der einzig wirklich wahre CRASH...
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Eröffnet am: | 25.08.07 12:52 | von: C_Profit | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 21.07.08 14:45 | von: FloS | Leser gesamt: | 3.545 |
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Börsenprofis im Psycho-Crash
Von Marc Pitzke, New York
"kaputte Ehen, Tobsuchtsanfälle, Betrug, Gefängnishaft, Depressionen, Angstzustände, Selbstmord." Ganz zu schweigen von Alkoholismus, der heimlichen, weithin verleugnete Branchenkrankheit."
"Das sei auch deshalb beunruhigend, sagt Cass, da diese Broker "riesige Vermögensmassen kontrollieren, während sie gleichzeitig mit überwältigenden psychischen Problemen zu kämpfen haben".
Glücksspiel, Trinkgelage, Sex
Shaw hat festgestellt, dass sich die Gefühlsskala für solche malträtierte Seelen in oft identischer Abfolge abspielt: Hilflosigkeit ("ich kann nichts ändern"), Hoffnungslosigkeit ("dies wird nie enden"), Wertlosigkeit ("ich kann nicht mehr"). "Diese und andere Symptome", warnt er, "können eine psychische Krise schaffen, für die einzelne Person und kollektiv für die Firmen an der Wall Street."
"Kumulativen Stress" nennt das der Harvard-Psychologe Richard Geist, der Chef des Institute of Psychology and Investing, einer Consultingfirma für Broker und Finanzplaner. Geist zeichnet besagte "psychische Krise" in noch gruseligerem Detail nach als die Kollegen. Am Anfang dieser Spirale in den Psycho-Crash steht demzufolge Hyperaktivität, Irritierbarkeit und der Versuch, die Depression zunächst mit noch hektischerer "Pseudo-Aufregung" zu konterkarieren - etwa riskanten Investitionen oder einem "frenetischem Lebensstil" ("Glücksspiel, Trinkgelage, unkontrollierter Sex").
Dem folgten schlechte Konzentration, Flüchtigkeitsfehler, schlechtere Performance. Das wiederum ziehe Manipulation und Unehrlichkeit nach sich, um "angesichts der persönlichen Hilflosigkeit zu demonstrieren, dass man doch noch Kontrolle über die Märkte hat". Der Rest sei ein unaufhaltsamer Absturz: zwischenmenschliche Isolation, Wutausbrüche, physische Symptome (schweißnasse Hände, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) - und dann das Aus.
Computer haben keinen Stress
Das kommt oft schneller als gedacht. Börsen-Therapeut Cass suchte die Objekte seiner Studie acht Monate später noch einmal auf - und stellte fest, dass ein Viertel der erfolgreichsten Broker nicht länger am Platz waren: "Sie waren entweder gefeuert worden, hatten den Job gewechselt oder waren einfach ausgebrannt und ganz von der Bildfläche verschwunden."
Denn die Wall-Street-Banken kratzt das innere Gefühlsdrama ihrer Arbeitnehmer offenbar wenig. "Jede Firma operiert mit derselben Prämisse für ihre Mitarbeiter", so Brian Shaw. "Entweder erfüllst du die Zielvorgabe oder du räumst deinen Schreibtisch. Das Management interessiert sich nur für das Resultat, nicht aber für die Grundursachen." Das bekamen sie jetzt auch bei Bear Stearns zu spüren, dem von der US-Kreditkrise am stärksten betroffenen Brokerhaus, das deshalb zwei Hedgefonds schließen musste. Vorige Woche strich es gut 240 Stellen, die meisten davon für Hypothekenbanker. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf das schlechte Geschäft, die entlassenen Mitarbeiter würden von Computern ersetzt. Denn Computer haben keinen Stress.
Der ganz Artikel hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,500767,00.html