gs schuert rezessionsangst
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Eröffnet am: | 16.11.07 20:52 | von: indoo | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 16.11.07 21:09 | von: indoo | Leser gesamt: | 3.034 |
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Goldman-Sachs schürt Rezessionsangst
An den Märkten wächst die Sorge, dass Banken die Folgen der Finanzkrise noch lange nicht verdaut haben. Spekulationen über weitere Milliardenabschreibungen ließen Bankaktien zuletzt in Europa und in den USA in die Tiefe stürzen. Nun schürt eine Studie der Investmentbank Goldman-Sachs zusätzlich die Rezessionsangst. Von „dramatischen makroökonomischen Auswirkungen“ ist darin die Rede .
HB NEW YORK. Was fast unbemerkt mit ein paar nicht bezahlten Kreditraten für ein Eigenheim irgendwo in den USA anfing, hat längst mit Wucht das Zentrum der Finanzwelt erfasst: Die Wall Street. Nun droht die Kreditkrise eine Branche nach der anderen anzustecken. Der Dollar verfällt, Rohstoffe werden immer teurer. Die US-Verbraucher halten das Geld beisammen. Amerika steht nach Ansicht vieler Experten vor schweren Jahren - und das bedeutet auch für Europa nichts Gutes.
Die Finanzmarktkrise kann einer Goldman-Sachs-Studie zufolge das Kreditvolumen in der US-Wirtschaft um zwei Billionen Dollar verringern und so das Risiko einer tiefen Rezession erhöhen. „Die makroökonomischen Auswirkungen könnten ziemlich dramatisch sein“, meint der Goldman-Sachs-Chefökonom für die USA, Jan Hatzius. Dies werde bislang weit unterschätzt.
Die Hypothekenausfälle vor allem durch Zwangsvollstreckungen von US-Eigenheimen summieren sich demnach grob geschätzt auf rund 400 Milliarden Dollar. Um dies auszugleichen, müssten Banken und weitere Kreditgeber ihre anderen Ausleihungen um ein Vielfaches zurückfahren. So könnten der amerikanischen Wirtschaft am Ende bis zu zwei Billionen Dollar (1,37 Billionen Euro) an Krediten fehlen, rechnet Hatzius in der am Freitag veröffentlichten Studie vor.
„Dies ist ein großer Schock“, warnte der Experte. Die Summe entspreche rund sieben Prozent aller US-Schulden von Privatleuten, Unternehmen und öffentlicher Hand. Ein solcher Schock könne eine „substanzielle Rezession“ bewirken, wenn er sich im Laufe lediglich eines Jahres ereigne. Wenn er sich über zwei bis vier Jahre hinziehe, komme es zumindest zu einer langen Periode mit nur sehr geringem Wachstum oder Stagnation.
Allein ein knappes Dutzend der größten US-Banken musste bislang zusammen mehr als 50 Milliarden Dollar infolge der Kreditkrise abschreiben. Bankanalysten rechnen mit hohen weiteren Bereinigungen.
http://www.handelsblatt.com/News/...achs-schuert-rezessionsangst.html
Erstmals hat eine internationale Großbank offen eingeräumt, dass sich das Problem mit faulen Krediten vom US-Häusermarkt auf andere Geschäfte ausbreitet. Der Chef der britischen Bank HSBC, Stephen Green, sagte, inzwischen hätten sich auch das Kreditkartengeschäft, Autofinanzierungen und andere Konsumentendarlehen angesteckt.
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Eine weitere Verschlechterung der Lage sei möglich, falls die Turbulenzen anhielten, warnte HSBC. Green geht inzwischen davon aus, dass die Spätfolgen der Krise bis weit ins Jahr 2008 und "möglicherweise bis 2009“ reichen könnten.
Mit seinen Problemen steht HSBC nicht alleine da. Die jüngsten Nachrichten von Wall-Street-Banken machen deutlich, dass auch andere Geldhäuser mit höheren Ausfallraten im Kreditkartengeschäft kämpfen. Capital One, der größte unabhängige Ausgeber von Visa- und Mastercard-Karten, erhöhte die Verlustprognose für sein gesamtes Kreditportfolio in 2008 auf rund 5,5 Mrd. Dollar. Die Amerikaner schieben mittlerweile einen Berg von 900 Mrd. Dollar an Kreditkartenschulden vor sich her. Damit hat dieser Bereich ein ähnliches Volumen wie der schwer angeschlagene Subprime-Markt.
Wegen der Probleme in den USA will HSBC dort weitere 260 Filialen schließen. Damit stehen in den Staaten insgesamt 1 000 Zweigstellen der britischen Bank vor dem Aus. Analysten gehen davon aus, dass die Probleme damit noch nicht ausgestanden sind. Die Experten von Morgan Stanley warnen, dass HSBC im kommenden Jahr bis zu 13 Mrd. Dollar für faule Kredite abschreiben muss, das wären mehr als doppelt so viel wie 2006.
Dank des guten Geschäfts in den Emerging Markets kündigte HSBC aber trotz der Belastungen in den USA für das dritte Quartal einen höheren Gewinn an. Nach dieser Nachricht stieg die Aktie der britischen Bank gestern um 2,3 Prozent.