Jinko Solar vor einer Neubewertung ?


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Neuester Beitrag: 19.11.24 19:57
Eröffnet am:21.11.14 12:00von: ulm000Anzahl Beiträge:26.048
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21 Postings, 698 Tage Karmakoma22iso

 
  
    #22601
28.12.22 21:53
natürlich ist Alles hier eine Glaskugel,Vermutung,Versuch der Deutung,Austausch von Einschätzungen aufgrund persönlicher Erfahrung,Hoffnung,vermeintlicher Gewissheit....
Letztendlich schätze ich mein Invest aufgrund meiner -mittlerweile mehr als 25 jährigen Erfahrung-ein:ich habe die komplette Geschichte der deutschen Solarindustrie,von Solarfabrik und Salvamoser über Conergy,Solarworld und Centrosolar bis hin zu Projektierern wie 2g energy,S.A.G Solarstrom usw. teils auch als Aktionär begleitet.
Glaube mir: nicht Gewinn oder Marge entscheidet,ausschließlich  -sofern Du,wie auch ich,Kleinanleger bist,-der Zeitpunkt und,wie Du schon ausgeführt hast,NULL EMOTION.
Wirklich wichtig.
Allen ein erfolgreiches Neues!!
VG  

21 Postings, 698 Tage Karmakoma22bg06

 
  
    #22602
28.12.22 22:01
Schade,Du warst doch auf einem ganz guten Weg...
Versuche doch mal Dein Invest von Dir zu trennen,schau mal von außen drauf...
Nur wenn man Jinko mit allen Möglichkeiten und Risiken betrachtet,will nicht jeder hier Dir persönlich ans Bein pinkeln.....  

299 Postings, 2814 Tage bruthoGünstig bewertet

 
  
    #22603
1
28.12.22 22:12
Schien jinko bei 60, dann bei 50, dann 40€ und jetzt darunter. Seitdem jinko so stark gefallen ist, haben sich die Rahmenbedingungen aus meiner Sicht eher verbessert. Sinkende Rohstoffpreise, sinkende Frachtkosten, die Erlaubnis in die USA zu exportieren... Demgegenüber steht das Chinarisiko, Taiwan-Angriff und sinkende Modulpreise und immer weiter steigende Verschuldung.
Trotzdem ist jinko seitdem stark gefallen. Das kann nicht nur an shortsellern liegen. Die wiederholt nicht optimalen zahlen haben wahrscheinlich auch dazu geführt dass einiges an Vertrauen flöten gegangen ist.
Ich kann die massiven Preissenkungen eh nicht ganz nachvollziehen. Polyproduzenten haben sich auch Mondpreise zahlen lassen als die Nachfrage da war. Die Nachfrage nach solar ist immernoch rießig aber man senkt die Preise obwohl die Margen nicht gut sind...
Trotzalledem denke ich das dieses tal irgendwann durchschritten wird andere Kurse kommen. Allerdings kann das auch noch dauern.
Ich bin seit ca. 9 Jahren jinkoaktionär und hatte schon Bauchschmerzen als jinko zeitweise auf (ich glaube) 8€ gefallen ist (damals hat 123fun Kurse von 4 Euro aufgrund überprognosen prognostiziert. Für mich ein ganz anderer Typ gewesen als kw6512).
Jinko ist seitdem von ca. 8€ auf um die 80€ gestiegen. Aber dazu müssen nicht nur Rahmenbedingungen stimmen sondern auch die Zahlen. Gewinne und Margen sind wichtig für steigende Kurse. Q4 finde ich sehr interessant aufgrund der Preisentwicklung. Wandelanleihe sollte auch für ordentlichen Gewinn sorgen aber ein gutes operative geschäft wäre mir wichtiger ;)
Viel Text....
Meine Meinung... Nach schatten kommt auch wieder Sonnenschein. Aber ob das so bald passieren wird...
Allen ein gutes neues Jahr mit guten jinko-kursen.  

299 Postings, 2814 Tage bruthoVerbesserung

 
  
    #22604
28.12.22 22:15
Überprognosen soll natürlich überproduktion bedeuten.  

361 Postings, 895 Tage KW6512brutho

 
  
    #22605
29.12.22 07:52
Das durch die Wandelanleihe ein Gewinn erzielt wird ist ja sicher, da im vorigen Q3/22 der Aktienkurs höher war. Das kann doch nicht das Ziel sein das ein Unternehmen mit Milliardenumsatz nur durch ein Finanzinstrument (Wandelanleihe) überhaupt einen Gewinn erzielt. Ist JinkoSolar etwa eine Bank die durch "Spekulationen" Gewinne erzielen möchte? Falls das so wäre dann sollte JKS aufhören Solarmodule zu bauen! Die Kosten bei Jinko sind zu hoch...wenn jetzt die Margen und Gewinne (ohne Finanzinstrumente) nicht steigen dann kann man den Unternehmen nicht mehr helfen.  

494 Postings, 932 Tage Schnapplücke35 Dollar dann Wende?

 
  
    #22606
29.12.22 11:43
Ich schätze die Amis werden Jinko nochmal aufs Jahrestief drücken,
ehe es dreht.
 

6071 Postings, 1162 Tage isostar100das triffts ziemlich genau

 
  
    #22607
29.12.22 12:17

"Viele Anleger wüssten nicht, wie sie die Situation in China bewerten sollten."

aus einem nicht so wichtigen tagesupdate einer schweizer börsenzeitung. triffts ab er ziemlich genau...
https://www.cash.ch/news/top-news/...eue-corona-sorgen-dampfen-559410

 

361 Postings, 895 Tage KW6512isostar100

 
  
    #22608
1
29.12.22 13:35
Du siehst bei JKS nur das Positive....das Negative redest du dir schön. Der einzige Unterschied zu bg06 ist du machst keine Kursempfehlungen!  

