f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Dienstach 05.04.05
Nach den Kursverlusten vom Montag dürften sich Dax & Co. am Dienstag freundlich zeigen. Die Vorgaben von der Wall Street und aus Tokio, wo die Kurse gestiegen sind, legen dies ebenso nahe wie etwas gesunkene Ölpreise.
Nennenswerte Impulse von außen könnte der Aktienmarkt durch Zahlen zum Einzelhandelsumsatz in Europa, die am späten Vormittag einlaufen, erhalten sowie durch die Bekanntgabe des ISM-Index zum nichtverarbeitenden Gewerbe in Amerika.
Bund-Future nagt an Marke von 119 Prozent
Der deutsche Rentenmarkt geht gestärkt in den Dienstag. Der wegweisende Terminkontrakt Bund-Future mit Fälligkeit Juni ist am Montag um 28 Basispunkte auf 118,96 Prozent gestiegen. Von fundamentaler Seite kamen nach Ansicht eines Händlers zum Wochenstart mit Blick auf den fast leeren Datenkalender keine Impulse. Dies spiegele sich auch im dünnen Umsätzen im Bund-Kontrakt wider. An „normalen” Handelstagen würden deutlich mehr Kontrakte gehandelt, so ein Beobachter. Charttechnisch habe der Bund-Future den Widerstandsbereich bei 118,82/89 Prozent überwunden. Nun sei Luft bis weit über 119 Prozent, hieß es. Unterstützt sei der Future im Bereich bei 118,40/50 Prozent. Größere Sprünge sind aber nicht zu erwarten, da die Vorgaben aus Amerika neutral sind und zudem der Aktienmarkt sich freundlich zeigen dürfte.
Euro kaum verändert
Der Euro tendiert sich am Dienstag im fernöstlichen Handel kaum verändert. Die Gemeinschaftswährung wird bei 1,2832 Dollar gehandelt. Damit liegt der Euro etwas unter dem Kurs vom Vortag, aber knapp über dem Sieben-Wochen-Tief von 1,2818 Dollar, das er am Montag markiert hatte. Der Dollar legt zur japanischen Währung zu und erreichte mit 108,45 Yen ein Fünf-Monats-Hoch. „Der Trend des Dollar geht klar nach oben und reagiert nicht mehr auf negative Nachrichten", sagte Yoshiharu Yanagisawa von State Street. Die Händler richteten ihr Augenmerk auf eine Rede des Chefs der amerikanischen Notenbank Fed, Alan Greenspan. Er sollte sich ab 19.50 Uhr (MEZ) auf einer Konferenz der petrochemischen Industrie in Amerika zu Energie-Fragen äußern. Von seinen Äußerungen versprachen sich Händler Aufschlüsse über die Lage der amerikanischen Wirtschaft angesichts der anhaltend hohen Ölpreise. „Der Dollar könnte weiter steigen, wenn Greenspan irgendetwas Positives sagt und ich gehe davon aus, der Markt wird es einfach ignorieren, wenn er etwas Negatives sagt", sagte Yanagisawa weiter. Der Schweizer Franken notiert bei rund 1,2114 Franken je Dollar und etwa 1,5536 Franken je Euro.
Tokioter Börse fester
Freundlich tendieren die Aktienkurse am Dienstag im späten Tokioter Handel. Die jüngste Abwertung des Yen zum Dollar stütze den Markt, erklären Händler. Besonders Automobil- und Technologiewerte profitieren davon. Hilfreich sei auch der positive Schluß der amerikanischen Börsen am Vorabend und der Rückgang des Ölpreises über Nacht. Unter den Anlegern herrsche jedoch die Meinung vor, daß dieser Rückgang nur vorübergehend sei und das Öl sich weiter verteuere. Dies begrenze das Potenzial des japanischen Marktes. Bis 6.16 Uhr MESZ gewinnt der Nikkei-225-Index 1,0 Prozent oder 111 Punkte auf 11.778. Unter den Export-Werten legen Honda um 2,8 Prozent auf 5.560 Yen zu. Matsushita Electric Industrial steigen um 1,6 Prozent auf 1.615 Yen.
Aktienmarkt Hongkong kaum verändert
Aufgrund des Feiertags „Ahnenverehrung” bleiben am Dienstag die Börsen in Hongkong geschlossen.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Einen Hauch niedriger zeigten sich die amerikanischen Aktien am Montag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,06 Prozent auf 1.477,61 Punkte.
