Mobilcom letzte Chance !
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 05.11.02 17:18 | ||||
| Eröffnet am: | 05.11.02 16:39 | von: BAWINKEL | Anzahl Beiträge: | 16 |
| Neuester Beitrag: | 05.11.02 17:18 | von: vellum | Leser gesamt: | 1.468 |
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Die Lösung des Problems ist nach Angaben Schmids klar. Die andere Seite müsste von den strittigen Punkten Abstand nehmen, sagte er. Da Schmid nicht wisse, wer diese Änderungen verlangt habe, wisse er auch nicht, wer jetzt den "Schlüssel zur Lösung" in der Hand habe. Sollte der Verhandlungspartner an den strittigen Punkten festhalten, sei dies ein Zeichen dafür, dass niemals das ernsthafte Interesse bestanden habe, MobilCom zu retten. "Ich wehre mich dagegen, dass ich für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich gemacht werde", sagte Schmid.
Schmid hatte als Treuhänder Joachim Dreyer vorgeschlagen. Dieser wolle das Amt übernehmen, wenn die Regierung zustimme. Die Regierung beharre bislang als Treuhänder auf den Rechtsanwalt Reinhard Freiherr von Dalwigk, sagte Schmid. Er aber werde einem Mann, den er nicht kenne, nicht die Treuhänderschaft seines Vermögens anvertrauen. Außerdem habe er Zweifel, dass ein Rechtsanwalt in der Lage sei, dieses Amt auszuführen.
Zweiter strittiger Punkt ist das Recht zum Aktienverkauf. Schmid will im Vertrag verankern, dass die dann in Treuhänderschaft liegenden Aktien von ihm und der Millenium GmbH jederzeit veräußert werden dürfen. Die Regierung wolle diesen Passus streichen, sagte Schmid. "Man will mich als Person weghaben. Da muss ich doch auch das Recht haben, mich von den Aktien zu trennen", betonte er. Zwar habe dieser Punkt aktuell keine Bedeutung. Der Treuhändervertrag habe aber eine Laufzeit von zwei Jahren.
Dritter Punkt ist ein Schuldanerkenntnis, dass die Regierung von Schmid verlangt. Schmid soll rechtsverbindlich anerkennen, dass er den Ausgleich des Milleniums-Saldos schuldet, soweit dieser bis 31. Dezember 2003 nicht ausgeglichen ist, heißt es in dem Entwurf. Hierbei handelt es sich um eine Forderung von rund 70 Mio EUR. "Ich unterschreibe doch kein Schuldanerkenntnis in einem Verfahren, dass offen ist und das nicht schlecht für mich aussieht", sagte der Großaktionär.
Schmid führte aus, dass er weder Einfluss auf den Treuhänder nehmen will noch auf Abstimmungen der Hauptversammlungen. Diese in die Öffentlichkeit gebrachten Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage. Er bezeichnete den von ihm unterschriebenen Vertrag als "insgesamt faire Lösung". Über die Änderungswünsche verhandele er nicht. So sei es auch nicht nötig gewesen, an einem Treffen am Montag in Berlin teilzunehmen.
Eine mögliche Insolvenz der MobilCom AG, Büdelsdorf, hätte die Konsequenz, dass der Wert seiner Aktien sinke. Er hätte aber auch die Möglichkeit, gegen die Großaktionärin France Telecom SA, Paris, zu klagen, sagte Schmid. Das würde er gerne auch für die Kleinaktionäre tun, betonte er. +++ Kirsten Bienk