f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Mittwoch 06.04.05
Mit ordentlichen Vorgaben von der Wall Street und aus Tokio geht der deutsche Aktienmarkt bei etwas gesunkenen Ölpreisen freundlich. Auch die den dritten Tag hintereinander sinkenden Ölpreise sollten zu einer freundlichen Eröffnung verhelfen.
Nennenswerte Impulse von außen könnte der Aktienmarkt durch Zahlen zu den Rohöl-Lagerbeständen in Amerika erhalten, die am Nachmittag einlaufen.
Bund-Future dürfte knapp behauptet eröffnen
Der deutsche Rentenmarkt sieht sich zur Wochenmitte tendenziell nachteiligen Vorgaben gegenüber; in Amerika sind Kurse von Anleihen und Rentenfutures leicht gefallen, und der weiter gesunkene Ölpreis gibt Aktien Auftrieb. Dies spricht für eine knapp behauptete Tendenz bei dem für den deutschen Markt wegweisenden Terminkontrakt Bund-Future. Dieser ging am Dienstag mit einem Minus von zwölf Basispunkten auf 118,84 Prozent. Der Handel sei in Ermangelung von Konjunkturdaten vor allem technisch geprägt gewesen, hieß es. Charttechnisch betrachtet handelt der Juni-Kontrakt nach Aussage eines Händlers im neutralen Bereich zwischen der Unterstützung bei 118,51 Prozent und dem Widerstand bei 119,02 Prozent.
Euro gegenüber dem Dollar leicht im Plus
Der Euro tendiert am Mittwoch etwas fester, nachdem er zuvor gegenüber dem Dollar leicht geschwächelt hatte. Die Gemeinschaftswährung wird bei 1,2872 Dollar gehandelt und liegt damit knapp über ihrem Kurs im späten europäischen Handel. Im Verlauf des Dienstags war der Euro zeitweise auf 1,28 Dollar gefallen und notierte damit so niedrig wie seit dem 10. Februar nicht mehr. Der Dollar bewegt sich in der Nähe eines Fünf-Monats-Hochs zum Yen, das er am Dienstag mit 108,90 Yen markiert hatte. Am Mittwoch wird die amerikanische Währung bei 188,20 Yen gehandelt.
Zahlreiche Analysten gingen davon aus, daß die Dollar-Käufe in naher Zukunft anhielten. Sie begründeten dies mit den amerikanischen Leitzinsen von 2,75 Prozent und ihrer weiter steigenden Tendenz, die das Interesse der Investoren auf Anlagen in Dollar wecke. In Japan liegen die Zinsen praktisch bei Null Prozent. Das Augenmerk der Anleger richtete sich auf eine Anhörung des Chefs der amerikanischen Notenbank Fed, Alan Greenspan, vor dem Bankenausschuss des Senats. Sie sollte um 16.00 Uhr (MESZ) stattfinden. Der Schweizer Franken notierte bei rund 1,2035 Franken je Dollar und etwa 1,5500 Franken je Euro.
Tokioter Börse freundlich
Gestützt von guten amerikanischen Vorgaben zeigt sich der Aktienmarkt am Mittwoch im späten Verlauf etwas fester. Der Nikkei-225 gewinnt gegen 13.30 Uhr Ortszeit 0,3 Prozent oder 30 Punkte auf 11.805, der marktbreite Topix rückt um ebenfalls 0,3 Prozent oder knapp vier Zähler auf 1.194 vor. Die leichten Einbußen im Vergleich zum Nikkei-Stand zur Mittagspause erklären Marktbeobachter mit dem etwas abbröckelnden Dollarkurs, der für kleinere Gewinntmitnahmen sorge. Keinen Einfluß auf das Geschehen habe die Entscheidung der japanischen Notenbank, die erwartungsgemäß ihre Geldpolitik unverändert läßt. Gesucht sind vor dem Hintergrund des zum Yen in den letzten Tagen wieder deutlich festeren Dollar Automobil- und Technologieaktien. Immer mehr sähen Technologiepapiere als günstig bewertet an und griffen im Vorfeld der erwarteten Ergebnisse für das Fiskaljahr 2004 ab Ende des Monats zu, sagen Händler. Der Aufwärtstrend dürfte somit kurzfristig anhalten, zumal auch institutionelle Teilnehmer und Händler neue Positionen aufbauten im gerade begonnenen neuen Fiskaljahr.
Aktienmarkt Hongkong nach Feiertag schön im Plus
Im Einklang mit anderen Börsen Ostasiens präsentiert sich der Aktienmarkt in Hongkong am Mittwoch fester. Der Hang Seng Index (HSI) steht zum Ende der ersten Handelshälfte 0,6 Prozent oder 86 Punkte höher bei knapp 13.600. Short-Eindeckungen bei den Futures zögen auch den Kassamarkt mit nach oben, berichten Marktteilnehmer. Gesucht seien China Unicom, die mit Spekulationen über industrielle Restrukturierungen 4,2 Prozent auf 6,20 Hong Kong Dollar gewinnen. Die Aktien der Konkurrenten China Mobile und Hutchison ziehen um 1,8 Prozent auf 25,75 Hong Kong Dollar an oder um 1,1 Prozent auf 68,50 Hong Kong Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Einen Hauch leichter zeigten sich die amerikanischen Aktien am Dienstag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,12 Prozent auf 1.482,01 Punkte.
