cyan AG - neuer Thread
Obwohl es sich ja nur um ein einseitiges Update handelt, sind mir u.a. folgende Dinge aufgefallen: Aktionärsstruktur falsch (alt), Virgin operiert nicht in Peru (sondern in Chile), die € 3,4 Mio. jährlich von Virgin können nicht stimmen (müssten m.E. € 2,4 Mio. sein), bei einem negativen net income kann es kein positives EPS geben, bei Aon sind es wohl nicht € 12 pro Kunde (ca. 30 % bleibt im Apple- bzw. Playstore hängen, wenn ich richtig informiert bin). Auch die Schätzungen zu den Umsätzen erscheinen mir manchmal mehr oder weniger gewürfelt zu sein. Vor einem halben Jahr sollte Aon € 2 Mio. alleine in der Schweiz und in Österreich machen (was ja rd. 250.000 Nutzern entsprochen hätte, unrealistisch) und jetzt in ganz Europa € 3 Mio. Passt alles irgendwie nicht zusammen.
Aber für ein paar Informationen sind die Einschätzungen gut zu gebrauchen:
Interessant finde ich, dass cyan wohl auch seine Clean Pipe DNS an Virgin verkauft hat ( "data optimization technology").
Bei den € 1,7 Mio. handelte es sich tatsächlich um eine Uralt-Forderung gegen Virgin aus 2015.
Die Einschätzung mit rd. USD 14 Mio. für den Abschluss war wohl auch realistisch (€ 12 Mio.)
Und cyan erwartet wohl tatsächlich noch einige Vertragsabschlüsse in diesem Bereich im laufenden Jahr (able to sign multiple additional MVNO licensing deal).
Hier heißt es:
Guidance: With the default of customer Wirecard, a write-down of the accountsreceivables (contract asset) worth € 5 m is highly likely. This will have a significant negative impact on EBITDA. Potential upfront license deals before the end of the year could have an offsetting effect.
Das spricht also auch dafür, dass man tatsächlich erwartet, die Wirecard-Abschreibung noch durch neue Vertragsabschlüsse ausbügeln zu können.
https://info.aon.de/cyber-attacken-erreichen-neues-risikolevel/
Cyber-Attacken erreichen neues Risikolevel
20. Oktober 2020 von Konstantin Bittig und Thomas Pache
Jüngste Cyber-Angriffe zeigen es deutlich: Die Täter nutzen nicht nur Einfallstore, die ihnen der coronabedingte Digitalisierungsschub eröffnet. Sie setzen auf künstliche Intelligenz, schrauben ihre Lösegeldforderungen hoch und machen selbst vor IT-Schmieden keinen Halt. Dabei ist gerade dort von einem professionellen Umgang mit Cyber-Security auszugehen.
AmTag der Deutschen Einheit infiltrierten Cyber-Kriminelle das IT-Netzwerk der Software AG mit einer Schadsoftware. Das Darmstädter Unternehmen musste deshalb seine internen Systeme herunterfahren. Selbst nach einigen Tagen konnte die Malware nicht komplett isoliert werden. Klar wurde aber, dass sowohl Daten von betrieblichen Servern als auch von Mitarbeiter-Notebooks entwendet wurden. Dies berichten Medien unter Verweis auf Adhoc-Meldungen der Aktiengesellschaft.
Täter forderten Lösegeld in zweistelliger Millionenhöhe
Das IT-Unternehmen soll mit einer Lösegeldforderung in Höhe von 23 Millionen US-Dollar konfrontiert worden sein, ging auf den Erpressungsversuch aber offenbar nicht ein. Hierzu raten Sicherheitsbehörden wie das US Department of the Treasury’s Office of Foreign Assets Control (OFAC) und das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Der Grund: Cyber-Banden wählen zahlungskräftige Unternehmen teils bewusst aus, um mit dem Geld andere kriminelle Aktivitäten, terroristische Vereinigungen oder „Schurkenstaaten“ zu finanzieren. In bestimmten Fällen könnten derartige Zahlungen sogar als Straftat gewertet werden.
Gleichwohl laufen viele Angriffe mit Verschlüsselungstrojanern in der Anfangsphase automatisiert ab, sodass den Kriminellen zunächst nicht bekannt ist, wie groß das attackierte Unternehmen ist. Folglich könnte es dort aus wirtschaftlicher Sicht opportun sein, eine im Vergleich zum kompletten Neuaufbau der IT-Infrastruktur geringere Lösegeldforderung zu akzeptieren. Fakt ist aber, dass Cyber-Versicherungen keine Deckung für Lösegeldzahlungen bieten, sobald behördliche Auflagen oder gesetzliche Regelungen solche Zahlungen untersagen.
