zwingen. Die Goldene Generation hat derart schamlos zugelangt, dass viele Firmen neuen Mitarbeitern mangels Masse keine Betriebsrente mehr zusprechen können. Damit nicht genug: Den Abschied in die Frührente versüßte zusätzlich das Arbeitsamt, die Staatskasse sprang ihm dabei zu Seite.


Um das alles zu finanzieren, werden die Jahrgänge nach 1945 wahrscheinlich bis 70 arbeiten müssen, danach eine Hunger-Rente bekommen, vielfach keine Betriebsrente haben und von ihren eigenen Ersparnissen leben. Der Vater hat die Kasse leer gemacht, für den Sohn ist nichts mehr da.


Gegen diesen Trend müssen die Jungen jetzt protestieren. Die Beiträge dürfen nicht steigen, sondern die Zahlungen an die Goldene Generation müssen sinken. Bis auf Härtefälle sollten Rentner Einbußen hinnehmen. Nur so bleibt den Jungen genug Geld für ihre eigene Altersversorgung. Wenn sie jetzt nicht auf sich selbst achten, stehen sie später ohne Mittel da.



© 2002 Financial Times Deutschland , © Illustration:  FTD, Quelle: Dia 2001  

21799 Postings, 9130 Tage Karlchen_IEndlich mal Klartext. o. T.

 
  
    #2
04.11.02 09:17

8334 Postings, 8747 Tage maxperformancesehr guter Artikel o. T.

 
  
    #3
04.11.02 09:19

6431 Postings, 8261 Tage altmeistermein reden seit jahren!!

 
  
    #4
04.11.02 09:21
ganz starker artikel!

mfg altmeister  

107 Postings, 8809 Tage JokerHBTja auch wider mal nichts neues!

 
  
    #5
04.11.02 09:21
Das sagt meine Mutter und jeder der ein wenig über seinen eigenen kleinen Teller rand schaut schon seit zig Jahren. Ich kann mich beispielsweise an eine Plus/Minus Sendung erinnern in der schon vor mindestens 8 Jahren auf das Renten und Krankenkassenproblem hingewiesen worden ist.

Mal ehrlich auch wenn das Rentensystem scheinbar reformiert worden ist, das Druchschnittsalter er Bevälkerung wird steigen, damit logischerweise auch die Kosten für die Krankenversorgung dieser steigenden Masse, da kann man noch so viel "sparen". Steigende Beiträge müssen die Konsequenz sein, schließlich kann man der "älteren" Bevölkerung die medizinische Versorgung nicht nehmen. Wie das bei den jüngeren Generationen ist deutet sich ja schon an, sparen ist angesagt.

Ich bin mal gespannt was noch auf uns so alles an Kosten zukommen wird. Das Wohlstandsniveu der eigenen Eltern zu halten dürfte daher für viele recht schwierig werden.

Aber ab 1.1.03 kann man dafür ja am Sonntag in der Pampa Dosen sammeln und sich ein kleines Taschengeld hinzuverdienen, dass für die steigende Ökosteuer (die wird auch noch in 10 Jahren steigen) draufgeht.

Sodenn schönen Wochenanfang!  

Clubmitglied, 50606 Postings, 8845 Tage vega2000Heftiger Widerspruch !!!

 
  