7483 Postings, 6854 Tage beegees06@KW6512

 
  
    #22609
29.12.22 14:02
Du redest alles schlecht - jeder darf seine Meinung haben, ist das so schlimm  

361 Postings, 895 Tage KW6512bg06

 
  
    #22610
1
30.12.22 09:25
Du redest alles gut von JKS...bei dir gibt es keine negative Szenarien. Was ist daran so schlimm hier meine Meinung zu schreiben?....Ich habe genauso das gleiche Recht wie du....nur du vergreifst dich des öfteren am Ton!!!!  

7483 Postings, 6854 Tage beegees06Guten Rutsch

 
  
    #22611
30.12.22 18:23
wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023.

2023 wird unser Jinko Jahr !!  

299 Postings, 2814 Tage bruthoEinschätzung von ulm000

 
  
    #22612
5
01.01.23 14:34
Viel zu lesen aber sehr interessant ;)

Fundamentale Betrachtungen von Solar und Solaraktien inkl. Bewertungsranking nach dem EV/EBITDA Multiple 2023

Das weltweite Installationstempo von Solarenergie hat sich 2022 weiter beschleunigt und das obwohl Q4 schlechter ausgefallen ist als erwartet und das obwohl es größere Engpässe bei den Wechselrichter über das ganze Jahr 2022 hinweg gegeben hat. Wie viel Solar im Endeffekt in 2022 wirklich neu installiert wurde, wird großteils von China abhängig sein. Werden es global 220 GW wie Anfang Dezember Rethink prognostiziert hat oder 268 GW wie kurz vor Weihnachten BloombergNEF. Zwischen beiden gibt es bei China, aber auch für die USA, eine große Diskrepanz bei den 2022er Zubauschätzungen. Bloomberg geht für die USA von Solarneuinstallationen von 23 GW aus, während Rethink 18 GW erwartet, wie auch der US Solarverband SEIA nach den schwachen Q3 US Zubauzahlen. Bei China gibt es jedoch eine noch viel größere Diskrepanz von 36 GW (Rethink China Zubau 2022 von 90 GW und Bloomberg von 126 GW - bis Ende November wurden in China nach offiziellen Zahlen 65 GW an Solar in 2022 neu in Betrieb genommen). China ist deshalb für die Solarindustrie so wichtig, weil etwas mehr als ein Drittel der globalen solaren Nachfrage von dort her kommt. Letztendlich dürfte die 2022er globale Solarzubauschätzung von Rethink recht gut passen mit 222 GW (passt auch zu meiner Liste mit 80 Länder recht gut - die steht bei 217 GW mit 95 GW Zubau in China). Das wäre ein Wachstum von schon mehr als starken 60 GW bzw. 39%.

Schaut man sich die Expansionspläne der großen China Solaris an, dann scheint deren Fertigungsinfrastruktur in rasantem Tempo für weiteres Wachstum ausgelegt zu sein. Alleine die sechs größten Solarmodulhersteller – Longi,  Trina, Jinko, JA Solar, Canadian Solar und Risen Energy – haben Ende 2022 eine Produktionskapazität von 320 GW erreicht. Insgesamt dürfte es zu Ende 2022 rd. 400 GW an Polysiliziumfertigungskapazitäten geben (340 GW in China und 70 GW außerhalb Chinas), 450 GW an Waferfertigungskapazitäten und etwas über 400 GW an Zell/Modulfertigungskapazitäten.

Die Prognosen für den globalen Solarzubau 2023 liegen derzeit zwischen 280 GW bis 326 GW (280 GW Rethink Energy/316 GW Bloomberg/326 GW Trendforce). Es deutet sehr viel daraufhin, dass Solar nach dem Rerkordwachstum von 2022 ein ähnliches Wachstumsniveau in Prozent auch 2023 hinlegen wird und das würde in absoluten Zahlen ein Wachstum zwischen 80 bis 100 GW auf 300 bis 320 GW bedeuten. Nur so zum Verständnis über welches Wachstumstempo wir da reden: Vor 3 Jahren (2019) gab es einen globalen Solarneuzubau von 108 GW !!

Die Lage beim Wechselrichterengpass und bei Polysilizium hat sich zu Ende 2022 deutlich entschärft und beide werden keine Wachstumsbremsklötze mehr sein. Auch die Modulpreise werden wohl mehr oder weniger deutlich fallen und damit das Wachstum fördern. Der Polysiliziumpreis wird wohl kräftig runter kommen bis zur Jahresmitte 2023 und die Containerfrachtkosten sind in 2022 um über 70% auf Fast-Normalniveaupreis gefallen. Das heißt, dass die Module mit ganz großer Wahrscheinlichkeit zwangsläufig günstiger werden in 2023. Alleine die gesunkenen Containerfrachtkosten bringen eine Kostenersparnis von rd. 0,02 $/W (ca. 7% von den aktuellen Modulkosten). Sollte sich der Polysiliziumpreis wie von einigen Analysten erwartet gg. dem Novemberpreis von 305 Yuan/kg halbieren bis Mitte 2023, dann würde das bei den Modulbauern eine Kostenersparnis von um die 0,04 $/W mit sich bringen (ca. 15% von den aktuellen Modulkosten). Es sieht also so zumindest rechnerisch so aus, dass in Q2/Q3 2023 die Modulpreise für Mainstreammodule (bis zu 450 W) von aktuell 1,85 Yuan/W auf ein Niveau von um die 1,50 Yuan/W fallen könnten, ohne dass die Modulbauer damit ein Margenpoblem gg. den 2022er Margen bekommen würden. Dann würden die Modulpreise wieder auf dem Preisniveau wie im 1. Hj. 2020 liegen.  

