Warnung vor unseriösen Börsenbriefen!
von Detlev LandmesserEigentlich wäre die Börsenbrief-Szene täglich für eine Story gut. Das Beispiel Tiro Holding zeigt, wie eine Aktie gezielt mit als Analysen getarnter Werbung an den Anleger gebracht werden soll.
Bei Tiro Holding handelt es sich um eine Firma aus St. Gallen, die seit April an der Berner Börse für regionale Werte sowie seit Mai im Frankfurter Open Market (Freiverkehr) gelistet ist. Zur Tiro Holding gehören die Tiro Listing Partner AG aus Zürich sowie die deutsche Wertpapierhandelsbank Vialor AG.
Verschiedene Börsenbriefe prophezeien dem Titel eine goldene Zukunft, die vor allem mit den Chancen der Tiro Listing Partner begründet wird, die nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr drei Unternehmen an die Börse begleiten will.
Doch vorneweg: Börsenbrief ist nicht gleich Börsenbrief. Neben anerkannten Börsenprofis, die ernsthaft auf der Suche nach Börsentrüffeln sind und seit Jahren fundierte Analysen liefern, tummeln sich in der Szene oft genug bloße Verkäufer, die im Interesse von Großaktionären oder im Auftrag der besprochenen Unternehmen oder deren PR-Agenturen Aktien unters Volk bringen sollen.
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Lesen Sie das Kleingedruckte?
Werbung statt Analyse
Das offenbaren sie auch im Kleingedruckten, dem so genannten Disclaimer, um allen denkbaren rechtlichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
So heißt es etwa im Börsenbrief "Der Börsenspion", der derzeit massiv für die Tiro-Aktie wirbt: "Der Herausgeber kann Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten". Und weiter: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen die auf den Webseiten von Börsenspion veröffentlichten Interviews von den jeweiligen Unternehmen in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind. Für den Versand unserer Information hat uns das Unternehmen eine Aufwandsentschädigung gezahlt." Gleichlautende Sätze finden sich im Disclaimer der schweizerischen Recross AG, die für den Börsendienst "Deutscher Investment Report" verantwortlich zeichnet, der ebenfalls massiv für die Tiro-Aktie trommelt.
Im Klartext: Das angepriesene Unternehmen hat die "Texte" zumindest teilweise selber finanziert. Unabhängige "Analysen", für die der Börsendienst nach §34 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) etwa die erforderliche Sachkenntnis sowie die Identität des Autors darlegen müsste, sind etwas völlig anderes. Woher die Informationen aus den "gewöhnlich gut unterrichteten" Kreisen stammen, die etwa weitere "Hammernews" oder "Krachermeldungen" in nächster Zeit in Aussicht stellen, lässt sich so leicht zusammenreimen.
Empfehlungen, die keine sind
Umso mehr beeilen sich die Herausgeber im Disclaimer, die Einlassungen ihrer anonymen Autoren als bloße "Information" zu bezeichnen: Keinesfalls sei der Text als Aktienempfehlung oder Aufforderung zum Kauf zu verstehen.
Wie das mit Aufforderungen wie "Steigen Sie deshalb jetzt ein" (Börsenspion) oder "...so dass wir Ihnen aus zwingendem und drängendem Entscheidungsdruck heraus ans Herz legen müssen, mit sofortiger Wirkung in die Tiro Aktie umzuschichten..." (Deutscher Investment Report) vereinbar ist? Überhaupt nicht. Aber justiziabel ist es auch nicht.
Eingespielte Netzwerke?
Im Fall Tiro jedenfalls ist die Promotionsmaschinerie zweifellos angelaufen: So ließ sich gerade in den vergangenen Tagen eine Kaskade von Empfehlungen über verschiedene Kanäle beobachten: So etwa eine ganzseitige Anzeige des "Deutscher Investment-Report" im Anleger-Magazin "Euro am Sonntag" vom 8.10., sowie Empfehlungen des "Global SmallCap Report" vom 11.10. und von "Der Börsenspion" vom 11.10. und 16.10.
Übrigens lassen auch manche Einträge in einschlägigen Börsenforen wie "Wallsteet-Online" oder "Ariva" vermuten, dass dort bezahlte Aktien-Pusher etwa aus PR-Agenturen oder Börsenbriefen am Werk sind.
Ob die Autoren der verschiedenen Empfehlungen für die Tiro Holding tatsächlich zusammen hängen, lässt sich für Anleger kaum herausfinden. Das so genannte Impressum von "Der Börsenspion" verweist lapidar auf eine "Equity Research AG" im schweizerischen Kreuztal – eine genauere Adresse oder Kontaktdaten muss man sich schon selber suchen, wird aber zumindest im Internet nicht fündig.