Maschinenbauer traf gezielte Attacke mit einem Krypto-Trojaner
Auch für Philip Schmersal stellte sich die Frage, ob ein möglicherweise wochenlanger Produktions- und Lieferausfall riskiert werden sollte. Der geschäftsführende Gesellschafter der K. A. Schmersal GmbH musste vor wenigen Monaten infolge eines Cyber-Angriffs sämtliche Systeme herunterfahren. Sieben Werke und über 50 Niederlassungen weltweit waren anschließend für mehrere Tage nicht mehr geschäftsfähig. Alle Kommunikationskanäle, sei es per Internet, Mail oder Telefon, waren unterbrochen, erinnert sich Schmersal in einem Podcast-Interview.
Die beauftragten Forensiker entdeckten, dass die Täter einen neuartigen Krypto-Trojaner mittels künstlicher Intelligenz programmiert hatten. Die Ransomware verbreitete sich im Active Directory, also der zentralen Zugriffsrechteverwaltung. Da sich der Schädling stets veränderte, konnten ihn gängige Virusscanner nicht erkennen, sagt Schmersal und spricht von einem gezielten Angriff auf das Unternehmensnetzwerk. Der Hauptschaden in „größerer siebenstelliger Höhe“ entstand durch die erforderliche Forensik, IT-Beratung, das Aufsetzen einer komplett neuen IT-Infrastruktur und nicht zuletzt durch die damit einhergehende Betriebsunterbrechung.
Vermehrtes Arbeiten im Homeoffice verstärkt Cyberkriminalität
Heute hat der geschäftsführende Gesellschafter keinen Zweifel, dass es jedes Unternehmen treffen kann, auch kleine Handwerksbetriebe. Dies zeigen ihm auch zahlreiche Gespräche mit anderen Geschäftsführern, die Opfer solcher Angriffe wurden, diese aber nicht öffentlich machten. Ein Plus von 15 Prozent auf 100.514 Cybercrime-Fälle registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) für 2019. Das sind rund 275 Vorfälle pro Tag. Als wesentlichen Treiber benannte das BKA die Ausweitung von Homeoffice-Aktivitäten, beispielsweise durch Angriffe auf Fernwartungssysteme.
Über einen Citrix-VPN-Server verschafften sich Cyberkriminelle Zutritt in das Netzwerk der Universitätsklinik Düsseldorf. Die auch als „Shitrix“ bezeichnete Software wird typischerweise dafür eingesetzt, externen Mitarbeitern Zugriff auf das Betriebsnetz zu eröffnen. Das Tückische: Die (Verschlüsselungs-)Trojaner sind mit einer „Backdoor“ ausgestattet, über die sich die Täter weiterhin einhacken können, wovor auch das BSI warnte. Die Nach der Systemkompromittierung aufgespielten Sicherheitspatches stellen damit nur eine scheinbare Sicherheit dar – wie auch der Cyberangriff auf das Krankenhaus zeigte.
Organisatorische Abläufe für den Ernstfall festlegen
Angesichts dieser dynamischen Entwicklungen sind Maßnahmen zur Prävention wichtiger denn je. Gleichwohl dürften umfassende Investitionen in die betriebliche IT im aktuell wirtschaftlich herausfordernden Umfeld vielfach an Grenzen stoßen. Mit Blick auf die tendenziell steigenden Schadenbelastungen kommen Unternehmen aber nicht umhin, die wichtigsten technischen Sicherheitsvorkehrungen durchzuführen und die Betriebsorganisation auf einen Ernstfall vorzubereiten: Wer muss im Ernstfall welche Schritte einleiten und wen mit welcher Zielsetzung anrufen? In welcher Form macht eine Cyberversicherung Sinn? Aon unterstützt Unternehmen beim Thema Cyber Security – angefangen bei der Risikoevaluierung mit webbasierten Tools unter Berücksichtigung anerkannter Informationssicherheitsstands, Business Impact Analysen, Optimierungsvorschlägen für die IT-Sicherheit, der Erarbeitung von Krisenplänen bis hin zur Forensik im Angriffsfall.
Ich habe gelesen dass Christian Angermayer den Vertrag zwischen Wirecard und Softbank eingefädelt hatte. Wahrscheinlich war er auch nicht ganz unschuldig am Umsatz mit Wirecard in 2019. Ist es denn vorstellbar, dass er seine Kontakte zu Softbank nutzt? Es gäbe hier doch sicherlich zum Beispiel im Bereich Telekommunikation oder Payment einige potentiell interessante Partner im Portfolio für die Cyan AG?