Die Solaranalysten sehen dieses hohe erwartete Wachstum bei der Solarnachfrage auch bei den einzelnen Solarunternehmen - 6 Modulbauer nach erwarteten Umsatzwachstum 2023 gg. 2022 und der EBIT Margenentwicklung 2022 zu 2023:

Canadian Solar + 35% bzw. 2,61 Mrd. $  (EBIT Marge von 3,7% auf 5,1%)
Trina Solar + 34% bzw. 4,03 Mrd. $  (EBIT Marge von 4,7% auf 6,7%)
Jinko Solar + 32% bzw. 4,13 Mrd. $  (EBIT Marge von 0,6% auf 3,7%)
First Solar + 31% bzw. 1,83 Mrd. $  (EBIT Marge von - 0,1% auf 15,9%)
JA Solar + 29% bzw. 3.04 Mrd. $  (EBIT Marge von 7,6% auf 9,0%)
Longi + 22% bzw. 3,92 Mrd. $ (EBIT Marge von 12,4% auf 15,9%)

Die Analysten sind also für 2023 schon sehr optimistisch was den Umsatz angeht bei den vertikal integrierten Solarunternehmen. Bei der Margenentwicklung sind sie vorsichtig optimistisch. Ob es so kommt, wir werden es erleben. Aber, dass das Risiko von Überkapazitäten in 2023 aufkommen könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Fertigungskapazitäten entlang der ganzen solaren Wertschöpfungskette wurden und werden enorm aufgebaut, Polysilizium ist nun kein limitierter Faktor mehr wie in den letzten 2 Jahren, wo eigentlich nur die Branchengrößen an das begehrte Polysilizium ran gekommen sind. Die China-Solaris haben in 2022 nach Europa zwischen 65 bis 70 GW Module importiert, bei Neuinstallationen von rd. 45 GW. Nun lagern in Europa so um die 20 GW an Modulen, an verschiedenen europäischen Häfen, bei den europäischen Lagern der Modulproduzenten selbst, bei den Projektierer und Solardistributoren. Ein Überhang von 10 GW bei einem erwarteten Zubau von über 50 GW 2023 in Europa, ist normal, aber 20 GW sind definitiv zu viel. Ist jetzt aber nur ein kleiner Indiz dafür, dass das Thema Modulüberkapazitäten ein großes Thema im Laufe 2023 werden könnte. Überkapazitäten heißt ja nichts anderes, dass es ein höheres Angebot als Nachfrage gibt und das führt dann oft zu Preiskämpfen. Gab es bei Solar ja schon öfters. Es ist aber anzunehmen, dass die Großen der Solarbranche aus der Vergangenheit gelernt haben, sich bei den Preisen nicht untereinander zu kanibalisieren. Außerdem ist der Solarmarkt mittlerweile bei weitem größer als beim letzten Preiskampf 2018 und das Thema Grid Parity gibt es auch nicht mehr, da die Solargestehungskosten bei Solarkraftwerken in vielen Regionen niedriger liegen wie die von fosillen Kraftwerken. Zudem ist der private, kleine Aufdachanlagenmarkt, der bei weitem nicht so preissensibel ist, um ein Vielfaches größer wie noch vor 5 Jahren.

Interessant wird in 2023 was Tongwei so treiben wird. Der mittlerweile größte Polysiliziumproduzent mit 300.000 Tonnen Polyfertigungskapazitäten (+ 150.000 Tonnen zu Jahresende 2021) und weitere 100.000 Tonnen im Bau, wird in 2023 in den Modulendmarkt eintreten. 2022 hat Tongwei "lediglich" ein paar China-Projekte mit Modulen beliefert. Tongwei baut nun seine Modulproduktion enorm auf von 14 GW auf 80 GW bis Ende 2023 und will nach eigenen Aussagen in 2023 30 GW an Modulen verkaufen. Damit würde Tongwei auf einen Schlag fast zu Canadian Solar aufrücken und die Nr. 7 beim Modulabsatz 2023 werden. Tongwei ist mittlerweile der größte Solarkonzern nach Umsatz mit rd. 18,7 Mrd. $ in 2022. Tongwei hat damit Longi in 2022 beim Umsatz überholt (Longi Umsatz 2022: rd. 17,6 Mrd. $).

Auf die Entwicklung von Meyer Burger bin ich sehr gespannt. Die Aktie hat in 2022 sehr gut zugelegt mit 45% und hat eine Marktkaptalisierung von 1,92 Mrd. Schweizer Franken. Also umgerechnet 2,1 Mrd. $. 2023 muss Meyer Burger dann zeigen ob die Vorschusslorbeeren gehalten werden können. Im ersten "richtigen" Jahr für Meyer Burger als Zell/Modulhersteller wird immerhin schon ein Umsatz von 516 Mio. $ erwartet und das sogar mit einer EBIT-Marge von 8%. Auf Nettogewinnbasis soll sogar der Break Even erreicht werden. Die Analysten gehen davon aus, dass Meyer Burger 2023 1,1 bis 1,2 GW an Modulen verkaufen wird (2022e: 300 MW). Was den Absatz angeht, da sehe ich schon, dass Meyer Burger mit der Spezialisierung auf seine hocheffizienten Module und auf den in Europa boomenden Aufdachanlangenmarkt (ab Q2 soll dann auch der US Aufdachanlagenmarkt bedient werden), das schaffen kann bzw. fast locker erreichen wird. Bei den Margen ist das schwerer einzuschätzen. In den USA baut Meyer Burger eine Produktion mit einer Fertigungskapazität von 1,5 GW, die spätestens Mitte 2024 voll erreicht werden soll.
Meyer Burger ist jedenfalls eine sehr spannende Geschichte, ob ein europäisches Unternehmen in der Solarwelt, die dominiert ist von den Chinesen, wirklich überleben kann. Der Zeitpunkt mit dem boomenden Aufdachanlagenmarkt in Europa und dem Inflation Reduction Act in den USA könnte eigentlich besser nicht sein.

