VW ist unterbewertet
Das hier hat nichts mehr mit "Aktienkultur" zu tun. Die Börse ist für Geldanlagen out - für gaaaaanz lange Zeit.
Macht´s wie die Vorstände: Take the money and run! Vielleicht ins Casino. Die Spielregeln sind da weitaus fairer. Der aufmerksame Coupier verdient, wenn´s hochkommt 10.000 €, und passt auf euer Geld besser auf wie ein Schießhund.
Ahnungslose Drecksäcke, die auch verantwortlich sind für eure private Altersvorsorge, nehmen´s easy.
Strafrecht anpassen, Zivilrecht anpassen - diese Vorkommnisse schreien dananch!
Von Ulrich Wolf
Der Ratiopharm-Gründer bündelt in Dresden sein Vermögen. Er spekulierte mit VW-Aktien, verlor Geld. Nun hilft ihm die Landesbank in Stuttgart.
Hätten Sie es gewusst? Der mit grob geschätzten acht Milliarden Euro viertreichste Deutsche ist ein gebürtiger Dresdner. Der Mann heißt Adolf Merckle, ist inzwischen 74 Jahre alt und wohnt im schwäbischen Blaubeuren. Seiner Familie gehören Konzerne wie der Arzneimittel-Produzent Ratiopharm, Heidelberger Cement und der Pistenraupenhersteller Kässbohrer. Rund 100000 Menschen arbeiten für das Merckle-Imperium. Es setzt jährlich 30 Milliarden Euro um – soll aber auch mit 16 Milliarden Euro verschuldet sein. Ausgerechnet Merckle, dieser – laut Wirtschaftsmagazin „Capital“ – „konservative Traditionalist“ hat sich an der Börse verzockt. Er habe mit Wetten auf VW-Aktien einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ verloren, teilte sein Sohn Ludwig gestern in Dresden mit.
Der 43-Jährige ist Chef der VEM Vermögensverwaltungs-GmbH, die in Dresden ihren Sitz hat. In dieser Gesellschaft münden letztendlich über ein verschachteltes Firmenkonglomerat fast alle Geldströme der Merckle-Familie. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge basiert dieses Geschäftsmodell darauf, „Gewinne zu verschieben und Steuern zu minimieren“. Die VW-Spekulationen haben das Modell ins Wanken gebracht. Offiziell heißt es: „Die Bankenkrise und die Turbulenzen auf den Finanzmärkten hätten bei der VEM zu einer Liquiditätsverknappung geführt.“ Halb so schlimm, denn die Landesbank Baden-Württemberg, der auch die Sachsenbank gehört, springt Merckle zur Seite – auf Vermittlung von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU).
Merckle war nach seiner Vertreibung aus dem Sudetenland, nach Jura-Studium, seinem Dasein als Rechtsanwalt und der Gründung von Ratiopharm erst Ende 1996 nach Dresden zurückgekehrt – und kaufte die VEM Sachsenwerke. Daraus formte er eine Holding mit heute vier Standorten, 1639 Mitarbeitern und 331 Millionen Euro Umsatz. Als Mit-Geschäfsführerin fungierte zwischenzeitlich auch Merckles Frau Ruth, eine gelernte Krankengymnastin.
Die VEM-Holding war 2001 von der VEM Vermögensverwaltungs-GmbH abgespaltet worden, blieb aber im Besitz der Familie Merckle. Holding-Sprecherin Sabine Michel betont, Merckles Spekulationsverluste blieben für den Motorenbauer folgenlos. „Und ohne Herrn Merkle stünden wir heute nicht so gut da.“ Das sah auch die Landesregierung so: Sie verlieh Merckle schon 2004 den sächsischen Verdienstorden.
gefunden bei http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2001009
"Offiziell heißt es: „Die Bankenkrise und die Turbulenzen auf den Finanzmärkten hätten bei der VEM zu einer Liquiditätsverknappung geführt.“ Halb so schlimm, denn die Landesbank Baden-Württemberg, der auch die Sachsenbank gehört, springt Merckle zur Seite – auf Vermittlung von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU)."
