Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Seite 937 von 1002 Neuester Beitrag: 17.11.24 10:10 | ||||
Eröffnet am: | 21.11.14 12:00 | von: ulm000 | Anzahl Beiträge: | 26.042 |
Neuester Beitrag: | 17.11.24 10:10 | von: isostar100 | Leser gesamt: | 8.181.332 |
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in anderen regionen, insbesondere im heimatmarkt china, welches übrigens der grösste markt ist und mehr als das doppelte als europa verbaut, ist der preisverfall deutlich geringer.
die annahme, die grossen china-solaris werden dieses quartal keinen gewinn machen, diese annahme teile ich nicht. die marge bleibt knapp, aber ich gehe von schwarzen zahlen aus für die kommenden quartale, sowohl hier bei jinko wie auch bei canadian solar. insbesondere haben beide im letzten quartal schon abschreibungen auf lagerbestände gemacht, das kommt ihnen jetzt zugute.
Ich teile die Einschätzung des Gesamtmarkts, dass Jinko in Q2 einen klaren earnings-peak geshen hat und fortan wieder mit deutlich sinkenden Gewinnmargen und Quartalsgewinnen kämpfen wird.
Sollte sich der aktuelle Trend eines gigantischen Kapazitätsausbaus trotz bereits massiver Überkapazitäten und seit Q2 2023 Monat für Monat rasant fallender Modulpreise weiter fortsetzen, könnte Jinko binnen weniger Quartale, d.h. in Q1 oder Q2 2024, erneut in die Verlustzone rutschen.
Und genau dieses Szenario scheint die Börse in den letzten Monaten vorweg genommen zu haben.
Die Charts von Jinko oder Canadian ähneln fatal dem Chart einer K+S AG, wo auch viele Forenteilnehmer selbst dann noch von KGV 2 oder 3 phantasiert haben, als die Düngerpreise bereits abstürzten.
Exakt dieses Szenario, nur mit ca. 6 Monaten Zeitversatz sehen wir jetzt am PV-Markt.
Die Firmen haben in Q2 Rekordgewinne erzielt und viele Anleger machen den gewaltigen Fehler, diese Quartalsgewinne gedanklich in die Zukunft fortzuschreiben und von KGV 3 zu träumen.
In China spricht man mittlerweile offen von 1 RMB bzw. 12 Cent je PV Watt Peak.
Ich weiß nicht, woher du die Informationen hast, in China seien PV-Module teurer als in Europa.
Das ist meiner Kenntnis nach NICHT der Fall. Wäre auch komisch, wenn Module, die zu hohen Kosten um die halbe Welt geschippert wurden, in Europa billiger angeboten würden als im Heimatmarkt China, wo die Konkurrenz noch deutlich größer ist, da viele kleinere chinesisches PV-Anbieter überhaupt nicht im Exportgeschäft tätig sind.
https://www.pv-magazine.com/2023/09/08/...20for%2520market%2520share.
https://www.solarserver.de/photovoltaik-preis-pv-modul-preisindex/
Ich bin selbst in Jinko und Canadian investiert. Aber ich kann nur davor warnen, sich von Argumenten wie KGV 3 einlullen zu lassen und die Augen vor den potenziell dramatischen Folgen des durch massive Überkapazitäten und gigantische Erweiterungsinvestitionen forcierten Absturzes der Modulpreise für die kurz- und mittelfristige Profitabilität der chinesischen PV-Hersteller zu verschließen.
Wenn der Markt davon ausginge, dass Jinko bei 30% Umsatzwachstum tatsächlich in der Lage wäre, eine nachhaltige EBIT-Marge von 5% zu erzielen, stünde die Aktie nicht da wo sie steht. Der Markt befürchtet ganz klar eine Rückkehr von Jinko und Co in längst vergangen geglaubte Zeiten mit hohem Umsatzwachstum bei unterirdischen Bruttogewinnmargen.
Ein Unternehmen, dass keine nachhaltigen, entziehbaren Cashflowüberschüsse erwirtschaftet, ist betriebswirtschaftlich nichts wert. Shareholder Value = Barwert der Nettozuflüsse der Anteilseigner. Bis auf Goldwind kenne ich keinen wirtschaftlich bedeutenden Player unter den PV- oder Windenergieherstellern, der dividendenfähig wäre bzw. regelmäßig Dividenden ausschüttet.