Dass die Polysilizumpreise deutlich rückläufig sein werden im Laufe 2023, spiegeln auch die Analystenschätzungen bei den großen Polysilizumhersteller wider. So wird bei Daqo für 2023 ein Umsatzrückgang von 16% gg. 2022 erwartet und das obwohl ab Ende Q1 2023 Daqo seine Fertigungskapazitäten um rd. 75% erhöhen wird auf knapp über 200.000 Tonnen. Dazu erwarten die Analysten bei Daqo einen Rückgang der EBIT-Marge von 69% auf 63% (9M 2022: 64%) und ein Rückgang des Nettogewinns von 22%. Das ist mir aber schon zu optimistisch bei der Margenentwicklung. Ich persönlich gehe von einem EBIT-Margenrückgang im zweitstelligen Bereich aus. Aber trotzdem wird Daqo natürlich noch super Margen erzielen. Sollte der Polysilizumpreis im Laufe des Jahres 2023 gg. dem Novemberpreis um 50% fallen auf 150 Yuan/kg, dann würde Daqo bei diesem Preis immer noch eine schon mehr als hervorragende Bruttomarge von um die 60% erzielen (9M 2022: 73%), da die Produktionskosten bei rd. 60 Yuan/kg liegen.

Ein Blick auf die vier börsennotierten Wechselrichterhersteller

Auch bei den Wechselrichterhersteller wird logischerweise hohes Wachstum erwartet. Vorteil für die Wechselrichterhersteller ist, dass in 2023 der Aufdachanlagenmarkt wie schon 2022 stärker wachsen wird wie der Solarkraftwerksanlagenmarkt. Das Interesse der Endkunden an kleinen und mittleren PV-Anlagen rund um den Globus ist riesig. Das Streben nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die damit verbundene Kostendämpfung, auch langfristig, scheint bei vielen eine Notwendigkeit zu sein.

Auch bei den Wechselrichterhersteller erwarten die Solaranalysten ein hohes Wachstum. Die vier an den Börsen gelisteten Wechselrichterhersteller nach erwarteten Umsatzwachstum 2023 gg. 2022 und der EBIT Margenentwicklung 2022 zu 2023:

Sungrow + 60% bzw. 3,27 Mrd. $  (EBIT Marge von 8,8% auf 10,1%)
Enphase Energy + 38% bzw. 807 Mio. $  (EBIT Marge von 18,8% auf 21,0%)
SolarEdge + 29% bzw. 930 Mio. $  (EBIT Marge von 8,3% auf 13,2%)
SMA Solar  + 26% bzw. 272 Mio. $ (EBIT Marge von 3,0% auf 5,4%)

Was mich beim erwarteten Wachstum bei den Wechselrichterhersteller etwas wundert, ist das von den Analysten prognostizierte Umsatzwachstum, denn die sind mit Ausnahme von Sungrow, in etwa auf der gleichen Höhe wie bei den vertikal integrierten Modulbauer. Wundern deshalb, da man Erstens davon ausgehen kann, dass in 2023 der globale Aufdachanlangenmarkt und hier insbesondere, der kleine private Aufdachanlangenmarkt, schneller wachsen wird wie der Solarkraftwerksbereich und davon werden die Wechselrichterhersteller logischerweise mehr profitieren wie die vertikal integrierten Modulbauer. Zweitens gehe ich davon aus, dass die Wechselrichterpreise, vor allem im privaten Sektor, nicht so nachgeben werden in 2023, wie die Modulpreise es tun werden. Bei SMA Solar muss man mal sehen in wie weit sie nun wirklich den Chipmangel in den Griff bekommen um den Rekordauftragsbestand von 1,3 Mrd. € (+ 215% gg. Jahresanfang 2022) abarbeiten zu können.

Der Unterschied bei den Gewinnmargen zwischen SMA Solar und den beiden Microwechselrichterhersteller Enphase und SolarEdge ist schon sehr signifikant. Das hat 2 Gründe. Grund Nr. 1 ist, dass SMA Solar auch Wechselrichter im Solarkraftwerksbereich verkauft (Umsatzanteil von 26% in den ersten 9 Monate 2022) und da sind generell die Margen deutlich niedriger wie bei den kleinen Aufdachanlagen. Im Segment kleine Aufdachanlagen hat SMA Solar in den ersten 9 Monate 2022 immerhin eine richtig gute EBIT-Marge von 16% erreicht (EBIT-Marge komplett 9M 2022: 3%). Grund Nr. 2, im Gegensatz zu SMA Solar und Sungrow setzen Enphase und SolarEdge nicht auf Zentralwechselrichter, sondern beide setzen auf eine Software-basierte, digitale Plattform mit eigenem entwickelten Chip. Das hilft nicht nur in Zeiten des Chipmangels lieferfähig zu sein, sondern ist auch hilfreich bei den Kosten. Enphase und SolarEdge setzen auf standardisierte Mikrowechselrichter an jedes einzelne Modul, während SMA Solar und Sungrow zentrale Wechselrichter anbieten, der je nach Größe der Solaranlage variieren muss. Enphase hat dagegen nur vier Grundkomponenten im Angebot, mit denen man Aufdachanlagen aller Größen ausstatten kann.

