gute nachrichten
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 08.05.09 12:28 | ||||
Eröffnet am: | 23.04.09 11:19 | von: claus..geld | Anzahl Beiträge: | 74 |
Neuester Beitrag: | 08.05.09 12:28 | von: läuft gut | Leser gesamt: | 21.202 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 4 | |
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ich glaub schon das man an dieser firma glauben kann auch wenn sich im lätzten jahr nicht ganz so gut da stand....
aber die nachfrage ist immer noch groß und wir noch lange anhalten..
Anleger sollten die Aktie in jedem Fall im Auge behalten. denn noch laufen die Verhandlungen von Conergy mit Lieferanten, die massiven Einfluss auf die Bilanz des vergangenen Jahres haben.
Der Vorlagetermin wurde jüngst unbestimmt verschoben, bisher liegt kein neuer Termin vor.
Am Markt scheinen sich bereits einige Adressen für einen positiven Ausgang der Verhandlungen zu positionieren. Conergy schweigt sich derzeit zum Stand der Verhandlungen aus.
Morgen werden die Zahlen vom Jahr 2008 , und zwar ,offiziell Veröffentlicht --danach wird es zu erneuten Abschlägen kommen.
Wichtig wird der 14.5.09 sein mit Zahlen zum 1. Quartal des laufenden Jahres---der Ausblick inbegriffen!
auf ein jahr gehsene haben wir durchaus eine überverkaufte situation, allerdings ganz frisch und überverkauft heißt nicht, dass der kurs automatisch wieder hoch geht, dann wäre börse ja eine wunderbare gelddruckmaschine oder eine kaputte maschine denn keiner würde mehr abkaufen [ab einem gewissen pegel] und die volatilität würde unklakulierbar sein
im zuge einer längeren seitwärtsbewegung des slow stochastic indikators - was wegen der gerichtlichen verhandlungen zu vermuten ist - wäre durchaus noch potenzial nach unten da - und da sind sogar horrorziele wie 20 cent drin, mit panik drunter sollten zuviele limitlos verkaufen [ferner beginnt der MACD zu sinken, sehr langsam aber sinkend]
bei einer guten nachricht flöge der deckel allerdings sofort weg und wir wären ohne probleme bei 1,20-1,50
nun bleibt die frage woran man glaubt und wie lange man warten möchte und ob viele kleine 2,5% gewinne mit unterschiedlichen aktien nicht in der masse und tage mehr bringen als einmal 100-150% zu schaffen ;) denjenigen die jenseits der 1 euro eingekauft haben wurde ihre entscheidung allerdings eigentlich schon abgenommen :D bzw haben ie ja schon auf positive ereignisse gesetzt die leider nicht kamen ber noch kommen können
in diesem sinne, viel spaß ich beobachte
"Morgen werden die Zahlen vom Jahr 2008 , und zwar ,offiziell Veröffentlicht --danach wird es zu erneuten Abschlägen kommen."
Bist Du Dir da soooo sicher? Alles schlechte ist doch schon eingepreist und es ging schon von 1,60€ ordentlich runter. ODER?
Mal sehen ob auf der Analystenkonferenz was gescheites rauskommt?!
LG!
Daytrader12
Conergy
Von Olaf Preuß
Hamburg -
Beim Hamburger Solarenergie-Unternehmen Conergy eskaliert ein Streit zwischen Firmengründer Hans-Martin Rüter und seinem Onkel Dieter Ammer, dem früheren Tchibo-Chef, der Conergy heute führt. Für Conergy geht es nicht nur um die Überwindung einer Krise, sondern ums Überleben.
Rüter hatte das Unternehmen in den 1990er-Jahren als Einmann-Betrieb aufgebaut, gestützt unter anderem auf Kapital von Ammer. Später baute er Conergy zu einem Mischkonzern für erneuerbare Energien aus, peilte die Grenze von einer Milliarde Euro Umsatz an - und scheiterte Ende 2007 grandios an der Expansion.