Und leider kann ich derzeit nicht erkennen, dass Jinko oder Canadian eine Dividende für internationale Anleger auch nur anstreben geschweige denn konkret planen würden. Und das, obwohl wir hier von stinknormalen Produktionsunternehmen vergleichsweise einfach zu entwickelnder Investitionsgüter sprechen und nicht etwa von Techgiganten mit riesigen Zukunftsinvestitionen in immaterielles Vermögen wie KI o.ä., wo Gewinne oder überhaupt Einnahmen typischerweise erst nach jahrelangen Entwicklungsprozessen anfallen. Bei Jinko und Co. ist schlichtweg das Problem, dass sie trotz hoher Buchgewinne permanent mehr Geld investieren als sie an freien Cashflows erwirtschaften und sich mithin stetig immer weiter verschulden.
Sinkende Profitabilität und dauerhaft negative Free Cashflows sind kein Stoff für nachhaltig steigende Aktienkurse... ach wäre das schön, wenn die Chinesen das irgendwann einmal verstünden und Jinko und Co. auch nur ansatzweise eine First Solar, Enphase oder Solaredge vergleichbare langfristige Kursperformance erzielen würden, damit endlich nicht mehr nur Kurzfristzocker und Shortseller sondern auch Langfristinvestoren Freude an diesen Aktien haben können...
https://www.pv-magazine.de/2023/09/06/...ltaik-rallye-schon-in-sicht/
was wir sehen am markt ist die folge einer massiven produktionsausweitung der weltweiten modulproduktion sowie des preisverfalls beim polysilicium, ebenso ausgelöst durch eine massive produktionserweiterung dort.
auf der erlös-seite gibt es also deutlich niedrigere einnahmen pro modul, aber viel mehr verkaufte module.
auf der ausgaben-seite auch deutliche niedrigere materialkosten bei silicium, der transport nach europa kostet noch ein bruchteil dessen, was in der covidkrise gezahlt werden musste und nicht zu vergessen zeigen sich nun als folge der vielen investitionen in neue produktionsanlagenauch sinkende produktionskosten. dazu kommt weiterhin ein massives wachstum des gesamtmarktes.
und last but not least: die letzten monate wurden solarmdule immer günstiger, öl hingegen immer teuer - wie wird sich das wohl auf die künftige nachfrage auswirken? immer mehr leute merken, dass die sonne keine rechnung schickt; einmal installiert liefert photovoltaik kostenfrei strom auf jahrzehnte hinaus.
ich sehe die perspektiven hier deutlich positiver als so manch andere.
was windanlagen können, das soll pv auch. jinko liefert eine 1 gw anlage (ergänzt durch 1 gw onshore), dies soll die erste von noch vielen weiteren solchen anlagen werden. tönt interessant, oder?
https://www.pv-magazine.com/press-releases/...ed-solar-farm-in-china/
bin gespannt, wie das werden wird...
Von daher ist die Befürchtung der fallenden Marge für das nächste Quartal aus meiner Sicht unbegründet.
Die Aktie kostet keine 30€ !!!
leider wird kein KGV ausgewiesen....
Mir ist es egal wann hier ein "Knoten platzt" oder mit wie unlauteren Mitteln ein Kurs gedeckelt werden kann.
Aber auch mit allen Unwägbarkeiten von "Chinaböllern" ist so ein Kurs nicht mehr zu erklären.
WEGBRUCH VON EUROPAS SOLARINDUSTRIE SCHAFFT NEUE ABHÄNGIGKEIT
Würden die Preise aus China tatsächlich die lokale Solarindustrie vernichten, wären die Folgen verheerend. Bereits jetzt ist Europa viel zu stark von chinesischen Importen abhängig, insbesondere was bestimmte Materialien für Fertigungsprozesse betrifft. Könnten nicht einmal mehr nennenswerte Kapazitäten an Solarmodulen in Europa gefertigt werden, erreicht diese Abhängigkeit einen neuen Höchststand. Die komplette Energiewende Europas wäre mit einem Schlag von Importen aus dem Ausland, primär China und den USA abhängig. Ist die Konkurrenz auf einem Markt erst derart ausgesiebt worden, hat das häufig negative Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Chinesische Solarmodule könnten im Preis ansteigen, da die Unternehmen wüssten, dass Europa keine nennenswerten Alternativen zum Bezug der Waren besitzt.
ist mir aber egal was die machen. die gegenbewegung wird dafür umso extremer sein, wann immer sie auch kommen mag.
