Wohlstands-Verlust in Dtld? Nein! Veto! Protest!
Seite 4 von 4 Neuester Beitrag: 23.04.04 21:16 | ||||
Eröffnet am: | 04.03.04 10:01 | von: ALDY | Anzahl Beiträge: | 93 |
Neuester Beitrag: | 23.04.04 21:16 | von: Dr.UdoBroem. | Leser gesamt: | 11.972 |
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Studie: IT-Offshoring bedroht 50.000 deutsche Jobs
Die zunehmende Verlagerung von IT-Dienstleistungen ins Ausland bedroht bis zum Jahr 2008 fast 50000 Arbeitsplätze. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Deutschen Bank, SAP und der Fachhoch-schule Kaiserslautern.
Der Studie zufolge wurden im Jahr 2003 bereits IT-Services im Wert von rund zehn Milliarden Euro ausgelagert. Es wird erwartet, dass dieses Volumen bis zum Jahr 2008 auf knapp 17 Milliarden Euro steigen wird.
Beim „Offshoring“ beziehen Firmen IT-Leistungen aus Ländern mit geringeren Löhnen und Lohnnebenkosten. Dies seien laut Studie derzeit primär Indien und Länder Osteuropas. In Zukunft auch vermehrt China.
Vor allem Unternehmen im Finanzsektor würden versuchen sich durch Offshoring von „überzähligen Pfunden“ zu befreien, um sich für den härter gewordenen Wettbewerb fit zu machen. Die prognostizierten 50.000 Arbeitsplätze stellen rund 3,5 Prozent der insgesamt 1,4 Millionen Jobs in der deutschen IT-Branche dar. Stellen und Prozesse mit hoher Wertschöpfung und strategischer Bedeutung würden allerdings im Land verbleiben.
aus http://www.e-business.de/texte/9736.asp
Für die unverbesserlichen Optimisten: Alles wird Gut! :((
Aldy
das ist eine ganz normale entwicklung und nicht unbedingt negativ. es gibt kein grund trübsal zu blasen. straßenreinigung ist z.b. noch sobald nicht aus der ferne zu leisten. dazu ist die moderne kommunikationstechnik eindeutig zu schwach.
Siemens plant Rückzug
22.04.04
Der Elektro-Konzern Siemens plant nach Auffassung des Gesamtbetriebsrates den systematischen Rückzug aus Deutschland
Das Unternehmen verfolge die Strategie, Umsatz und Wertschöpfung in den jeweiligen Märkten einander anzugleichen. Für Deutschland würde dies einen Abbau von 74 000 Stellen bedeuten, heißt es in einem von den Betriebsräten am Donnerstag in Erlangen verabschiedeten Positionspapier. In letzter Konsequenz werde der Standort Deutschland komplett in Frage gestellt.
(Quelle: dpa)
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1768
Es gibt keine Probleme im Land - nur das Dach steht in Flammen ;)
Aldy
© Volkmar Schulz/Keystone
Bundesagentur für Arbeit sieht keinen Grund für Kurswechsel bei den Ich-AGs
Trotz einer Verdreifachung der Ausfallquote bei staatlich unterstützten Kleinunternehmen (Ich-AG) will die Bundesagentur für Arbeit an dem Anfang 2003 eingeführten Förderinstrument festhalten.
"Die Ich-AG als solche ist sicherlich positiv zu bewerten", sagte eine Sprecherin der Bundesagentur (BA) am 15. April. "Man sollte das im Augenblick nicht dramatisieren, man muss es aber weiter beobachten." Zugleich bestätigte sie Daten der Tageszeitung "Rheinische Post", warnte aber davor, sie falsch zu interpretieren. "Die Zahlen sind richtig gerechnet, aber falsch erklärt." Der BA zufolge wurden seit Einführung des Instruments insgesamt rund 127.000 Ich-AGs gegründet, von denen sich per Ende März rund 12.000 - also etwa neun Prozent - bereits aus der Förderung verabschiedet haben. Zum Jahreswechsel lag die Quote hingegen bei lediglich drei Prozent.