"Über ein Beispiel, das Schule macht
Kennen Sie das? Eben noch im Rückwärtsgang, und jetzt muss es ganz schnell vorangehen. So etwas Ähnliches hat die deutsche Autoindustrie in den letzten zehn Wochen erlebt. Im fliegenden Wechsel vollzogen manche Werke den Übergang von Kurzarbeit zu Sonderschichten. Natürlich ist der Begriff "Umweltprämie" schöngeredet, denn gefördert werden sogar Käufe von Fahrzeugen, die auf 100 Kilometern über 10 Liter verbrauchen und jede Menge CO2 in die Atmosphäre pusten. Aber prinzipiell bedeutet das Instrument einen Segen für eine deutsche Schlüsselindustrie, ihre Zulieferer und die von ihr abhängigen Dienstleister. Und das Beispiel macht Schule: Auch Japan und Russland haben nun Programme zur Förderung von Autokäufen aufgelegt. Russland beschränkt sich dabei auf Kleinwagen, die nicht mehr als 350.000 Rubel kosten dürfen (etwa 7.950 Euro). Außerdem wird nur der Erwerb von in Russland gebauten Autos gefördert. Von der deutschen Abwrackprämie haben auch ausländische Hersteller etwas, allen voran Fiat und Renault/Dacia. Deutschland setzt sich damit nicht dem Verdacht des Protektionismus aus - gut so! Doch ein Ende der Subvention ist unvermeidlich. Die auf 5 Mrd. Euro aufgestockten Bundesmittel werden wohl bis Mitte Juni verbuttert sein. Der bessere Weg wäre gewesen, den Zuschuss ab Mai monatlich um 500 Euro zu senken, Stichtag Antragsdatum. Die nun beschlossene Regelung setzt Deutschlands wichtigste Industrie einer Vollbremsung aus. Ruckzuck vom 5. in den 1. Gang - hoffentlich ohne volkswirtschaftlichen Getriebeschaden."
- Dass die Abwrackprämie grundsätzlich für alle Autos gewährt wird und nicht wieder eine komplizierte Regelungsbürokratie geschaffen wurde, halte ich für vernünftig. Denn wie man jetzt schon sehen kann, regelt sich der Markt von selbst -die Premiummarken und die Spritfresser profitieren so gut wie garnicht davon. Die meisten Käufer sind vernünftiger als wir denken und brauchen keine Bevormundung.
- Die deutschen Firmen profitieren bei weitem am meisten von der Abwrackprämie - als war es auch sinnvoll, auf Regelungen zu verzichten, die als Protektionismus hätten ausgelegt werden können.
- Auch das Argument der Vollbremsung nach der Abwrackprämie halte ich für falsch: Es war in Europa und in Deutschland ganz besonders schon seit mehreren Jahren ein Kaufzurückhaltung zu verspüren, auch in den eltzetn Jahren des wirtschschaftlkichen Aufschwungs. Das durchschnittliche Alter des KFZ-Bestandes in Duetschland war höher als je zuvor. Die Abwrackprämie könnte sich auch als Initialzündung erweisen, die, nach Durchschreiten der wirtschaftlichen Talsohle in der zweiten Jahreshälfte (hoffentlich), auch andere KFZ-Besitzer veranlassen könnte, ihr Fahrzeug zu ersetzen. Und sei es nur, um sich dem Trend nach neuen, technologisch hochwertigeren und umweltfreundlicheren Fahrzeugen anzuschließen.
- Ein sehr wichtiger Vorteil der Abwrackprämie wird garnicht erwähnt: Bei vielen Herstellern haben sich während des plötzlichen Einbruches des Autoabsatzes die nicht verkauften Fahrzeuge auf den Parkplätzen gehäuft. Diese Bestände dürften dank Abwrackprämie zu größeten Teil aufgelöst sein und die dadurch nicht mehr gebundene Liquiditätr den Firmen wieder zur erfügung stehen. Sie können jetzt in einem größerem Zeitfenster die Anpassung ihrer Produktion an die voraussichtlichen zukünftigen Bedarfe vornehmen - die Abwarckprämie bewirkt also keine Vollbremsung sondern ein gepkantes Runterfahren.
Mit freundlichem Gruß
FredoTorpedo
Fazit: Merkle ist tot aber er hatte mit seiner Short Spekulation recht, jetzt kann er die Niederlage von Porsche nicht mehr miterleben, eine kleine Genugtuung für die Hinterbliebenen.