Wirecard,um 8 € ne heiße Spekulation Wert.
Der Kurs des Münchener Zahlungsabwicklers Wirecard war am vergangenen Dienstag um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Am Abend zuvor hatte der Internetdienst Goldman, Morgenstern & Partners (Gomopa) berichtet, der in den USA wegen illegalen Online-Glücksspiels verhaftete Deutsche Michael Schütt habe in einem Geständnis Wirecard schwer belastet. Gomopa bezog sich auf einen Bericht der Lokalzeitung "Naples News". Schütt habe ausgesagt, er sei bei illegalen Geldgeschäften direkt vom Wirecard-Vorstand beauftragt worden.
Das Problem an dem Gomopa-Bericht: Er war falsch. Wie Nachfragen des Handelsblattes ergaben, hat die Reporterin, die für die "Naples News" über Schütt schreibt, Wirecard nie erwähnt. Gomopa reagierte auf Nachfragen zögerlich. Erst löschte der Dienst den Hinweis auf die Lokalzeitung, hielt aber den Vorwurf aufrecht, Schütt habe Wirecard belastet. Danach änderte man den Bericht erneut. Nun hieß es, ein Informant von Gomopa verfüge über die fraglichen Details aus Schütts Geständnis.
Dem Handelsblatt liegt inzwischen das amtliche Protokoll von Schütts Geständnis am 23. März vor. Schütt bekennt sich darin schuldig, illegale Geldgeschäfte im Zusammenhang mit Online-Glücksspiel abgewickelt zu haben. Das Wort Wirecard kommt nicht vor. Gomopa hatte zu Wochenbeginn seinen Text erneut geändert und nun behauptet, Schütt belaste "eine Bank". Auf erneute Nachfragen des Handelsblattes war der Bericht dann ganz verschwunden.
Der Kurs von Wirecard hat sich inzwischen fast vollständig erholt. Ein Frankfurter Analyst sagte, für ihn sei klar, dass die Aktie seit Wochen manipuliert werde. Erst verteure sich die Leihe der Aktie, dann komme es zu außergewöhnlichem Handel, danach tauchten plötzlich desaströse Gerüchte auf. Dazu gehöre auch die Anzeige, die vor kurzem bei der Staatsanwaltschaft München einging und Wirecard der Geldwäsche bezichtigt. Es sei offensichtlich, dass Short Seller mit der Wirecard-Aktie Jojo spielen.
Mark Vornkahl, einer der Gründer von Gomopa wies den Vorwurf der Kursmanipulation gestern zurück. Man wolle nur die Wahrheit aufdecken. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Gomopa-Vertreter ins Zwielicht geraten. 2006 wurden Vornkahl und Mitgründer Klaus Maurischat wegen Betrugs an einem Anleger verurteilt. Maurischat gab gestern gegenüber dem Handelsblatt weitere Verurteilungen zu. Es habe sich dabei jedoch nicht um Anlagebetrug gehandelt
In Frankreich hat ein Online-Spiele-Gesetz das Parlament passiert. Die Analysten haben Hoffnung, dass dieser Markt dadurch insgesamt offener wird. Wirecard kann durch seine Kunden davon profitieren. Die Analysten erwarten, dass der operative Gewinn des Unternehmens sich dadurch ab 2011 um 2 Prozent bis 6 Prozent verbessern kann.
http://www.4investors.de/php_fe/index.php?sektion=stock&ID=35464
http://aktien-meldungen.de/Nachrichten/...ie-auf-Manipulation-2273515
So wie ich das verstehe, handelt es sich um drei Firmen mit jeweils 3,44%:
T. Rowe Price Group
T. Rowe Price International
T. Rowe Price Associates
Summe ca. 10,32%
Interessant auch, dass der Investor genau wie die negativen Gerüchte aus den USA stammt.
Ein Schelm, wer dabei böses denkt...
"Dennoch sind bei unseren Recherchen zu Schütt, Online-Casinos und der deutschen Wirecard AG viele Widersprüche zutage getreten."
http://www.gomopa.net/Finanzforum/aktien/wirecard-ag-120840/…
"Sehr bedauerlich ist die Tatsache, dass wir bei unserer Berichterstattung über die Wirecard Bank einen (eigentlich) langjährigen Informanten vertrauten. Obwohl der Kern unserer Aussage richtig war (Anzeige gegen Wircard), ziehen wir uns den Schuh an, diesbezügliche Meldungen über den Michael Schütt in diesem Zusammenhang von dieser Quelle ohne die nötige Sorgfaltspflicht übernommen zu haben.
Klaus Maurischat (GoMoPa Management) dazu: Das war ganz schlechte journalistische Arbeit. Egal ob uns da jemand vor seinen Karren gespannt hat oder nicht, das darf nicht passieren und wird personelle Konsequenzen haben! Bei der Größe GoMoPa's haben wir eine öffentliche Verantwortung.