Siebel Systems haben sich im nachbörslichen Handel am Dienstag bis 19.54 Uhr Ortszeit auf der Plattform Inet um 8,7 Prozent auf 8,35 Dollar verbilligt. Das Unternehmen hatte wegen enttäuschender Lizenzumsätze im ersten Quartal eine Gewinn- und Umsatzwarnung veröffentlicht. Siebel rechnet mit einem Verlust je Aktie zwischen ein und 2 Cents während die Wall-Street-Konsensprognose bislang auf 5 Cents lautete. Beim Umsatz kündigte Siebel 297 Millionen bis 300 Millionen an, verglichen mit erwarteten 337,5 Millionen Dollar. Research In Motion gaben bis 19.59 Uhr Ortszeit um 5,8 Prozent auf 70,05 Dollar nach. Für das im Februar beendete Quartal gab Research in Motion einen Verlust je Aktie von eins cts an, in dem außerordentliche Aufwendungen von 71 Cents Dollar enthalten sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Gewinn von 65 Cents gerechnet. Sie prognostizierten zudem für die Periode bis Mai sowie den darauf folgenden Geschäftsabschnitt 68 Cents, während Research in Motion von lediglich von 51 bis 56 Cents oder 57 bis 63 Cents ausgeht. Bob Evans Farms gaben um 2,7 Prozent auf 21,91 Dollar nach, nachdem die Umsätze auf vergleichsbarer Verkaufsbasis enttäuscht hatten.
Wall Street mit Abgaben
Gut behauptet sind die Kurse an der Wall Street am Montag aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,2 Prozent oder 17 auf 10.421 Punkte. Der S&P-500 Index erhöhte sich um 0,3 Prozent oder 3 Punkte auf 1.176 Stellen. Der Nasdaq-Composite zog um 0,3 Prozent oder sechs auf 1.991 Zähler an.
Nachdem sowohl der DJIA als auch der Nasdaq-Composite im Handelsverlauf neue Jahrestiefs bei 10.357 oder. 1972 Punkten markiert hatten, erholten sich die Indizes erst zum Schluß deutlich von diesen Ständen. Händler führten gleich mehrere Gründe für die späte Erholung an. Zum einen habe der wieder nachgebende Ölpreis geholfen. Zum anderen sei der Markt überverkauft. Zudem halfen den Angaben von Beobachtern zufolge die Aussagen zu AIG sowie von Morgan Stanley.
AIG zogen um 4,6 Prozent auf 53,30 Dollar an. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer hatte im Handelsverlauf in einem Statement mitgeteilt, daß sich der Versicherungskonzern im Rahmen zahlreicher Untersuchungen sehr kooperativ verhalte und es bei einigen Verfahren nach einer zivilrechtlichen Einigung aussehe. Morgan Stanley legten um 2,5 Prozent auf 58,30 Dollar zu, nachdem Dow Jones Newswires berichtet hatte, dass der Board dem Verkauf der Tochter Discover Card zugestimmt hat. Der Verkauf werde mindestens 8 Milliarden bis 9 Milliarden Dollar erbringen, sagte der Informant der Nachrichtenagentur unter Berufung auf den Board weiter.
ChevronTexaco gaben 3,9 Prozent auf 56,98 Dollar nach, nachdem das Unternehmen die Übernahme des Wettbewerbers Unocal Corp für 18 Milliarden Dollar bekannt gegeben hat. Im Kaufpreis enthalten ist die Übernahme von Verbindlichkeiten über 1,6 Milliarden Dollar, teilte ChevronTexaco am Montag mit. Die Aktionäre von Unocal wie die Kartellbehörde müssen der Übernahme noch zustimmen. Der Kaufpreis bewertet jede einzelne Unocal-Aktie mit rund 62 Dollar. Rund 25 Prozent der Kaufpreises sollen bar bezahlt werden, der Rest über Aktien. Nachdem Unocal mit der Spekulation über eine Übernahme seit Januar um über 50 Prozent zugelegt hatte, verlor die Aktie mit dem Ende der Spekulation 7,4 Prozent auf 59,60 Dollar.
An der Nasdaq waren vor allem die Internetwerte gesucht. Google legten 2,9 Prozent auf 185,29 Dollar zu, Yahoo! zogen um 2,3 Prozent auf 35,07 Dollar an und Ebay gewannen 2,9 Prozent auf 38,16 Dollar.
Amerikanische Anleihen knapp behauptet
Knapp behauptet haben sich die amerikanischen Anleihen am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent gaben um 2/32 auf 96-9/32 nach und rentierten mit 4,47 Prozent nach 4,46. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury büßte 8/32 auf 109-7/32 ein. Seine Rendite betrug 4,75 Prozent nach 4,73. Die Notierungen seien mit dem nachgebenden Ölpreis ins Minus gerutscht, erklärten Beobachter. Da am Berichtstag keine Konjunkturdaten anstanden, hätten sich die Anleger zudem auf die Rede von Fed-Chairman Alan Greenspan vor der National Petrochemical and Refiners Association konzentriert. Die Rede habe jedoch keine wichtigen neuen Implikationen für den Anleihemarkt geliefert, hieß es. Die technisch bedingte Handelsspanne für die Rendite der zehnjährige Anleihe zwischen 4,40 Prozent bis 4,50 Prozent sollte auch in den nächsten Tagen Bestand haben, hieß es daher.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Der Dax