Die Wechselrichterhersteller haben ihr Geschäftsmodell in den letzten Jahren deutlich erweitert. So fertigen sie nicht nur Wechselrichter und Batteriesysteme, sondern z.B auch Speichersysteme mit intelligenter Softwaresteuerung, Wallboxen und Gleichrichter für Elektrolyse-Anlagen.

Durch das Storage Geschäft hat sich für die Wechselrichterhersteller ein neues Geschäft mit sehr guten Wachstumsraten vor gut 2 Jahren aufgetan und das Gute daran ist, dass die Wechserichterkunden auch die Storagekunden sind. Von dem her entstehen beim zusätzlichen Storagegeschäft kaum zusätzliche Vertriebskosten. Enphase hat z.B. 2019 mit einem Privatkunden einen Umsatz von 2.000 $ generiert und heute mit einem Batterienspeichersystem (10 MWh), dem Enphase IQ8 Wechselrichter, E-Auto Aufladesystem und Steuerungssoftware kann man einen Umsatz von bis zu 12.000 $ pro Kunde erzielen.

Noch ein Blick zu Enphase. Für mich die Premium-Aktie schlechthin bei Solar. Die Aktie ist mit einem EV/EBITDA Multiple von 39 und einem KGV von 77 (Non GAAP KGV bei 50), schon mehr als teuer.
Enphase war in den letzten Jahren immer sehr hoch bewertet und trotzdem ging es mit dem Kurs stetig bergauf. Vor 12 Monaten lag das EV EBITDA Multiple bei 48 und das KGV bei 61 bei einem Kurs von 162 $. Es macht also schon den Eindruck, dass der Kurs den Fundamentals sehr voraus läuft mit einem noch höherm Tempo wie die die letzten Jahre. Nimmt man die hohen Wachstumsraten, die super Gewinnmargen, die gute Cash Flow Generierung, die sehr gute Finanzausstattung, die Fähigkeit stark zu wachsen ohne Rückgang der sehr hohen Profitabilität, geringe Investitionskosten zum notwenigen Ausbau der Fertigungskapazitäten für das  Wachstum und die sehr gute Marktposition her, dann ist es aber schon recht realistisch, dass Enphase in die sehr hohe fundamentale Bewertung spätestens in 2025/2026 gut hineinwachsen könnte.
Ähnliches gilt auch für Solaredge, die nach dem doch eher durchwachsenem Jahr 2022 bei den Gewinnmargen, in 2023 wieder zur alten Stärke durchstarten will.

Was bei den beiden Wechselrichterhersteller SolarEdge und Enphase kurstechnisch seit gut 4 Jahren abgeht ist der Wahnsinn. Ende 2018 stand die Enphase Aktie bei 5 $ und heute bei 265 $ und SolarEdge stand bei 36 $ und heute bei 283 $. Wer Ende 2018 bei Enphase 2.000 Aktien gekauft zu einem Wert von 10.000 $, der hat 4 Jahre später mit diesen 2.000 Enphase-Aktien einen Gewinn von knapp über eine halbe Mio. Dollar erzielt.

Polysilizium

Beim Blick auf das EV Multiple Ranking fällt sofort auf, dass die beiden reinen Polysiliziumhersteller, Daqo und Xinte (Polykapazitäten von 150.000 Tonnen Ende 2022 + 100.000 Tonnen im Bau), Tongwei verkauft ja auch noch rd. 50 GW an Zellen im Jahr, die mit Abstand billigsten Solaraktien sind. Auch beim KGV. Bei Daqo kann man nicht mal ein EV EBITA-Multiple berechnen, da der prognostizierte Nettocash Ende 2023 (4,7 Mrd. $) höher ist als die aktuelle Marktkapitalisierung. So was kommt dann ganz selten vor. Die Preisfrage dabei ist nur, in wie weit passen die Analystenschätzungen für 2023. Mir persönlich sind sie bei Daqo einfach zu hoch. Die Umsatzschätzung mit einem Rückgang von 16%, da bin ich noch ganz bei den Analysten, aber dass bei Daqo die Gewinnmargen nur um 6% im kommenden Jahr rückläufig sein werden, das halte ich definitiv für zu optimistisch. In 2022 lag der Polysiliziumpreis im Schnitt bei 267 Yuan/kg (1. Hj. 2022: 245 Yuan/kg - 2. Hj. 2022: 290 Yuan/kg). Damit hat Daqo eine Bruttomarge von rd. 75% erzielen können. In den letzten beiden Wochen 2022 ist der Polypreis von 300 Yuan/kg auf knapp unter 200 Yuan/kg um 35% wie ein Stein gefallen. Wenn ich jetzt einen Durchschnitts-Polypreis in 2023 von 195 Yuan/kg (1. Hj. 2023: 220 Yuan/kg - 2. Hj. 2023: 170 Yuan/kg) annehme, dann würde Daqo noch auf eine Bruttomarge im Bereich von 65% kommen. Das wäre dann also ein Margenrückgang von um die 10%. Eines ist aber auch klar, bei Polypreise von 150 Yuan/kg verdienen sich die Polysililziumhersteller weiterhin eine goldene Nase. Die Preisfrage ist halt nun wirklich, wohin geht es mit den Polypreisen. Schaut man sich die chinesischen Produktionsdaten von Poly an, dann sieht man, dass die erste Welle an neuen Polyfertigungskapazitäten im Herbst 2022 am Markt schon angekommen ist. In China wurden im September 76.000 Tonnen Poly und im Oktober 85.000 Tonnen produziert, während in Q1 2022 im Schnitt 55.000 Tonnen produziert wurden. Da reden wir von einem Produktionsplus von satten 45% und in 2023 folgt dann die 3. Welle neuer Polyfertigungskapazitäten.