    #6
04.11.02 09:52
Der Griff in die Rentenkasse verbindet sich mit einem betrügerischen Täuschungsmanöver. Zuerst hat der Staat sich bedient, die Beitragskasse nicht ordentlich & pflichtgemäß verwaltet & gemehrt, sondern geplündert, so daß die laufenden Renten für die Alten nur noch aus den laufenden Beiträgen der Jungen gezahlt werden konnten. Jetzt folgt der zweite Betrug: Es wird das Gerücht in die Welt gesetzt, daß eben die Jungen es seien, die für die Renten der Alten aufkommen müßten. Das Gerücht wird zur offiziellen Propaganda, & es wird nicht mehr hinterfragt. Die Darstellung, daß die Rentner eigentlich Almosenempfänger seien, die den Jungen auf der Tasche liegen, ist ein Ablenkungsmanöver, hinter dem sich die tendenzielle Abschaffung der Arbeitgeberanteile verbirgt. Die deutsche Wirtschaft will sich ihren gesetzlich geregelten Verpflichtungen entziehen, & wenn davon die Rede ist, daß die Arbeitnehmer zur staatlichen Rentenversicherung eine private Eigenversorgung fügen mögen, so ist damit gemeint, daß sie die bisherigen Arbeitergeberanteile jetzt selbst übernehmen sollen. Das wird nun auch noch sozialgeschichtlich begründet, indem man sagt, daß es ja nun endlich an der Zeit sei, mit dem alten Bismarck-Kram aus dem vorigen Jahrhundert aufzuräumen. In der Tat war & ist das von Bismarck herkommende System der Sozialversicherung bis heute ein in der Geschichte einmaliges & beispielhaftes Reformwerk, das so angelegt ist, daß es auch die nächsten Jahrhunderte mit Erfolg erleben & überdauern kann. Unter der grundlegenden Voraussetzung, daß der Staat nicht in diese ständig volle Kasse greift, sondern mit dem Pfund wuchert, wie es sich für ein Versicherungsunternehmen gehört. Eine Privatversicherung, die sich verhielte wie der Staat, wäre ein Fall für die Strafjustiz. Die Rentenkasse per se ist gesund. Das Bismarcksche
Sozialversicherungssystem zeigt eine interessante Facette. Es nahm den Sozialdemokraten, die im Dienste des Kapitals es nun abschaffen möchten, erst einmal den Wind aus den Segeln; denn der Gedanke war ursprünglich ein sozialdemokratischer Gedanke. Es nahm die Arbeitgeber in die Pflicht, ein Umstand, der letztlich aus der Marxschen These vom Mehrwert resultierte. Die Unternehnmerschaft machte mit den Arbeitern Gewinn, beutete sie gewissermaßen aus, so daß es nur recht & bilig war, sie dafür entgelten zu lassen. Das Bismarcksche Sozialversicherungssystem - aus Kranken-, Arbeitslosen-, Unfall- & Rentenversicherung - war so fortschrittlich, daß kein anderer Staat ihm nachschreiten wollte. Es diente eine Zeitlang dem amerikanischen Präsidenten Clinton als Vorbild für die amerikanische Gesellschaft, wurde aber schnell wieder zu den Akten gelegt. Die amerikanische Wirtschaft hätte sich niemals darauf eingelassen, eher läßt sich die Tabakindustrie nun von erkrankten Rauchern zur Kasse bitten, wobei nebenbei völlig untergeht, daß damit der mündige Bürger, der seine Entscheidungen selber trifft, unterderhand zum verführten Baby degeneriert. Der erste Tokioter Gipfel verfügte denn auch, daß die Lohnkosten gesenkt werden müßten. Das sozialpolitische Modell Bundesrepublik Deutschland wurde mithin zum korrekturbedürftigen Störfall im internationalen Wirtschaftssystem. Das war eine klassenpolitische Niederlage. Andererseits führt die Kostengestaltung zu weiteren Veruntreuungen & damit das ganze Sozialversicherungssystem allmählich ad absurdum. Es bedienen sich einfach zu viele Hände aus diesen Kassen. Das moderne medizinische Gerät, die Pharmazie, das Denken der Neuen Mitte, das dem vermittelnden Personal in den Bürokratien, Krankenhäusern, Laboratorien, High-Tech-Betrieben, den Herstellern & Betreibern ein vom sozialpolitischen Zweck sich ablösendes elitäres Bewußtsein eingibt, welches in Verhalten & organisierter hoher Selbsthonorierung seinen verheerenden Niederschlag findet, das alles kostet über die Maßen & läßt einen versicherten Arbeitnehmer zurück, der für seine Medikamente, Heil- & Pflegemaßnahmen noch einmal in die eigene (!) Tasche greifen muß. Die angestrebte Selbstversorgung findet bereits statt. Die heute sozialdemokratische Politik sorgt dafür, daß die Anwendung der teuersten Medikamente & Technologien zur gesetzlichen Pflicht wird. Was auf den ersten Blick dem Menschen zugute kommt, laugt ihn in Wahrheit nur aus & macht die Parasiten im System maßlos reich. Gewisse Abstriche in jüngerer Zeit (Negativlisten für Medikamente u.ä.) gehorchen nicht politischer & humaner Vernunft, sondern der drohenden Leere zweckentfremdeter Kassen. Über den geschichtlichen Sarkasmus, daß die Sozialdemokraten an der Demontage eines Reformwerks mitwirken, das - trotz Bismarckschen Umwegs - ein Kind sozialdemokratischer Ideen war, kann ich nicht einmal schmunzeln. Die Adenauersche Vervollkommnung des Systems in den fünfziger Jahren, ein Gesetzeswerk, das nun alles in den Schatten stellte, was die Welt bisher auf diesem Gebiet erlebt hatte, macht die aktuelle Politik & ihre Propaganda zu einem wahren Sündenfall.

 

51345 Postings, 8927 Tage eckiEs bedienen sich zu viele aus den Kassen.

 
  
    #7
04.11.02 09:58
Genau. z.B. Mütter kriegen Erziehungszeiten angerechnet. Meinst du diese Dinge?

Generationenvertrag heißt, dass die aktuell arbeitende für die Ruhestandsgeneration zahlt. Und das ohne Rücklage/Kapitalstock. Zeitgemäß?

