Vossloh,mit Volldampf wieder nach oben.
Deutlicher kann man Insiderhandel nicht darstellen.
Sollte es allerdings noch weitere "Überraschungen" geben geht es ruckzuck nach Süden.
Aber die Randbedingung No.1 stimmt schon mal: Hauptaktionär T. ist erfolgreicher Vollblutunternehmer, der immer und überall langfristig investiert bleibt. Die Spekulation auf Mehrheitsübernahme sprich 30% und dann Angebot an Rest ist deshalb auch eher nebensächlich bei der persönl. Investentscheidung.
Rein schematische Bewertunsgmethodiken versagen hier, da die Annahmen hochspekulativ bleiben und das Ergebnis damit auch.
Gefühlt würde ich über die nächsten Sommerwochen noch etwas zuwarten. Unternehmen ist an sich solide und zukunftsorientiert.
Mal geschaut, in was GE vor kurzem investiert hat?
Die Russland-Sanktionen tun ihr Übriges dazu. Warum sollte Russland Eisenbahn-Technik bei uns kaufen, wo wir ihnen eine Schlinge um den Hals legen?
Russland wird sich seine Handelspartner in Fernost suchen. Die Chinesen können alles liefern, zudem billiger.
Vossloh hängt nicht ausschließlich von der deutschen Infrastruktur ab und man hat auch in China selber Joint Ventures aufgebaut, die die chinesischen Bahnstrecken ausrüsten- daher könnte Russland durchaus Kunde von Vossloh bleiben.
Trotzdem ist ja nicht zu übersehen, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat und der Kurs nur eine Richtung kennt: nach unten!
Inzwischen ist die Vosslohaktie aber billiger als die Schaltbauaktie- und auch wenn die beiden Unternehmen nicht direkt miteinander vergleichbar sind, gehören sie doch beide zu den "Bahnausrüstern" bzw. "Bahninfrastrukturanbietern".
Ein 1:1 Vergleich ist vielleicht nicht 100%ig aussagekräftig aber wenn man sich anschaut, dass Schaltbau derzeit mit dem 0,83 fachen Umsatz und dem knapp 4,8 fachen Buchwert bewertet wird und diese Zahlen zu Vossloh in Bezug setzt ( KUV knapp unter 0,5 und KBV bei ca. 1,4 ), dann sind da schon signifikante Differenzen zu erkennen.
Okay, Vossloh wird in diesem Jahr- im Gegensatz zu Schaltbau- keine Gewinne sondern voraussichtlich hohe Verluste ausweisen- insofern könnte auch das EK etwas angeknabbert werden, was das KBV etwas ungünstiger macht- aber diese Verluste sind ausschließlich dem Konzernumbau geschuldet.
Liest man den Halbjahresbericht- und dort das Vorwort des Vorstands- dann steht dort, dass man im laufenden Jahr etwa 250 Mio Euro negatives Ebit aus den Umbaumaßnahmen erzielen wird. Das Ebit insgesamt wird bei minus 150 bis minus 180 Mio Euro liegen, mithin resultiert aus dem laufenden Geschäft ein positives Ebit von zwischen 70 und 100 Mio Euro!!!
Wohlgemerkt: Dieses Ebit kommt aus dem laufenden Geschäft und ist noch nicht beeinflusst durch die erwarteten positiven Auswirkungen der in diesem Jahr vorgenommenen Umstrukturierungsarbeiten, mit denen das Geschäft, grade im Bereich Transportation und Electrical Systems, erheblich effektiver und damit profitabler gemacht werden soll!
Wie hoch diese Ergebnisverbesserungen konkret sein werden, lässt sich derzeit schlecht einschätzen, aber zu irgendeinem nachhaltigen und messbaren zukünftigen Ergebnisplus müssen die Umbaumaßnahmen ja führen, sonst könnte man sie sich ja im wahrsten Sinne des Wortes "sparen".
Aber selbst wenn man diese erhofften und erwarteten Effekte mal außen vor lassen würde: Ein Ebit von ca. 100 Mio Euro (oberes Ende der Ebitschätzung aus dem laufenden Geschäft 2014) würde zu einem EpS von irgendwo in der Gegend von 4,00 führen, wenn man unterstellt, dass nicht der überwiegende Teil des positiven Ergebnisse aus China stammt und deshalb mit dem chinesischen Partner "geteilt werden muss, wie in 2013. In 2011 lag das Ebit z.B. bei 97,2 Mio Euro und das EpS bei 4,32; in 2012 lag das Ebit bei 97,5 und das EpS bei 4,94 Euro-allerdings waren darin Sondereffekte enthalten.