Die Aktien von RSA Security haben sich im nachbörslichen Handel am Montag deutlich schwächer gezeigt. Der Hersteller von Sicherheitssoftware rechnet im ersten Quartal lediglich mit einem Gewinn von 0,08 bis 0,10 Dollar nach zuvor 0,13 bis 0,15 Dollar. Die Wall Street ging bislang im Konsens von 0,14 Dollar aus. Für den Umsatz prognostiziert das Unternehmen 74 Millionen bis 76 Millionen Dollar. Die Aktien reduzierten sich auf der Handelsplattform Nasdaq.com bis 18.26 Uhr Ortszeit um 20 Prozent auf 12,70 Dollar. Altiris gaben bis 18.28 Uhr Ortszeit um vier Prozent auf 22,98 Dollar nach. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Anteilsschein von 0,17 bis 0,18 Dollar. Die Analysten an der Wall Street gingen bislang von 0,21 Dollar aus. Visual Networks gaben nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung durch das Unternehmen bis 18.24 Uhr Ortszeit um 22 Prozent auf 2,24 Dollar nach.
Wall Street mit Abgaben
Gut behauptet sind die Kurse an der Wall Street am Montag aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,2 Prozent oder 17 auf 10.421 Punkte. Der S&P-500 Index erhöhte sich um 0,3 Prozent oder 3 Punkte auf 1.176 Stellen. Der Nasdaq-Composite zog um 0,3 Prozent oder sechs auf 1.991 Zähler an.
Nachdem sowohl der DJIA als auch der Nasdaq-Composite im Handelsverlauf neue Jahrestiefs bei 10.357 oder. 1972 Punkten markiert hatten, erholten sich die Indizes erst zum Schluß deutlich von diesen Ständen. Händler führten gleich mehrere Gründe für die späte Erholung an. Zum einen habe der wieder nachgebende Ölpreis geholfen. Zum anderen sei der Markt überverkauft. Zudem halfen den Angaben von Beobachtern zufolge die Aussagen zu AIG sowie von Morgan Stanley.
AIG zogen um 4,6 Prozent auf 53,30 Dollar an. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer hatte im Handelsverlauf in einem Statement mitgeteilt, daß sich der Versicherungskonzern im Rahmen zahlreicher Untersuchungen sehr kooperativ verhalte und es bei einigen Verfahren nach einer zivilrechtlichen Einigung aussehe. Morgan Stanley legten um 2,5 Prozent auf 58,30 Dollar zu, nachdem Dow Jones Newswires berichtet hatte, dass der Board dem Verkauf der Tochter Discover Card zugestimmt hat. Der Verkauf werde mindestens 8 Milliarden bis 9 Milliarden Dollar erbringen, sagte der Informant der Nachrichtenagentur unter Berufung auf den Board weiter.
ChevronTexaco gaben 3,9 Prozent auf 56,98 Dollar nach, nachdem das Unternehmen die Übernahme des Wettbewerbers Unocal Corp für 18 Milliarden Dollar bekannt gegeben hat. Im Kaufpreis enthalten ist die Übernahme von Verbindlichkeiten über 1,6 Milliarden Dollar, teilte ChevronTexaco am Montag mit. Die Aktionäre von Unocal wie die Kartellbehörde müssen der Übernahme noch zustimmen. Der Kaufpreis bewertet jede einzelne Unocal-Aktie mit rund 62 Dollar. Rund 25 Prozent der Kaufpreises sollen bar bezahlt werden, der Rest über Aktien. Nachdem Unocal mit der Spekulation über eine Übernahme seit Januar um über 50 Prozent zugelegt hatte, verlor die Aktie mit dem Ende der Spekulation 7,4 Prozent auf 59,60 Dollar.
An der Nasdaq waren vor allem die Internetwerte gesucht. Google legten 2,9 Prozent auf 185,29 Dollar zu, Yahoo! zogen um 2,3 Prozent auf 35,07 Dollar an und Ebay gewannen 2,9 Prozent auf 38,16 Dollar.
Amerikanische Anleihen schließen weitgehend unverändert
Knapp behauptet haben sich die amerikanischen Anleihen am Montag zum Handelsende gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent fielen um 1/32 auf 96-12/32 und rentierten mit 4,46 Prozent nach 4,46 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30jährige Treasury verlor 5/32 auf 109-16/32. Seine Rendite lag bei 4,73 Prozent nach 4,73 Prozent. Marktteilnehmer sprachen in Ermangelung wichtiger Konjunkturdaten von einem technisch getriebenen Handel bei dünnen Umsätzen. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe dürfte ihrer Ansicht nach auch in den nächsten Tagen nicht aus der Spanne zwischen 4,42 Prozent und 4,50 Prozent ausbrechen, da erst am Donnerstag wieder mit marktrelevanten Zahlen zu rechnen sei. Das leichte Minus bei den Anleihen führten Händler in erster Linie auf die etwas festeren Aktienkurse sowie den schwächeren Ölpreis zurück.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.