WARUM lügt GREENPEACE? Finnland bekommt ein AKW:)
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 27.04.06 00:12 | ||||
Eröffnet am: | 12.06.04 23:07 | von: proxicomi | Anzahl Beiträge: | 15 |
Neuester Beitrag: | 27.04.06 00:12 | von: ATOMINO2 | Leser gesamt: | 2.548 |
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Atomreaktoren und Wiederaufarbeitungsanlagen wurden ursprünglich entwickelt und gebaut, um Plutonium für Atombomben herzustellen. Die Stromerzeugung war nur ein Nebenprodukt.
Greenpeace kämpft seit 30 Jahren für den Atomausstieg. Die Erzeugung von Atomenergie birgt gewaltige Risiken für Mensch und Umwelt, zudem gibt es nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem.
Ein schneller Atomausstieg ist notwendig - und machbar. Die Alternativen stehen bereit.
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Ziemlich lächerlich und dürftig der Text, für so eine Organisation.
Ich habe hier mal einen netten Text angefügt, der das Herz dieser " Aktivisten" sicherlich höher schlagen läßt.
(...) Der Mensch wurde Mensch, als er in doppelter Hinsicht lernte, die Natur zu beherrschen. Zum einen bändigte er seine Freßlust und legte im Vorgriff auf den Hunger im kommenden Winter Vorräte an. Zum anderen lernte er die blinden Kräfte der Natur beherrschen und für sich wirken zu lassen; er bändigte das Feuer. Vorsorge für künftig zu erwartende Notlagen und Feuer, die Nutzung der Bindungsenergie zwischen den zu Molekülen verbundenen Atomen, bildete die Grundlage aller bisherigen Zivilisation. (...)
Kernenergie, Gesellschaft, Umweltschutz
von Helmut Böttiger
Die Entdeckung, daß zwischen den Teilen eines Atoms ungeheuer viel größere Energie gebunden ist als zwischen den Atomen eines Moleküls, eröffnete für die Menschheit ungeahnte neue Möglichkeiten. Bislang beherrschte Mangel die menschliche Lebenswirklichkeit. Mangel ließ sich nur mit Mühe und Fleiß und nur für einen, wenn auch wachsenden Teil der Menschen zeitweise überwinden. Welchen Mangel oder welcher Überfluß das Leben des Einzelnen bestimmte, machte den sichtbaren Unterschied zwischen den Menschen aus. Mangel ist ausschließlich die Folge von Knappheit an produktiver Energie. Denn die Verfügbarkeit über Energie bestimmt, wieviel Güter hergestellt werden können. Die friedliche Nutzung der Kernenergie verhieß das Ende des Mangels und damit auch der durch Mangel bedingten, also materiellen Unterschiede zwischen den Menschen.
Als die Menschen anfingen, das Feuer zu bändigen, mußte animalische Angst überwunden werden. Der da bewirkte Nutzen hat die Menschen inzwischen eines besseren belehrt. Der Nutzung der Kernenergie stehen animalische Ängste nicht mehr entgegen, es sei denn sie werden künstlich geweckt. Zwar werden allerlei technische Probleme und Sicherheitsbedenken gegen die Nutzung der Kernenergie ins Feld geführt, doch der Mensch hat in seiner langen Geschichte gelernt, mit Gefahren, auch wenn sie ihm zuerst als ungeheuerlich erscheinen, umzugehen. Das war auch zu Beginn bei der Kernenergie so. Mögliche Gefahren können nie ein Argument bei einer prinzipiellen Entscheidung für oder wider eine Energiequelle sein. Inzwischen liefern Kernkraftwerke seit gut 50 Jahren erstaunlich sicher und zuverlässig Energie. Winzige Kraftwerke versorgen Satelliten im Weltraum und riesige Kraftwerke Haushalte und saubere Arbeitsplätze in Großstädten. Sie sind so sicher, daß seit gut 40 Jahren Soldaten in Kriegsschiffen problemlos auf ihnen schlafen.
Um technisch noch nicht gelöste Schwierigkeiten geht es bei der Frage der Kernenergie nicht. Solche Probleme tauchen wie bei allen anderen Technologien immer wieder auf und regen Fachleute zu besseren technischen Lösungen an. Sie haben aber mit der Entscheidung um den Ausstieg aus der Kernenergie nichts zu tun. Werden sie doch herangezogen, so geschieht das in betrügerischer Absicht. Man will damit die grundsätzliche gesellschaftspolitische Weichenstellung vernebeln, um die es in dieser Frage geht. Der Ausstieg aus der Kernenergie stellt die Frage, wie wir uns als Mensch verstehen und entwerfen wollen.
Umweltbetroffenheit und Kernenergieängste als Ersatzreligion
Wenn in Deutschland und anderswo die Angst vor der Kernenergie politisch gesiegt zu haben scheint, ist der Grund dafür nicht, daß die Deutschen oder andere besonders hinterwäldlerisch sind und sich technisch nichts Rechtes mehr zutrauen. Die Atomangst trägt unverkennbar Züge des »induzierten Irreseins«. Es stellt sich ein, wenn Menschen von ihrer geschichtlichen Herkunft abgetrennt werden und ihre Identität verlieren, wenn ihnen irrationale Schuldgefühlen eingeredet und wenn sie mit willkürlichen und unwägbaren Bedrohungen terrorisiert werden. In der Vergangenheit haben vor allem pseudoreligiöse Sektierer und Wanderprediger Menschen auf diese Weise in Angstzustände versetzt. Politische Regime wendeten zu diesem Zweck eher willkürlichen, unberechenbaren Terror an. Irrationale Angst ist seit Alters das Mittel, um aus Menschen Menschenmaterial zu machen. Dem dient heute der moderner Umweltschutz im allgemeinen und besonders die Verteufelung der Kernenergie.
Der Ausstieg aus der Kernenergie wird in der Regel aus Gründen eines angeblichen Umweltschutzes gefordert. Umweltschutz ist dabei mehrdeutig. Bisher verstand man darunter ein redliches Bemühen, nicht unbedacht Abfall und Schadstoffe in die Umwelt gelangen zu lassen. Heute dient Umweltschutz dazu unbewußte, meist aus der Sorge um die wirtschaftliche Zukunft stammende Angst des Einzelnen in politisch gewünschte Bahnen zu lenken. Davon zeugen die von Medien und Politik zum Zwecke der »Bewußtseinsveränderung« bis ins irrationale übertriebenen Kampagnen um ein vorgetäuschtes Waldsterben, eine betrügerisch angedrohte Klimakatastrophe, den erschwindelten Einsturz des Himmelsgewölbes (Ozonloch) ebenso wie die Angst vor dem Atom.
Die angeblichen Umweltkatastrophen unterscheiden sich nicht von den Höllenqualen, mit denen früher Bußprediger für ihre Auftraggeber in den Untertanen Gefühle der Schuld, der Ohnmacht und Zerknirschung weckten, um sie zur Buße (Umkehr oder Bewußtseinsänderung) zu bewegen. Dabei züchten sie sich aus den Verängstigten eine eigene Gefolgschaft von Verehrern, die ihnen im Bewußtsein, einer moralisch höherstehenden Schar von Auserwählten zuzugehören, die Arbeit abnehmen und ihrerseits anderen besondere Einschränkungen und Opfer predigen.
Diese Seite des Umweltschutzes und der Angst vor Kernenergie ist aus den Methoden religiöser Bußpredigt hinreichend bekannt. Neu an dem pseudoreligiösen Theater ist, daß es zu ihrer Rechtfertigung nicht mehr auf den Auftrag einer über alle Realität erhabenen Macht zurückgreift, obwohl auch das vorkommt, wenn von " Mutter Erde" oder »der Natur« wie von einer Person die Rede ist. Meistens beruft man sich aber auf die »moderne Wissenschaftlichkeit«. Das ist möglich, weil die »moderne Wissenschaftlichkeit« im Gegensatz zur Wissenschaft dem Zugriff der Vernunft entzogen wird. Wegen ihrer angeblich so ungeheuren Komplexität und Unanschaulichkeit übersteigt sie das Verstehen der Einzelnen und soll nur noch einzelnen, von Politik und Medien " anerkannte" Experten zugänglich sein. Die Auswahl dessen, was als »wissenschaftlich gesichert« anerkannt werden darf, treffen die Medien.
Dabei ist die Verkehrung der Wissenschaftlichkeit recht einfach zu begreifen. Bisher nannte man Wissenschaft, wenn Menschen mit einer neuen Theorie verblüffende Erfahrungen und Versuchsergebnisse in das Verständnis von der Welt einbauen konnten. Die neu gewonnene Theorie erlaubte es dann meistens auch, bestimmte neu erkannte Naturkräfte für die menschliche Produktion dienstbar zu machen. Das hat sich in der »modernen Wissenschaftlichkeit« nur etwas verschoben. Nun werden etwa neu gewonnene Theorien mit Hilfe formaler Methoden (Deductionen) zu Modellen ausgeweitet. Aus diesen Modellen werden dann nach Belieben oder öffentlichem Auftrag »mögliche« Konsequenzen abgeleitet. Stellte man die »möglichen« Folgen entsprechend verheerend dar, leuchtete ein, daß die neuen Theorien - so lange diese »Möglichkeiten« nicht " mit Sicherheit" ausgeschlossen werden können, nicht in nützliche technische Anwendungen umgesetzt werden sollten. Möglichkeiten können aus logisch zwingenden Gründen niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Sie können " mit Sicherheit" nie sagen, daß die Nutzung der Kernenergie nicht krebserregend ist, sondern nur, daß sie das bisher nicht getan hat. Die Sicherheitsphilosophie der Kernkraftgegner- sowie der Umweltschutzbewegung fußt auf logischem Betrug.
