Verzockt mit Minenaktien
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 11.06.07 22:37 | ||||
Eröffnet am: | 11.06.07 20:07 | von: Dukat | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 11.06.07 22:37 | von: Timchen | Leser gesamt: | 2.552 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Verfasser: Markus Zydra
Verzockt mit Minenaktien
Mit kleinen, unbekannten Minenaktien das große Geld machen - immer wieder fallen Anleger auf die angeblich heißen Tipps vermeintlicher Experten herein.
So macht Geldanlage Spaß. Der Aktienwert der kanadischen Blue Pearl Mining hat sich binnen elf Monaten verzehnfacht. Börsenbriefschreiber Markus Frick kommentierte jüngst: "Die Fakten sprechen eine klare Sprache für Blue Pearl Mining."
Solche Kursentwicklungen machen natürlich Lust auf mehr. Gerade in Deutschland hat sich ein agiler Zockermarkt entwickelt. Rohstoffaktien sind dabei besonders en vogue. Der Traum vom schnellen Reichtum scheint erfüllbar zu sein, manchmal binnen weniger Wochen.
Unzählige Börsenbriefe halten ihn am Leben und unterfüttern die Nachfrage stetig mit neuen, zumeist völlig unbekannten Firmen. "Es wird immer schlimmer, je länger die Aktienmärkte steigen", sagt ein Ex-Börsenbriefschreiber. "Irgendwann klappt das alles zusammen, und viele Anleger werden leiden."
Finanzportal mit Marktmacht
Neben Markus Frick ist es auch Helmut Pollinger, der mit seinen Empfehlungen ein breites Publikum erreicht. Vor allem in den Foren des Portals Wallstreet online werden die heißen Tipps der beiden Gurus intensiv, mitunter schlammschlachtartig diskutiert.
Das Finanzportal hat Marktmacht. Rohstoffunternehmen wie São Luis Mining, Blue Pearl Mining und Bravo Venture gehörten dort zuletzt zu den Top Ten der meistdiskutierten Aktien der letzten 24 Stunden. Der Österreicher verschickt seine Börsenbriefe gerne mit der Betreffzeile: "Pollinger behält immer recht."
Das stimmt natürlich nicht, doch die gesamte Börsenbriefszene kultiviert die Superlative und Übertreibungen mit Wonne - kaum jemandem stößt es schlecht auf. Der vorwitzige Pollinger aus Sankt Pölten war es auch, der die Aktie des Goldminenkonzerns De Beira empfohlen hatte. Dieses Papier verteuerte sich im vergangenen Jahr binnen drei Monaten um den Faktor zwölf - um danach wieder schnell auf das alte Niveau abzustürzen.
Verdacht auf Kursmanipulation
Der Fall erregte erstmals breitere Aufmerksamkeit. Selten war eine Aktie so schnell gestiegen und wieder gefallen. De Beiras Wert stieg zeitweise auf MDax-Niveau.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht den Fall bis heute wegen des Verdachts der Kursmanipulation: Wie ein bis dato völlig unbekanntes Unternehmen mit einem im Prospekt bilanzierten Barvermögen von gerade einmal 46.011 $ in der Spitze einen Börsenwert von 600 Mio. $ erzielen konnte, ist Teil der BaFin-Untersuchung
Gold, Silber, Uran, Diamanten - egal welcher Rohstoff, das Explorergeschäft findet große Aufmerksamkeit. Die meisten Firmen werden in Kanada oder den USA gegründet und dort an der Börse gelistet. Danach folgt alsbald die Notierung im Frankfurter Freiverkehr. Das Anlegerinteresse ist in der Regel riesig.
-------------
jetzt von mir:
mal ein kleiner Tip für alle, einige Abzockeraktien ohne große Analyse zu erkennen:
wie im obigen Text steht, werden fast alle gepushten Unternehmen in den USA oder Kanada gegründet. Interessant ist hierbei, dass deren Homepage aber fast ausnahmslos Englisch UND in Deutsch abrufbar ist. Wieso sollte ein Unternehmen wie beispielsweise Russoil, das in den USA gegründet und in Russland tätig ist, auf der Homepage neben Englisch und Russisch auch Deutsch unterstützen?
Lass einfach ein traceroute auf die Websites der wertlosen Firmenmäntel laufen und schon kann man feststellen, dass alle am selben Router enden.
Das wurde alles für das silly german money aufgebaut und für die Deppen in D braucht es halt eine deutsche Webseite. Der Ex-Bäckergeselle Frick war nur der Deppenfilter.