Danke Herr Putin
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 18.04.03 11:16 | ||||
Eröffnet am: | 26.10.02 21:51 | von: Antichrist | Anzahl Beiträge: | 54 |
Neuester Beitrag: | 18.04.03 11:16 | von: hjw2 | Leser gesamt: | 7.618 |
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Fein, dass unsere Politiker, die noch vor einiger Zeit den Tschetschenien-Konflikt auf das schärfste verurteilten im Angesicht dicker Geschäfte mit Russland auf einmal schön die Schnauze halten.
Fuck you, verlogenes Dreckspack !
und sein Süppchen auch noch
als echte Borschscht verkaufen wird.
Da werden also plötzlich Leute, die man wohl viel eher als Freiheitskämpfer denn als Terroristen betrachten sollte bewusst mit islamischen Kamikaze-Terroristen in einen Topf geworfen. Das Ziel dieser Tatsachenverdrehung dürfte klar sein. Hier soll erreicht werden, dass die westlichen Regierungen guten Gewissens und ohne sich rechtfertigen zu müssen weiter beide Augen gegenüber dem Gemetzel in Tschetschenien zudrücken können.
Was ist los Herr Fischer ? Die eigene Kritik am Vorgehen Russlands schon vergessen (verdrängt) oder im Sinne wirtschaftlicher Beziehungen einen Maulkorb von Gerhard verpasst bekommen ?
Nicht falsch verstehen. Auch die Kritiker in den Reihen der Union sind inzwischen verstummt und der eigentliche Freibrief von deutscher Seite wurde noch von Herrn Dr. Kohl ausgestellt.
Allerdings regiert inzwischen Rot/Grün und schweigt sich geflissentlich aus.
Traurig, traurig...
ich sach mal:
jeder hat das recht, sich den samstagabend so gut wie möglich zu versaufen, viel spassss.
1984 ist jetzt
ich will Dir nichts unterstellen, aber symphatisierst Du mit den Terroristen? Oder warum kritisierst DU Putin und nicht die Theater-Terroristen, die Menschen ermordeten?
das, was zu uns durch den medienfilter wabert, dieser klitzkleine bruchteil aus falschdarstellungen, ermutigt einige hier zu mutigen prognosen.
das thema ist zu komplex, für unsere verwöhnten pseudoaktionäre die glauben ihr gewissen in linken welttheorien reinwaschen zu müssen. auch durch die wahl von sogenannten sozialen parteien zu glauben, die komplexität einer vernetzten welt mitzuentscheiden.
wir sollten uns ein beispiel nehmen an den russen.....
gruß
proxi
Tschetschenen haben nicht das Recht auf eigene Verfassung, auf Selbstbestimmung ihrer Ressourcen und nicht darauf sich ihre Führung selbst zu wählen. Aber klar, solche Rechte haben natürlich nur Menschen erster Klasse.
Grüße
ecki
Das war ein abgekartetes Spiel und paßt zur russisch-amerikanischen Kontroll-Politik der Kaukasus - Region.
Ich bin doch nicht blöd, oder?
Niemand verschweigt die vielen Toten in Tschetschenien, und sicherlich muss man überlegen, ob dieser Krieg nicht völlig sinnlos ist! Aber nach der Unabhängigkeit Tschetscheniens gingen von dort die radikalen Islamisten auf Dargestan los, um ein islamisches Reich zu gründen!
Daraufhin ist die russische Armee wieder in Tschetschenien eingerückt! Das ist sicherlich auch kein Zuckerschlecken für die russischen Soldaten!
Ich bin immer dafür jeden Krieg zu beenden, und an den Verhandlungstisch rurückzukehren (gerade auch in Tschetschenien), aber Putin für den Krieg verantwortlich zu machen, ist absoluter Unsinn! Niemand endschuldigt die Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten, und auch ich kann die Wut der Tschetschenen verstehen, aber man muss sich schon überlegen, was die radikalen Tschetschenen wirklich wollen! Die wollen nicht nur Ihr Tschetschenien wieder, und selbst wenn, würde das jetzt sicher nicht mehr zugelassen werden, da man sich dann in Russland nicht mehr sicher fühlen könnte!
Es also etwas komplizierter, als Ihr hier suggerieren wollt!
Aber macht es Euch ruhig weiter so einfach!
katjuscha
Danke für Deine Unterstützung.
"....
Klar ist Russland groß. Gibt ihnen das jedes Recht ihre Minderheiten zu unterdrücken? Vor 15 Jahren wären die Tschetschenen CIA-finanziert aufmarschiert und die Amis hätten gesagt, dass das ein legitimer Unabhängigkeitskampf gegen die unmenschliche Moskauer Dikatatur ist. Und wenn die Tschetschenischen Rebellen jetzt von Moslemextremisten gefördert werden, liegt das wohl einfach daran, das verzweifelte immer für den empfänglich sind, der ihnen hilft.
Denkt ihr etwa, dass der fortgesetzte Russenterror in Grosny und anderswo friedensstiftend ist?
......"
Thread: "Geiseldrama beendet"
Wer macht es sich einfach? Die Macht der Großen geht immer zu lasten der Kleinen.
Grüße
ecki
ansonsten bin ich natürlich nur: Kleinscheißbeauftragter
Der russische Krieg in Tschetschenien
Die Gewaltspirale
18. 11. 1999 (Quelle: Die Tageszeitung von Erhard Stölting)
Der russische Krieg in Tschetschenien ist mehr als eine hysterische Reaktion auf islamistische Gewalt. Es geht auch um handfeste materielle Interessen Moskaus in der Region
An den Schlagbäumen stauen sich die Flüchtlinge, in der Ferne hört man Artillerie, die Medien berichten von Erfolgen gegen die Banditen. Aber was wirklich in Tschetschenien geschieht, lässt sich außerhalb des Landes nur befürchten. Vielleicht stimmt ja die amtliche Version: Die "Banditen" werden bekämpft, die Bevölkerung wird geschont. Optimistische Vermutungen sind möglich, aber unrealistisch.
In einigen Punkten hat die russische Seite Recht. Vor dem russischen Angriff war Tschetschenien als Staat kaum funktionsfähig. Mit ihrem Einfall nach Dagestan demonstrieren die islamistischen Gruppen, dass sie notfalls den gesamten Kaukasus in ein Blutbad verwandeln werden. Gewiss können diese Gruppen auch auf die Hilfe international agierender Terroristen rechnen. Wie sollte schließlich Moskau mit einer Regierung verhandeln, die offenkundig ohnmächtig war?
Mit welchen Methoden aber die russische Armee Ordnung schaffen und ihrem Herrschaftsanspruch Geltung verschaffen wollte, sah man schon in Dagestan. Sie feuerte aus allen Rohren und ohne Rücksicht auf die Bevölkerung. Wo die Russen vorher ungeliebt waren, aber - verglichen mit den religiösen Fanatikern - als kleineres Übel hätten gelten können, sind sie nun nur noch verhasst.
In Tschetschenien wird diese Taktik fortgeführt: Die Armee verlässt sich auf ihre überlegene Feuerkraft; die Soldaten dringen erst vor, nachdem die Gegenseite stillgebombt ist. Dies ist die russische Strategie: Erst wird die Bevölkerung vertrieben, dann werden die verbliebenen Bewaffneten mit überlegener Vernichtungstechnik "liquidiert". Eine gesamte Bevölkerung kann man aber nur in die Flucht jagen, wenn man ihr Angst und Schrecken einjagt; und das erreicht man durch Terror.
Die amtliche russische Behauptung, die Bevölkerung werde geschont, erstaunt noch in anderer Hinsicht. Nicht einmal mit der eigenen Bevölkerung geht man, so die russische Tradition, sonderlich behutsam um. Bei summarischen Aktionen gegen die Kaukasier aber kann man in Russland allgemeinen Applaus erwarten. Der pauschale Verdacht der Wirtschaftskriminalität, des Rauschgifthandels oder der Bandenbildung war in den 90er-Jahren auch von Regierungsseite genährt worden; längst waren die Kaukasier in Russland das Objekt bürokratischer Schikanen geworden.