Die Kernenergie ist viel mehr das einzige bekannte Mittel, um Umweltschutz technisch wirksam betreiben zu können. Das ist leicht einzusehen: Unsere Erde ist ein fast geschlossenes System. Abgesehen von der ein- und wieder abgestrahlten Sonnenenergie kommt kaum etwas auf unseren Planeten hinzu und verschwindet auch kaum etwas. Was sich hier - mit oder ohne Zutun des Menschen - verändert, ist die Verteilung oder Konzentration bestimmter Arten von Materie (z.B. bei der Versalzung von Böden), oder die chemische Verbindungen zwischen den vorhandenen Elementen (z.B. wenn sich sogenannte Schadstoffe bilden). Beides, die Verteilung der Stoffe zu ändern oder unerwünschte Moleküle (Schadstoffe) chemisch zu lösen, hängt von der Menge und der Dichte (Schlagkraft) der verfügbaren Energie ab. Mit der Energie molekularer Bindungskräfte andere molekularen Verbindungen lösen zu wollen oder Stoffansammlungen verhindern zu wollen, verschiebt offensichtlich das Problem nur (z.B. wenn man CO2 wieder spalten wollte), ohne es zu prinzipiell lösen zu können.
Kernenergie und wirklicher Umweltschutz
Erst die Nutzung der gut eine Million mal dichteren Kernbindungskräfte erlaubt es also, Umweltprobleme aktiv zu bewältigen. Aber gerade das wollen sogenannte Umweltschützer verhindern. Wenn man aber Umweltprobleme tätig angeht, verliert man die unbewußt daran geknüpfte Zukunftsangst. Sie läßt sich dann auch nicht mehr gesellschaftspolitisch nutzen. Welche Absichten können das verhindern wollen?
Die Nutzung der Kernbindungskräfte verspricht, vor allem wenn die Kernfusion gemeistert ist, den Mangel an Energie und demzufolge an Versorgungsgütern zu beseitigen. Damit entfällt der bisher gültige und offensichtliche Unterschied zwischen Erfolgreichen und Erfolglosen, Mächtigen und Untergebenen, Reichen und Armen und entsprechend Guten und weniger Guten. Die Menschen würden sich demnach nur noch nach ihren körperlichen, geistigen und vor allem kreativen Fähigkeiten unterscheiden. Mit diesen läßt sich aber keine Besitzstandswahrung betreiben und keine ererbte Macht aufrecht erhalten. Machterhaltung und Machtausübung ist an Mangel und Mangelerzeugung geknüpft.
Was beim einzelnen der Brotkorb, ist bei Völkern und Nationen die Energieversorgung. Wer über sie verfügt, kann bestimmen, was als Wohlverhalten belohnt oder als Fehlverhalten bestraft wird. Die bisherigen Energiequellen (Öl, Kohle, Gas) sind auf der Erde nicht nur ungleich verteilt, ihre Förderung und Zuteilung liegt zur Zeit in der Hand weniger Konzerne einer politischen Machtgruppe. Der Rohstoff der bisher nutzbaren Kernbindungskräfte Uran und Thorium ist zwar (im Unterschied zu dem der künftigen Kernfusion) auch nicht gleichmäßig in der Erdkruste verteilt. Die ungeheure Dichte dieser Energiequelle erlaubt es aber schon, Energievorräte für so große Zeiträume anzulegen, daß sich damit Länder vor wirtschaftlicher Erpressung schützen können. Vom Zugriff auf Energie wie auf Nahrungsmittel hängt die Möglichkeit eines Landes ebenso ab, sich und seine Bevölkerung zu versorgen und sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Knappheit ist nach herrschendem Recht die Grundlage der Preisbildung, wer höhere Preise erzielen will, muß für Knappheit sorgen. Energiesteuern sind ein Weg dahin.
Was für Menschen wollen wir sein?
Es geht bei der Kernenergie um mehr als internationale wirtschaftliche Konkurrenz und den Ausbau von Machtpostionen. Wie schon erwähnt, hängt von der Menge der zur Verfügung stehenden Energie ab, was und wie viel produziert werden kann. Wer über die Energiequelle verfügt, bestimmt über die Realität unserer Zukunft.
Die bisherigen Energiereserven sind beschränkt. Daß sie sich bald erschöpfen werden, ist abzusehen, auch wenn noch neue Öl-, Kohle und Gasfelder entdeckt werden. Auch die eingestrahlte Sonnenenergie, die alle »natürlichen« Vorgänge auf diesen Planeten , wie Wasser und Luftbewegung in Gang hält, ist begrenzt. Die geringe Dichte (Schlagkraft) dieser Energiequelle und der damit naturgesetzlich gegebene niedrige Erntefaktor stellt sicher, daß bei ihrer wirtschaftlichen Nutzung nicht die erforderliche Energie freigestellt werden kann, um damit Grenzen des Wachstums, wenn sie sich bemerkbar machen, überwinden zu können. Die Beschränkung auf sogenannte »alternative« Energien daß unsere dynamische Industriegesellschaft in eine »stationäre Gesellschaft« umgewandelt wird, eine Gesellschaft deren produktive Grundlagen dann nicht mehr verändert und revolutioniert werden können. Antike Hochkulturen, waren solche festgefügte »stationäre« Gesellschaften, die sich aus sich selbstheraus nicht mehr ändern konnten. Sie mußten von außen eingestürzt werden, um im inneren Entwicklung zu ermöglichen.
Natürlich sind die wirtschaftlich nutzbaren Kernbindungskräfte auf diesem Planeten prinzipiell endlich. Aber ihre Menge ist, vor allem wenn man die Kernfusion hinzunimmt, so unvorstellbar groß, daß ihr Versiegen für wirtschaftliche Nutzung im Gegensatz Erschöpfung aller anderen Energiequellen noch nicht abzusehen ist. Die auf Jahrhunderte hinaus unwahrscheinliche Unerschöpfbarkeit ist die eigentliche Quelle der Angst - und zwar für alle diejenigen, die an der Erhaltung von Knappheit Interesse haben. Ohne die friedliche Nutzung der Kernenergie wird es in absehbarer Zeit keine dynamische Industriegesellschaft geben, werden großtechnische Veränderungen, wird die Raumfahrt und die Kolonisierung des Sonnensystems nicht möglich sein. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie wird »das Ende der Geschichte« festgeschrieben, das Francis Fukuyama, Direktor im Planungsstab des US Außenministerium ankündigt. Mit dem Ende der Geschichte endet aber auch der menschliche Mensch.
Menschlich ist am Menschen die Fähigkeit, immer dann, wenn sich Grenzen des Wachstums einstellen, diese durch neue produktive Möglichkeiten, durch die vernunftgemäße Dienstbarmachung neuer Naturkräfte zu überwinden. Dadurch ist es ihm nicht nur gelungen aus der chaotischen, sinnlos Leben verzehrenden Wildnis, der er ausgeliefert war, eine lebenerhaltende und fördernde Kulturlandschaft zu machen. Er hat als einziges Lebewesen dieses Planeten sich und seine Lebensweise selbstbewußt und vernünftig verändert. Es ist ihm gelungen, pro Kopf aus einem immer kleineren Stück Boden einen immer weiter ausgebauten Wohlstand zu schaffen.
Unmenschlich wird der Mensch, wenn er auf diese schöpferische Fähigkeit verzichtet, sich wie alles Getier an den ihm aufgrund seiner bestimmten Lebensweise fest zugewiesenen Platz in der Natur zu halten und sich darauf zu beschränken. Er gerät dahin, wenn er seinen schöpferisch gestaltenden Willen aufgibt und durch einen rein auf das eigene individuelle Überleben zielenden animalischen Selbsterhaltungstrieb ersetzt.
Das Zeichen und Mittel der Selbstaufgabe ist, was Karl Marx und John Stuart Mill jeder auf seine Weise zum gleichen Zweck geformt hatten, die »Abschaffung des Staates«. Der Staat als der vereinigte Wille einer Gesellschaft, den eigenen Entwurf der Zukunft für sich zu verwirklichen, wird durch Verwaltung ersetzt. Sie sorgt dafür, daß sich der einzelne möglichst reibungslos in einem ihn vorgegebenen Rahmen einfügt und darinnen beharrt. In diesem Sinne wird heute der Nationalstaat mehr und mehr durch übernationale Verwaltungsgremien (UNO, europäische Kommission udgl.) ersetzt. Demokratie ist nicht mehr die Form, wonach möglichst jeder mit einer vernünftige Idee, diese in die gemeinsame Willensbildung zur Lösung anstehender Probleme einbringen kann. Die moderne Massendemokratie ist die Form, wonach eine möglichst weitgehende Zustimmung aller zu einer vorgegebenen Politik mit Hilfe staatlich finanzierter Parteien erzielt werden kann.