Da die Polyhersteller selbst bei 150 Yuan/kg immer noch sehr viel Geld verdienen und weitere nennenswerte neue Fertigungskapzitäten in 2023 dazu kommen werden (alleine die drei größten China Polyproduzenten Tongwei, Xinte und Daqo werden zusammen 300.000 Tonnen Polykapazitäten in 2023 in Betrieb nehmen), sind Poypreise auch unter 150 Yuan/kg noch in diesem Jahr alles andere als unrealistisch. Wobei aber die rechnerischen Polyüberkapazitäten aktuell noch nicht so groß sind, aber gut ausreichen sollte um den Solarmarkt endlich wieder normal beliefern zu können.

Man kann wohl erst so 2 Wochen nach dem chinesische Neujahrsfest, also Mitte Februar, einigermaßen abschätzen, wohin es mit der Preisreise bei Poly, aber auch mit den Modulpreisen, hin gehen wird/könnte.

Bei meinem Bewertungsranking nehme ich die für mich wichtigste Fundamentalbewertungskennziffer mit dem EV/EBITDA-Multiple, da es viel aussagekräftiger ist, als das schnöde KGV. Beim EV/EBITDA-Multiple ist die Cash Flow-Betrachtung wie auch die Verschuldung gg. dem KGV deutlich besser abgebildet. Die Berechnung des EV/EBITDA-Multiple ist relativ einfach. Man nehme die aktuelle Marktkapitalisierung und addiert sie dann mit der Nettofinanzverschuldung (sollte eine Nettoliquidität vorhanden sein, dann wird diese mit der Marktkapitalisierung subtrahiert) und diese Zahl wird dann mit dem prognostizierten EBITA geteilt.

Solaraktien-Ranking nach den 2023er EV/EITDA-Multiple (in Klammern das 2023er KGV, die erwartete EBIT-Marge und das erwartete Umsatzwachstum):

Daqo (CHN) 0 ----------------- (KGV: 1,9/Marge: 63%/UmWa: - 16%)
Xinte Energy (CHN) 1,7 -------  (KGV: 1,6/Marge: 31%/UmWa: + 10%)
Tongwei (CHN) 4,9 ------------- (KGV: 8,1/Marge: 23%/UmWa: + 8%)
Canadian Solar (CHN) 6,8 ----- (KGV: 6,5/Marge: 5,1%/UmWa: + 35%)
Jinko Solar (CHN) 9,2 ---------- (KGV: 7,0/Marge: 3,7%/UmWa: + 32%)
Xinyi Solar (CHN) 9,4 ---------- (KGV: 12,6/Marge: 28%/UmWa: + 37%)
JA Solar (CHN) 11,8 ------------ (KGV: 20,2/Marge: 9%/UmWa: + 29%)
Array (USA) 12,0 --------------- (KGV: 54,5/Marge: 8,2%/UmWa: + 21%)
Longi (CHN) 12,5 -------------- (KGV: 17,2/Marge: 14%/UmWa: + 22%)
Soltec (ESP) 12,7 --------------- (KGV: 16,6/Marge: 7%/UmWa: + 16%)
Flat Glass (CHN) 14,8 ---------- (KGV: 12,1/Marge: 18%/UmWa: + 38%)
Trina Solar (CHN) 14,9 --------- (KGV: 25,7/Marge: 7%/UmWa: + 34%)
SMA Solar (Dt.) 18,3 ----------- (KGV: 45,5/Marge: 5%/UmWa: + 26%)
SolarEdge (USA) 21,0 ---------- (KGV: 45,4/Marge: 13,2%/UmWa: + 29%)
First Solar (USA) 21,3 ---------- (KGV: 29,9/Marge: 14,6%/UmWa: + 31%)
Maxeon (USA) 22,5 ------------ (KGV: Neg./Marge: - 3%/UmWa: + 50%)
Shoals (USA) 22,6 -------------- (KGV: 51,5/Marge: 27%/UmWa: + 61%)
Meyer Burger (SUI) 23,0 ------- (KGV: 54,0/Marge: 8%/UmWa: + 181%)
Sungrow (CHN) 23,3 ----------- (KGV: 32,3/Marge: 10%/UmWa: + 60%)
Enphase (USA) 38,8 ------------ (KGV: 77,3/Marge: 21,0%/UmWa: + 38%)

Mit den Schätzungen ist es prinzipiell so eine Sache. Vor allem bei den vertikal integrierten Modulbauer ala Jinko, Longo, Trina oder Canadian Solar lagen die Analysten dann doch in der Vergangenheit recht weit daneben. Bei den Umsatzschätzungen hat es meist recht gut gepasst, aber bei den Gewinnerwartungen waren die Analysten zu optimistisch. Von Jinko z.B. wurde Anfang 2022 ein EBIT von 368 Mio. $ mit einer EBIT Marge von 4,6% und einem EPS von 3,54 $ erwartet. Mit den wohl sehr gut ausfallenden Q4 2022 Zahlen (Analystenschätzung: Umsatz 3,81 Mrd. $/EBIT: 132 Mio. $ mit einer Marge von 3,5%/EPS: 1,21 $) zusammen mit den schwachen 9 Monatszahlen 2022 (Umsatz 7,43 Mrd. $/EBIT: - 26 Mio. $/EPS: - 0,13 $), wird 2022 ein EBIT von 106 Mio. $ (- 70% zu den Analystenschätzungen Anfang 2022) mit einer EBIT-Marge von 1% raus kommen. Das 2022er EPS würde bei 1,08 $ am Ende liegen (- 70%  zu den Analystenschätzungen Anfang 2022). Beim Umsatz waren die Jinko Analysten zu pessimistisch. Erwartet wurde zu Anfang 2022 ein Umsatz von 8 Mrd. $ und es werden wohl 11,2 Mrd. $ (+ 30% gg. den Analystenschätzungen Anfang 2022).

