Wirkliche Gründe für die Einstellung der Flatrate
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.02.01 15:22 | ||||
Eröffnet am: | 21.02.01 09:48 | von: Fluffy | Anzahl Beiträge: | 26 |
Neuester Beitrag: | 25.02.01 15:22 | von: Fluffy | Leser gesamt: | 6.604 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 9 | |
Bewertet mit: | ||||
Montag, den 19.02.01 13:31
aus dem Bereich Provider
Nachdem die Deutsche Telekom AG vergangene Woche die Einstellung ihrer ISDN-Flatrate bekannt gegeben hat, sind nun interne Dokumente aufgetaucht, die eigentlich nur für die Hotline zu Verfügung stehen sollten. Daraus geht genau hervor, mit welchen Begründungen die Telekom ihre Flatrate-Einstellung gegenüber den Kunden rechtfertigen will. Mit dieser Argumentationshilfe "zur Abschaffung der Flatrate" soll es den Mitarbeitern leichter gemacht werden, einheitliche Antworten zu geben.
An erster Stelle soll demnach darauf verwiesen werden, dass sich die bisherige Flatrate nur für Vielnutzer gelohnt hat. Gibt der Kunde "sich damit nicht zufrieden", sollen die Mitarbeiter auf die "Blockierung des Netzes durch Dauereinlogger" oder die "wirtschaftliche Gerechtigkeit" hinweisen. Nur "in Ausnahmefällen" und für besonders hartnäckigen Anfragen steht noch der Punkt "wirtschaftlichen Realitäten", welche auch von T-Online berücksichtigt werden müssten, zu Verfügung.
Wesentlich interessanter sind jedoch die Auskünfte, die entgegen der oben genannten Vorgaben gemacht werden. So äußerte sich ein Telekom-Mitarbeiter bei einem anonymen Anruf sehr offen über den wahren Einstellungsgrund der ISDN-Flatrate. Demnach möchte die Telekom eine Großhandelsflatrate - wie von der RegTP verordnet - auf jeden Fall vermeiden. Nachdem rechtliche Schritte dagegen zumindest vorerst gescheitert waren, gab es für die Telekom nur noch einen Ausweg: die T-Online Flatrate mußte weg.
"Hintergrund für die Einstellung ist dieses Gerichtsurteil, nach dem die Telekom nun eine Großhandelsflatrate anbieten muß.", so der T-Online Mitarbeiter. Das sei nicht gewollt, weshalb man bei der Telekom entschieden habe, auch das Angebot der eigenen Tochter zu kippen. Dadurch könne die Großhandelsflatrate umgangen werden.
Andere Mitarbeiter des Konzerns sind nicht ganz so offen: Bei einem weiteren Anruf sagte uns eine sehr "motiviert" klingende Mitarbeiterin auf die Frage, warum denn die Flatrate eingestellt werde, wörtlich: "Kein Plan. Wir bekommen da nur so ein Schreiben wo drauf steht, dass die Flatrate eingestellt wird. Mehr können wir dazu auch nicht sagen".
Kommentar
Dass die Telekom ihren Mitarbeitern interne Anweisungen gibt, wie die Flatrate-Einstellung nach aussen hin zu kommunizieren ist, dürfte kaum überraschend sein. Interessant ist jedoch, wie schlecht die Hotline auf Anrufe von Kunden reagiert und dabei ungeniert die "wahren Gründe" für die Einstellung des Pauschaltarifs nennt - oder gar keine. Dabei bestätigt sich auch, dass die Telekom offensichtlich nicht an einem fairen Wettbewerb interessiert ist. "Lieber gibt es gar keine Flatrate mehr, als eine
Flatrate für alle", so wohl die einhellige Meinung beim Ex-Monopolisten.
Schade ist auch, dass die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation derzeit keine eigene Meinung zu diesem Thema zu haben scheint. So wurde auf Anfrage von onlinekosten.de bereits Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass derzeit keine Auskünfte erteilt werden. Frühestens ab Dienstag sei mit einer Stellungnahme zu rechnen. "
---------------------------------
Gruß
Fluffy
0 Postings ausgeblendet.
dem die Telekom nun eine Großhandelsflatrate anbieten muß.",
so der T-Online Mitarbeiter. Das sei nicht gewollt, weshalb man
bei der Telekom entschieden habe, auch das Angebot der
eigenen Tochter zu kippen. Dadurch könne die
Großhandelsflatrate umgangen werden. >
Ich erinnere mich noch deutlich an die Aussage von Ron Sommer
(ich meine, er war es selbst) in einem kurzem Interview bei
n-Tv im Zusammenhang mit der geforderten Einführung der
Großhandelsflatrate, wo er ärgerlich und beinahe trotzig meinte:
dann schaffen wir eben die Flatrate wieder ab!
bunny
tolle leistung herr sommer!
Mittwoch, den
21.02.01 09:17
aus den Bereichen Provider, Internet / WWW
Es war still geworden um die Nummer zwei bei den Internet-Anbietern in Deutschland. Nach massiven Attacken im vergangenen Jahr und sogar der Einführung einer eigenen Flatrate mit Jahresbindung für 78 DM pro Monat schien es plötzlich so, als ob diese nicht mehr angeboten würde.
Die Werbung dafür wurde gänzlich eingestellt und der Anbieter bot erneut nur seine bekannten 20 Stunden zum Nulltarif-CDs an. Doch klammheimlich startete AOL wieder seine bereits aus dem Vorjahr bekannten Flatrate-Testaktionen. Ausgewählten Kunden wurden Flatrate-CDs zwischen 39 und 69 Mark zugeschickt. Von AOL-Seite konnte man erfahren, dass man damit die Akzeptanz der Kunden in Bezug auf die niedrigeren Preise testen wolle.