Umweltschutz, wie er zur Zeit von Politik und Medien zelebriert wird, ist die ideale Ideologie einer solchen »stationären Gesellschaft« und die Verteufelung der Kernenergie bietet die Gewähr dafür, daß sie im wesentlichen (die Erscheinungsweise mag sich beliebig wie sogenannte moderne Kunst oder Moden ändern) bestehen bleibt, wie sie ist. Ohne die Nutzung der Kernenergie, werden Grenzen des Wachstums nicht mehr überstiegen werden können und wird - trotz ständig wechselndem modischen Firlefanz - alles beim Alten bleiben.
Vorwärts von Fall zu Fall
»Progressiv« an der Grünroten Verteufelung der Kernenergie ist also nur der Wunsch, sich endlich von der Anstrengung schöpferischer, wissenschaftlich technischer Weiterentwicklung zu befreien. Damit befreit man sich auch von der einzigen Quelle der Freude und ersetzt sie sich durch den »Spaß« den eine stationäre, »nachhaltige« Solargesellschaft anbietet. Die spröden Hochkulturen der Geschichte waren alle solche stationären Solargesellschaften. Sie waren so fest gefügt, weil in ihnen nur etwa 5 % der Bevölkerung als Herrschende und deren Handlanger (Priesterschaft und Militär = Polizei) die Lebensweise von 95 % der Bevölkerung festlegten. Die Mehrheit der Bevölkerung wurde in der orientalischen Despotie (so heißen die nachhaltigen Hochkulturen auch) als Fellachen oder Kulis mehr oder minder in geistiger Umnachtung (»induziertes Irresein«) gehalten. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie sollen sich die Masse der Bevölkerung als mediengläubige Fernsehgucker nur noch »zu Tode amüsieren« dürfen (Postmann). Wie sich dafür die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit der Zeit entwickeln werden, muß sich erst noch herausstellen.
Servus
der
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§
Zuerst dachte ich an einen April-Scherz...
12.06.2004 | 11:18 @ Engelbert Hörmannsdorfer (370 Zugriffe)
Gott-sei-Dank. Microsoft-SAP wäre der Daimler-Chrysler-Merger der IT-Branche ...
§
#2 von Bachstelz 11.10.03 22:36:24 Beitrag Nr.: 10.994.828 10994828
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@ Regierungswechsel
Danke für den Text!
#3 von regierungswechsel 11.10.03 22:58:32 Beitrag Nr.: 10.994.868 10994868
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Mal so nebenbei, die Kernfusion wurde auch beim Atombombenbau entwickelt. Aber es hört sich natürlich propagandistisch wertvoller an, daß friedliche Kernenergienutzung ein Nebenprodukt einer Massenvernichtungswaffe sei......
Kernfusion
Bei der Fusion wird Energie gewonnen, indem 2 Atomkerne zu einem neuen verschmolzen werden, sodaß gemäß Abb._3 der Unterschied in der Bindungsenergie als Fusionsenergie zur Freisetzung kommt. Im Sonneninneren wird Energie durch Fusionsprozesse freigesetzt. Fusionsenergie stellaren Ursprungs ist daher die primäre Energiequelle der Erde. Die technische Nutzung künstlich ausgelöster Fusionsprozesse ist jedoch schwierig. In unkontrollierter Form wird die Fusionsenergie bei der Explosion von Wasserstoffbomben freigesetzt.
Der bei einer einzelnen Fusionreaktion freiwerdende Energiebetrag folgt unmittelbar aus den Massen der beteiligten Reaktionspartner. Er hat seine Ursache letzlich in den Eigenschaften der Kernkräfte.
Wenn ein kontinuierlicher Fusionsprozeß in Materie aufrecht erhalten werden soll, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Es muß nämlich erstens die kinetische Energie der Reaktionspartner groß genug sein, um eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für das Durchdringen des Coulombwalls sicherzustellen. Dies ist bei ganz leichten Kernen für Energien oberhalb 1 keV entsprechend einer Temperatur von mehr als 107 K der Fall. Die zweite Bedingung ist,daß die Dichte de Materie bei diesen Temperaturen groß genug sein muß, um eine Reaktionsrate zu erzeugen, die nicht nur die Temperatur aufrechterhält, sondern einen Überschuß an Energie liefert. Diese Bedingungen sind im Inneren der Sonne oder im Zentrum einer Atomexpolsion erfüllt. Für die technisch genutze Fusion in Wasserstoffbomben kommt reiner Wasserstoff als Brennstoff nicht in Frage, da die Reaktionsraten wegen der Verknüfung über einen b-Zerfallsprozeß zu klein sind. Statt dessen bieten sich folgende Reaktionen an:
d+d => 3H+p+4 MeV
d+d => 3He+n+3 MeV
d+3H => 4He+n+17,6 MeV
Während und nach der Spaltung
werden Sekundär-Neutronen,
danach noch mehrere Elektronen
(b-Teilchen) ausgesandt.
Als Endprodukte erscheinen
hier ein Promethium- und ein
Yttriumkern.
1. Neutroneneinfall
Ein thermisches Neutron leitet
die Spaltung des 235U-Kerns ein.
Der kurzzeitig gebildete 236U-Kern
zerfällt sofort in 2 Bruchstücke,
die ihrerseits wieder durch Aus-
sendung von Neutronen (2),
Elektronen (3) und Gamma-
quanten (4) in die beiden 143Pm-
und 89Y-Kerne zerfallen.
2. Neutronen
3. Elektronen
4. Gamma-Quanten
7.) Alternativen
Frage 1:
Warum kann man Windenergie nicht überall nutzen?
Antwort 1:
Der Wind weht unterschiedlich stark und wechselt häufig seine Richtung.
Frage 2:
Worin bestehen die Umweltprobleme beim Bau eines Wasserkraftwerkes?
Antwort 2:
Große Landschaften werden durch das Aufstauen des Wasser vernichtet, Tiere und Pflanzen werden vernichtet. Dörfer müssen umgesiedelt werden.
Frage 3:
Welche von der alternativen Energiegewinnung hat den höchsten Wirkungsgrad?
Antwort 3:
Das Wasserkraftwerk hat den höchsten Wirkungsgrad, 80-90% mehr ist technisch nicht machbar.
Frage 4:
Wodurch können Probleme bei einem Gezeitenkraftwerk auftreten?
Antwort 4:
Durch Änderungen der Gezeitenhöhe und der Küstenlandschaft.
Frage 5:
Warum kann man Sonnenenergie nicht zu 100% nutzen?
Antwort 5:
Die Sonnenenergie kann nur zum Teil gespeichert werden. Es gibt technisch noch keine großen Speicherkapazitäten. Die Sonne scheint nicht überall gleichmäßig.
1941 Es gelang den Atomphysikern KENNEDY, SEABORG, WAHL UND SEGR nachzuweisen, dass auch Plutonium, das nicht natuerlich vorkommt, als Kernspaltstoff neben Uran verwendet werden kann. Um das Plutonium zu erhalten, muessen aber eigene Kernspaltungsreaktoren erbaut werden, in denen das Plutonium " erbruetet" wird.
Den Physikern war schon klar, das sie damit eine ewige Energiequelle schaffen würden. Zu der Zeit war nun mal Krieg. Vor dem Krieg wurde in Deutschland auch schon an der Kernspaltung geforscht, zur friedlichen Nutzung.
ganz besonders möchte ich die finnen beglückwünschen, zu ihrem von eu(diktatur)-geldern geförderten AKW'S. das herz aller "grünen" "deutschen" wird hörbar höher schlagen, lieben sie doch europa über alles.
ich liebe deutschland über alles, europa kann meinetwegen zum teufel gehen!
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gruß
proxi
nur die "grünen" wollen die umwelt weiter mit co2 und kohlekraftwerken verpesten.....
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gruß
proxi
Tatsache ist:
in Deutschland kommen rund 5% der Nutzenergie (ca. 30% des Stroms*) aus Atomkraftwerken, weltweit ca. 2%, Tendenz abnehmend.
*) Strom hat neben Heizöl, Gas, Benzin, Diesel, Holz, Briketts, u .a. einen Anteil von ca. 17% an der Nutzenergie: 30% * 17% = 5,1%
"Kernenergie ist umweltfreundlich?"
Sie ist besten Falls CO2-arm. Schon beim Abbau des Urans entstehen riesige Umweltschäden durch den strahlenden Abraum und chemische Verseuchung. Die sichere Beseitigung des Atommülls ist immer noch ungeklärt.
"Kernenergie ist sicher?"
Bei keinem bestehenden Kernkraftwerk kann ein Unfall mit katastrophaler Freisetzung von Radioaktivität ausgeschlossen werden. Es gibt lediglich eine unterschiedliche Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit, die sich jedoch mit zunehmenden Alter der Kernkraftwerke deutlich erhöhen dürfte.
Ein Reaktortyp, bei dem ein sicherer Einschluß der Radioaktivität gegeben sein soll, befindet sich erst in der Planung (EPR). Fachleute bezweifeln jedoch, dass ein solcher Reaktor überhaupt gebaut werden kann. Atommüll bleibt Jahrtausende lang gefährlich strahlend. Nirgendwo auf der Welt gibt es ein Endlager für hoch radioaktiven Müll!