Garantieren können wir unseren Lesern, dass wir natürlich in keinerlei wirtschaftliche Vorteile aus dieser Ente zogen und auch nicht "im Auftrag" arbeiteten - wir waren einfach dämlich - und das tut uns sehr leid! Trotz alledem werden wir uns durch unsere erste große Schlappe in fast 10 Jahren unseres Besetehens nicht "unterkriegen" lassen und versuchen uns zu verbessern."
"In seinem Geständnis vom 23. März 2010 vor dem Gericht in Fort Myers ging der verhaftete Berliner Michael Olaf Schütt nicht, wie uns bedauerlicherweise falsch übermittelt wurde, auf die Wirecard AG ein. Dennoch sind bei unseren Recherchen zu Schütt, Online-Casinos und der deutschen Wirecard AG viele Widersprüche zutage getreten."
Und da tuen die halt so als wäre da bei der Recherche einiges falsch gelaufen und viele Sachen seinen eben irrtümlich verdreht und so wiedergegeben worden. Das der Schütt in Onlinecasinos aufgetaucht ist, kommt dann wenigstens dem "Wahrheitsgehalt" ein wenig näher.
dreifach mein Management abgesichert. Könnte heute auch so das letzte Aufbäumen
der Shortis sein - warten wir mal ab!
zweimal hintereinander die Aktie zum Kauf empfiehlt, werden die sich, wie bereits geschrieben, davor
garantiert mehrfach beim Management abgesichert haben. Und dass Wirecard ansonsten
um € 7,00 ein glasklarer Kauf ist, dass werdet auch ihr nicht abstreiten können!
http://aktien-meldungen.de/Analysen/Top-Aktien
zweimal hintereinander die Aktie zum Kauf empfiehlt, werden die sich, wie bereits geschrieben, davor
garantiert mehrfach beim Management abgesichert haben. "
Etwa wie folgt ?(Vorsicht Fiktion!):
CB: "Diese Gerüchte wegen Geldwäsche und so, ist da eigentlich was dran?"
WC: "Nein nein, da ist nichts dran. Alles erstunken und erlogen. Das sind kriminelle Shortseller."
CB: "Kann sein, aber wie ist das mit der Anzeige? Die ist ja nicht vom Tisch."
WC:"Wir sind mit unseren Anwälten in Beratung und bereiten ein Statement vor."
CB: "Da kommt also noch was?"
WC:"Auf jeden Fall. Wir feilen nur noch an den Formulierungen, denn das Thema ist etwas heikel."
CB:" Na, dann lassen wir vorerst unser Rating so stehen, sind damit ja in guter Gesellschaft."
Für ein kostenloses Rating wäre das etwa das Maximum an Research, das ich mir vorstellen kann. Dass sich die CB für ihr Rating von der Firma bezahlen lässt, erscheint mir eher unwahrscheinlich. Das machen nur so Klitschen wie SES Research. Falls es von der CB eine fundamentale Studie zu WC gibt, die diesen Namen verdient, bekommst du sie nicht zu Gesicht, denn die ist den Premium-Kunden vorbehalten. An die Öffentlichkeit geht so etwas in Zweit- oder Drittverwertung lediglich in der Conclusio und nach vielen Wochen.
"Na, dann lassen wir vorerst unser Rating so stehen, sind damit ja in guter Gesellschaft."
spricht nicht von Überzeugung. Und wenn die CB nicht überzeugt ist, warum soll sie in
dieser Situation (Anzeige) ein Unternehmen empfehlen bzw. ein Rating bestätigen.
Dazu zwingt sie niemand. Ich bin überzeugt, das viele Anleger dadurch in den letzten
Tagen gekauft haben. Die meisten wahrscheinlich zwischen 7,30 und 7,50.
Etwas schlechteres hätte die CB bei einer berechtigen Anzeige für Ihr Analysten-Image nicht machen können.
Wären sie nicht voll überzeugt von Wirecard´s Unschuld, hätten sie bis zur endgültigen Aufklärung gewartet!
Ich bezweifel das ein derartiger Kursabschlag gerechtfertigt ist, zumal sich das Geschäft sehr positiv entwickelt.
Ein langfristiger Anleger
Mal etwas zur Erinnerung oder für Börsenneulinge:
>Merrill Lynch
"Piece of Shit" zum Kauf empfohlen
Merrill Lynchs Star-Analyst Henry Blodget hat offenbar ein übles Spiel mit seinem Publikum gespielt. Aktien, die er angeblich intern als Ramsch und Schund bezeichnete, empfahl er in seinen Analysen zum Kauf. Dummerweise gingen seine E-Mails auch an die Staatsanwälte. ..."<
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,191273,00.html
Die öffentliche Einschätzung muss nicht mit der Überzeugung des Analysten übereinstimmen, das sollte man daraus gelernt haben.