Es sei falsch, alle Bestandsabgänge als Scheitern der jeweiligen Ich-AGs zu interpretieren, auch wenn sicherlich Arbeitslose zu optimistisch an die Existenzgründung herangegangen seien, sagte die Sprecherin. So ende die Förderung beispielsweise automatisch, wenn der Betroffene mit seinem Kleinunternehmen ein Jahreseinkommen von mehr als 25.000 Euro erziele. Auch sei es möglich, dass ein Existenzgründer nach Beantragung der Förderung wieder einen Arbeitsplatz finde und damit auf die Selbstständigkeit verzichte. Darüber hinaus werde häufig vergessen, dass die Unterstützung Jahr für Jahr neu beantrag werden müsse.
Zahlen für das tatsächliche Scheitern von Existenzgründern liegen derzeit nach Worten der Sprecherin nicht vor. Momentan werde dies noch evaluiert, sagte sie. Selbst wenn die Quote aber bei zehn Prozent liege, führe dies noch unbedingt zu Handlungsbedarf.
Die Ich-AG war zum Jahresanfang 2003 als neues Instrument eingeführt worden, um Arbeitslosen mit Hilfe von Zuschüssen eine Existenzgründung zu erleichtern. Die Anforderungen an die Existenzgründer sind gering. Sie müssen keinen Geschäftsplan zur Rentabilität ihrer Geschäftsidee vorlegen. Voraussetzung ist nur, dass sie Arbeitslosengeld oder -hilfe bezogen haben oder in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beschäftigt waren. Der Zuschuss wird längstens für drei Jahre gezahlt.
Meldung vom 21. April 2004
http://www.stern.de/campus-karriere/arbeit/?id=522784&nv=hp_rt_al
Nein, nein, das ist kein Pfeifen im stockdunklen Keller *zähneklapper*
Aldy
Aldy
Aber es gibt Gott sei Dank eine einfache Lösung, Jeder verzichtet auf 40 Stunden Freizeit die Woche und ist mit einer Gehaltskürzung um 95% einverstanden.
Was haben wir stattdessen? Das Management stopft sich in einem nie bekannten Maße die Taschen voll, bunkert das Geld, und klagt darüber, dass bei uns die Löhne viel höher als in Polen oder China seien.
Kein Wunder, dass bei uns die Inlandsnachfrage nicht anspringt. Das trifft dann wieder die Arbeitnehmer etwa im Einzelhandel und den Handwerker - der allerdings aus seiner beschränkten Sichtweise auch die Höhe der Löhne beklagt.
Hier ist einfach strukturell viel zu viel im Argen, und das beileibe nicht nur im Management.
aber uns Akkordarbeitern schreiben sie die Fertigungszeiten vor,so sieht es aus!
Daran krankt Deutschland
MfG bauwi
schalke : Naja, nicht gleich übertreiben. Das Problem ist aus meiner Sicht, dass da einfach zwei Welten aufeinander treffen. Ich habe mir vor 30 Jahren die Selbsständigkeit ausgesucht, für mich begann das Wochenende über Jahrzehnte hinweg erst Sonntag gegen 12:00 Uhr und endet dann Montag morgens um 6:00, weil ich es so wollte. Das nicht jeder immer nur mit 12-Stunden-Tagen einverstanden ist und damit leben kann, finde ich nur zu verständlich. Aber wenn ich einen Arbeitnehmer einstelle und der mir unterschreibt, dass er 8 Stunden täglich arbeitet, dann erwarte ich auch diese 8 Stunden, genauso wie jeder Angestellte von mir erwartet, das Gehalt pünktlich zu überweisen.
Wenn aber jeder nur zur Arbeit geht, weil irgendwie Geld rein muß, dann leidet die Produktivität immens darunter. Wer bei uns nicht nur Dienst nach Pflicht schiebt, sondern auch mehr leistet als vertraglich vereinbahrt, der steht am Monatsende auch finanziell besser aus. Gleichzeitig leidet aber auch die gesamte Produktivität darunter, dass gerade diejenigen, die Abends als erste die Firma verlassen haben, innerlich abschalten und eine kleine Ruhepause einlegen, sobald keine kontrollierende Instanz in der Nähe ist. Kunden werden nicht bedient, statt der aufgetragenen Tätigkeit nachzugehen diskutiert man lieber erstmal über das neue Autos des Chefs, etc.