Hinzu kommt noch, dass man durch die ebenfalls im Halbjahresbericht erwähnte Umfinanzierung einer Privatplazierung am US-Anleihenmarkt 250 Mio Euro nunmehr deutlich zinsgünstiger finanzieren kann, so dass möglicherweise auch unterhalb des Ebits mehr Gewinn hängen bleibt.
Und schließlich wurde ja seitens des Managements angekündigt, dass man für Vossloh eine neue "mittel- bis langfristige Strategie" erarbeitet, die dem Konzern wieder die nötigen Wachstumsperspektiven erarbeiten soll.
Was man auch nicht vergessen darf ist, dass die Vosslohaktie in der Zwischenzeit weit entfernt ist von den auch aus meiner seinerzeitigen Sicht allerdings eher unangemessenen Höchstständen im Kurs. Der Höchstkurs in 2013 lag z.B. bei über 84 Euro, der Jahresschlusskurs bei 72,50- und selbst am 30.06. hat man noch 62,09 Euro für die Aktie bezahlt- der aktuelle Kurs von 47 Euro bedeutet somit einen Rückgang von 35% zum 31.12.13 und von immerhin noch 24% zum 30.06..
Auch historisch ist der derzeitige Kurs sehr niedrig. Schaut man sich die Jahresschlusskurse an, dann lag dieser seit 2006 immer (meistens erheblich) höher als die 47 Euro von heute- in 2010 sogar doppelt so hoch. Von daher ist sicher viel an Unsicherheit und an einem nicht mehr ganz so überzeugenden Geschäftsmodell schon im Kurs eingepreist.
Nun gibt es bei Vossloh natürlich auch Risiken- das sollte man ebenfalls nicht unerwähnt lassen. Natürlich könnte es sein, dass Herr Thiele irgendwann mal die "Schnauze voll hat" und die restlichen Anteile von Vossloh übernimmt- zu einem möglichst günstigen Kurs. Bisher hat er derartige Absichten zwar immer von sich gewiesen aber wenn er sich morgen umentscheiden sollte, dann ist das halt so- und die neuen Regeln bei einem "Sqeeze out" sind ja nicht wirklich optimal für einen Kleinanleger.
Es kann zweitens auch sein, dass die "neue Strategie", auf die nun alle an der Börse warten, vielleicht nicht so eingängig und überzeugend ist, wie nun doch einige Marktteilnehmer hoffen (je höher die Erwartungen sind desto schwerer wird es für den Vorstand diese zu erfüllen).
Es kann natürlich auch sein, dass das Chinageschäft komplett einbricht oder sonst passiert etwas am Kerngeschäft, das negative Auswirkungen auf den Konzern hat (wobei das bei jedem Unternehmen passieren kann, das sich an der Börse herumtreibt).
Es kann aber eben auch alles anders kommen und das Bild hellt sich wieder auf- weil die Umbaumaßnahmen erfolgreich sind und die neue Strategie greift.
Ich habe daher heute bei Vossloh aufgestockt- mal schauen, ob mir das später mal leid tut:-).
Natürlich ist das nur meine persönliche Einschätzung und keine Empfehlung- jeder sollte sich (wie immer) selbst ein Bild machen.
Einen schönen Tag noch.
Huta
Jedenfalls habe ich heute nochmal massiv nachgekauft, weil ich die Kurse logisch nicht mehr nachvollziehen kann (daran hat sich die Börse allerdings bisher auch nur selten gestört:-).
Es ist seit Monaten bekannt, dass Vossloh in diesem Jahr massive Verluste machen wird, die aber ausschließlich auf den Umstrukturierungskosten beruhen. Durch die Umstrukturierung, die im wesentlich in diesem Jahr angegangen wird, erwartet man bei Vossloh ab 2015 (da fallen allerdings auch noch "Restkosten" an) verbesserte Ergebnisse (sonst wären die Umstrukturierungen ja auch Quatsch). Zudem hat der Vorstand erkannt, dass man auch strategisch das ein oder andere ändern muss, damit Vossloh wieder in die Wachstumsspur zurückfindet (was allerdings ja auch nicht so furchtbar schwer zu erkennen war, weil entsprechende Wachstumsimpulse in den letzten Jahren gefehlt haben und das Kerngeschäft von sinkenden Margen beeinträchtigt war). Das heißt, man macht bei Vossloh seine Hausaufgaben- und was macht die Aktie? Sie fällt - ohne dass es neue Nachrichten geben würde (oder irgendwer weiß schon wieder irgendwas?)