"Kernenergie ist kostengünstig?"
Atomkraftwerke sind allein in Deutschland aus Steuergeldern mit über 50 Milliarden Euro (nach heutiger Kaufkraft gerechnet) gefördert worden. Ohne diese Förderung gäbe es bei uns kein einziges Atomkraftwerk!. Die Endlagerung wird aber noch Jahrhunderte/-tausende nach dem Ende der Atomindustrie Kosten verursachen. Die endgültigen Kosten des Abenteuers Kernenergie sind schlicht unkalkulierbar.
Kernenergie ist klimaschonend Eine Reihe von Studien haben nachgewiesen, dass Alternativen zur Kernenergie, insbesondere Energiesparen, bei gleichem Kapitalaufwand bis zu 7 Mal so viel CO2 vermeiden helfen wie Atomkraftwerke. Hätte man die Sackgasse Atomenergie nicht beschritten und das Geld für andere Energietechniken bereit gestellt, so sähe die CO2-Bilanz der Erde wahrscheinlich erheblich besser aus.
Wenn Öl und Gas zu Ende gehen, können wir nur noch Uran als Energieträger nutzen. Die Welturanvorräte sind viel kleiner als die Öl- und Gasvorräte, von Kohle ganz zu schweigen, was allerdings kein Plädoyer für deren verstärkten Einsatz sein soll!
Auch die Sonnenenergie kann - und wird - schon in naher Zukunft immer größere Bedeutung erlangen. Schon immer wurde mehr Strom allein aus Wasserkraft gewonnen denn aus Atomenergie. Sogar in Deutschland hat die (passive) Nutzung der Sonnenwärme mit 6 bis 8% bereits heute einen höheren Anteil an unserer Energieversorgung als Atomstrom. Das Potential der erneuerbaren Energien (Sonne, Wasserkraft, Wind, Biomasse, Erdwärme, Meeresströmungsenergie) übersteigt den - auch künftigen - Energiebedarf der Menschheit um ein Vielfaches: Energie für alle Zeiten!
Europa - und praktisch jeder andere Kontinent - könnte allein aus Windkraft eine Strommenge erzeugen, die den Bedarf um ein Mehrfaches übersteigt!
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gruß
proxi
Energiepolitik:Energiepolitik:Energiepolitik:Energiepolitik:Energiepolitik: Widerstand gegen die Windkraftanlagen wächst / Ein Symposium der Gegner in Bielefeld
KLAUS PETER KRAUSE .............................................................
D er Widerstand gegen die Windkraftanlagen in Deutschland wächst. Zwischen 700 und 800 Bürgerinitiativen dagegen soll es schon geben. Diese Zahlen nannte der Verband für Gesundheits- und Landschaftsschutz (VGL) auf seinem Symposium am 23. Juni in Bielefeld. Es ging dort um ,,Ökologische und ökonomische Aspekte der unsteten Windenergie". Der VGL will ein Sprachrohr für alle jene sein, die sich gegen die immer mehr flächendeckend aufgestellten Rotoren zur Wehr setzen und diese Nutzung der Windkraft nicht als Segen, sondern längst als Fluch empfinden.
Auf dem Bielefelder Symposium hat der VGL wieder zum Ausdruck gebracht, daß diese Anlagen der Landschaft, Natur und Gesundheit schaden sowie ökologisch sinnlos und volkswirtschaftlich nutzlos sind.
Tatsacheninformationen lieferte der Energieexperte Helmut Alt von der FH Aachen: In Deutschland wird der Strom vor allem aus Kernenergie, Braunkohle, Steinkohle und Erdgas erzeugt, zusammen knapp 87 Prozent. Der meiste Strom (rund 28 Prozent) kommt aus der Nutzung von Kernenergie. Nur wenig tragen Wasser, Wind, Biomasse, Heizöl, Müll und Sonne zur Stromerzeugung bei, zusammen gut 13 Prozent, darunter 4,5 Prozent aus Wasser- und 4,1 Prozent aus Windkraft alles Zahlen von 2004, als in Deutschland insgesamt 607 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erzeugt worden sind.
Der teuerste Strom ist mit 55 Cent je kWh der aus Sonnenenergie (Photovoltaik) erzeugte, der zweitteuerste mit 14 Cent der aus Biomasse. An dritter Stelle mit neun Cent steht die Windkraft. Aus der Müllverbrennung wird Strom mit sechs Cent erzeugt, aus Wasserkraft mit 5,5 Cent, aus einem Steinkohlen-Mix mit fünf Cent, aus Erdgas und Heizöl mit vier Cent sowie aus Kernkraft und Braunkohle mit 2,5 Cent. Im Durchschnitt aller Energiearten zusammen betragen die Erzeu gungskosten in Deutschland etwa vier Cent je kWh. Die Stromkosten insgesamt belaufen sich für private Haushalte im Durchschnitt auf 17,6 Cent, für Industrie und Gewerbe auf rund acht Cent. Darin enthalten sind die Erzeugungskosten, die Netznutzung, die Ökosteuer, die Abgabe aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die Konzessionsabgabe, die Meßkosten und die Mehrwertsteuer. Davon am höchsten sind mit knapp sieben Cent die Kosten für das Leitungsnetz.
Anhand von Zahlen und Messungen machte Alt klar, daß Strom aus Windkraft nur sehr begrenzt verfügbar ist und Windkraft keinen zuverlässigen Beitrag zur Stromversorgung zu leisten vermag. Der Ausnutzungsgrad der schon über 17.000 Windkraftanlagen in Deutschland liegt bei nur 10 bis 20 Prozent ihrer Nennleistung. Mal weht der Wind, mal weht er nicht, mal weht er zu stark, so daß die Anlagen abgeschaltet werden müssen.
Weil diese Unstetigkeit aufgefangen werden muß und die nötige Stromspannung im Leitungsnetz nicht zusammenbrechen darf, wenn der Wind nicht will, wie er soll, müssen die herkömmlichen Kraftwerke immer mitlaufen, auch wenn ihr Strom nicht voll benötigt wird.
Denn ein drohender Spannungsabfall ist sonst nicht schnell genug zu verhindern. Das bedeutet: Windkraftwerke können diese Kraftwerke nicht ersetzen, keines dieser Kraftwerke wird eingespart, im Gegenteil: Mit neuen Windkraftanlagen müssen stets auch neue herkömmliche Kraftwerke gebaut werden. Außerdem müssen diese Kraftwerke jetzt nicht nur den schwankenden Stromverbrauch berücksichtigen, sondern auch die schwankende Verfügbarkeit des Windstroms, die aber weitaus weniger planbar ist als der schwankende Verbrauch, für den es feste Erfahrungsregeln gibt.
Der Ingenieur Johann Waldmann führte die Unstetigkeit des Windstroms plastisch vor Augen: ,,Versorgen Sie mal ein Baby nach Zeit und Menge so unregelmäßig mit Milch wie das Land mit Windstrom das überlebt es nicht."
Da für Windkraftanlagen stets diese ,,Schattenkraftwerke" bereitstehen müssen, findet das, was die Windkraftbefürworter als ökologischen Nutzen hinstellen, in Wirklichkeit nicht statt. Auch dann, wenn es darum geht, die Emission von Kohlendioxid (CO2) zu vermindern, ist es wirtschaftlich weitaus sinnvoller, Kernkraft zu verwenden oder neue Braunkohle-, Erdgas- oder Steinkohlekraftwerke zu bauen, als Windkraftanlagen zu errichten. Denn die CO2-Vermeidungskosten von Windkraft, so führte Alt vor, betragen 60 bis 70 Euro je Tonne CO2. Beim Neubau von Steinkohle-Kraftwerken sind es nur 22 bis 26 Euro, von Braunkohle-Kraftwerken nur 17 bis 19 Euro. Verwendet man Kernenergie, kommt man sogar auf nur 11 bis 15 Euro. Zum Vermeiden von CO2 ist Windenergie also rund fünfmal so teuer als Kernkraft und 3,5mal so teuer wie Braunkohle.
Hinzu kommt, daß die Stromerzeugung aus Windkraft hochsubventioniert ist. Die übrigen Kraftwerksbetreiber müssen den Windstrom abnehmen, in ihr Netz einspeisen und dafür einen staatlich festgesetzten Preis (Zwangsabnahmepreis) zahlen, der die neun Cent Erzeugungskosten und die Gewinnspanne der Betreibergesellschaften und die Rendite der Geldanleger abdeckt. Diese Zwangsabgabe legen die Kraftwerksbetreiber auf alle Stromkunden um eine versteckte zusätzliche Steuer, die dritte neben Öko- und Mehrwertsteuer, mit der der Staat den Stromverbrauch verteuert. Die gesetzliche Grundlage für die dritte Steuer ist das EEG. Überdies hat der Gesetzgeber im Baugesetzbuch und durch anderes Regelwerk das Aufstellen der Anlagen privilegiert, was die flächendeckende Ausbreitung solcher Anlagen geradezu herausfordert.