Natürlich haben es die aktuellen Rentner verhältnismässig besser als die aktuellen Einzahler. Früher waren die Beiträge geringer, da nur wenig Rentner zu versorgen waren, dafür wurde dann etwas früher mit geringsten Abschlägen in Rente gegangen. Aktuell von Rendite bei staatlicher Rentenversicherung zu sprechen ist ein Witz.

Wer schafft es das System wieder ins Lot zu bringen?

Grüße
ecki  

Clubmitglied, 50606 Postings, 8845 Tage vega2000@ecki: Die Rentenkasse ist gesund !

 
  
    #8
04.11.02 10:02
Erst durch den Mißbrauch sind die Rentenkassen in schieflage geraten.
 

51345 Postings, 8927 Tage eckiMütter kriegen Erziehungszeiten angerechnet

 
  
    #9
04.11.02 10:04
Ist das der Mißbrauch, den du meinst?

Grüße
ecki  

3263 Postings, 9290 Tage DixieEr meint wahrscheinlich

 
  
    #10
04.11.02 10:14
diejenigen, die jahrelang nahtlos vom Studium in den Vorruhestand gewechselt sind. Unterbrochen höchstens durch ein kurzes Intermezzo auf irgendeinem Drücker-Pöstchen.  

Clubmitglied, 50606 Postings, 8845 Tage vega2000Nein ecki, daß meine ich nicht

 
  
    #11
04.11.02 10:16
Ich rede davon, daß genügend Geld in den Kassen der Rentenversicherungen wäre, wenn nicht Mißbrauch (wie oben beschrieben) getrieben würde. Wer sich da was & in welcher Größenordnung aus dem Topf herausnimmt kann ich dir nicht sagen. Fakt ist, das die Rentenkassen nicht nur den Rentner dienen. (Erziehungszeiten von Müttern gehören nicht dazu!)
 

239 Postings, 9170 Tage Logain@vega2000

 
  
    #12
04.11.02 10:37
Woher beziehst Du Deine Informationen?

Meine Meinung ist, dass ein umlagefinanziertes Rentensystem (und das war unser jetziges von Anfang an) nur funktioniert, wenn die Altersverteilung die Form einer Pyramide hat. Das ist schon jetzt nicht mehr gegeben. Ein Missbrauch der Rentenkassen (meinst Du Rentenzahlungen fuer den Osten???) verschaerft das strukturelle Problem lediglich.

Viele Gruesse

Logain  

16600 Postings, 8174 Tage MadChart@vega2000

 
  
    #13
04.11.02 10:43
Du schreibst: "Wer sich da was & in welcher Größenordnung aus dem Topf herausnimmt kann ich dir nicht sagen".

Leider ist genau die Beantwortung dieser Frage der Schlüssel zu Deiner These. Solange man das nicht wenigstens größenordnungsmäßig beurteilen kann, läßt sich auch keine fundierte Aussage darüber machen, ob die zweckfremden Entnahmen aus der Rentenkasse für die derzeitige -und zukünftige- Misere der gesetzlichen RV relevant sind. Hier müssen Zahlen auf den Tisch...


Viele Grüße

MadChart  

51345 Postings, 8927 Tage eckiSind nicht über 30% bereits jetzt Steuerzuschuß?

 
  
    #14
04.11.02 10:49
Lasse mich aber gerne korrigieren, denn ich bin kein Rentenexperte.

Grüße
ecki  

16600 Postings, 8174 Tage MadChart@ecki: in 2000 waren es 24,9%

 
  
    #15
04.11.02 10:59
Guckst Du hier:



quelle: www.bfa.de


Viele Grüße

MadChart  

3263 Postings, 9290 Tage DixieDie Kehrseite der Medaille

 
  
    #16
04.11.02 11:11
Renate Schmidt, die neue Bundesministerin für Familie, Senioren und Frauen, hat offensichtlich ein herz für verdiente Sozialdemokraten und versorgt treue Parteigenossen mit wichtigen posten in ihrem Haus.
Die Folge für den Steuerzahler sind teure Frühpensionierungen.

So wird Malte Ristau, ein enger Mitarbeiter des bisherigen SPD-Bundesgeschäftsführers, als Minestiraldirektor für Abteilung Familienpolitik. Grundgehalt 7287 Euro.
Die bisherige Abteilungsleiterin Gabriele Coenen (60) wird in den vorzeitigen Ruhestand versetzt und erhält eine Pension in Höhe von 75 Prozent ihrer bisherigen Bezüge.

Renate Schmidt holt sich auch ihre neue persönliche Referentin aus der SPD-Zentrale, die bisher für den Bundesvorstand gearbeitet hat, Frau Mackroth mit einem Grundgehalt von 5798 Euro.

