Die europäischen Aktienmärkte stehen im Zeichen der Geschäftszahlen, unter anderem von BP, Syngenta, Saint-Gobain und STMicroelectronics. ”Das Umfeld spricht insgesamt für wenig veränderte Kurse”, sagt ein Händler. Die Vorgaben von den amerikanischen Börsen seien ”neutral”, in Japan hielten sich die Anleger - ebenfalls in Erwartung von Unternehmenszahlen - noch zurück. Am Nachmittag dürfte das amerikanische Verbrauchervertrauen die weitere Tendenz vorgeben. Erwartet wird im April ein Rückgang auf 98,0 von zuvor 102,4. Der Euro-Stoxx-50 habe aus technischer Sicht den Durchbruch durch die Unterstützung bei 2.965 Punkten bislang abgewendet. Ein massives Verkaufssignal würde jedoch erst mit Unterschreiten von 2.880 Punkten ausgelöst.
Rentenmarkt im Banne der Preis- und Börsenentwicklung
Das Jo-Jo an den Börsen und den Rentemärkten scheint vorerst weiterzugehen. Auf dieser Basis dürften die Rentenmärkte gut fundiert bleiben. Denn immer wenn die Unsicherheit an den Börsen zunimmt, neigen einige Anleger zum Kauf von festverzinslichen Wertpapieren. In Europa vor allem auch deswegen, weil es vorerst keine Aussicht auf steigende Zinsen zu geben scheint. Denn die schwächelnde Konjunnktur läßt grüßen.
Anhaltende Spekulationen über Währungsreform in China
Angetrieben von Spekulationen über einen möglicherweise in Kürze anstehenden Wechsel der chinesischen Währungspolitik, hat der Yen im fernöstlichen Devisenhandel zunächst zugelegt, bevor er nach schwächlichen Konjunkturzahlen wieder etwas ins Hintertreffen geriet. Der Euro kostet im frühen Handel 1,3012 Dollar und damit weniger als im späten amerikanischen Handel. In der vergangenen Woche hatte die Gemeinschaftswährung ein Monatshoch von 1,3125 Dollar erreicht, ihre Verluste nach dem gesunkenen Verbrauchervertrauen in Deutschland aber weiter ausgebaut. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war am Montag überraschend stark gefallen und hatte die Anleger zu Euro-Verkäufen veranlaßt. Zur japanischen Währung notiert der Dollar mit 105,78 Yen nach einem Monatstief von 105,26 Yen am Montag.
Tokioter Börse im Minus
Trotz positiver Vorgaben sind die Kurse an der Tokioter Börse am Dienstag ins Minus gerutscht. Händler machten für die Kursverluste vor allem die Unruhe der Anleger vor anstehenden Unternehmensberichten verantwortlich. Bis zum Mittag gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um rund 0,25 Punkte auf 11.046 Punkte nach. Der breiter gefaßte Topix-Index fiel ebenfalls leicht um 0,08 Prozent auf 1.131 Zähler. Analysten zufolge ließen sich die Investoren in Tokio vor allem von anstehenden Unternehmensberichten von Zukäufen abschrecken. „Im Technologiesektor sieht es so aus, als hätten wir die Talsohle noch nicht durchschritten", sagte Tsuyoshi Nomaguchi von Daiwa Securities. Noch im Tagesverlauf sollten unter anderem Honda Motor, Sharp und Advantest Zahlen aus 2004 vorlegen und Ausblicke auf das laufende Jahr geben. Zu den Gewinner gehörten die Aktien des zweitgrößten japanischen Autoproduzenten Nissan Motor. Die Aktie legte um mehr als 1,8 Prozent zu, nach dem der Konzern am Vortag Rekordergebnisse vorgelegt hatte.
Aktien Hongkong am Mittag fester
Mit einer festen Tendenz zeigen sich die Kurse am Aktienmarkt in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit) und verzeichnen damit den sechsten Handelstag in Folge Kursgewinne. Der Hang-Seng-Index klettert bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 1,1 Prozent oder 152 Punkte auf 13.902. Zur Begründung wird vor allem auf die positiven Vorgaben von Wall Street verwiesen. Die Umsätze seien hoch, so ein Marktteilnehmer. Bei den Einzelwerten steigen HSBC um 0,8 Prozent auf 125,50 Hongkong-Dollar, nachdem die Analysten von CSFB den Wert auf ”Outperform” mit einem Kursziel von 155 Hongkong-Dollar hochgestuft haben.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Etwas leichter zeigten sich die amerikanischen Aktien am Montag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator fiel nachbörslich 0,18 Prozent auf 1.434,67 Punkte.
