Wann werden endlich gegen die USA Sanktionen
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Eröffnet am: | 21.10.06 08:46 | von: mathias1972 | Anzahl Beiträge: | 6 |
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Neue Atomwaffen für die USA?
Die USA wollen laut "Washington Post" ihr Atomwaffenarsenal modernisieren: Geplant seien bis zu 2200 neue Bomben. Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung hätte kaum ungünstiger sein können, so Ex-Präsident Clinton. Denn so würden die Verhandlungen mit Iran und Nordkorea erschwert.
Von Linda Staude, WDR-Hörfunkkorrespondentin Washington
US-Präsident George W. Bush (Foto: AFP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: US-Präsident Bush ]
Der neueste nukleare Plan der USA heißt "Complex 2030". Dies ist der Name für die Idee, das amerikanische Atomwaffenarsenal zu einem moderneren und kosteneffizienteren umzubauen. Geplant sind bis zu 2200 neue Bomben, die in den kommenden Jahren gebaut und stationiert werden sollen. So ein Bericht der Washington Post. Der erste Schritt zur Umsetzung des Plans soll danach der Ausbau oder die komplette Neukonstruktion von Einrichtungen sein, in denen Atomwaffen gebaut und gewartet werden können.
"Unsere Verhandlungsposition ist geschwächt"
Die atomaren Pläne der Bush-Administration hätten zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt veröffentlicht werden können, sagen zumindest Kritiker. So ist die Außenministerin auf Fernostreise, um den Druck auf Nordkorea und seine nuklearen Ambitionen zu erhöhen. Die Uno befindet sich in Verhandlungen mit Iran über das Atomprogramm dort, nicht zuletzt auf Wunsch der USA.
"Unsere Verhandlungsposition ist geschwächt", sagte Ex-Präsident Bill Clinton denn auch. Schließlich versucht die Administration seit mindestens drei Jahren Gelder zu bekommen, um zwei neue nukleare Waffen zu entwickeln. Nämlich eine so genannte Mini-Nuke, die als taktischer Sprengkopf auf jedem Schlachtfeld der Welt eingesetzt werden könnte. Und eine nukleare bunkerbrechende Bombe. Der Kongress hat das Okay für diese Waffen verweigert, zumindest bisher.
Doch die Pläne alleine ruinieren die Glaubwürdigkeit der USA, wenn sie von allen anderen Nationen der Welt die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages fordern - der immerhin auch von den Supermächten fordert, ihre Arsenale abzubauen.
"Die Guten dürfen Atomwaffen haben - die Bösen nicht"
"Wir haben das Gefühl, dass die Welt zwischen guten und bösen Mächten aufgeteilt ist. Und dass die Guten Atomwaffen haben dürfen, die Bösen nicht", so Bill Clinton weiter. "Wir mögen das glauben, aber der Welt ist das schwer zu beweisen." Ein Argument frei nach dem Motto: Atomwaffen sind nützlich und notfalls einsetzbar, aber nur für uns, für niemanden sonst. Der Todesstoß für den Atomwaffensperrvertrag, befürchten die Bush-Gegner.
Condoleezza Rice betonte dagegen vor ihrer Abreise nach Fernost: "Der Atomwaffensperrvertrag steht unter Druck, aber er ist nicht zerstört. Und wir tun alles, um ihn zu retten." Die Atomwaffenpläne der USA sind für dieses Ziel allerdings kaum förderlich, auch wenn geplant ist, im Gegenzug für die neuen Sprengköpfe rund 6000 veraltete zu verschrotten. Immerhin braucht die Bush-Administration auch für ihren Complex 2030 grünes Licht vom Kongress. Und diese Zustimmung mag vor allem angesichts der anstehenden Wahl zumindest zweifelhaft sein.