Privilegierung und Subventionierung sind für die Projektierer und Betreiber von Windkraftanlagen sowie die Geldgeber derart lukrativ, daß sie immer mehr Windräder errichten wollen und längst auch das Binnenland damit zustellen, denn die Küstenplätze sind bereits vergeben und der Widerstand gegen sie dort inzwischen zu stark. Aber im Binnenland weht der Wind schwächer und noch unbeständiger. Daher werden die Anlagen immer höher in der Hoffnung, durch Höhe mehr Wind einzufangen und durch Anlagen mit größerer Leistung höhere subventionierte Erlöse zu erzielen. Zur Subventionierung über den Zwangspreis kommen direkte Subventionen an die Windradhersteller (Investitionsförderung) noch hinzu. Einzubeziehen sind auch die Steuerkürzungen aus Verlustzuweisungen an die Geldanleger. ,,Die Windenergie wird schon stärker subventioniert als die deutsche Steinkohle", so Alt.
,,Westwall der Grünen gegen den Klimawandel"
Alles dies und noch mehr ist beim Bielefelder Symposium dargestellt und heftig kritisiert worden. Der Mathematiker Heinrich Düpmann rechnete vor, in Deutschland würden für die Windkraft ,,jährlich fast vier Milliarden Euro vergeudet". Der Betrag könne in den nächsten zehn Jahr auf sieben Milliarden steigen. Die Mehrkosten für jeden Windkraft-Arbeitsplatz lägen bei 80.000 Euro. Der Geograph und Leiter des Heimatschutzes Höxter-Paderborn, Horst-Dieter Krues, zeigte anhand von Fotos, wie Windräder die Landschaft verunstalten und abwerten. Er nannte sie sarkastisch den ,,Westwall der Grünen gegen den Klimawandel".
Der Klimatologe, Biologe und Journalist Edgar Gärtner sagte, an der Erwärmung der Erde könne man durch CO2-Reduktion ohnehin nichts ändern; die habe es schon früher gegeben. Dies habe im wesentlichen andere Ursachen. Aber die Politik habe sich von der wissenschaftlichen Diskussion und vom Willen der Bevölkerung abgekoppelt; beides kümmere sie nicht. Die politische Klasse poche darauf, daß sie demokratisch gewählt sei und die Politik das Primat habe. Gärtner nannte dies ein ,,Dogma der Politik über die Physik", das aufzubrechen sei. Das EEG sei in einer Marktwirtschaft ein Fremdkörper; es sichere einer Minderheit festen Absatz und überhöhte Festpreise ob das auch unter einer neuen Bundesregierung noch gilt, bleibt abzuwarten.
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D er Widerstand gegen die Wind- kraftanlagen in Deutschland wächst. Zwischen 700 und 800 Bürgerinitiativen dagegen soll es schon geben. Diese Zahlen nannte der Ver- band für Gesundheits- und Land- schaftsschutz (VGL) auf seinem Sym- posium am 23. Juni in Bielefeld. Es ging dort um ,,Ökologische und ökonomi- sche Aspekte der unsteten Windener- gie". Der VGL will ein Sprachrohr für alle jene sein, die sich gegen die immer mehr flächendeckend aufgestellten Ro- toren zur Wehr setzen und diese Nut- zung der Windkraft nicht als Segen, sondern längst als Fluch empfinden. Auf dem Bielefelder Symposium hat der VGL wieder zum Ausdruck ge- bracht, daß diese Anlagen der Land- schaft, Natur und Gesundheit schaden sowie ökologisch sinnlos und volkswirt- schaftlich nutzlos sind. Tatsacheninformationen lieferte der Energieexperte Helmut Alt von der FH Aachen: In Deutschland wird der Strom vor allem aus Kernenergie, Braunkoh- le, Steinkohle und Erdgas erzeugt, zu- sammen knapp 87 Prozent. Der meiste Strom (rund 28 Prozent) kommt aus der Nutzung von Kernenergie. Nur wenig tragen Wasser, Wind, Biomasse, Heiz- öl, Müll und Sonne zur Stromerzeu- gung bei, zusammen gut 13 Prozent, darunter 4,5 Prozent aus Wasser- und 4,1 Prozent aus Windkraft alles Zah- len von 2004, als in Deutschland ins- gesamt 607 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erzeugt worden sind. Der teuerste Strom ist mit 55 Cent je kWh der aus Sonnenenergie (Photo- voltaik) erzeugte, der zweitteuerste mit 14 Cent der aus Biomasse. An dritter Stelle mit neun Cent steht die Wind- kraft. Aus der Müllverbrennung wird Strom mit sechs Cent erzeugt, aus Was- serkraft mit 5,5 Cent, aus einem Stein- kohlen-Mix mit fünf Cent, aus Erdgas und Heizöl mit vier Cent sowie aus Kernkraft und Braunkohle mit 2,5 Cent. Im Durchschnitt aller Energiear- ten zusammen betragen die Erzeu- gungskosten in Deutschland etwa vier Cent je kWh. Die Stromkosten insge- samt belaufen sich für private Haushal- te im Durchschnitt auf 17,6 Cent, für Industrie und Gewerbe auf rund acht Cent. Darin enthalten sind die Erzeu- gungskosten, die Netznutzung, die Ökosteuer, die Abgabe aus dem Erneu- erbare-Energien-Gesetz (EEG), die Konzessionsabgabe, die Meßkosten und die Mehrwertsteuer. Davon am höch- sten sind mit knapp sieben Cent die Kosten für das Leitungsnetz. Anhand von Zahlen und Messungen machte Alt klar, daß Strom aus Wind- kraft nur sehr begrenzt verfügbar ist und Windkraft keinen zuverlässigen Beitrag zur Stromversorgung zu leisten vermag. Der Ausnutzungsgrad der schon über 17.000 Windkraftanlagen in Deutsch- land liegt bei nur 10 bis 20 Prozent ih- rer Nennleistung. Mal weht der Wind, mal weht er nicht, mal weht er zu stark, so daß die Anlagen abgeschaltet werden müssen. Weil diese Unstetigkeit aufgefangen werden muß und die nötige Stromspan- nung im Leitungsnetz nicht zusammen- brechen darf, wenn der Wind nicht will, wie er soll, müssen die herkömmlichen Kraftwerke immer mitlaufen, auch wenn ihr Strom nicht voll benötigt wird. Denn ein drohender Spannungsabfall ist sonst nicht schnell genug zu verhin- dern. Das bedeutet: Windkraftwerke können diese Kraftwerke nicht ersetzen, keines dieser Kraftwerke wird einge- spart, im Gegenteil: Mit neuen Wind- kraftanlagen müssen stets auch neue herkömmliche Kraftwerke gebaut wer- den. Außerdem müssen diese Kraftwer- ke jetzt nicht nur den schwankenden Stromverbrauch berücksichtigen, son- dern auch die schwankende Verfügbar- keit des Windstroms, die aber weitaus weniger planbar ist als der schwanken- de Verbrauch, für den es feste Erfah- rungsregeln gibt. Der Ingenieur Johann Waldmann führte die Unstetigkeit des Windstroms plastisch vor Augen: ,,Versorgen Sie mal ein Baby nach Zeit und Menge so un- regelmäßig mit Milch wie das Land mit Windstrom das überlebt es nicht." Da für Windkraftanlagen stets diese ,,Schattenkraftwerke" bereitstehen müs- sen, findet das, was die Windkraftbe- fürworter als ökologischen Nutzen hin- stellen, in Wirklichkeit nicht statt. Auch dann, wenn es darum geht, die Emissi- on von Kohlendioxid (CO2) zu vermin- dern, ist es wirtschaftlich weitaus sinn- voller, Kernkraft zu verwenden oder neue Braunkohle-, Erdgas- oder Stein- kohlekraftwerke zu bauen, als Wind- kraftanlagen zu errichten. Denn die CO2-Vermeidungskosten von Wind- kraft, so führte Alt vor, betragen 60 bis 70 Euro je Tonne CO2. Beim Neubau von Steinkohle-Kraftwerken sind es nur 22 bis 26 Euro, von Braunkohle-Kraft- werken nur 17 bis 19 Euro. Verwendet man Kernenergie, kommt man sogar auf nur 11 bis 15 Euro. Zum Vermei- den von CO2 ist Windenergie also rund fünfmal so teuer als Kernkraft und 3,5mal so teuer wie Braunkohle. Hinzu kommt, daß die Stromerzeu- gung aus Windkraft hochsubventioniert ist. Die übrigen Kraftwerksbetreiber müssen den Windstrom abnehmen, in ihr Netz einspeisen und dafür einen staatlich festgesetzten Preis (Zwangsab- nahmepreis) zahlen, der die neun Cent Erzeugungskosten und die Gewinn- spanne der Betreibergesellschaften und die Rendite der Geldanleger abdeckt. Diese Zwangsabgabe legen die Kraft- werksbetreiber auf alle Stromkunden um eine versteckte zusätzliche Steuer, die dritte neben Öko- und Mehrwert- steuer, mit der der Staat den Stromver- brauch verteuert. Die gesetzliche Grundlage für die dritte Steuer ist das EEG. Überdies hat der Gesetzgeber im Baugesetzbuch und durch anderes Re- gelwerk das Aufstellen der Anlagen pri- vilegiert, was die flächendeckende Aus- breitung solcher Anlagen geradezu her- ausfordert. Privilegierung und Subventionierung sind für die Projektierer und Betreiber von Windkraftanlagen sowie die Geld- geber derart lukrativ, daß sie immer mehr Windräder errichten wollen und längst auch das Binnenland damit zu- stellen, denn