Die Aktie von Cyan machte jüngst einen Freudensprung. Der Spezialist für Sicherheitslösungen in Smartphones legte erfreuliche Halbjahreszahlen vor.
Der Umsatz konnte in den ersten sechs Monaten auf knapp 17 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Das führte beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zu einem Gewinn von 2,2 Millionen Euro, obwohl die Firma eine millionenschwere Forderung an den insolventen DAX-Konzern Wirecard vollständig abschreiben musste. Im Vorjahreszeitraum hatte Cyan noch einen Verlust von einer Million Euro zu beklagen. Offen bleibt allerdings eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr und das Jahr darauf. Mitte Juni hatte das Management die Prognose von 75 Millionen Euro Umsatz für das kommende Jahr angesichts der unsicheren Corona-Beschränkungen gekappt und bislang nicht erneuert.
Wichtige Projekte von Cyan bleiben der noch für 2020 geplante Launch bei Orange in Frankreich und die Integration der Deals mit Virgin Mobile und dem Versicherungsmakler Aon. Nachdem die Aktie in den vergangenen Monaten stark gelitten hatte, dürfte es nun wieder aufwärtsgehen. Spekulative Neueinsteiger wagen erste Käufe.
https://www.google.com/amp/s/www.boerse-online.de/...essen-1029704656
Bin ja auch gespannt, ob der Abgang von Frank von Seth zu Cyan (und dem grössten Treiber bei AON) von AON positiv oder vielleicht sogar negativ gesehen wird.
Aon ist aber eben nicht nur ein Versicherungsmakler, sondern in erster Linie auch Risk Consulting Unternehmen. Bzgl. der Akzeptanz habe ich daher keine Bedenken.
Und es ist ja auch nichts Ungewöhnliches, dass ein Manager zu einem Unternehmen wechselt, mit dem kooperiert wird. Cyan ist ja kein Konkurrent sondern ein Partner, mit dem Aon Geld verdienen will.
Gefühlt steht der Wechsel auch schon ewig inoffiziell fest; zumindest wenn ich an die Kündigungsfristen denke, an die sich viele im Top-Management halten müssen.
Ist aber natürlich nur eine Verschwörungstheorie, hätte man vermutlich auch an der letzten Präsi an steigenden Anteilen der Ankerinvestoren sehen müssen, denn ohne die geht nix.
Das ergäbe meines Erachtens nämlich gar keinen Sinn, dann hätte man das genehmigte Kapital ja nicht mehr aufstocken müssen und außerdem wird sich cyan ja nicht die Flexibiltät selbst nehmen den Kapitalmarkt anzapfen zu können, um die Liquidität zu stärken bzw. für das erklärte Ziel auch mal für Übernahmen gerüstet zu sein.
Im Orderbuch lassen sich die meist täglichen Short-Aktivitäten in der Tat sehr gut verfolgen, man kann beinahe die Uhr danach stellen. Aber es ist schon erstaunlich, dass hier jemand überhaupt in der Lage ist, diesen hochkapitalisierten Hedge-Fonds über Monate hinweg die Stirn zu bieten. Ich habe hierzu echt keine Idee, aber ich beschwere mich auch nicht darüber ;-)
https://www.edisongroup.com/publication/growth-potential-remains/28110
Insgesamt recht positiv, wobei verständlicherweise auch auf die Gefahr weiterer Verzögerungen vor dem Hintergrund der 2. Corona-Welle hingewiesen wird.
Darüber hinaus: Orange Slowakei soll wohl noch in H2 starten und von der CySec verspricht man sich auch noch einen "Boost". Es wird erwartet, dass die Personalie von Seth hierbei hilfreich sein wird.
Das mal auf die Schnelle...
https://www.google.com/amp/s/...rs-restent-ouvertes-mais-pourquoi/amp
Schön wäre es wirklich auch, wenn operative Zahlen (nicht Bilanzkosmetik) schneller und klarer kommuniziert würden. Als Aktionär kann ich zumindest die Wahrheit eher vertragen als das permanente Kaschieren der Realität.
Ich hoffe wirklich, dass von Seth das Ruder herumreisst, auf die richtigen Leute und Märkte setzt und vielleicht die eine oder andere Produktinnovation bringt. Dann kann CYAN wieder schnell Fahrt aufnehmen - zu Arnoth und Sieghart habe ich ja schon oft genug meine Meinung kommuniziert - das erspar ich mir.
https://www.orange.com/en/newsroom/press-releases/...ling-stake-fixed