Nachdem nun vergangene Woche T-Online seine Flat einstellte, herrschte grosse Unsicherheit bei der Online-Gemeinde, was die Zukunft der letzten verbliebenen Flatrate-Anbieter in Deutschland betraf. Für helle Aufregung sorgte hier ein Bericht der BILD-Zeitung, die vergangenen Samstag meldete, AOL denke ebenfalls über neue Tarife nach und wolle evtl. sogar die Modelle von T-Online übernehmen.
Viele Nutzer der T-Online-Flatrate mit Monatsbindung, die ab Mai ohne einen Pauschaltarif dastehen, sind natürlich jetzt auf der Suche nach einem preiswerten Zugang zum Internet. Offenbar vor diesem Hintergrund hat sich AOL nun präziser zu der Zukungt der eigenen Tarife geäussert. AOL-Pressesprecher Stefan Michalk hierzu: Man wolle die Flatrate bei AOL auf keinen Fall abschaffen, sondern eher noch massiv bewerben.
"Mit einer Flatrate kann sich die Wirtschaft in Deutschland weiter entwickeln", sagte er weiter. Bei AOL warte man nur darauf, dass die Telekom endlich die Vorgaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post umsetze. Danach wolle man die Flatrate noch billiger als bisher anbieten.
Kommentar:
Die Worte des AOL-Pressesprechers sorgen zumindest für den Moment für etwas mehr Klarheit bei vielen verunsicherten Internet-Nutzernn. Trotzdem ist für viele die AOL-Flatrate kein vollwertiger Ersatz, wird man doch noch immer gezwungen, sich über die AOL-eigene Software ins Internet einzuwählen, was bei vielen Nutzern zu Problemen führt.
Auf der anderen Seite ist es natürlich auch ein kluger Schachzug von AOL, gerade jetzt die Flatrate nicht einzustellen, sondern weiter anzubieten. Damit dürfte sich die Zahl der AOL-Mitglieder in Deutschland weiter erhöhen und der Abstand zum Marktführer T-Online etwas kleiner werden. Die Frage ist nur, wie lange man bei AOL noch gewillt ist, die auch hier nicht kostendeckende Flatrate fortzuführen.
Denn ohne bessere Zugangsbedingungen zum Netz der Telekom, ist der Pauschalzugang für AOL auf Dauer nicht finanzierbar. AOL und die anderen Provider täten gut daran, sich jetzt massiv für die Durchsetzung der Grosshandels-Flatrate bei der Regulierungsbehörde einzusetzen, vor allem vor dem Hintergrund des immer stärker aufkommenden Nutzer-Protestes. Das britische ST FRIACO-Modell könnte hier als Masstab genommen werden.
Es liegt nun einmal mehr an AOL & Co., ob sie bereit sind tätig zu werden und nicht nur grosse Worte von sich geben. Denn auch in Deutschland ist der pauschale Zugang zum Netz der Netze zwingende Notwendigkeit geworden, ein Rückkehr zum getakteten Minutenmodell dagegen Schnee von vorgestern!
(rsi)
1. 49,-DM, von einem Anschluss DSL
2. 79,-DM, von einem Anschluss DSL, von einem beliebigen Anschluss ISDN
@Karlchen
Stimme Dir zu, Telekom ist (war schon immer) ein Saftladen, vgl. auch
http://www.ariva.de/cgi-bin/...5357636372669&a=all&suchwort=&nr=56759
Gruß blindfish
die 79 DM für die Analog/ISDN-Flatrate
79 DM für Analog/ISDN deshalb, da T-Online für jede Verbindungsminuten Interconnectiongebühren an die DTAG zahlen muss. Bei rund 2 Pf/min Interconnection sind dies 1,20 DM/h. Umgekehr heisst dies, dass T-Online ab 79 DM/1,20 DM/h = 65 Stunden Flatratenutzung draufzahlt (daher auch die Verluste bei T-Online.
Bei DSL entfällt die Interconnection, da der Zugang nicht im Bereich des interconnection-basierten Sprachtelefondienstnetzes stattfindet (wird ja in den Hauptverteilern durch den DSL-Splitter vom üblichen Telefonverkehr getrennt).
Lediglich die 28 DM TAL-Gebühren und die Bandbreitenkosten sind noch an die DTAG zu entrichten.
Alles klar?
Grüße aus Mainz vom
@paracoup: ab ca. 65 Std. rechnet sich eine Flatrate erst.
Grüße aus Mainz
Anzumerken ist hierbei, dass man bei einem kompletten Anschlusswechsel zu einem der lokal/regional tätigen Unternehmen meistens auch auf die Möglichkeit des Call-by-Calls verzichten muss. Ebenso können Orts-, Nah-, Fern- und Auslandsverbindungen teurer sein, als bei einem DTAG-Anschluss.
Andererseits bieten einige von ihnen aber auch vergünstigte Verbindungen in Mobilfunknetze oder sogar kostenlose Ortsgespräche (wie z.B. von BerliKomm in Berlin oder Mobilcom in deren Städten) an.
Bei den DSL-Angeboten sollte man darüber hinaus auch die Bandbreite/Geschwindigkeit des Zugangs beachten. bei manchen Anbietern gilt 128 Kbit/s schon als "breitbandig".
ein Komplettwechsel sollte sich also genau überlegt werden.
http://www.teltarif.de/i/flatregio.html
Bewölkte Grüße aus Mainz
Gruß Brokerageprofi