Die Aktien von Altera haben sich am Montag im nachbörslichen Handel mit Aufschlägen nach den Zahlen für das erste Quartal gezeigt. Das Ergebnis je Aktie war im Berichtszeitraum auf 0,17 (Vorjahr: 0,15) Dollar gestiegen. Analysten hatten mit einem Ergebnis je Anteilsschein von 0,15 Dollar gerechnet. Der Umsatz hatte sich um 9 Prozent auf 264 Millionen Dollar erhöht und übertraf damit die Prognosen sowohl des Unternehmens als auch der Analysten. Daraufhin legten die Aktien von Altera um 1,9 Prozent auf 19,62 Dollar zu. CNET Networks verbilligten sich um 1,2 Prozent auf 9,85 Dollar. Weder das Erstquartalsergebnis noch der Ausblick des Unternehmens hatten den Markt beeindruckt. CNET hatte im Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,00 Dollar erzielt, während Analysten einen Verlust von 0,01 Dollar erwartet hatten. Der Umsatz war um 18 Prozent auf 74,7 Millionen Dollar gestiegen. Für 2005 stellte CNET ein Ergebnis je Aktie von 0,20 bis 0,23 Dollar bei einem Umsatz von 345 Millionen bis 355 Millionen Dollar in Aussicht.
Wall Street schließt fester
Ein überraschend deutlicher Anstieg bei den Verkäufen bestehender Häuser hat am Montag den Aktienkursen an Wall Street Auftrieb gegeben. Geplante Fusionen und Übernahmen von Unternehmen brachten ebenfalls Bewegung in den Markt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,8 Prozent oder 85 Punkte auf 10.242, vorübergehend war er um über 100 Punkte gestiegen. Der S&P-500-Index erhöhte sich um 0,9 Prozent oder 10 Stellen auf 1.162. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 1,0 Prozent oder 19 Zähler auf 1.951.
Die Zahl der bestehenden Häuser war nach Angaben der amerikanischen Vereinigung der Immobilienmakler (NAR) im März um 1,0 Prozent gestiegen, während Volkswirte nur mit einer Zunahme um 0,2 Prozent gerechnet hatten. Die immer noch niedrigen Zinssätze, der Stellenzuwachs und das Wirtschaftswachstum haben die Stimmung der Immobilienkäufer offenbar gehoben, kommentierte David Lereah, Chefvolkswirt der NAR, die Zahlen. Die Daten wurden am Markt zwar positiv aufgenommen, doch wiesen Beobachter darauf hin, daß im Laufe der Woche noch wichtigere Daten anstünden, darunter am Dienstag das Verbrauchervertrauen und am Donnerstag Daten zum Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten.
Außerdem legten in den kommenden Tagen viele bedeutenden Unternehmen Geschäftszahlen vor, erklärten die Beobachter die abwartende Haltung der Anleger und das vergleichsweise geringe Umsatzvolumen. An Unternehmensnachrichten zog vor allem die geplante Übernahme von Premcor durch Valero Energy das Interesse der Anleger auf sich. Valero will den Wettbewerber Premcor für 6,9 Milliarden Dollar in bar und in Aktien übernehmen. Sollte die Übernahme zustande kommen, entstünde das größte nordamerikanische Raffinerie-Unternehmen. Premcor verbesserten sich um 18 Prozent auf 69,70 Dollar und Valero um 1,1 Prozent auf 75,87 Dollar.
Von der Aussicht auf eine Branchenkonsolidierung profitierten auch andere Öl-Titel: Exxon Mobil verteuerten sich um 1,0 Prozent auf 59,96 Dollar und ConocoPhilips um 1,6 Prozent auf 108,70 Dollar. Größter Kursgewinne im DJIA waren Boeing, die um 2,9 Prozent auf 59,58 Dollar vorrückten. Das Unternehmen hat Aufträge von Air Canada und der panamaischen Gesellschaft Copa Airlines erhalten. SBC Communications verzeichneten einen Aufschlag von 0,5 Prozent auf 23,32 Dollar, nachdem das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen hatte.
General Motors erholten sich gegen Ende der Sitzung von ihren Verlusten und schlossen mit einem Plus von 0,01 Dollar auf 26,75 Dollar. Der Automobilhersteller ruft rund zwei Millionen Fahrzeuge zurück. Als Grund nannte das Unternehmen Probleme mit den Sicherheitsgurten.
Amerikanische Anleihen tendieren im späten Handel uneinheitlich
Uneinheitlich haben sich die amerikanischen Anleihen am Montag im späten Handel gezeigt. Die positive Tendenz der Aktienmärkte habe viele Anleger zum Rückzug aus Anleihen veranlaßt, berichteten Händler. Auch der überraschend deutliche Anstieg bei den Verkäufen bestehender Häuser im März habe den Markt belastet. Vor allem Titel mit kürzeren Laufzeiten gerieten unter Abgabedruck. Langläufer profitierten dagegen von Plänen der amerikanischen Regierung, Pensionsfonds im Volumen von rund 7 Milliarden Dollar zu übernehmen. Dabei dürften Mittel von Aktien in festverzinsliche Wertpapiere umgeschichtet werden, hieß es. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent gingen unverändert bei auf 98 aus dem Handel und rentierten mit 4,249 Prozent. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury stieg um 13/32 auf 112-12/32. Ihre Rendite fiel von 4,58 auf 4,554 Prozent. Die Umsätze seien vergleichsweise gering gewesen, hieß es weiter. Die meisten Anleger warteten auf die für den späteren Wochenverlauf angekündigten, wichtigeren Konjunkturdaten. Beobachter verwiesen in diesem Zusammenhang auf die Daten zum Verbrauchervertrauen am Dienstag und das Bruttoinlandsprodukt, das für Donnerstag angekündigt ist.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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