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Bis heute werden Rüter und andere ehemalige Vorstände als Sündenböcke dargestellt. Ammer will die ehemaligen Vorstände zum Vergleich zwingen und zum teilweisen Ausgleich der Millionenverluste. Conergy wirft der früheren Führungsspitze unseriöses Geschäftsgebaren vor und den Abschluss von Verträgen zu unhaltbaren Bedingungen. Einen Liefervertrag mit der US-Firma MEMC über Silizium-Scheiben - sogenannten "Wafern" -, der 2007 für zehn Jahre geschlossen worden war, ficht Conergy vor einem Gericht in New York an. "Die geäußerten Vorwürfe sind aus Sicht des Altvorstands haltlos", ließ Rüter mitteilen. "Der Altvorstand behält sich rechtliche Schritte gegen die falschen Unterstellungen vor."
Die beginnende Schlammschlacht um die Aufarbeitung der jüngeren Konzerngeschichte wird zur Sanierung des Unternehmens nichts beitragen können. Ammer hatte Conergy seit Ende 2007 wieder auf das ursprüngliche Geschäft mit der Solartechnologie konzentriert, das Konzept des Öko-Mischkonzerns wurde als krasse unternehmerische Fehlentscheidung dargestellt. Rüter wiederum gibt seinen Vorlieferanten für Solarmodule und "massiven Verkürzungen von Zahlungszielen" die Schuld für den Absturz im Jahr 2007.
Die Zahlen sind desaströs, die Aussichten kaum besser. In Frankfurt legt der Conergy-Vorstand heute die endgültigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr und die Prognose für 2009 vor. Die Präsentation war ursprünglich für Ende März geplant und musste wegen der Verhandlungen mit MEMC verschoben werden.
Für 2008 verbucht Conergy einen Nettoverlust von 307 Millionen Euro. Ammer kämpft an vielen Fronten zugleich: Zunächst musste er frisches Kapital organisieren, um das Unternehmen vor dem Untergang zu retten. Zudem kommen ihm seit Ende 2007 immer wieder Topmanager abhanden - und nun erodiert auch noch der Solarmarkt, der seit Jahren durch Einspeisevergütungen für Solarstrom eine Sonderkonjunktur hatte.
Die Aussichten für 2009 beurteilt der Conergy-Vorstand tief pessimistisch. Der Umsatz habe in den ersten drei Monaten um 70 Prozent unter Vorjahresniveau gelegen, hieß es: "Der Vorstand geht nicht davon aus, dass der Umsatz von 2008 gehalten werden kann." Der lag immerhin bei rund einer Milliarde Euro, um 40 Prozent über dem des Jahres 2007.
Lediglich eine Kernzahl kann bei Conergy derzeit nicht wesentlich schlechter werden: Der Aktienkurs lag gestern bei 68 Cent. Im Oktober 2007 waren es noch 23 Euro.
erschienen am 29. April 2009
07:47 Devisen: Euro-Kurs klettert über Marke von 1,32 US-Dollar
06:57 SAP legt Zahlen für 1. Quartal 2009 vor
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Conergy legt Jahresabschluss 2008 vor; Aufsichtsrat durch Solarexperten ergänzt
29.04.2009
Umsatzplus von 40% auf rund 1 Mrd. Euro
Kosten für strategische und operative Neuausrichtung führen 2008 zu Jahresfehlbetrag von -307 Mio. Euro – überwiegend Einmaleffekte
Ammer: „Komplexität reduziert, auf Kernkompetenz fokussiert und Finanzierung auf neue Basis gestellt.“
Bernhard Milow zum Aufsichtsrat bestellt: Gremium mit Solarexperten wieder komplett
Hamburg, 29. April 2009 – Die Conergy AG hat am heutigen Mittwoch ihren Jahresabschluss 2008 vorgelegt. Danach stieg der Umsatz in 2008, wie bereits gemeldet, um 40% auf über 1 Mrd. Euro (Vorjahr: 719 Mio. Euro). Als Folge der grundlegenden Neuausrichtung des Unternehmens belasten gleichzeitig umfangreiche Einmalaufwendungen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das mit -213 Mio. auf Vorjahresniveau blieb. Aufgrund der hohen Zinsbelastungen durch eine inzwischen zurückgeführte Brückenfinanzierung verschlechterte sich das Vorsteuerergebnis (EBT) auf -280 Mio. Euro (Vorjahr: -235). Darin enthalten sind Sondereffekte sowie sonstige einmalige Aufwendungen in Höhe von 172 Mio. Euro unter anderem durch Währungsverluste, den RampUp in Frankfurt (Oder) und die laufende Restrukturierung. Im fortgeführtenGeschäft lag das Jahresergebnis damit bei -254 Mio. Euro (Vorjahr: -213 Mio. Euro). Einschließlich der inzwischen aufgegebenen Geschäftsbereiche führte dies zu einem Jahresfehlbetrag von 307 Mio. Euro (Vorjahr: -248 Mio. Euro).