die Küstenplätze sind be- reits vergeben und der Widerstand ge- gen sie dort inzwischen zu stark. Aber im Binnenland weht der Wind schwä- cher und noch unbeständiger. Daher werden die Anlagen immer höher in der Hoffnung, durch Höhe mehr Wind einzufangen und durch Anlagen mit größerer Leistung höhere subventionier- te Erlöse zu erzielen. Zur Subventionie- rung über den Zwangspreis kommen direkte Subventionen an die Windrad- hersteller (Investitionsförderung) noch hinzu. Einzubeziehen sind auch die Steuerkürzungen aus Verlustzuweisun- gen an die Geldanleger. ,,Die Winden- ergie wird schon stärker subventioniert als die deutsche Steinkohle", so Alt. ,,Westwall der Grünen gegen den Klimawandel" Alles dies und noch mehr ist beim Bielefelder Symposium dargestellt und heftig kritisiert worden. Der Mathema- tiker Heinrich Düpmann rechnete vor, in Deutschland würden für die Wind- kraft ,,jährlich fast vier Milliarden Euro vergeudet". Der Betrag könne in den nächsten zehn Jahr auf sieben Milliar- den steigen. Die Mehrkosten für jeden Windkraft-Arbeitsplatz lägen bei 80.000 Euro. Der Geograph und Lei- ter des Heimatschutzes Höxter-Pader- born, Horst-Dieter Krues, zeigte an- hand von Fotos, wie Windräder die Landschaft verunstalten und abwerten. Er nannte sie sarkastisch den ,,Westwall der Grünen gegen den Klimawandel". Der Klimatologe, Biologe und Jour- nalist Edgar Gärtner sagte, an der Er- wärmung der Erde könne man durch CO2-Reduktion ohnehin nichts ändern; die habe es schon früher gegeben. Dies habe im wesentlichen andere Ursachen. Aber die Politik habe sich von der wis- senschaftlichen Diskussion und vom Willen der Bevölkerung abgekoppelt; beides kümmere sie nicht. Die politi- sche Klasse poche darauf, daß sie de- mokratisch gewählt sei und die Poli- tik das Primat habe. Gärtner nannte dies ein ,,Dogma der Politik über die Phy- sik", das aufzubrechen sei. Das EEG sei in einer Marktwirtschaft ein Fremdkör- per; es sichere einer Minderheit festen Absatz und überhöhte Festpreise ob das auch unter einer neuen Bundesre- gierung noch gilt, bleibt abzuwarten.
aber einigen linksextremen beamten hier scheint die monetäre belastung egal zu sein.
aber der politische wind hat sich ja gedreht:)
Moderation
Zeitpunkt: 06.07.05 00:43
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Kommentar: Regelverstoß
Zeitpunkt: 06.07.05 00:43
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Kommentar: Regelverstoß
Wachstum in China
Nehmen wir das Beispiel China: Die Volksrepublik hat 2003 den Ausbau der Windenergie um 46 % gesteigert. Das sind fast 100 MW Zubau. Insgesamt hat China inzwischen eine installierte Gesamtleistung von 571 MW. Deutschland wird diese Entwicklung weiter nach Kräften unterstützen.
Ich höre, dass auch China über die Einführung eines Stromeinspeisegesetzes nach Art des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes diskutiert.
China hat sich im Juni 2004 vorgenommen, bis 2010 10 % seines Stroms aus Sonne, Wind und kleiner Wasserkraft zu beziehen.
Das heißt in absoluten Zahlen: China will bis 2010 60 GW - also 60 000 MW - zusätzlicher Kapazität aus erneuerbaren Energien installieren. Dieser Betrag soll bis 2020 nochmals verdoppelt werden. Dies ist ein enorm anspruchsvolles Ziel. Es ist das Vierfache der in Deutschland heute installierten Kapazität. Es ist das Zehnfache der heutigen AKW-Kapazität Chinas und das Dreißigfache der im Bau befindlichen zwei AKW-Blöcke.
China leistet mit dem beispielhaften Ausbau erneuerbarer Energien auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Mit erneuerbaren Energien und verstärkter Energieeffizienz kann eine boomende Volkswirtschaft ihren Energiehunger nachhaltig befriedigen.
Der rasche Ausbau der Windenergie hat - nicht nur für China - große Vorteile. Er ist eine klassische Win-Win-Option.
* Erneuerbare Energien schaffen Zugang zu moderner Energie. So entsteht Versorgungssicherheit für Milliarden Menschen. Mit erneuerbaren Energien kann man Strom auch in entlegene Regionen bringen. Windkraft ermöglicht dort Entwicklung und Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und beugt damit Landflucht vor.
* Die Windenergie ist einer der dynamischsten und innovativsten Wachstumsmärkte. Er bietet auch Unternehmen der "old economy" wie der Stahl- und Bauindustrie große Chancen. Firmen, die früher Betonhüllen für Atomkraftwerke herstellten, bauen heute Fundamente und Türme für modernste Offshore-Windenergieanlagen. Selbst Lieferanten für Nukleartechnologie stellen sich um: Die Siemens AG hat mit der Übernahme der Bonus Energy A/S den zweitgrößten dänischen Windturbinenhersteller erworben. Siemens erwartet jährliche Wachstumsraten von 10 %.
* Erneuerbare Energien machen unabhängiger von Ölimporten und schaffen Versorgungssicherheit. Das ist für wirtschaftlich pulsierende Länder mit rasch wachsendem Energiebedarf ein wichtiges Kriterium. Der Rohölpreis hat sich in diesem Jahr von 25 $ auf über 50 $ je Barrel mehr als verdoppelt. Wir müssen mit dauerhaft hohen Ölpreisen rechnen. Wir müssen weg vom Öl. Die Windenergie ist bereits heute vielerorts konkurrenzfähig mit fossilen Energien.
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WAHRHEIT
Mit neuer Strahlkraft
Die Kernenergie erlebt weltweit eine Renaissance Überall sind neue Reaktoren in Planung Deutschland wird nicht mehr lange abseits stehen
Von Gero von Randow
Kernkraft ist eine politische Energie Erstens, weil Energie immer politisch ist: Der Irak wäre nicht der Irak, gäbe es dort kein Öl Zweitens, weil die Sicherheit der Atomkraft politischer Anstrengung bedarf Und drittens, weil sie zum Negativsymbol einer ganzen politischen Generation in Deutschland geworden ist Einer Generation, der ihr Waterloo bevorsteht: der Ausstieg aus dem Ausstieg
Zuvor schalten die Energieversorger noch ein paar Meiler ab, beginnend mit dem 340-Megawatt-Werk in Obrigheim Mai 2005 – ein kleiner Fisch; die Großreaktoren von Biblis, die zusammen 2525 Megawatt auf die Waage bringen, hätten der Stromwirtschaft mehr wehgetan Aber dann wird Schritt für Schritt umgesteuert: Erst verlängert man die Laufzeiten bestehender Kraftwerke, und ein paar Jahre später werden neue errichtet
Noch ist das eine Prognose – der Vertreter der Energiewirtschaft hinter vorgehaltener Hand zustimmen Sollte sie sich bewahrheiten, dann ginge das mit einigen politischen Konvulsionen einher Irgendjemand müsste ja das Atomgesetz umschreiben Schwarz-Gelb? Die Grünen, so wie sie heute sind, könnten die Renaissance der Reaktoren jedenfalls nur in der Opposition überleben
Die SPD hingegen käme durchaus als Wiederbelebungshelferin in Betracht; für sie ist das Verhältnis zur Atomkraft nicht identitätsbildend »Viele Kritiker der Kernenergie, vor allem aus meiner eigenen Partei, versichern mir im Gespräch unter vier Augen, ich möge doch an meiner pronuklearen Haltung festhalten«, eröffnete zum Beispiel der sozialdemokratische EU-Parlamentarier Rolf Linkohr vor einigen Monaten einem staunenden Fachpublikum, »denn früher oder später müssten wir doch wieder in die Kerntechnik rein« In Brüssel spricht man wohl unbelasteter über AKW als in Berlin Das European Economic and Social Committee, ein Gremium, in das die EU-Staaten 317 Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft entsenden, verabschiedete kürzlich mit Zweidrittelmehrheit eine Resolution: Kernenergie trage zur Versorgungssicherheit bei, zum Klimaschutz und zur Preisstabilität, und das Ziel der Nachhaltigkeit verbiete eine Politik des Ausstiegs Die Energiekommissarin Loyola de Palacio sieht das genauso
In China soll sich die Kapazität des AKW-Parks bis 2020 verfünffachen
