Heidelberger Druck will Gas geben..
. so der Leitartikel in der örtlichen Wirtschaftspresse. Da fängt man doch sofort an, freudig den Artikel zu lesen. Am Ende angekommen, musste ich mir die Lippe hochschieben. Nichts Neues zu entdecken. „Wir werden und wollen wenn…“ dieser Tenor ist durchgängig. Kann es ausreichen, dass man sich neues Geld borgt um Sprit in die marode Karre zu schütten? Merkt man nicht dass es im Getriebe knirscht? Die EDV im Wagen vor lauter Schnittstellen nur noch sich selbst befriedigt, und nichts brauch bares an das Getriebe schickt? Die Reifen (mittleres Management) durch gegenseitiges ausbremsen abgefahren sind und bei keinem seriösen TÜV den Stempel kriegen würden? Die Bremsscheiben (Betriebsrat) am Limit sind, weil viel zu oft beansprucht um die Karre immer per Notbremsung nicht an die Wand zu fahren. Viel Spaß beim Gas geben.
Hier muss seitens des V strategischer und größer gedacht werden anstatt nur Steinchen drehen. Aber leider Hängepartie bis Jahresende und überhaupt, was soll dann kommen?
Das Vertrauen ist zerstört.
Der Free Cash Flow soll im Gesamtgeschäftsjahr 2023/24 positiv sein, also nach Abzug von Investitionen und Cash Bedarf für das Working Capital - der Cash Bestand, der auch für Dividendenzahlungen in Frage käme - wenn es denn welche gäbe.
Da HDD per 31.12.2023 einen negativen Free Cash Flow von € -54 Mio. auswies, ist der FCF alleine in Q4 bei mindestens € 55 Mio. um auf Gesamtjahressicht ins positive zu drehen. Das ist stark besonders wenn man bedenkt, dass dieser aus dem operativen Geschäft, also der Herstellung und dem Verkauf von Druckmaschinen generiert werden konnte. Und nicht wie in der Vergangenheit aus dem Verkauf von Geschäftseinheiten oder Grundstücken, was in den letzten Jahren der einzige Auslöser für positive FCF's war.
Da der Cash Bestand per 31.12.2023 bei € 127 Mio. lag und nun mindestens weitere € 55 Mio. dem Unternehmen zufließen, würde der Cash Bestand per 31.03.2024 auf mindestens € 181 Mio. steigen. Bei einer Marktkapitalisierung von ca. € 280 Mio. ist HDD deutlich unterbewertet, da der größte Teil durch Cash Bestand unterlegt ist und es dürfte bei Veröffentlichung der Zahlen am 11.06.2024 einen Sprung nach oben geben.
Ich bin durch das Interview mit Dr. Schmedding deutlich positiv gestimmt und bei HDD eingestiegen. Es wundert mich, dass diese Info bei einem Presseinterview so herausgegeben wurde und nicht per Adhoc mit vorläufigen Zahlen. Da der Großteil der Marktteilnehmer von einem negativen FCF ausgeht, dürfte das Überraschungspotential hoch sein.
Nun hat man sich mit SüdLeasing einen starken Partner an die Seite geholt, der künftig dieses Modell finanziert, so dass HDD der Ertrag sofort zufließt und nicht in kleinen Raten. So wird nachhaltig gebundenes Kapital frei gemacht.
Daher auch der gemeinsame Stand auf der drupa - siehe link.
Wer bei HDD oder in dessen Umfeld mitwirkt, weiß, dass große Veränderungen anstehen mit dem Ziel nachhaltig positiver Cash Flows und vernünftiger Gewinne.