„Die umfangreichen Aufräumarbeiten der letzten 15 Monate haben viel Geld gekostet. Sie entlasten Conergy aber von diesem Jahr an deutlich und geben uns eine gute Grundlage, die Finanz- und Konjunkturkrise zu meistern,“ sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer. „Das Jahresergebnis 2008 zeigt auch die Belastung durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ab dem vierten Quartal 2008 und durch die gleichzeitig stattfindende Veränderung der Märkte. In der Branche hat ein starker Preisverfall eingesetzt, der zusätzlich zu einmaligen Abwertungen geführt hat. Mittel- und langfristig verleiht diese Entwicklung Conergy aber mehr Spielraum.“
Belastet wurde das Ergebnis 2008 auch durch Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Liefervertrag mit dem Waferhersteller MEMC. Auf der Grundlage der seit Ende 2008 geführten Aufhebungsverhandlungen hat das Unternehmen vorsorglich eine Anzahlung in Höhe von US $ 66 Mio. abgeschrieben. Wie bereits berichtet, hat sich der Conergy-Vorstand nach dem Scheitern dieser Verhandlungen entschlossen, den Vertrag am Gerichtsstand New York City anzufechten. Grundlage hierfür sind eine Reihe unwirksamer, insbesondere wettbewerbswidriger Klauseln, die nach Ansicht von Conergy die Unwirksamkeit des gesamten Vertrags zur Folge haben.
Gleichzeitig hat Conergy auch 2008 herausragende operative Erfolge verzeichnen und damit weltweit Maßstäbe setzen können. Mit dem Projekt „El Calaverón“ in der Region Castilla-La Mancha in Spanien wurde mit 21,1 MW einer der größten Solarparks weltweit durch Conergy geplant und umgesetzt. Auch der bislang größte Solarpark in Asien, „SinAn“ in Südkorea mit einer Spitzenleistung von 24 MW, ist am Reißbrett von Conergy entstanden. Ammer: „Mit seinem auf den Vertrieb fokussierten Geschäftsmodell und dem bewährten Vertriebsnetz in 15 Ländern verfügt Conergy mit seinem einzigartigen Kundenzugang über einen Vorteil, der sich in einem Markt mit völlig neuen Vorzeichen bezahlt machen wird.“
Nach schwachem Jahresauftakt Belebung im März
„Mit einer neu aufgestellten Conergy 2.0 und mit einem Markt, der zwar vorübergehend aus dem Takt geraten ist, aber grundsätzlich ein enormes Wachstumspotential aufweist, blicken wir mittelfristig positiv in die Zukunft“, kommentiert Ammer die Aussichten des Konzerns. Beschleunigt durch die Finanzkrise hatte sich der weltweite Solarmarkt nach dem massiven Aufbau von Kapazitäten der Hersteller und dem Einbruch des Marktes in Spanien innerhalb weniger Wochen über den Jahreswechsel vom Verkäufer- in einen Käufermarkt gewandelt. Auch wenn diese Entwicklung das vertriebsorientierte Geschäftsmodell der Conergy langfristig bestärken wird, führte die Geschwindigkeit des Wandels im ersten Quartal 2009 zu einem verhaltenen Jahresauftakt: Nach vorläufigen Berechnungen belief sich der Umsatz für die ersten drei Monate 2009 auf 65 Mio. Euro und liegt damit 70% unter den allerdings ungewöhnlich hohen Umsätzen des Vergleichsquartals 2008. Im ersten Quartal 2008 ergaben sich positive Sondereffekte aus den Bilanzierungsänderungen, die zum Jahresende 2007 vorgenommen wurden. Nach einem schwierigen 4. Quartal 2008, das insbesondere durch die Finanz- und Wirtschaftskrise belastet wurde, zeigten sich auch die Monate Januar und Februar weiter von dieser Entwicklung beeinflusst. Im März hingegen konnte wieder eine Belebung des Geschäfts verzeichnet werden, ohne dass jedoch die vergleichsweise schlechte Entwicklung der vorangegangenen Monate ausgeglichen werden konnte.