Keine Chance für die Berliner Position Mitleidig belächelt wurden die deutschen Vertreter auf einer Konferenz, die Anfang Juli von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Obninsk veranstaltet wurde, einem Städtchen unweit von Moskau Dort teilten die Russen mit, sie wollten – positive Wirtschaftsentwicklung vorausgesetzt – ihre nukleare Stromproduktion binnen fünf Jahren annähernd verdreifachen; zu ihren 30 Reaktoren müssten also noch etliche hinzukommen Aufsehen erregten die Chinesen, die ankündigten, am Aufschwung der Kernenergie verdienen zu wollen Zurzeit verfügt das Land nur über 9 Meiler, aber binnen 15 Jahren soll sich die Kapazität des AKW-Parks ungefähr verfünffachen – und dann will das Land einen standardisierten Typ von selbst entwickelten 1000-Megawatt-Brummern auf den Weltmarkt bringen »Das schaffen die nie«, war aus der deutschen Ecke zu hören »Wenn es jemand kann, dann China«, entgegneten andere, und ein Südkoreaner wies darauf hin, dass sein Land bis 2015 immerhin 11 neue AKW errichten wolle, ebenfalls Marke Eigenbau Weitere Asiaten werden folgen Indien zum Beispiel, das sein ziviles Atomprogramm beschleunigt Und sollte sich demnächst Indonesien für Kernkraftwerke entscheiden, dann könnten auch Vietnam und womöglich gar Thailand in die Atomtechnik einsteigen
Ansonsten blickt Asien auf Japan Dort produzieren 52 AKW fast ein Drittel des Stroms Doch die Nuklearlobby erlitt einen Rückschlag, nachdem herausgekommen war, dass Sicherheitsprobleme verschwiegen und Betriebsprotokolle gefälscht worden waren Nun soll die Atomenergie etwas langsamer und unter stärkerer Beteiligung der Öffentlichkeit wachsen Namentlich Taiwan beobachtet das sehr genau; dort wird ein Viertel des Stroms nuklear erzeugt, aber gegen den Bau weiterer AKW regt sich Opposition
Kernenergie ist für Schwellenländer interessant, weil sie den Anstieg des Strombedarfs günstig decken kann Andere Gründe kommen hinzu Ob in Brasilien oder Argentinien, Indien oder Iran – heimische Kerntechnik soll verhindern, dass fremde Mächte den Energiezufluss abdrehen könnten Unausgesprochen bleibt ein weiteres Motiv: Wer über Kernkraft verfügt, ist eine potenzielle Nuklearmacht Und solch eine Macht stößt niemand herum – siehe Iran
Diese Ambition versetzt derzeit die Weltöffentlichkeit in Sorge George Bush und der IAEA-Generaldirektor Mohammed al-Baradei haben daher eine Debatte über die internationale Sicherung des nuklearen Brennstoffzyklus gegen militärischen Missbrauch angestoßen Vertreter der Schwellenländer wiederum wittern darin einen Trick der Reichen, sich ein Kartell für die lukrativer werdende Atomwirtschaft einzurichten
Sie registrieren genau, dass sich einige Industriestaaten nach langer Pause anschicken, den Einsatz der Kernenergie wieder auszuweiten Zunächst dadurch, dass Laufzeiten verlängert und Auslastungen erweitert werden – eine billige und politisch reibungslose Variante, die Kapazität zu erhöhen allein 2003 brachte das einen Zuwachs von 34 Gigawatt, was etwa 35 neuen AKW entspricht In den Vereinigten Staaten, wo 103 Reaktoren Strom erzeugen, wurde einem Viertel der Meiler Laufzeitverlängerung um 20 Jahre gewährt; weitere 50 Anlagen sollen folgen Unterdessen bemüht sich die Industrie um Standortgenehmigungen für neue Meiler Auch Kanada baut aus; Frankreich wiederum, dessen Strom zu 77,6 Prozent aus AKW stammt, hat vor, einen 1600-Megawatt-Druckwasserreaktor vom Typ EPR im eigenen Land zu errichten – eine deutsch-französische Entwicklung übrigens Der erste EPR wird in Finnland von 2009 an Strom produzieren; er käme auch für die Türkei infrage, deren Regierung ihren Ausstiegsbeschluss kürzlich revidiert hat
Haben die Kritiker also Unrecht, die vorrechneten, dass sich Kernkraft nicht lohne? Das hängt von den Umständen ab Reaktorbau ist teuer, der anschließend jahrzehntelang bis zu 60 Jahren verfeuerte Brennstoff hingegen spottbillig AKW sind also nichts für kurzfristigen Profit, wohl aber lang laufende Maschinen zum Gelddrucken In die liberalisierte Ökonomie von heute passen sie nur dann, wenn die Randbedingungen langfristig stabil sind In Finnland, dessen Strommarkt liberalisiert ist, erwartet die Stromwirtschaft eine kontinuierliche Politik In Deutschland nicht
Die Politik bestimmt die Energiepreise in hohem Maß Umweltkosten der Kernenergie gehen zum Beispiel in ihren Preis ein, Müllentsorgung und Rückbau eingeschlossen, was für konkurrierende Energieformen nur ansatzweise der Fall ist Kohlekraftwerke nutzen die Umgebungsluft ja nicht nur für ihren CO2-Müll als Endlager, sondern auch für Stickoxide, Schwefeloxide, organische Verbindungen sowie 100 Kilogramm giftiges Schwermetall pro Tag und Kraftwerk Würde die Umweltpolitik darauf angemessen reagieren, dann wäre die Kernenergie uneinholbar im Vorteil
Der deutsche Atomausstieg spielt weltweit keine Rolle
Die IAEA macht ihre Energieprognosen daher zu Recht von den Umständen abhängig und bietet mehrere Szenarien an, vom allmählichen Rückgang der Kernenergie bis zu deren Vervielfachung Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, des Nachholbedarfs in Entwicklungsländern und der Notwendigkeit des Klimaschutzes kommt die Behörde allerdings zu dem Schluss, dass die nukleare Kapazität nach »mittlerer Schätzung« bis 2030 weltweit um das Zweieinhalbfache anwachsen dürfte – und bis 2050 um das Vierfache Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen Die erste: Reaktorsicherheit, Umgang mit Nuklearabfall und Sicherung des Brennstoffzyklus gegen Missbrauch gehören weltweit auf die Tagesordnung Die zweite: Der deutsche Atomausstieg spielt international kaum eine Rolle
Seit der Havarie von Harrisburg Three Mile Island 1979 und dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat die Reaktorsicherheit Fortschritte gemacht In Harrisburg kam niemand zu Schaden, Tschernobyl hingegen war eine Tragödie Seither ist Reaktorsicherheit keine nationale Angelegenheit mehr, sondern die Aufgabe internationaler Institutionen; die fünf nuklearen Neuankömmlinge in der EU Litauen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn zum Beispiel müssen als Preis für ihren Beitritt strenge Auflagen erfüllen Tschernobyl demonstrierte aber auch die veränderte Risikowahrnehmung: Der Reaktorunfall hat ungefähr den gleichen Symbolwert wie Hiroshima Gezählt wurden bisher 45 Todesopfer Die 2000 bis heute registrierten Fälle von Schilddrüsenkrebs, die vermutlich genau weiß man es nicht Folgen des Unglücks sind, hätten durch rechtzeitige Vergabe von Jodpillen vermieden werden können Die Betroffenen müssen nun für die mangelnde Vorsorge büßen: Sie brauchen ein Leben lang ärztliche Aufsicht Unklar ist, ob und wie viele andere Krebserkrankungen hinzukommen werden; die von den Vereinten Nationen veranlassten Untersuchungen konnten das nicht herausfinden Zum Vergleich: Die jährliche Zahl der Todesopfer durch Kohlebergbau und -emissionen geht in die Zehntausende und beträgt ein Vielfaches der entsprechenden Zahl für Uranbergbau und Kerntechnik
Kann Tschernobyl sich wiederholen? Allenfalls in den wenigen verbliebenen Anlagen dieses Typs, und auch dann nur, wenn alle seither erfolgten Verbesserungen versagen In anderen Kraftwerken sind – weniger dramatisch verlaufende – Kernunfälle ebenfalls nicht grundsätzlich auszuschließen, weshalb mit Notfallsystemen nachgerüstet wurde Diese Meiler der zweiten Generation werden allmählich vom Europäischen Druckwasserreaktor EPR und anderen Maschinen der dritten Generation abgelöst, die einen – gering wahrscheinlichen – Schmelzunfall einkapseln sollen Doch weil auch dies nicht hundertprozentig sicher ist, werden Anlagen entwickelt, die aus physikalischen Gründen nicht durchbrennen können Die dritte Generation ist überdies gegen Terrorismus gefeit Schon heute wäre es aus terroristischer Sicht irrational, ein AKW anzugreifen – keine andere Industrieanlage ist dermaßen gesichert; aber um die Standfestigkeit der älteren Meiler zu erhöhen, sollten ruhig ein paar Millionen in Beton investiert werden Elegant wäre es zum Beispiel, jedes AKW mit Windkraftanlagen zu umstellen, um die Wucht eines auftreffenden Flugzeugs zu mildern
