Heidelberger Druck will Gas geben..
Drupa mit Bilanz-Pressekonferenz ist vorbei - Pulver an guten News ist verschossen.
CFO Kaliebe hatte 3 Tage nach der drupa HDD Aktien verkauft !!! - da ist aktuell definitiv nichts für gute News in der Pipeline.
" ... Natürlich hat die drupa auch Auswirkungen auf das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres 2016/2017, das im Juni nach der drupa zu Ende gegangen ist. Der Umsatz und das Ergebnis waren im ersten Quartal noch geprägt durch die abwartende Haltung einiger Kunden vor der Messe. ..."
Quelle: Rede des Vorstandsvorsitzenden,
https://www.heidelberg.com/global/de/investor_relations/overview_1.jsp
Soll wohl heißen: Weniger Umsatz und höhere Verluste. Die Leerverkäufer werden es wohlwollend zur Kenntnis genommen haben.
Insofern eine zeitliche Verschiebung in die zweite Hälfte (des Quartals oder GJ ?????)
Und werden alle Hände voll zu tun haben die zweite Hälfte zu überstehen" (hier sicher GJ)
=> haben jetzt zu wenig Hände um den doppelten Auftragseingang der drupa von 800 Mio gegenüber 400 Mio vor 4 Jahren abzuarbeiten
Stattdessen fällt dem VV ein, dass man auch Glas bedrucken könne (Wahnsinn) oder Fussbälle (waren die in meiner Jugend nicht auch schon bedruckt')
Blöd nur, dass HDD keine Maschinen zum Glasdruck herstellt (im Gegensatz zu KoenigBauer, die damit aber auch nicht viel Freude haben)
Zu den erwarteten Ergebnissen: Zu Vollkosten gerechnet sind die Margen der Druckmaschinen weiterhin unterirdisch, ich denke nicht, dass diese heute überhaupt schon über Null liegen. daher würde ich keine allzu hohen Erwartungen an das Ergebnis stellen und rechne auch bei KoeBau demnächst mit enttäuschten Erwartungen.
Da ist Schott Glas aber anderer Meinung:
Flexible glass for printed electronics
aber alle gleich (mit dem Schriftzug "adidas").
Der Druck erfolgte dabei 2-dimensional, also vor dem Zusammenkleben.
Heidelberg hat mit der Omnifire-Linie schon einige Maschinen,
die fertige Bälle (auch Gläser) bedrucken können, und zwar jeden individuell.
Heidelberger Druck sieht viel Potenzial für papierlosen Druckmarkt
der neue V sieht hoffentlich das Potenzial für papierloses bedrucken
Das selbe gilt auch für Fussbälle.
@ 1899Trader
Ja, nach der Rede von Linzbach betrug der Auftragsbestand zum 30.6. rund 800 Mio und wäre damit um 340 Mio Euro besser als zum 31.3.2016 (Auftragsbestand 460 Mio).
Aber nur mal zum Vergleich:
Zum 30.06.2015 betrug der Auftragsbestand ohne drupa 638 Mio, d.h. im Vorjahresvergleich ist man nur noch 160 Mio besser.
Und der niedrige Auftragsbestand zum 31.3.2016 dürfte dann auch zu dem von Linzbach angedeuteten schwachen ersten Quartal sowie dem insgesamt verhaltenem Ausblick für das Gesamtjahr geführt haben.
Vielleicht ist das der Grund warum man so wenig Konkretes von HDD zur drupa hört - dann ist am 10.8. die Enttäuschung nicht ganz so groß ...
Linzbach macht nur das was seit Jahrhunderten überall geht, wenn man Marktführer ist.
Doch gibt es mehrere Anzeichen, dass alles nicht so wie geplant geklappt hat. Auf der Drupa war zum ersten Mal nicht mehr Heidelberg der Größte, sondern HP als Aussteller. Wenn ich also Digital will, warum dann nicht direkt zu den gehen die dieses anbieten?
Die Margen an den Maschinen sind gering, jede Krise lässt diese schwinden. KBA steht in vielen Bereich von der Technik besser da, Roland kann dank der Insolvenz vor einigen Jahren anders angreifen, Komori ist international stark. Mit den Onlinedruckereien kann man Marktanteile gewinnen, aber keinen Gewinn erwirtschaften.
Jetzt geht erst der CEO, dann bleiben die Erfolgsmeldungen aus, Verkäufe nach Indien werden als positive Meldung verkauft (immer gefährlich, die Marge stimmt nie in Indien), die Auftragsbücher sind zwar voller, aber nicht wirklich voll. Leider haben die Entlassungen auch noch den einen oder anderen getroffen, genauso wie die Umstellungen, der für die Produktion benötigt wird.
KBA, HDM und Co. denken das sie die größten Fische im Teich sind, gerne auch in anderen Feldern wildern können. Nur leider fehlen ihnen dazu auf Dauer die Mittel, die anderen können zurückschlagen. Altana als Lacklieferant gehört zur BMW Familie und ist mit 100 Mio bei Landa eingestiegen, als Beispiel.
Meine Prognose ist, dass es am 10.08 keine guten Zahlen gibt, es wird wieder Richtung rote Zahlen gehen, begründet mit hohen Auftragsbüchern und der in Aussicht gestellten Zahlungen bei Auslieferung der Maschinen.
Ab dem Firmeneintritt von Herrn Dr. Linzbach wurde unheimlich viel bewegt und Positives erreicht. Alte Zöpfe wurden endlich abgeschnitten und das Unternehmen neu ausgerichtet. Ich gebe dir aber absolut Recht, das reicht noch bei weitem nicht aus, schnell könnten diese Effekte wieder verpuffen. Und die Heidelberger Aktionäre sind ja leidgeprüft, hier wird zum Zeitpunkt der Quartalszahlen gerne auch mal das Kind im Bade ausgeschüttet.
Es kommt nun darauf an, dass es kontinuierlich so weitergeht. Wie Herr Dr. Linzbach auch sagte, es muß geliefert werden. Und da haben wir schon das erste Problem, die Quartalszahlen stehen an und hier wird ganz sicher noch nicht geliefert, höchstens einer starker Umsatzrückgang und Verlust aufgrund der Kosten für die DRUPA-Vorbereitungen.
Ich bin auch gespannt, wird in diesem Fall die Zukunft gehandelt oder muß die Aktie erneut abtauchen...
;-)
100% Zustimmung zu deinem Beitrag. Bei vollen Auftragsbüchern wird gerne übersehen, dass diese nur dann das Unternehmen nach vorn bringen, wenn sie aus margenstarken Ländern mit margenstarken Maschinen (jawohl, auch dort gibt es Unterschiede) gefüllt werden: USA, Japan und Deutschland mit Grossformatmaschinen zum Beispiel. Und genau diese Märkte schwächeln. Die südostasiatischen Märkte lasten zwar die Produktion aus, mit den dort benötigten Brot und Buttermaschinen können die Gewinnerwartungen aber nicht erfüllt werden. Geht KoenigBauer übrigens genauso.
Die nächsten Quartalsergebnisse müssen sehr sorgsam darauf gecheckt werden, welchen Anteil die Auflösung von Risikovorsorge haben wird.
Umsätze QII werden gut sein, ist mein Tipp. Beim Ertrag wird man genau gucken müssen woher er kommt. Ich rechne mit Solidität auf niedrigem operativen Niveau. Euphorie ist zumindest fehl am Platz.