Bernhard Milow zum Aufsichtsrat bestellt
Zum neuen Aufsichtsratsmitglied hat das Amtsgericht Berlin jetzt Bernhard Milow bestellt. Anfang des Jahres haben personelle Veränderungen im Aufsichtsrat stattgefunden, um die neuen Mehrheitsverhältnisse angemessen abzubilden. Nun verfügt die Gesellschaft mit Bernhard Milow auch im Aufsichtsrat über einen ausgewiesen Experten, der über 15 Jahre Erfahrung im Bereich der Erneuerbaren Energien – insbesondere auf dem Gebiet der Solarenergie - verfügt. Seine berufliche Laufbahn begann Milow Mitte der Neunziger beim Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart. Hiernach leitete er die Abteilung „Project Development and Monitoring” für das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. (DLR) auf der europäischen Forschungseinrichtung für solarthermische Kraftwerkskomponenten im spanischen Almeria. Daraufhin zeichnete er bei der DLR als Programmbeauftragter für Strategie und Planung der Energieforschung verantwortlich. Seit 2007 koordiniert Bernhard Milow als Programmdirektor Energie die DLR-Energieforschung und vertritt das DLR im Bereich Energie auf nationaler und internationaler Ebene. Milow und die drei im Februar 2009 gerichtlich bestellten Aufsichtsräte sind zunächst bis zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 10. Juni 2009 bestellt.
Über Conergy
Die Hamburger Conergy AG hat seit ihrer Gründung 1998 mehr als ein Gigawatt Erneuerbare Energie verkauft. Damit ist Conergy einer der größten europäischen Anbieter von Solarenergie und anderen erneuerbaren Energien sowie einer der weltweiten Marktführer in der solaren Systemintegration. Von dem einen Gigawatt erneuerbaren Energien hat Conergy über 400 Megawatt in eigene Großprojekte installiert. 200 Megawatt der 1 Gigawatt-Summe entfallen auf von Conergy projektierte Windenergieparks. 800 Megawatt entfallen auf bislang weltweit verkaufte Solarmodule - das entspricht, laut Bundesverband Solarwirtschaft, knapp einem Fünftel der gesamten, in Deutschland installierten Photovoltaikleistung. Rechnerisch ist damit weltweit jedes zehnte Modul ein von Conergy hergestelltes, verkauftes oder installiertes Modul.
Seit 2005 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, verfolgt die Unternehmensgruppe eine globale Wachstumsstrategie: Für seine Kunden produziert, installiert und projektiert der Konzern mittlerweile Solarsysteme in rund 15 Ländern. Die Conergy Gruppe ist auf vier Kontinenten mit eigenen Niederlassungen vertreten.
Conergy AG Anckelmannsplatz 1 20537 Hamburg
Ihr Ansprechpartner: Herr Alexander Leinhos
Tel.: +49 (0)40 / 27142-1631 Fax: +49 (0)40 / 27142-1639
presse@conergy.de
Gruß!
Daytrader12
Conergy war einmal ein Vorzeigeunternehmen der Solarbranche, der größte Konzern für erneuerbare Energien in Europa. Doch zehn Jahre nach der Gründung steht die TecDax-Firma vor einem Scherbenhaufen. Doch jetzt droht dem Unternehmen auch noch ein Familienstreit.
Trotz Finanzspritzen in dreistelliger Millionenhöhe, Entlassungen und einer Schrumpfkur ist Conergy nicht saniert. Schwere Verluste drücken die Stimmung, die Umsätze schwinden.