Peter Haupt, bisheriger Staatssekretär (61) geht auch in den frühzeitigen Ruhestand.
Haupt erhält 75% seines bisherigen Grundgehaltes von 9318 Euro. So werden noch weitere, kleinere Pöstchen im Ministerium noch vergeben.

Nach Berechnungen der Zeitung "Bild am Sonntag" sind diese personellen Veränderungen an der Spitze des Familienministeriums die teuersten aller nicht neu zugeschnittenen Ministerien.

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke, kritisierte die Frühpensionierungen als "Aktion goldener Spazierstock". Angesichts der angespannten Finanzlage seien sie "unverantwortlich".  

16600 Postings, 8174 Tage MadChart@dixie:

 
  
    #17
04.11.02 11:17
Selbstbedienung nach Gutsherrenart und das ungenierte finanzielle Protegieren der Seinen hat in der deutschen Politik leider langjährige, parteiübergreifende Tradition.

Anyway: "Goldener Spazierstock" gefällt mir, ich muss jetzt noch lachen, auch wenn der Anlass eigentlich traurig ist...


Viele Grüße

MadChart  

6506 Postings, 8510 Tage Bankerslast@Dixie ich danke

 
  
    #18
04.11.02 11:17
Dir, daß Du Posting 16 (mein Posting) hier reinkopiert hast.
Hast mir Arbeit erspart. Aber muß sagen paßt sehr gut zu diesem Thread.  

51345 Postings, 8927 Tage eckiPasst hierher und passt auch nicht.

 
  
    #19
04.11.02 11:27
Die Bedienung bei Übergangsgeldern und Abfindungen und Pensionen sind bei weitem übertrieben, aber sie belasten nicht die Rentenkasse sondern "nur" den Staatshaushalt.

Grüße
ecki  

6537 Postings, 8362 Tage SchnorrerDann werdet doch arbeitslos, wenn Euch das nicht

 
  
    #20
04.11.02 11:33
paßt.

Ich habe eine VISION (so wie Martin Luther King):

Alle, die sich jetzt aufregen und blöd daherreden, sollen morgen kündigen. DAS NENNE ICH SOLIDARITÄT. Dann werden wir schon sehen, ob sich was bewegt in "diesem unserem Lande".

Aber solidarisch ist hier keine Sau, und der Thread ist ein weiteres Zeugnis von Egomanie und Selbstbedienungsmentalität.

Jeder kriegt am Ende das, was er verdient: im Zweifel nix.  

3263 Postings, 9290 Tage Dixie@ecki

 
  
    #21
04.11.02 11:38
"Die Bedienung bei Übergangsgeldern und Abfindungen und Pensionen sind bei weitem übertrieben, aber sie belasten nicht die Rentenkasse sondern "nur" den Staatshaushalt."

Eben! Und wer bezahlt die Überversorgungen des Beamtenapparates und der Politiker aus dem Staatshaushalt zusätzlich zu den immer höher werdenden Rentenbeiträgen (für die es dann später eine Rente unter Sozialhilfeniveau gibt)?

 

16600 Postings, 8174 Tage MadChart@schnorrer:

 
  
    #22
04.11.02 11:40
Dein Plan hat einen kleinen Haken: Wer selber kündgt, kriegt keine Stütze.

Wollte nur sicherheitshalber drauf hinweisen, denn Martin Luther King hatte verdammt viele Jünger...


Viele Grüße

MadChart  

Clubmitglied, 50606 Postings, 8845 Tage vega2000Ein paar Informationen habe ich gefunden

 
  
    #23
04.11.02 14:24
Kosten, die aus den Rententöpfen gezahlt werden
Kriegsfolgelasten
Renten in den neuen Bundesländern (für die nie ein Pfennig in die Rentenversicherung eingezahlt wurde!)
Absicherung des Arbeitsmarktrisikos durch Rentenzahlung
Renten für Aussiedler (für die nie ein Pfennig in die Rentenversicherung eingezahlt wurde!)
Ausgleich für NS-Unrecht
Ausgleich von SED-Unrecht
Renten von polnischen Offizieren die in den 70er Jahren nach Deutschland übersiedelten.
Renten von jüdischen Emigranten in Israel und USA usw.
Quelle:Rentengerechtigkeit.de
 

3263 Postings, 9290 Tage DixieUnd warum ist das keine Aufgabe für

 
  
    #24
04.11.02 14:28
ALLE Steuerbürger? Warum müssen das allein Arbeiter und Angestellte bezahlen????

 

21799 Postings, 9130 Tage Karlchen_I@Dixie: Musste Kohl und Blüm fragen. o. T.

 
  
    #25
04.11.02 14:30

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