Ich glaube, dass wir mit einer arbeitsfreundlicheren Einstellung unter den Arbeitnehmern viele der aktuellen Probleme nicht hätten. Niemand soll hier freiwillig 60-Stunden-Wochen ohne Lohnausgleich liefern, aber leider fehlt vielen die Einsicht für die Probleme, mit der ich auf der Arbeitgeberseite zu kämpfen habe. Wenn uns ein Großkunde wegen des schlechten Service abspringt, dann sieht der durchschnittliche Angestellte nur, dass der Chef das nächste Mal vielleicht nur einen E320 und keinen V8 mehr kaufen kann. Dass er damit seinen eigenen Arbeitsplatz gefährdet, kommt ihm gar nicht in den Sinn, und dass er von einem gutlaufenden Unternehmen profitiert, sei es direkt durch höhere Löhne oder ein freundlicheres Arbeitsklima, ist viel zu weit entfernt.
Preislich kann man zwar konkurrenzfähig sein, aber man kann die Konkurrenz nicht über den Preis schlagen. Über die Werbung schon gar nicht, also sehe ich die einzige Chance, es mit Qualität und Service zu versuchen. Wenn wir einen Kunden mit schlechtem Service verarschen, dann nehmen wir ihm den letzten Grund, irgendwie Geld auszugeben, und es auch noch gerade bei uns zu tun. Und leider gehört schlechter Service in Deutschland offenbar zum guten Ton dazu, da müßte es doch eigentlich möglich sein, gerade in diesem Punkt die Konkurrenz zu schlagen, um die Kundschaft für sich zu gewinnen.
Die Lustlosigkeit, die dagegen aber leider im Verkauf, im Service oder im Aussendienst an den Tag gelegt wird, widerspricht dem Bild des vernünftigen Arbeitnehmers aber leider viel zu oft. Wenn ich einen beschissenen Tag habe, dann ist der letzte an dem ich das auslasse der Kunde. Wenn ich heute keinen Bock auf meinen Job habe, dann ist der Kunde der letzte der etwas davon zu spüren bekommt, denn Kunde ist König.
Darin sehe ich auch einen der Gründe, warum Ketten wie Lidl oder Aldi Jahr für Jahr neue Rekordmeldungen in puncto Umsatz und Gewinn herausgeben, während die breite Masse der Einzelhandelsunternehmen unter Verlusten zu schweigen hat. Ganz einfach, weil der Einzelhandel sich im Laufe der Jahre selbst der Fähigkeit beraubt hat, gegen die Preispolitik der Discounter zu bestehen, indem sich der Einzelhandel - gerade in Form von Verkauf, Service, Aussendienst, etc. - immer selbst der für sich sprechenden Argumente entledigt hat. Das spürt man natürlich gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten, in denen die Preispolitik immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wenn ich aber der Preispolitik der Großen nichts entgegenzusetzen habe, dann brauche ich mich auch über Absatzprobleme beispielsweise nicht wundern.
Qualität als Argument zählt noch, zieht aber nicht mehr wirklich, da auch die Discounter heutzutage keinen Müll mehr verkaufen und sich der Käufer dessen bewußt ist. In den meisten Fällen schaffe ich es nur, meine Kunden durch fehlende Qualität zu verscheuchen, nicht aber sie zu gewinnen, so es um beliebig austauschbare Güter geht. Beim Preis ist es das gleiche Argument, ich schaffe es über den Preis nur meine Kunden zu verscheuchen, so ich denn zu teuer bin, weil ich mit der Discount-Politik vieler großer Einzelhandelsketten nicht mithalten kann. Bleiben das Image und der Service als entscheidende Punkte, wie ich mich als KMU erfolgreich gegen die Übermacht positionieren kann. Und gerade hier sind die Arbeitnehmer der entscheidende Faktor dafür, wie erfolgreich ich gegen die Konkurrenz bin. Nur leider ist der Arbeitnehmer sich dieser Beantwortung viel zu oft gar nicht bewußt.