Besserung ist nicht in Sicht. Der Vorstandschef, Dieter Ammer, sagte vor wenigen Tagen: „Wir haben unsere Ziele nicht erreicht.“ Damit nicht genug: Die Krise auf dem Solarmarkt trübt den Ausblick. Nach einem Umsatzeinbruch von 70 Prozent im Auftaktquartal hat Ammer keine Hoffnung mehr auf schnelle Erholung. Es werde ein „außerordentlich schwieriges Jahr“, sagte der Manager. Der Solarmarkt in Spanien trug einst 16 Prozent zum Konzernumsatz bei. Heute verkauft das Unternehmen dort kaum etwas. Erst 2010 sei wieder mit Wachstum zu rechnen, sagt der Chef.
Dabei hatten die Conergy-Aktionäre großes Vertrauen in Ammer gesetzt, als er im Herbst 2007 den Vorstandssessel übernahm. Der Konzern stand damals kurz vor der Pleite. Hätten die Banken damals einen 600 Millionen Euro Kreditrahmen gekündigt, wäre Conergy ruiniert gewesen. Altvorstand Hans-Martin Rüter hatte sein Unternehmen offenbar mit hastigen Zukäufen und einer riskanten Finanzierungsstrategie überfordert. Sein Nachfolger Ammer rettete das Unternehmen mit frischem Kapital.
Dazu überredete der Volkswirt seine Bekannten, den Metall-Unternehmer Otto Happel und die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann, mit Millionenbeträgen bei Conergy einzusteigen. Dann trotzte er der Commerz- und der Dresdner Bank einen Überbrückungskredit in Höhe von 240 Millionen Euro ab. Zusätzlich pumpte die inzwischen fusionierte Bank während einer schleppenden Kapitalerhöhung rund 170 Millionen Euro in den maroden Konzern. Heute hält die Commerzbank 37 Prozent an Conergy.
Das Wort Ammers zog, weil die Investoren ihm vertrauten. Der Visionär hatte die riesige Nordzucker AG aus einem Kleinbetrieb von Bauern aufgebaut. Er war Chef der Brauerei Beck und leitete den Tchibo-Konzern. Ammer ist eine imposante Erscheinung mit blauen Augen und einer lebendigen Sprache, die Zuhörer fesseln kann. „Wenn sich Ammer nicht persönlich engagiert hätte, wäre Conergy Pleite“, sagt ein Vertrauter des Unternehmens.
Der Vorstandschef beließ es nicht nur bei Worten. Fast die Hälfte der 2500-Mitarbeiter starken Belegschaft setzte er vor die Tür, er entledigte sich riskanter Nebengeschäfte und fokussierte das Unternehmen auf das Kerngeschäft, den Verkauf von Solaranlagen. Ammer versprach, Ende 2008 wieder Gewinne zu machen.
Doch daraus wurde nichts. Im Katastrophenjahr 2007 lag der Verlust des Unternehmens bei rund 250 Millionen Euro. Nach einem Jahr unter Ammer verlor Conergy sogar 307 Millionen Euro – obwohl der Umsatz auf eine Milliarde Euro gestiegen war. Seit dem Börsengang im Jahr 2005 hat das Unternehmen weit über eine halbe Milliarde Euro verbrannt.
Und es ist unsicher, ob der Konzern das kommende Jahr noch erlebt. Zwar beteuert Conergy-Finanzchef Jörg Spiekerkötter, der Konzern verfüge noch über 30 Millionen Euro Bargeld, allerdings gibt er zu, dass die Mittel allein aus den Krediten stammen. Alle wesentlichen Vermögenswerte sind verpfändet, beliehen oder an andere übereignet. Spiekerkötter selbst ließ sich vertraglich einen Sonderbonus in Höhe von 500.000 Euro garantieren, „soweit sich die Liquiditätslage der Gesellschaft mittelfristig entspannt.“ Sprich: wenn er es schafft, die Pleite zu verhindern.
Seine Krisen-Strategie kann Ammer heute in wenigen Worten erklären. Er will an die Kunden ran und raus aus der Produktion. Im Solarhandel werde in Zukunft das Geld verdient. Und Conergy sei immer noch eine gute Marke. Die Kunden würden seinem Haus vertrauen.