Der "Deutsche Investment Report" der Recross AG gibt sich da schon offener: "Wenn Sie Fragen, Ideen oder Anregungen für uns haben, zögern Sie bitte nicht, uns anzurufen", heißt es auf der Website – ohne dass eine Telefonnummer mitgeteilt würde. Und auch die Telefon-Auslandsauskunft ist ratlos: Unter der angegebenen Schweizer Adresse gibt es keinen Eintrag für die Recross AG, wohl aber für die "Majon Engineering and Consulting GmbH." Beide Firmen haben offenbar dieselbe Adresse wie der Recross-Geschäftsführer Christoph Langenauer – doch auch dieser war telefonisch nicht zu erreichen.
Festzuhalten bleibt, dass sich die Texte der beiden Börsendienste auffallend gleichen – was aber auch an dem Ursprungstext der "gewöhnlich gut informierten" Kreise liegen könnte. Übrigens hat die Empfehlungs-Welle den Kurs bisher kaum beflügeln können – noch immer notiert das Papier in Frankfurt deutlich unter seinem Einführungsniveau vom Mai.
Fazit: Finger weg!
Spekulativ eingestellte Anleger, die sich auf einen volatilen Titel wie Tiro Holding einlassen, können sicherlich in wenigen Tagen erhebliche Gewinne erzielen. Gleichzeitig muss ihnen aber bewusst sein, dass diese mehr vom Erfolg der Pusher-Kampagnen als von fundamentalen Entwicklungen abhängen können.
Umso mehr müssen sie ebenso mit massiven Verlusten rechnen. Das Problem ist damit das Timing – und das haben definitiv andere in der Hand. Wer sich darum nicht schert, für den dürfte der Roulette-Tisch ebenso geeignet wie die Börse sein.
"Cortal Consors bietet aus der Vielzahl von Angeboten eine erstklassige Auswahl von namhaften Börsenbriefen an."
Irgendwie gewinnt man den Eindruck, als würde Bernecker lanciert...
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Zum Teil 4 Börsenbriefe aus der selben Stadt, selbes Postfach. Irre.
Ganz wenig sind wirklich gut. www.boersenbrief24.com. frnakfurter boersenbrief, hotstock,
daxvestor.
gut finde ich den börsenbrief TrendTrader http://www.trend-trader.de/
erscheint wöchentlich und kostet 89,00 EUR im Jahr.
also 10% steigen die empfehlungen eigentlich immer, dann setz ich einen stopp und fahr damit sehr gut! es werden auch US-Werte empfohlen, aber etwa die Hälfte sind deutsche Werte, die man in Deutschland handeln kann! ganz vorne mit dabei waren Röder Zelte, H+R Wasag, Solarworld...
Also für 89,00 EUR wirklich günstig, schon mit einem erfolgreichen Trade sind die Kosten wieder hereingeholt, kann ich nur empfehlen
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
es weihnachtet sehr. Unser Musterdepot hat sich in der abgelaufenen Handelswoche weiter verbessert und liegt nun mit 94 Prozent vorn - trotz der heftigen Gewinnmitnahmen, die unsere Highflyer Dhanoa Minerals und Asian Dragon gegen Ende des Freitagshandels unter Druck brachten.
Ganz wichtig dabei ist: Diese Performance konnten Sie mit der von uns gewohnten Transparenz und Nachvollziehbarkeit erreichen. Viele andere Newsletter erzielen ihre auf den ersten Blick beachtliche Performance dagegen nur durch versteckte Tricks.
Besonders beliebt ist beispielsweise die Variante, am Abend zu Gewinnmitnahmen einer Position zu raten, um gleich am Tag darauf wieder zum Einstieg auf dem dann niedrigeren Niveau zu blasen. Wiederholt man das mehrmals, kann damit die Performance erheblich verbessert werden - ohne dass die Leser dieser Newsletter auch nur ansatzweise etwas davon haben.
Wohl kaum ein Anleger wird auch von dieser Strategie profitieren: Einzelne Positionen werden extrem hoch gewichtet - teilweise bis zu 100 Prozent. Diese werden dann nach einer Kursverdopplung verkauft. Der dadurch entstandene Depotbestand wird dann erneut in nur einen Wert reinvestiert. Heraus kommt eine exponentielle Kurssteigerung, die aber nur Hasardeure nachbilden werden, denn wer setzt schon sein gesamtes Hab und Gut auf einen Wert?
Die simpelste aller Varianten zur Musterdepot-Pflege ist die Einbuchung ins Musterdepot zum Kurs des Vortags.
Unser dringender Rat: Achten Sie bitte darauf, wie die jeweilige Performance zustande kommt!
Bei uns stolpern Sie garantiert nicht in diese Fallen! Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen:
Musterdepot (Stand 17. Dezember 2006)
Name Anzahl Einstandskurs Kurs 13.12. Gesamt
Oriental Min. 35 000 0,58 Euro 1,02 Euro 35 700 Euro
Asian Dragon 10 000 2,30 Euro 3,85 Euro 38 500 Euro
Longview Cap. 45 000 0,69 Euro 1,19 Euro 53 550 Euro
Dhanoa 10 000 1,65 Euro 1,94 Euro 19 400 Euro
Kassenbestand 46 840 Euro
__________________________________________________
Gesamt 193 990 Euro
Performance seit 9. Oktober 2006 94 Prozent
Die 100 Prozentmarke liegt damit greifbar Nahe. Kommen bei Dhanoa Minerals und Asian Dragon die erwarteten News, und davon gehen wir aus, werden wir diesen Meilenstein noch vor Weihnachten deutlich hinter uns lassen.
Mit den besten Empfehlungen,
Ihr Eric H. Baumgartner (www.profi-ler.com)
Ich bin mal gespannt, wie mit den Altabonennten verfahren wird...
setze mal dagegen den
www.boersenbrief24.com mit 179,00 euro für ein jahresabo.
limi
hier mal ein link:
http://www.profine.de/katalog/anzeigen3.php?id=26023
Unten bei der Kursdiamanten-Empfehlung heißt es: "Seit 2003 schreiben die Kollegen von Kursdiamanten.de wöchentlich ihre besten Tipps für ihre Leser. Von 2003 bis 2006 haben die Kollegen konsequent nur MDAX- Aktien empfohlen..."
Dann werden MDAX-Aktien aufgeführt, die am meisten gestiegen sind. Soweit so gut!
Der Herausgeber von Kursdiamanten ist eine GIBO GmbH, Berlin! Wenn man da ein wenig forscht, findet man heraus, dass diese Firma im Herbst 2005 gegründet wurde.
Sehr eigenartig, dass man dann schon im Jahr 2003 Aktien empfohlen hat und ausgerechnet alle MDAX-Aktien, die von 2003 an am meisten gestiegen sind! Das sollte schon mal zu denken geben! Im Nachhinein kann das jeder sagen!
Quellen: Firmenauskunft sowie www.ebundesanzeiger.de unter Jahresabschlüsse. In 2005 hatte man dann ein Rumpfgeschäftsjahr! Viel Spaß beim Googlen!
Interessant ist auch noch, dass nicht mal heute eine Geschäftstätigkeit festgestellt werden kann. Macht das vielleicht doch jemand anderes mit?
Deshalb meine Frage: Wer las vor 2006 - außer dem Börsenbäcker - diesen Brief? Wahrscheinlich niemand! Das gleiche Spiel jetzt bei der neuen GIBO-Publikation Co2-Aktien.
Das ist aber noch nicht alles!
Geschäftsführer der GIBO GmbH ist ein Rudolf Gründel.
Gründel, der Name wird einigen Börsenbäckerseminarlemmingen bekannt vorkommen, oder? Richtig, Lorenz Gründel mit Team. Kaum zu glauben, dass dann das hochangepriesene überteuerte Kursdiamantenabo rein zufällig von einem Namensvetter herausgegeben wird...
Kurzer Exkurs: Die im obigen Link angekündigten 500% entpuppten sich als reiner Werbegag! Das Musterdepot entwickelte sich zum reinen Rohrkrepierer; Keine einzige Aktienempfehlung konnte im Plus abgeschlosen werden! Es endete tiefrot und musste zum Jahresende auslaufen.
Zurück zu Kursdiamanten: Rein zufällig wurden dort Aktien empfohlen, die auch beim Börsenbäcker in aller Munde waren, gedenkt man nur an die ersten beiden russischen Börsenmäntel. Mit Russoil, die alles zum Platzen brachte schmückten sich dann die Kollegen von Rohstoffraketen, übrigens am gleichen Tag wie Frick. Es konnte eben nicht schnell genug gehn. Der Kurs ging aber so schnell nach unten, dass Kursdiamanten gar nicht mehr empfehlen konnte.
Wer jetzt immer noch glaubt dass das alles reine Zufälle sind, den lasse ich den Glauben...
Die doch bemerkenswerte Anfangszeit konnte im Jahr 2008 nicht beibehalten werden!
Bei der letzten Aktualisierung ist die Performance schon um kanpp 25% eingebrochen!
Seitdem gings weiter steil bergab! Long-Positionen brechen massiv ein! Arques! Vivacon! Schmack Biogas! Short-Positionen explodieren nach oben! Wohl alles falsch gemacht!
Durch die negativen Kursentwicklungen wird der Depotstand schon gar nicht mehr aktualisiert...
Und es sollte doch alles besser werden, übersichtlicher, transparenter und v.a. ehrlicher...
Viele Briefe sind wie Kaffeefahrten .Sie laden ein versprechen gutes zu günstigen Preisen labern so lange bis Du kaufst und eh Du Dich versehen kannst hast du Sch... für viel Geld am hals.Aber wer halt denkt mit wenig Arbeit
(was Börse macht) viel zu verdienen der hat es nicht anders verdient!!!!!!!!!!!!!!!!!!!