Udo Jürgens ist tot.
Wenn Opa Udo sich aber mal mit einer 40-Jährigen in den Kissen wälzen würde, dann würde die vielleicht was vorschlagen, von dem der alte Mann noch nie was gehört hat - oder was er eben nicht mehr kann. Das wäre natürlich peinlich.http://www.n-tv.de/archiv/Frauen-ueber-40-Kein-Sex-article70732.html
http://www.epochtimes.de/nachrichten/print/...unger-Vater-a13008.html
was ich jetzt von Udo nicht unbedingt sagen würde.
https://www.youtube.com/watch?v=EMGyhBQ4MPI
War gerade auf Phönix
Hier ein anderes Gespräch:
http://www.tvspielfilm.de/news-und-specials/...pplicationArticle.html
Aber so ist es nicht: ich persönlich wollte das einfach nicht wahrhaben. Gründe:
Zum einen sind da die Eltern und Schwiegereltern, allesamt zwischen 75 und 81: habe sie noch nicht gesprochen, aber sie leben immer noch so, als wäre ihre Zeit unbegrenzt. Udo Jürgens hat (wieder einmal) gezeigt: jeder kann von heute auf morgen aus den Latschen kippen.
Zum anderen war er für mich der letzte lebende Vertreter der post-45-Beschaulichkeit: das war die Welt, in die ich geboren wurde. Eine Welt, in der man noch mit Anzug aus dem Haus gegangen ist, wo die Kriegstoten und ermordeten Juden nicht in die eigene Verantwortung gingen, sondern als "Opfer des Nationalsozialismus (=irgendwelche anderen, aber nicht wir)" bezeichnet wurden. Wo die Italiener schuld waren am verlorenen Krieg und alles richtig und korrekt war, was im Gesetz stand. Angefangen vom "Betreten des Rasens verboten" bis hin zu "das macht man nicht".
Damit ist der letzte Vertreter des eigenen Verlogenheit dahingegangen. Als ewiger "Schwiegermutters Liebling" konnte ihn natürlich nie ein Wässerchen trüben: alles war gut an ihm, also auch an uns.
Jetzt ist es an der Zeit, uns neu zu orientieren ,wer wir wirklich sind. Wer repräsentiert den neuen Deutschen?
Stefan Raab, Bushido oder doch eher Joko und Klaas?
Ich denke, eher letztere: sie sind die "Ich bin intellent und will trotzdem nur Spass" - Generation. Sie besäuft sich mit Zimt-Tequila und Jägermeister, weils deutsch ist, und hat von Udo Jürgens soviel Ahnung wie von ner Steuererklärung: "das ist nur für Blöde". Der Rest der Welt ist akzeptiert, solange er nicht nervt oder Arbeit macht und Krieg findet woanders statt.
Ich denke, der Tod von Udo ist ein Sinnbild: wir müssen unsere Illusionen begraben, die uns lieb und teuer sind, und der Realität endlich ins Auge sehen.
Man sah ihn ab und zu am See, dort wo er sein Motorboot liegen hatte. Da hatte er seine persönlichen Freuden auf dem See.
Udo Jürgens war in unserer Stadt ein hochangesehener Mitbürger, der nie von Steuerprivilegien wie ein Schuhmacher profitierte. (Keine Pauschalbesteuerung) Er bezahlte seine Steuern wie wir Schweizer auch. Er lebte bis zu seinem Tode rund 36 Jahre in Zürich.
Wir werden Dich Udo Jürgens vermissen.