Die Signale dafür, das dieser Weg der richtige ist, stehen aber schlecht. Denn neben der wirtschaftlichen Lage belastet das Unternehmen ein Familienzwist, der sich zu einer Schlammschlacht auswachsen könnte. Conergy wurde von Hans-Martin Rüter gegründet. Er hatte die die Firma aufgebaut und seinen Onkel zweiten Grades, Dieter Ammer, in den Aufsichtsrat geholt. Gemeinsam verabredeten die beiden Vertrauten die wichtigsten Verträge mit Lieferanten. Rüter wurde „Entrepreneur des Jahres 2007“.
Dann kam die Krise. Der Firmengründer wurde abgesetzt, Onkel Ammer wechselte vom Aufsichtsrat in den Vorstand. Eigentlich hätte es dabei bleiben können, wenn nicht die Zahlen bei Conergy so schlecht gewesen wären. Der neue Aufsichtsrat beschloss, Rüter und seine ehemaligen Vorstandskollegen auf Schadenersatz zu verklagen. Es sieht aus, wie ein Kampf Onkel gegen Neffen. Doch Ammer will davon nichts wissen. Die Klage sei ein „normaler Vorgang“ und sein Verhältnis zum Familienmitglied gut. Ein Vertrauter von Rüter sagt, es handele sich bei dem Angriff lediglich um ein Ablenkungsmanöver, um von den echten Problemen abzulenken.
Tatsächlich droht Ammers wichtigstes Sanierungsvorhaben zu scheitern. Um Conergy flott zu kriegen, muss Ammer die Solarfabrik in Frankfurt/ Oder verkaufen. Die ersten Gespräche mit einem koreanischen Investor scheiterten in letzter Minute. Seither wurden alle Leiharbeiter entlassen und die Fabrik produziert mit Verlust bei unter 50 Prozent Auslastung. Besserung ist nicht zu erwarten, denn der gesamte Solarmarkt bricht ein, die Preise verfallen und Absätze stagnieren. Nun droht die Fabrik in Rohstoffen zu ersticken.
Denn Ammer hat es noch nicht geschafft, den Liefervertrag mit seinem wichtigsten Silizium-Lieferanten MEMC zu beenden. Einst hatte er den Vertrag gemeinsam mit seinem Neffen Rüter geschlossen. Danach sollte MEMC bis 2018 Rohstoffe im Wert von sieben bis acht Milliarden Dollar nach Frankfurt liefern. Zwar konnte Ammer das Volumen im vergangenen Jahr auf vier Milliarden Dollar reduzieren. MEMC weigert sich aber, die Liefermengen weiter zu senken. Nun hat Ammer gegen den Vertrag, den er selbst unterschrieben hat, Klage in New York wegen wettbewerbswidriger Inhalte eingelegt. Es ist unsicher, ob er damit durchkommt. Äußern will er sich dazu nicht.
Doch es sind nicht nur die großen Probleme, die Conergy-Aktionäre ständig Nerven kosten. Selbst manche kleine Schwierigkeiten konnten noch nicht aus dem Weg geräumt werden. Und immer wieder lodern neue Brandherde auf, die das ganze Unternehmen gefährden. Hier fordert ein Kunde Rückzahlungen und Schadenersatz in Höhe von rund neun Millionen Euro für schadhafte Solarmodule. Dort haben Banken einen Kreditrahmen in Höhe von 450 Millionen Euro, den sie nahezu beliebig fällig stellen können.
Selbst das Verhältnis zu Conergy-Investor Otto Happel scheint nicht mehr ungetrübt. Zumindest hat der Milliardär aus der Schweiz immer noch nicht seine Aktienoptionen gezogen. Warum auch? Schon jetzt hat Happel nahezu 50 Millionen Euro in der Solarfirma verloren. Der Kurs von Conergy sackte in der Amtzeit von Ammer von knapp über 20 Euro je Papier auf unter einen Euro. Der Pennystock ist heute ein beliebter Spielball für Spekulanten. An der Börse ruckelt der Aktienkurs im Cent-Bereich auf und ab.
