CR Capital Real Estate AG Dividende
Seite 1 von 24 Neuester Beitrag: 21.06.25 19:12 | ||||
Eröffnet am: | 06.01.11 12:04 | von: ralfjaeckel | Anzahl Beiträge: | 589 |
Neuester Beitrag: | 21.06.25 19:12 | von: saturn1848 | Leser gesamt: | 296.670 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 945 | |
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mal ein hallo an alle!
Hab da mal eine frage.
Bei der comdirect-bank steht für diese aktie eine dividende von 18,18%. stimmt das? so eine hohe dividende kann ich mir gar nicht vorstellen!
im vorraus vielen dank für eure antworten
gruß
ralf
Na, dann erklär uns mal, warum eine "Insolvenz in Eigenregie (Schutzschirm) offenbar nicht stattfindet" (§ 270d Inso)
>>Die Insolvenzgläubiger sind die Gläubiger, deren Forderungen VOR dem Stichtag des Gerichtsbeschlusses über die Anordnung des Schutzschirmverfahrens entstanden sind. Diese Gläubiger werden später mit dem Insolvenzplan gekürzt. Die Insolvenzgläubiger sind damit sozusagen die Doofen, sie zahlen die Zeche.<< (So gelingt das Schutzschirmverfahren: Praxisnahe Ratschläge & Tipps von Rechtsanwalt Franzke, unter Ziff. 7)
Das Problem dabei: Während du mit schlauen Sprüchen und juristischen Nebelkerzen jonglierst, bleibt die eigentliche Unsicherheit bei CR Energy komplett auf der Strecke. Keine geprüften Zahlen, keine verlässlichen Bilanzen, keine Transparenz – dafür aber jede Menge Fantasie über Schutzschirmverfahren, Eigenkapitalquoten und angebliche Wunder-Investoren. Die Banken haben längst dichtgemacht, die Analysten winken ab, und die Anleger schauen in die Röhre.
Saturn bringt es völlig zurecht auf den Punkt: Was nützen all die Paragrafen und Zitate, wenn am Ende schlicht das Vertrauen fehlt und niemand mehr weiß, was eigentlich wirklich los ist? Vielleicht solltest du mal weniger Don Quijote zitieren und stattdessen einen Blick auf die nackten Zahlen werfen. Denn gegen echte Bilanzlöcher helfen keine literarischen Seitenhiebe – und gegen fehlende Liquidität schon gar nicht.
Solange bei CR Energy niemand mehr wirklich durchblickt, helfen auch keine Paragrafen und „wenn-dann“-Szenarien. Da sind Don Quijotes Windmühlen fast noch berechenbarer.
Ich habe bei CRE keine "Bilanzlöcher" (ein nicht-juristischer Begriff) entdeckt, weder "echte" noch "unechte". Vielleicht meinst du auch nur ein Millionen-Loch in deinem Depot.
Du müsstest tatsächlich erklären, was du mit "Bilanzloch" meinst. Der Begriff scheint der Umgangssprache entnommen, im Handels- und Insolvenzrecht kommt er nicht vor.
Ich hatte den Begriff "Liquiditätslücke" erwähnt, den auch Börsianer kennen (sinngemäß: drohender vorübergehender Zahlungsausfall (Zahlungsstockung)). Eine Liquiditätslücke der CRE würde nur dann zur Zahlungsunfähigkeit führen, wenn sie nicht kurzfristig geschlossen werden könnte. Die Schließung einer drohenden künftigen Liquiditätslücke wäre für Private Equity-Investoren, die darauf spezialisiert sind, eine Kinderspiel. Sie könnten CRE (durch Kapitalerhöhung) retten und würden mit CRE-Aktien zum lächerlichen (aktuellen) Aktienkurs von €0,66 entschädigt, womit natürlich eine gewisse Verwässerung des CRE-Aktienkurses einherginge.
Von IFRS-Bilanzen scheinst du nicht allzuviel zu verstehen. Die Finanziellen Vermögenswerte ("Finanzanlagen") sind zu Zeitwerten (Fair Value, IFRS 10 iVm IFRS 9) bilanziert.
- Für 2024 ist eine CRE-Bilanz noch nicht veröffentlicht.
- 2023: Die Aktivseite der Bilanz (siehe unten die angehängte Grafik) ist makellos. CRE war >>bilanztechnisch brillant aufgestellt<< (vg. https://cr-energy.de/wp-content/uploads/2024/04/cr_energy_value_depesche.pdf).
Zu deinem Rettungsplan: „Private Equity schließt Liquiditätslücken im Kinderspiel!“ – Grandios! Nur blöd, dass:
Die Banken die Kredite gestoppt haben ([Quelle: Insolvenzantrag]),
Die versprochenen 9,4 Mio. € Gewinnabführungen nie ankamen ([Quelle: Halbjahresbericht 2024]),
Und die Insolvenzverwalterin jetzt operatives Geschäft führen muss, während der Vorstand „Lösungen sucht“.
Aber klar: PE-Investoren reißen sich bestimmt um Aktien zum „lächerlichen Kurs“ von 0,66 € – trotz 84% Wertverlust in 4 Wochen und ausgesetzten Analystenbewertungen (NuWays/First Berlin). Die Verwässerung wäre ja nur ein kleines Detail, oder?
Frage an den Sprachkünstler:
Wenn „Liquiditätslücke“ (juristisch sauber) zur Insolvenz führt, „Bilanzloch“ (umgangssprachlich) aber nicht existiert – wie nennst du dann 390 Mio. € Eigenkapital, die plötzlich nicht mehr liquide sind? Vielleicht „kreative Bilanzharmonie“?