Die antikaukasischen Stimmungen erreichten einen Höhepunkt mit den terroristischen Sprengungen großer Wohnblöcke im Herbst. Weder der Presse noch dem Publikum musste bewiesen werden, dass die Täter muslimische Kaukasier waren. Der Krieg verschaffte daher Politikern wie Putin Popularität, und die Machtverhältnisse, die ins Rutschen geraten waren, stabilisierten sich wieder. Putins Aussichten bei den nächsten Präsidentschaftswahlen sind damit enorm gestiegen.
Überdies gibt es handfeste Interessen: die Sicherung der Pipeline, die das Kaspische Meer mit dem Mittelmeer verbindet, das Erdöl im Boden Tschetscheniens, die Verhinderung einer Destabilisierung der gesamten Region. Auch wenn der militärische Angriff unmoralisch sein sollte, irrational ist er nicht.
Diese Beobachtungen könnten in eine glatte Verschwörungstheorie hineinführen, die wie üblich plausible und unplausible Aussagen miteinander mischt. Sollte etwa der FSB, die Nachfolgeorganisation des KGB, die Wohnblocks in die Luft gesprengt haben? Aber es gibt auch Gegengründe. Sicherlich ist der FSB skrupellos. Aber wäre er auch töricht genug? Denn mittelfristig ließe sich ein solches Verbrechen wahrscheinlich doch nicht vertuschen. Umgekehrt sollte man bei den gewalttätigen muslimischen Gruppen nicht viel Menschenfreundlichkeit vermuten. Aber das muss wiederum nicht heißen, dass sie diese Terrorakte begangen haben.
Eine plausiblere Erklärung können die Mechanismen des Guerilla- oder Partisanenkrieges liefern, wenn man keine der beiden Seiten idealisiert. Guerillaarmeen kämpfen typischerweise gegen einen militärisch haushoch überlegenen Gegner. Eine Chance haben sie in dieser Konstallation nur, wenn sie sich in der Bevölkerung bewegen können wie der berühmte Fisch im Wasser.
Deshalb schüchtern sie in der Regel auch die eigene Bevölkerung ein: Gegner werden als Verräter behandelt; die Verurteilungen sind entsprechend rigide. Nach dem Sieg wird diese unheilvolle Praxis üblicherweise beibehalten. Befreite Gebiete sind in der Regel keine, in denen die Bevölkerung in Freiheit lebt.
Erfolgreiche Guerillaarmeen können darüber hinaus auf die ungewollte Hilfe durch ihre Gegner rechnen. Je weniger die regulären Streitkräfte die Guerilleros von der Bevölkerung unterscheiden können, desto stärker bekämpfen sie die Bevölkerung selbst. Diese befindet sich spätestens dann auf Seiten der Guerillaarmee. Das wiederum verstärkt die Unfähigkeit der regulären Armee, die ihren wirklichen Feind immer weniger trennscharf ausfindig machen kann.
Ist dieser Mechanismus einmal in Gang gebracht, kann er kaum noch angehalten werden. Ein Lehrbuchbeispiel dafür ist das Vorgehen der türkischen Armee in den kurdischen Siedlungsgebieten; die russische Führung ist nicht klüger.
Natürlich kann eine Guerillaorganisation mit diesem Mechanismus kalkulieren. Denn wenn sie die massenhaften Repressionen herbeiführt, wird sie mittelfristig stärker. Am Ende kann die reguläre Armee nur noch gewinnen, wenn sie die Bevölkerung insgesamt vertreibt, umbringt oder in solche Not bringt, dass sie keiner Guerrilla mehr helfen kann.
In der modernen Welt sind derartige Konflikte ohne die beobachtenden Medien kaum noch denkbar. In ihrem Lichte hat die reguläre Armee entweder gegen "Terroristen" Recht oder gegen "Freiheitskämpfer" Unrecht. Jede Armee verliert aber ihre Legitimation, wenn öffentlich berichtet wird, dass sie die Bevölkerung angreift.
So geschah es der amerikanischen Armee im Vietnamkrieg. Auch wenn sie noch mehr militärtechnische Reserven gehabt hätte - der Krieg untergrub längst die Autorität der Regierung daheim. Entscheidenden Anteil an dieser Delegitimierung hatten Presse und Fernsehen. Das war den Serben im Kosovo klar, es ist den Russen in Tschetschenien klar.
Der Kosovokrieg ist in den öffentlichen Stellungnahmen russischer Militärs immer wieder präsent. Die russischen Medien und die russische Bevölkerung hatten die Angriffe der Nato durchgängig abgelehnt - teils aus slawisch-orthodoxen Sympathien, teils weil sie das hilflose serbische Volk einem gnadenlosen Völkermord ausgeliefert sahen. Die Regierung hatte vielleicht noch einen Hintergedanken: Ein souveräner Staat soll auf seinem Territorium machen dürfen, was er will.
Umso bemerkenswerter war, dass die russische Armee nun ausdrücklich nachmacht, was sie als Vorgehen der Nato getadelt hatte: die systematische Bombardierung von Städten und Dörfern. Das Vorbild Kosovokrieg kann jedoch auch in die Irre führen. Wäre die Nato tatsächlich so vorgegangen, wie es die russischen Medien unterstellten, sähen Belgrad oder Novi Sad heute aus wie Warschau 1945. Wahrscheinlich aber ist, dass Grosny und Gudermes so aussehen.
Man kann den russischen Militärs vorwerfen, dass sie nichts aus den Niederlagen in Afghanistan und im ersten Tschetschenienkrieg gelernt hätten. Aber dies ist müßig - der Guerillamechanismus ist ohnehin stärker. Und die Bedeutung der öffentlichen Berichterstattung haben sie erkannt: Tschetschenien ist abgeriegelt, die Journalisten schauen in den Nebel.
Die russische Armee könnte gewinnen. Aber ihre Fixierung auf einen Sieg, der die erlittenen Niederlagen wettmacht, der das Land symbolisch wieder stärkt und an den Triumph im Großen Vaterländischen Krieg gegen Deutschland anknüpft, hat eine bittere Folge: Denn die russische Kriegführung entspricht eben weniger jener der Nato-Staaten gegen Serbien als jener der deutschen Wehrmacht in den Partisanenkämpfen in der Ukraine, in Weißrussland und in Polen.
Ruhm lässt sich so nicht gewinnen. Und die Kosten sind auf jeden Fall verheerend.
Grüße Max
Alles eine Frage des Standpunktes, gell ?!
Mir geht's auch in erster Linie um die plötzliche Kehrtwende der westlichen Regierungen (allen voran der Unsrigen).
@ katjuscha - wenn ich Putin angreife, dann wegen der neuerlichen Offensive als Reaktion auf die vergangenen Ereignisse. Und dafür ist er sehr wohl verantwortlich.
@ proxi - wenn Du Dich als "kleingeistigen Mitteleuropäer" bezeichnen willst, bitteschön. Ich nehme mir allerdings die Freiheit, mich nicht dazu zu zählen.
@ schnorrer - Ich glaube nicht, dass Russland auf solche Spielchen angewiesen ist. Die Legitimation für den Tschetschenien-Krieg haben sie in dem Moment erworben, in dem sie den USA im Sicherheitsrat keine Steine mehr in der Irak-Frage in den Weg legen. Im Gegenzug gibt's freie Hand für Tschetschenien und Teilzugriff auf's irakische Öl.
Die Russen, allen voran Putin, wissen, was sie wollen.
Die Amis wissen nur, was sie nicht wollen.
Die Russen wandeln auf sehr dünnem Eis und wissen auch um ihre beschränkten Möglichkeiten, wohin gegen der US-Administration sehr wohl klar ist, in welch aussichtsreicher Position sie sich momentan befindet.
oder kennst du die russische mentalität?
der russe ist vom wohlsituierten mitteleuropäer sehr schwer zu verstehen.
nichts kann man mit ihm vergleichen, schon gar nicht die amis.
aber du bist der seher, ein glück für uns, dich unter uns zu wissen:)
den "kleingeistigen", bezog ich auf die schreiberlinge unter uns, welche so etwas natürlich unblutig beendet hätten, sowie die armen(jetzt toten) terroristen in ihre heimat auf russische staatskosten, mit der aeroflot zurückgeflogen hätten.
natürlich wäre auch einen zweijähriger therapieplatz drin, für diese terroristen in deutschland, denn wir haben ja erfahrung mit der duldung von terroristen.......
gruß
proxi