Schon 2021 waren die Analysten bei den Gewinnschätzungen zu Jinko viel zu optimistisch. Anfang 2021 lag der Analystendurchschnitt bei der EPS Schätzung bei 4,51 $. Raus gekommen ist ein EPS von 2,37 $. Damit haben die Analysten also schon 2021 um satte 47% mit ihren Gewinnprognosen daneben gelegen.

Der Grund für die geringe Visibiltät bei den Analystengewinnschätzungen bei den vertikal integrierten Modulbauer ist die kaum einschätzbare Modulverkaufspreisentwicklung. Selbst auf Sicht von über 4 Monate und schon gleich gar nicht auf 12 Monate.
Eine 2% höhere Bruttomarge generiert bei Jinko grob über den Daumen gepeilt einen 220 Mio. $ höheren Bruttogewinn auf 12 Monatssicht, der sich fast vollständig bis zum Nettogewinn durchschlagen wird bis auf die Steuern. Runter gerechnet auf den Gewinn je Aktie und nach Abzug der Steuer wäre eine 2%ige höhere Bruttomarge ein zusätzliches EPS von um die 4 $ !! Diese kleine Daumenrechnung demonstriert sehr gut welch große Auswirkungen ein nur 2%iger Anstieg der Bruttomarge bei allen Modulbauern hat. Aufgrund des mittlerweile hohen Umsatzniveau  ist der Gewinnhebel, aber natürlich auch der Verlusthebel, halt verdammt hoch. Eine 2% höhere Bruttomarge ergibt sich schon wenn die Fertigungskosten über 12 Monate hinweg um 0,01 $/W (etwa 4%) stärker sinken bei gleichbleibenden geschätzten  Modulpreise. Auf Sicht von 12 Monaten ist das in dieser äußerst preissensiblen Solarbranche einfach nicht einzuschätzen.

Wie in den vergangenen Jahren sind die 2023er Schätzungen für Jinko wieder sehr hoch. Die durchschnittliche Umsatzerwartung liegt bei 14,73 Mrd. $ (+ 30% gg. 2022). Die Range bei den 2023er Umsatzerwartung liegt zwischen 12,8 Mrd. $ bis 16,3 Mrd. $. Bei niedrigeren Modulverkaufspreisen und einem aktuell zu erwarteten Modulabsatzuwachs von 42 GW auf 65 GW (+ 55% gg. 2022), dürfte Jinko ein Umsatz von um die 15 Mrd. $ in 2023 generieren können. Wobei es aber durchaus beim Modulabsatz noch etwas Luft nach oben geben sollte.
Die 2023er Durchschnitts EPS Schätzung liegt bei 5,99 $ und basiert auf 7 Analysten. Jedoch ist die Range bei den 2023er EPS Analystenprognosen sehr hoch. Die tiefste EPS Schätzung liegt bei 2,46 $ und die höchste bei 7,33 $. Bei dieser riesigen Spannweite der Gewinnschätzung, sieht man dann schon, dass die Visibilität der EPS Durchschnittschätzung nicht allzu hoch ist. Die Vergangenheit hat das ja auch schon eindrucksvoll gezeigt.

Ich persönlich kann mir schon vorstellen, dass Jinko seine EBIT-Marge wieder deutlich nach oben bringen kann, insofern es kein neues, sehr teures Aktienmitarbeiterprogramm gibt und Jinko endlich auch die Transportkosten wieder deutlich nach unten bringen kann, wie das z.B. bei Canadian Solar schon in Q3 zu sehen war. Dann ist die prognostizierte Durchschnittsschätzung bei der EBIT-Marge von 4% für 2023 nicht unrealistisch nach aktuellem Stand. Das schon mehr als sehr üppige Mitarbeiteraktienprogramm hat Jinko in den ersten 9 Monate 2022 111 Mio. $ gekostet und hatte einen negativen Einfluss auf die EBIT-Marge von 1,1%. In Q4 wird es nach den Analystenschätzungen eine EBIT-Marge von 3,5% geben. Da bin ich ganz bei den Analysten.