Hier wird weiterhin sturheil von KGV 3 geschrieben, obwohl auch die Preise der modernsten N-Type Module seit Q1 2023 mittlerweile um fast 25% gefallen sind und die in Q2 ohnehin schon lausige Bruttomarge der Modulsparte in Q3 mit hoher Wahrscheinlichkeit nochmals deutlich sinkt.
Will denn niemand wahrhaben, dass Jinko im H1 über 170Mio EUR Wechselkursgewinne auswies, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht natürlich als minderwertig gelten, weil weder nachhaltig erzielbar noch dem operativen Geschick des Unternehmens zurechenbar...
Die durch Bewertungseffekte bereits in Q2 jämmerliche Bruttomarge von ca. 15% dürfte in Q3 und Q4 bei weiterhin stark fallenden Modulpreisen weder durch Skaleneffekte noch durch fallende Polysiliziumpreise aufrechterhalten werden können, zumal letztere sich im Gegensatz zu den Modulpreisen in Q3 allmählich stabilisieren, während sich der Einbruch der Modulpreise, angetrieben von ungebrochenem Kapazitätsausbauwahnsinn der Chinesen von Monat zu Monat weiter verschärft.
Die Chinesen scheinen weder die klar negative Reaktion der Börsenkurse noch rasant fallende Modulpreise und Gewinnmargen von ihren Investitionsplänen abbringen zu können. Auch das extreme Negativbeispiel der Windkraftbranche, wo die weltweiten Hersteller infolge brutalen Preis- und Verdrängungswettbewerbs trotz bester Wachstumsaussichten seit Jahrzehnten Unsummen an Cash verbrennen, während Windparkbetreiber und Projektierer sich infolge stark gestiegener Strompreise und Anlagerenditen dumm und dämlich verdienen...
Die unersättliche Gier auf Marktanteile und das Streben nach einem Monopol, welches insbesondere die USA - im Gegensatz zur auf kurzfristig möglichst billigen PV Ausbau fokussierten EU - den Chinesen - koste es was es wolle - verbieten werden, scheint die Unternehmen vollkommen blind in eine Logik immer aggressiveren Kapazitätsausbaus zu treiben.
Die extrem hohen Lagerbestände in der EU, die mittlerweile mehr als einen kompletten Jahreszubau betragen, zeigen doch in aller Klarheit, dass der PV Markt in blinder Wachstumsphantasie bei Projektierern und Handwerkern eine Goldgräberstimmung ausgelöst hat, die durch den extremen Anstieg der Finanzierungskosten für viele PV Händler in einem wirtschaftlichen Desaster enden dürfte, weil der Modulpreisverfall gigantische Lagerbestandsabwertungen erzwingt.
Und wie reagieren die Chinesen... sie fluten die EU trotz riesiger Überbestände weiter mit Modulen, weil sie ihre an der aktuellen Weltmarktnachfrage komplett vorbei geplanten Produktionsvolumina irgendwo unterbringen müssen und der hochattraktive US Markt für China PV Importe faktisch geschlossen ist.
Wenn du dauerhaft mehr produzierst als der Markt nachfragt, zerstörst du einerseits die Absatzpreise und bekommst zudem ein riesiges Lagerbestandsproblem... beides sehen wir in der PV Industrie... und die Antwort der Chinesen lautet unverändert... Kapazitätsausbau statt Cashflowoptimierung und Entschuldung... ???
Und genau das reflektieren die crashenden Börsenkurse... eine bessere Einladung könnten Shortseller sich nicht wünschen... denn die Gesetze der Marktwirtschaft arbeiten solange für ihre Spekulation, bis die Chinesen den Investitionswahnsinn stoppen... und da Chinesen es für Stärke halten, immer das Gegenteil der Forderungen westlicher Kapitalmärkte zu tun, können sich die Shortseller darauf verlassen, dass vermutlich erst dann ein Umdenken beginnt, wenn der erste große chinesische PV Hersteller in die Insolvenz rutscht... zu Zeiten von Solarworld und Co haben die Chinesen ja schon einmal den gesamten Weltmarkt und nebenbei auch eine Vielzahl chinesischer PV Hersteller ruiniert... Jinkosolar ist bekanntlich auf der Asche insolventer Weltmarktführer gegründet worden...
Nun hat sich Jinkosolar den Status Weltmarktführer mit hoher und rasant steigender Verschuldung bei gleichzeitig unterirdischer Bruttomarge erkauft... steigende Finanzierungskosten im Umfeld stark fallender Modulpreise, rückläufiger Gewinnmargen und exponentiell steigender Investitionen sind Gift für den Aktienkurs und ein Segen für Shortseller...
Als Aktionär von Jinko, CSIQ und Daqo macht es mich einigermaßen fassungslos, dass die Chinesen aus der Vergangenheit einfach nicht zu lernen scheinen und erfolgreiche Wachstumsunternehmen aus PV und Windenergie sehenden Auges durch fehlende Preisdisziplin und miserables Investitions-, Verschuldungs- und Cashflow Management in wirtschaftliche Schwierigkeiten führen...
Das betriebswirtschaftliche Prinzip heißt Gewinnmaximierung bzw. Maximierung des Barwerts der Nettozuflüsse der Anteilseigner (-> Shareholder Value).
Die Chinesen verstoßen seit Jahren in eklatanter Weise gegen das Prinzip des Shareholder Value und dennoch behauptet die Mehrheit im Forum, die Shortseller seien Geisterfahrer?
Habt ihr irgendein betriebswirtschaftlich nachvollziehbares Argument, warum ein INVESTOR (kein Zocker!) vor dem Hintergrund sinkender Modulpreise, sinkender Margen , trotz steigender Finanzierungskosten unablässig steigender Schulden und auf Jahre hinaus keinerlei Aussicht auf positive Free Cashflows geschweige denn auf dem bilanzierten EPS auch nur annähernd adäquate Dividenden in Jinkosolar investieren sollte?
Geht hier irgendjemand davon aus, dass die Chinesen urplötzlich den Shareholder Value entdecken und sich auch nur einen Deut um internationale Investoren bzw. den ADR-Preis scheren?
Jinkosolar ist seit 2022 in China gelistet und dort hat Jinkosolar trotz Kurshalbierung noch immer eine MKAP von ca. 100 MRD RMB / 13 MRD USD bei einem KGV von 18, ist also auch nach dem Crash keineswegs günstig bewertet und hat daher kurzfristig wohl wenig Aussicht auf Besserung.
Wenn der Kurs der ADR, wie in den letzten 12 Monaten gesehen, weiterhin eine hohe Korrelation zum Shanghai-Kurs aufweist, woher soll dann der Kurstrigger kommen, solange Jinko in Shanghai schlicht überbewertet ist und daher immer weiter abschmiert?
Bewertung funktioniert nie im Rückspiegel und die Erwartung sinkender Bruttomargen und Quartalsgewinne sowie stark negativer Free Cashflows ist sicher kein Anlass für US Analysten von Goldman und Co., Jinko von Sell auf Buy zu stufen. Ich glaube eher, dass Goldman die gefallenen Kurse demnächst wieder zum Anlass für eine neuerliche Kurszielsenkung nehmen wird.
Wie gesagt, die US Boys führen Krieg gegen China, vor allem aber auch gegen eine zweifelsfrei gegen die Interessen der Shareholder gerichtete, wertvernichtende Unternehmenspolitik.
ich persönlich sehe aber die dinge nicht so negativ, insbesondere was die nachfrage betrifft. in den letzten wochen wurden die prognostizierte überproduktionsmenge für h2 sowie 24 immer kleiner, die prognostizierten installationsmengen immer grösser.
ich glaube, das pv wachstum schlägt einmal mehr die prognosen deutlich in nächster zeit. ich glaube sogar, das weltweite pv wachstum in den nächsten jahren wird alle prognosen pulverisieren. ich sehe nur boom, sonst nichts.
das die aktie noch einige zeit im keller rumgurken wird und/oder noch tiefer sinken kann/wird - ja, danach siehts aus. ich persönlich sitze es aus. aber jeder soll seine eigene einschätzung treffen, keine frage.