Wo der Unterschied auf dem Arbeitsmarkt zu spüren ist ? Aldi oder Schlecker betreibt Läden mit 2 Vollzeit-Angestellten, auch wenn der Andrang riesig wird, ändert sich an dem Konzept nichts. Wenn ich erfolgreich weiterbestehe, dann habe ich die 3-fache Menge an Angestellten, um den Service zu liefern, mit dem ich gegen die Niedrig-Preis-Politik konkurrieren kann.
Bosch will mehr im Ausland produzieren
Stuttgart - Die Robert Bosch GmbH hat im ersten Quartal ihren Umsatz um fünf Prozent gesteigert und will ihre Erlöse über das Gesamtjahr um bis zu sieben Prozent erhöhen. "Wir sehen zudem gute Chancen, dass wir unser Ergebnis auch 2004 verbessern können", sagte Bosch-Chef Franz Fehrenbach bei der Bilanzvorlage.
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Wachstumsimpulse bekam Bosch vor allem aus Asien. Allein in China gab es ein Umsatzplus von 25 Prozent. Da das Land bis 2007 voraussichtlich zum drittgrößten Autohersteller der Welt aufsteigen wird, sieht Bosch hier den wichtigsten Zukunftsmarkt. Der Konzern ortet künftige Absatzmärkte ohnehin vor allem in Asien und Nordamerika. Bereits jetzt liegt der außereuropäische Umsatzanteil bei 32 Prozent.
"Auch der Anteil unserer Wertschöpfung außerhalb Europas, derzeit bei 25 Prozent, wird nachhaltig erhöhen müssen", kündigte Fehrenbach an. Neue Arbeitsplätze würden deshalb vornehmlich nicht mehr in Deutschland entstehen. Von seinen 231 600 Mitarbeitern beschäftigt Bosch gut 100 000 in Deutschland. Personalvorstand Wolfgang Malchow sagte, der Mitarbeiterstand im Inland werde 2004 im Wesentlichen stabil bleiben". Die dürfe aber "nicht darüber hinweg täuschen, dass es an einigen Standorten strukturelle Probleme gibt". Das Management verhandelt mit dem Betriebsrat über die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche.
Dessen ungeachtet kündigte Fehrenbach an, dass der Konzern verstärkt an Niedrigkosten-Standorten produzieren werde. Malchow sagte, Osteuropa rücke verstärkt ins Blickfeld. Bisher sei Bosch in Tschechien, Ungarn und Polen präsent. Die Basis in Russland solle ausgebaut werden Ebenso kämen Rumänien und Ukraine in Frage
Aus http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/wirtschaft/story673652.html
Aldy
Aber ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass ständige Kontrolle eher kontraproduktiv ist.
Kontrolle = Misstrauen der eigenen Arbeitsleistung gegenüber und die Konsequenz ist, dass man erst recht jede Möglichkeit nutzt der Kontrolle zu entgehen, dem Vorgesetzten eins "auswischt".
Ein weiteres Problem tritt auf, wenn wichtige Informationen nicht weitergegeben werden, die Angestellten nicht an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Wenn der Angestellte das Gefühl hat, seine Meinung ist nicht wichtig und nicht gefragt, obwohl er vor Ort die direkten Erfahrungen mit den Direktiven macht, dann stellt sich schnell ein "leck mich am Arsch-Gefühl" ein. Nur zu oft werden Entscheidungen über den Geschäftsablauf am grünen Tisch getroffen, ohne auch nur einmal die Meinung der davon später Betroffenen einzuholen.
Viele Geschäftsleiter meinen, ohne ihre ständige Präsenz geht nichts, verstehen es nicht, auch Verantwortung abzugeben, obwohl nichts die Untergebenen mehr motiviert.
Naja ich könnte noch ne Menge dazu schreiben - ich habe jedenfalls beides schon erlebt und die autoritäre Version mit ständiger Kontrolle hat da nicht so gut abgeschnitten...
Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense