kann man direkt in den chinesische Yuan
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Eröffnet am: | 22.04.04 17:58 | von: draki | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Wechselkurs-Streit
Pekings Wahlkampfgeschenk für Bush
Von Andreas Lorenz, Peking
Seit zehn Jahren ist die chinesische Währung an den Dollar gekoppelt. Für den Wahlkämpfer George W. Bush ein Ärgernis: Der Wechselkurs erlaubt es China, billig in die USA zu importieren. Nun reagiert Peking erstmals auf den Druck aus Amerika.
AP
US-Präsident Bush: Ärger über Wettbewerbsnachteile für amerikanische Firmen
Peking - Entgegen den offiziellen Beteuerungen, man wolle den Yuan nicht aufwerten, denkt Peking nun doch über eine Korrektur des Wechselkurses nach. Derzeit liegt der Umtauschkurs bei 8,28 für einen Dollar - ein Niveau, das schon lange nicht mehr der Stärke der chinesischen Volkswirtschaft entspricht.
"Es scheint, dass die Regierung nun mit den Befürwortern einer Neubewertung übereinstimmt", erklärte Wu Jinglian am Donnerstag auf einem Seminar der "China Europe International Business School" in Peking. Wu ist Forscher an einem wissenschaftlichen Institut des Staatsrats und gilt als einflussreicher Regierungsberater.
Die US-Regierung hatte in den letzten Monaten immer wieder von Peking gefordert, die feste Bindung zum Dollar aufzuheben, weil der Yuan stark unterbewertet sei. Da der gegenwärtige Wechselkurs chinesische Exporte in die USA billig mache, würden Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet, klagte Washington. Zuletzt hatte Vizepräsident Dick Cheney auf seinem Besuch in Peking verlangt, den Yuan aufzuwerten.
Technische Hilfe von den Amerikanern
Inzwischen lägen "die Positionen beider Seiten ziemlich eng beieinander", erklärte Wu. Was bislang nicht bekannt war: Ein US-Expertenteam des Finanzministeriums arbeitet derzeit mit chinesischen Fachleuten, um "technische Hilfe" bei der "Anpassung des Yuan" zu leisten, berichtete Wu.
Derzeit muss die Pekinger Zentralbank jeden Tag 300 bis 400 Millionen Dollar aufkaufen, um die feste Wechselkursrate zu halten. Dies hat zu einem enormen Anwachsen der Devisenreserven geführt. Folge: Die Zentralbank hat weniger Möglichkeiten die Geldmenge an die Wirtschaftssituation anzupassen.
Befürworter der Aufwertung argumentieren, bei teueren Exporten in die USA würden die chinesischen Unternehmen gezwungen, die Qualität der Waren zu verbessern, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Unter Finanzexperten ist das Ansinnen der Amerikaner allerdings heftig umstritten. Eine Aufwertung des Yuan werde Amerikas Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht lösen, wenden sie ein. Zudem würde ein stärkerer Yuan nur den US-Firmen schaden, die in China billig für den amerikanischen Markt produzieren.
Finanzfachleute in Peking gehen davon aus, dass die chinesische Regierung die Angelegenheit äußerst vorsichtig angehen wird. Möglich ist, die Schwankungsbreite sachte zu vergrößern. Denkbar ist auch, den Yuan nicht mehr allein an den Dollar, sondern gleichzeitig auch an den japanischen Yen und den Euro zu binden.