Vorteil von Jinko in 2023 gg. 2022 ist die deutliche Erhöhung der Fertigungskapazitäten der TopCon-Technologie (hier war mal wieder Jinko der First Mover) bzw. der deutlich höhere Absatz von den hocheffizienten TopCon-Modulen, die derzeit wohl eine rd. 2% höhere Bruttomarge für Jinko bringen, als die herkömmlichen PERC-Module. 2022 hat Jinko etwa 12 GW an TopCon-Modulen verkauft (Anteil etwa 30%) und 2023 will man einen Anteil am Gesamtmodulabsatz von über 60% erreichen. Sprich Jinko wird also in 2023 etwa 40 GW an TopCon-Module verkaufen.
Weiterer Jinko Vorteil ist, dass mittlerweile 60% des Absatzes im bei weitem nicht so preissensiblen dezentralen Solarmarkt generiert.
Vorteil Nr. 3 für Jinko, die Zinsen in China sind mit aktuell knapp 3% nicht allzu hoch und sind im Gegensatz zu Europa und den USA mittlerweile am Sinken. Das hilft natürlich aufgrund der hohen Jinko Finanzschulden (4,1 Mrd. $ nach Q3 2022), die in 2023 aufgrund der hohen Kosten beim Fertigungskapazitätsausbau (2022 lagen die Jinko Investitionen bei etwas über 1 Mrd. $ und 2023 werden es nicht weniger werden) weiter steigen werden, die Zinskosten einigermaßen in Grenzen halten zu können. Im Jahr betragen momentan die Zinskosten bei Jinko rd. 70 Mio. $.
Vorteil Nr. 4 für Jinko: Jinko darf wieder in die USA importieren und ist damit derzeit der einzigste China Solaris, der wegen des Uiguren Bans dorthin wieder Module verkaufen darf. Die USA ist wegen des Uiguren Bans ein Markt mit sehr hohen Modulpreisen.
Nachteil für Jinko: In 2022 hat Jinko und Co der starke USA Dollar sehr geholfen. Der US Dollar ist gg. dem Yuan bis November in 2022 um 14% gestiegen. Vom Hoch Anfang November ist der US Dollar um 5,5% gg. den Yuan gefallen und das ist alles andere als hilfreich für Jinko und Co.

Es spricht alles in allem schon sehr viel dafür, dass Jinko in 2023 deutlich bessere Zahlen abliefern kann wie in 2022. Aber und nun das ganz große ABER, man kann derzeit nun wirklich nicht abschätzen wie sich die Modulpreise entwickeln werden, denn das Thema Überkapazitäten kann durchaus zu einem großen Thema in 2023 werden. Schafft es Jinko im Gleichgang mit den sinkenden Polypreisen seine Module zu den gesunkenen Kosten verkaufen zu können oder nicht ? Das wird meines Erachtens die Gretchenfrage schlechthin für die Jinko Gewinnmargenentwicklung in diesem Jahr sein. Erste Einschätzungen dazu kann man wohl erst 2 bis 4 Wochen nach dem chinesischen Neujahrsfest vornehmen. Also Mitte bis Ende Februar.  

21 Postings, 698 Tage Karmakoma22brutho

 
  
    #22613
02.01.23 10:14
Vielen Dank für das Einstellen,wie immer von ulm ein toller,fundierter und interessanter Beitrag,so tief in der Materie ist wirklich sonst niemand,den ich kenne.  

321 Postings, 1474 Tage DeltaComLYNX Artikel zu Jinko

 
  
    #22615
03.01.23 11:00

7483 Postings, 6854 Tage beegees06Wer gibt denn was auf LYNX

 
  
    #22616
03.01.23 12:46
da wird doch nur Schwachsinn geschrieben  

1431 Postings, 1636 Tage Leo58....

 
  
    #22617
03.01.23 13:42
da hast du vollkommen Recht  

497 Postings, 3307 Tage skipper2004Was mich

 
  
    #22618
03.01.23 17:41
interessieren würde , ist, was ULM zu dem LYNX Artikel sagt. In 2 - 3 sätzen würde mir genügen.  

361 Postings, 895 Tage KW6512skipper2004

 
  
    #22619
03.01.23 18:22
Das hat Ulm000 schon kräftig kritisiert in einen früheren Statement. Da Jinko so viel wie keinen Gewinn schreibt 2022 (außer dem Finanzinstrument Wandelanleihe!) ist die Kritik mehr wie berechtigt. Da werden teure Aktienprogramme für die oberen 100 aufgelegt obwohl man nichts verdient hat. Ich habe überhaupt nichts gegen Mitarbeiterbeteiligungen....das sollte man machen wenn der Laden brummt! Die JKS Führungsriege ist für mich angewählt...die ADR Aktionäre in New York sind die Dummen!  

361 Postings, 895 Tage KW6512ist für mich angezählt...sollte das heißen

 
  
    #22620
03.01.23 18:23

552 Postings, 2505 Tage Brontosaurus@beegees06

 
  
    #22621
2
03.01.23 18:37
Die Analysen von Lynx sind die einzigen, die man gebrauchen kann! Und das trifft auch bei der Jinko Analyse zu!
Alles andere außer vielleicht Godmode kannst du in die Tonne treten.
Soviel dazu…
Gruß Bronto  

321 Postings, 1474 Tage DeltaComZu LYNX

 
  
    #22622
03.01.23 19:16
Also ich bin mit LYNX sehr zufrieden, immer sehr objektiv verfasst. China Aktien schon lange abgestoßen.. JD, Jinko usw. Werden ihrer Bewertung nicht gerecht, Besserung nicht in Sicht.  

7483 Postings, 6854 Tage beegees06@Brontosaurus

 
  
    #22623
03.01.23 19:16
wenn Du meinst - dann frage doch hier allgemein mal zum und hol dir Bewertungen  

1431 Postings, 1636 Tage Leo58Tiger Neo

 
  
    #22624
1
03.01.23 19:50
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass JinkoSolar in Bezug auf die Ära des N-Typs der klare Marktführer ist, dank seiner Fähigkeit, N-Typ-Module mit höherem Wirkungsgrad und höherer Leistung zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen. Der Tiger Neo von Jinkosolar könnte aufgrund seiner unschlagbaren Leistung zum Branchenfavoriten werden. Darüber hinaus werden seine anderen Budget- und Kompatibilitätsvorteile von preisbewussten Kunden zusätzlich unterstützt.  

1431 Postings, 1636 Tage Leo58....

 
  
    #22625
03.01.23 19:52
dann warten wir einmal ab. Ich bin bullish für Jinko in 2023.  

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