Inzwischen nähert sich der Kurs dem Buchwert an. Derartige Kurse hatten wir in der Zeit, in der Vossloh vielleicht "optisch" noch besser gelaufen ist, in der aber die Probleme absehbar waren, OHNE dass etwas dran gemacht worden wäre, nie!
Jetzt macht man was- und versucht Vossloh zukunftsfester aufzustellen- und der Kurs kennt nur eine Richtung: Süden!!
Man sollte eigentlich generell ja nie versuchen, Kurse an der Börse logisch nachzuvollziehen- aber dass es derart unlogisch zugeht....
Trotzdem einen schönen Abend
Huta
In dem Dilemma steckt man immer wieder bei fallenden Kursen: verkaufen, nachkaufen oder gar nichts tun.
Im Allgemeinen sitze ich Schwankungen aus. Aber wenn eine Aktie immer weiter fällt, halte ich es irgendwann nicht mehr aus. Bei Solaraktien war das die richtige Entscheidung. Praktiker wollte ich aussitzen, was ein großer Fehler war. Vossloh wird sich sicher wieder fangen. Aber die kleinen Aktien sind oft Spielball von Spekulanten bzw. Leerverkäufern. Sie treiben den Kurs ins Bodenlose.
Ich hoffe mal, bei Vossloh wird sich aber die Erkenntnis durchsetzen, dass die Aktie etwas zu steil gefallen ist. Ich habe bei Kursen um die 90 oder auch noch um die 80 Euro immer gesagt, dass mir die Bewertung zu hoch ist, weil sich seinerzeit schon abzeichnete, dass man im Kerngeschäft (Schienenbefestigung und Weiche) Margendruck bekommt und Transportation lief nie kontinuierlich gut. Das wurde auch auf den HVen immer mal wieder so gesagt.
Nun wird an dieser Problematik was geändert, indem man das Unternehmen profitabler macht und neue Wachstumsfelder identifizieren will (wobei wir zu dem Thema ja wohl noch bis Dezember warten müssen)- und dann die Aktie so tief absinken zu lassen, halte ich eben für übertrieben- denn die Verluste resultieren ja aus den absolut notwendigen Umbaumaßnahmen. Wie gesagt, ich hoffe, diese Story setzt sih beim Kurs durch und natürlich hoffe ich auf überzeugende Resultate der "Strategieübelegungen" des neuen Vorstands, denn damit steht und fällt mMn die Aktie.
http://www.aktiencheck.de/exklusiv/..._kommt_voran_Aktiennews-6023715
Ist das schon die Trendwende?
Einstieg nur nicht verpassen. bin bei 49€ rein. wer weiß ob die nochmal kommen...
Noch interessanter, daß auf der Innotrans durch das Mgmt. so rein gar nichts Neues berichtet wurde. Lediglich Bestätigung der allseits bekannten Aussagen im Halbjahresbericht und Verweis auf Dez. ("Vorstellung neue Strategie". Was dann wohl die alte oder gar aktuelle ist? Veilleicht fahren die auch ohne Strategie wie auf Schienen?).
Der Wert krankt neben der allseits bekannten Lokomotiven und Sonstiges Restrukturierung ganz massiv an China, seiner heftigen Euroland-Exponierung einschliessl. der nicht vorhandenen hiesigen staatl. Infrastrukturausgaben. Darüber hinaus werden die wenigen noch lukrativen Commodity-Produkte von V. durch Chinesen auf Kimme und Korn genommen.
Rd. 70€ als Ziel ist vollkommen unseriös, ohne konkrete Belegung mit Tatsachen. Das konnte aber keiner der mittlerweile drei Frohe-Hoffung-Analysten.
Der Wert kommt deshalb in den nächsten Wochen ganz locker wieder unter 50€. Jede Wette.
die letzten Tage machen aber doch Hoffnung das hier zumindest mehr drin ist als bei Zalando & den anderen Rohrkrepierern aus dem Internet, zumindest an Substanz, und das sollte sich am Ende für den Anleger auszahlen.
Egal ob es kurzfristig nochmal unter 50 € geht.