Ontario bietet "grünen" Unternehmen aus Deutschland offene Märkte
Ansiedlungspolitik: Ein Gesetz nach deutschem Vorbild soll in Kanadas Industrieprovinz Ontario den Einsatz regenerativer Energien forcieren. Ontarios Ministerin Sandra Pupatello, besuchte in der letzten Woche Deutschland, um hier bei Unternehmen für den Standort Ontario zu werben. Die Kompetenz der deutschen Unternehmen bei der Erzeugung regenerativer Energien soll helfen, das Gesetz mit Leben zu erfüllen. Den VDI nachrichten erläuterte sie die Chancen für deutsche Unternehmen im nordamerikanischen Freihandelsraum Nafta. VDI nachrichten, Düsseldorf, 20. 3. 09, rok-
VDI nachrichten: Sie werben jetzt um deutsche Unternehmen aus den Bereichen der "grünen" Energie-Erzeugung und um Hersteller energiesparender Produkte. Warum Unternehmen aus Deutschland, und was erwartet diese Unternehmen in Kanada?
Sandra Pupatello: Unsere Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2014 alle Kohlekraftwerke stillzulegen und damit einen nennenswerten Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen zu leisten. Gerade haben wir in Toronto den "Green Energy-Act" ins Parlament eingebracht (die Entscheidung wird in 6 bis 8 Wochen fallen, die Red.), um unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Meine aktuelle Reise nach Deutschland ist ein Teil der Anstrengungen, um dieses Gesetz mit Leben zu erfüllen. Wir sind nach Deutschland gekommen, um die rechtlich/politischen Rahmenbedingungen zu studieren, die den erneuerbaren Energien in Deutschland zum Durchbruch verholfen haben. Und schließlich wollen wir deutschen "grünen" Unternehmen zeigen, dass es sich lohnt, sich in Ontario zu engagieren.
Wenn Sie alle Kohlekraftwerke stilllegen - wie wollen Sie die damit ausfallende Energie ersetzen? Durch Wasserkraft?
Nicht nur. 2003 hatten wir in Ontario insgesamt nur 10 Windkraftwerke in Betrieb, viel zu wenig für eine so große Provinz. 2006 waren es immerhin schon 1000 Windmühlen. Aber unser Premierminister ist sehr ungeduldig und will so schnell wie möglich Tausende MW an alternativen Energien installiert wissen. Daher der "Green Energy Act" nach deutschem Vorbild mit Einspeise-vergütung und dem Recht zur Nutzung der Energie-Verteilnetze, und zum Dritten soll das Gesetz den Prozess vereinfachen und beschleunigen, der alternativen Energien auf den Markt hilft. Wir erwarten, dass in Ontario ein ganz neuer Wirtschaftszweig entstehen wird und wir gehen davon aus, dass hier vor allem deutsche Unternehmen mit ihrem Know-how dazu beitragen können, dass sich diesen Unternehmen hervorragende Chancen in einem frischen Markt bieten. Einige der Unternehmen, die ich jetzt auf meiner Reise gesehen habe, haben meiner Meinung nach die Kompetenz, in Ontario zum technologischen und ökonomischen Marktführer zu werden. Und sie würden sich mit einem Engagement in Kanada auch freien Zugang zum nordamerikanischen Markt verschaffen, wo viele Bundesstaaten ebenfalls auf dem "grünen" Weg sind.
Wie geht es eigentlich den deutschen Unternehmen in der Automobil- und Zuliefer-Industrie, die sich in Ontario engagiert haben?
Ohne Zweifel ist die Automotive-Industrie Ontarios betroffen vom Rückgang der Weltwirtschaft generell und von der Verkaufs-Misere der US-Autoindustrie im Besonderen. Auf der anderen Seite ist der kanadische Markt aber noch immer stark.
85% von allem, was in diesem Sektor in Kanada hergestellt wird, geht in die USA - wie stark ist dieser Export geschrumpft?
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Weitere Informationen finden Sie hier:
Green Energy Act
Die kanadische Provinz Ontario macht jetzt ernst und plant mit dem jetzt eingebrachten Green Energy Act eine „grüne Revolution“. Vorbildfunktion für die grüne Trendwende hat die deutsche Umwelt- und Energiepolitik
„Ontarios Green Energy Act ist Nordamerikas ehrgeizigste und weitreichendste Gesetzesinitiative. Der Green Energy Act wird Ontario zu einem Weltmarktführer in Sachen erneuerbare Energien...