Es liegt doch auf der Hand: CRE saniert sich auf Kosten der allzu zimperlichen Banken.
Hartgesottene CRE-Aktionäre (wie ich) schauen dem Spiel belustigt zu ! Der Verwässerungseffekt bei Eintritt eines Corporate Raider (in deutschen Medien auch als Heuschrecken bezeichnet) ist langfristig überschaubar. CRE ist nämlich ein kerngesundes Unternehmen!
Natürlich ist es praktisch, dass für 2024 noch keine Bilanz veröffentlicht wurde – so bleibt die Illusion der Brillanz wenigstens ungestört. Die Grafik aus 2023 sieht toll aus, aber leider interessiert das die Banken und Gläubiger wenig, wenn die Kasse leer ist und die Insolvenzverwalterin jetzt das Ruder übernehmen muss (AZ: 72 IN 161/25). Die Anleger schauen derweil auf einen Aktienkurs von 0,66 € (–84 % in 4 Wochen) und fragen sich, wie „Fair Value“ eigentlich auf dem Konto aussieht.
Du erklärst, dass die finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 10/9 „fair“ bewertet sind – großartig! Nur:
Wo sind die 9,4 Mio. € Gewinnabführungen der Töchter, die laut H1-2024-Bericht kommen sollten?
Warum setzen Analysten wie NuWays und First Berlin ihre Bewertungen aus, weil sie die Zahlen „nicht nachvollziehen können“?
Und wie kann ein Unternehmen mit angeblich 390 Mio. € Eigenkapital und 98 % Eigenkapitalquote binnen Monaten zahlungsunfähig werden?
Deine Bilanzrhetorik ist wie ein Instagram-Filter: Sieht super aus, aber die Realität holt einen spätestens beim Blick aufs Konto ein. Vielleicht brauchen wir für CR Energy einen neuen Begriff: „Fair Value Illusion“ – makellos auf dem Papier, aber pleite in der Realität.
Am Ende bleibt die Frage: Was nützt die schönste Bilanz, wenn das Unternehmen trotzdem untergeht? Vielleicht kannst du das ja in deinem nächsten Beitrag in einen weiteren Paragraphen kleiden – wir sind gespannt, welches Kapitel aus dem IFRS-Märchenbuch du dann aufschlägst.
Dass die Banken „zimperlich“ sind, während die Holding pleite ist und der Aktienkurs abstürzt, ist natürlich nur Teil deines großen „Sanierungsspiels“. Die echten Aktionäre schauen „belustigt“ zu oder eher fassungslos, während sie ihre Millionenverluste zählen.
Deine Heuschrecken-Rettung klingt fast so glaubwürdig wie die Titanic, die sich „auf Kurs“ sieht, während sie gerade den Eisberg rammt.
Aber bitte, mach weiter mit deinen Showeinlagen wir genießen die Vorstellung, während wir auf die nüchternen Fakten warten
Du beschäftigst dich zu sehr mit schrägen Aktenzeichen - das ist schlecht fürs Depot. >>Entscheidend ist, was hinten rauskommmt<<
Während du noch die Farbe des Feuerwehrautos bewunderst, läuft bei CR Energy längst das Wasser durchs Dach, die Titanic spielt Unterdeck Polonaise und die Aktionäre winken mit nassen Fahnen. Aber klar, Hauptsache, die Märchenstunde geht weiter und die Nebelkerzen brennen lichterloh schließlich soll ja niemand merken, dass das Haus schon abgebrannt ist.
Und zu meinem Depot: Keine Sorge, das hält mehr aus als so manche CR-Energy-Bilanz und vor allem lasse ich mir von Aktenzeichen lieber die Realität bestätigen, als von Märchenerzählern den Wetterbericht erklären.
Ich überlasse dir gern den Regenschirm der Fantasie ich bleibe lieber bei den trockenen Fakten. Und wenn „hinten rauskommt“, dass nur noch Pfützen übrig sind, weiß wenigstens jeder, wer hier den Wetterbericht verwechselt hat.
Viel Spaß noch beim Schönreden im Platzregen!
Vergiss nie: Nicht die knausrigen Banken haben den Insolvenzantrag gestellt (sogenannter Fremdantrag, die Banken wären schön blöd, denn das wäre bei nur drohender Zahlungsunfähigkeit rechtlich nicht zulässig). Vielmehr hat der Insolvenzschuldner (CRE) selbst den Insolvenzantrag freiwillig (!) gestellt. Ich nehme an, CRE hat die Banken (zu deren eigenem Schaden) regelrecht vorgeführt (d.h. vor den Insolvenz-Kadi gezerrt).
Hinweis für Nicht-Juristen:
Besteht bei (nur) drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantragspflicht?
Nein. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Insolvenzantragstellung besteht nicht. Die Geschäftsführung des Schulnders hat lediglich ein Antragsrecht (keine Pflicht). Der Antrag kann nur als Eigenantrag (Schuldnerantrag) gestellt werden. Ein auf § 18 InsO gestützter Fremdantrag (Gläubigerantrag) wäre unzulässig.
Du scheinst nicht bemerkt zu haben, dass dein "offizielles" Aktenzeichen ("72 IN 161/25"), das im Internet übrigens nicht zu finden ist, keine Auskunft darüber gibt, ob der Insolvenzantrag gestellt wurde
- nach § 17 InsO (Zahlungsunfähigkeit)
- oder nach § 18 InsO ("Drohende Zahlungsunfähigkeit").
Für Juristen ist das ein ganz wesentlicher Unterschied !