Kniffliger ist das Problem des Atommülls Erfreulicherweise sind die Zeiten vorbei, da die Atomlobby auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit so tat, als sei dies eine Trivialität Es sprechen auch die beiden Schulen wieder miteinander: Diejenigen, die den Müll teilweise zu Brennstoff wiederaufarbeiten wollen, damit nicht Hunderttausende Jahre gewartet werden muss, bis der Abfall die natürliche Radioaktivität von Uranerz erreicht hat – und diejenigen, denen diese Aufarbeitung zu teuer ist Selbst in den USA, die unter Jimmy Carter vom Recycling des Atommülls Abstand genommen hatten, ist die Debatte wieder offen, auch wegen der Schwierigkeit, das Endlager Yucca Mountain durchzusetzen Immerhin hat das Problem den Vorteil, dass es nicht drängt Der Abfall nimmt wenig Raum ein und ließe sich vorläufig verbunkern Dadurch würde man Zeit gewinnen, um Reaktortypen weiterzuentwickeln, die den Müll so nutzen, dass der verbleibende Rest nur 300 bis 400 Jahre lang gefährlich strahlt – noch dazu so stark, dass niemand daraus eine Waffe bauen kann
Das wären zum Beispiel Schnelle Brüter
Die PR-Leute der Atomindustrie gäben etwas darum, hätten die Techniker diese Maschinen einst anders getauft Schneller Brüter, das klingt nach Kontrollverlust und Rosemarys Baby Tatsächlich können Brüter Plutonium in großen Mengen herstellen – und wie gut sie sich kontrollieren lassen, das hängt von Feinheiten des Designs im Reaktorkern ab Wobei sich das Wort »schnell« nicht auf Kernreaktionen bezieht; im Jargon der Experten steht es für »energiereich« Mit energiereichen Neutronen sollen Reaktoren, die derzeit in internationaler Zusammenarbeit entwickelt werden, Atommüll entschärfen und die Uranvorräte besser ausnutzen, als es herkömmliche Meiler können Die heute verfügbaren Ressourcen reichen nämlich nur 50 bis 60 Jahre, mit technischen Verbesserungen vielleicht 80; nachhaltige Nutzung mit Brütern hingegen könnte diese Zeit auf ein Vielfaches strecken – bis in fernerer Zukunft die Kernfusion genutzt werden kann
Der Hochtemperaturreaktor ist der beste Freund der Brennstoffzelle
Auf der IAEA-Tagung in Obninsk galt die Wiederkehr der Schnellen Brüter als ausgemacht Frankreichs Regierung hat bereits prüfen lassen, ob der wegen seiner Havarien abgeschaltete Brüter Superphenix wieder flottgemacht werden könnte, um ihn für Forschungszwecke zu nutzen wie seinen kleineren Bruder Phenix Leider nein, lautete die Antwort, das hättet ihr euch vorher überlegen müssen, die Demontage ist technisch zu weit fortgeschritten Diesen Fehler vermeiden die Japaner, die ihren Brüter Monju nach jahrelanger Reparatur wieder anfahren wollen Die Brüter-Forschung in Amerika wiederum wurde nie unterbrochen, und derzeit werben die Russen weltweit um Geldgeber für ihre Brüter-Programme Allerdings muss noch einiges erforscht werden; heikelster Punkt bleibt das Kühlmittel Optimal wäre Natrium, aber wie man aus der Schule weiß, reagiert das Element beeindruckend mit Luft oder Wasser Es gibt andere Metallschmelzen, die infrage kommen, aber unzureichend erprobt sind
Zu den Kraftwerken der vierten Generation, die noch in dieser Hälfte des Jahrhunderts arbeiten sollen, zählen auch Hochtemperaturreaktoren HTR – wieder so ein ungeschickt gewählter Name In der Spaltzone eines HTR ist es nicht heißer als in einem normalen Reaktor – nur ist hier die Hitze ein Problem, weil die Brennelemente sie nicht aushalten, wenn der Kühlumlauf einmal ausfallen sollte Der Brennstoff des HTR hingegen ist so konstruiert, dass er der Hitze in jedem Fall standhält, Kernschmelze ausgeschlossen Mehr noch, das Kühlmittel darf so weit aufgeheizt werden, dass sich der Reaktor als Lieferant von Prozesshitze eignet – zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff Der beste Freund der umweltfreundlichen Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, ist nämlich der HTR: die ideale Energietechnik, den Verkehr von Öl auf den Treibstoff der Zukunft umzustellen Derartige Reaktoren werden in Südafrika, in Japan, in China und in den Vereinigten Staaten gebaut Ihr Design folgt überwiegend einer Idee aus Deutschland
Dort, wo normale Wärme ausreicht und hochgradige Hitze nicht nötig ist, kommen auch herkömmliche Maschinen infrage Russland plant Heizreaktoren für kalte Orte wie Archangelsk und Woronesch In Indien wiederum ist nicht Kälte das Problem, sondern Wasser Also experimentieren die Inder wie auch die Brasilianer mit nuklear betriebenen Anlagen für die Meerwasserentsalzung Etliche Länder arbeiten an »Batterie-Reaktoren« für die Dritte Welt Die versorgen einen Ort oder Stadtteil mit Energie, werden komplett geliefert, sind eingekapselt und halten jahrzehntelang, ohne dass der Brennstoff gewechselt wird weshalb niemand daraus Waffenmaterial produzieren kann – ideal für Regionen ohne große Stromnetze
Schön und gut, ließe sich einwenden, aber Deutschland muss ja nicht mittun Kernkraft ist schließlich nur eine Technik unter vielen
Das stimmt Doch sie produziert genauso wenig CO2 pro Kilowattstunde wie Sonnenstrom und Windkraft, wenn nicht sogar weniger Sie gibt ihre Leistung billig und kontinuierlich ab, eignet sich also für die umweltfreundliche Produktion von Industriestrom Warum darauf verzichten?
Deutschland war einmal führend auf diesem Gebiet Zwar rufen Kraftwerksbetreiber immer noch bei Framatome/ANP in Erlangen an, wenn ein Dampferzeuger getauscht werden muss Aber deutsche Nukleartechniker sind überwiegend ältere Herren, die ihre Mühe haben, im Reaktorgebäude umherzukriechen Der Nachwuchs bleibt aus Im Innovationsnetzwerk Generation IV sind die Deutschen schon gar nicht mehr vertreten Ihre Autorität in Sicherheitsfragen sinkt Sie beteiligen sich noch nicht einmal an der Kampagne zur Vernichtung von Waffenplutonium, obwohl sie es könnten – mit ihrer Anlage in Hanau
Wie lange wohl wird sich das Land diesen Luxus leisten? Höchstens noch, bis die Zeit der Zwänge anbricht Bis die Energiefrage ihren politischen Kern zeigt, etwa, wenn der Öl- oder Gaspreis nach oben klettert oder es sich erweist, dass unsere Energieträger zu einem großen Teil aus Krisenregionen stammen Oder wenn die Einhaltung der Kyoto-Beschlüsse zum Problem wird
Bei den Energieversorgern, die derzeit Gaskraftwerke bauen, erwartet man den Neubeginn gelassen: Irgendwann sei die deutsche Sonderrolle eben ausgespielt Die Opposition in Berlin hat kürzlich ja schon mal getestet, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde Schlimm war’s nicht
c DIE ZEIT 22072004 Nr31
ZUM ARTIKELANFANG/i
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Beim Dreikönigstreffen bezeichnet Parteichef Westerwelle die Große Koalition als "Notgemeinschaft von Wahlverlierern"
Guido Westerwelle
Foto: dpa
Stuttgart - FDP-Chef Guido Westerwelle hat die große Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) frontal angegriffen und für seine Partei die Rolle der „einzigen bürgerlichen Alternative“ beansprucht. Beim traditionellen FDP-Dreikönigstreffen in Stuttgart bezeichnete er die Koalition von Union und SPD als „Notgemeinschaft von Wahlverlierern“. Ziel der Freien Demokraten bleibe ein Politikwechsel in Deutschland. Die FDP wolle dauerhaft zweistellige Wahlergebnisse in Bund und Ländern erzielen.
Die Themen Umweltpolitik und soziale Sicherheit sollen künftig im FDP-Programm stärker zur Geltung kommen. Westerwelle warf der Koalition eine verfehlte Energiepolitik vor, weil sie an dem von der rot-grünen Vorgängerregierung festgelegten Atomausstieg festhalte. „Es ist kein ökologischer Fortschritt, in Deutschland die sichersten Kernkraftwerke abzuschalten vor der Zeit und dafür auf unsicheren Atomstrom aus anderen Ländern zu setzen“, sagte der FDP-Chef.
Unter Hinweis auf den jüngsten Gas-Streit zwischen Rußland und der Ukraine kritisierte Westerwelle: „Ich halte es für falsch, sich energiepolitisch dauerhaft an Rußland zu binden.“ Er forderte erneut den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, seinen angestrebten Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der geplanten Ostsee-Gaspipeline aufzugeben, die mehrheitlich zum russischen Erdgasriesen Gasprom gehört: „Ich gönne Herrn Schröder jeden Rubel. Was aber nicht geht, ist, daß ein ausgeschiedener Bundeskanzler, der auf der Gehaltsliste Deutschlands steht, mal eben zum verlängerten Arm einer russischen Regierung und des Staatspräsidenten wird.“ WELT.de
Artikel erschienen am Fr, 6. Januar 2006