US-Dollar - Kommt es zum großen Knall?
Seite 1 von 25 Neuester Beitrag: 01.05.11 13:58 | ||||
Eröffnet am: | 29.07.05 12:02 | von: NoRiskNoFun | Anzahl Beiträge: | 624 |
Neuester Beitrag: | 01.05.11 13:58 | von: platingold | Leser gesamt: | 24.774 |
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Um das chronische Handelsbilanzdefizit der USA zu finanzieren, muss ständig Geld ins Land strömen. Gemessen wird dies mit der Statistik der Netto-Kapitalimporte. Liegen diese höher als das Handelsbilanzdefizit, dann ist das Gleichgewicht in der Außenposition wieder hergestellt und es gibt faktisch keine Notwendigkeit für eine Abwertung des US-Dollars.
Ist die Finanzierung gefährdet?
Das ist der Grund, warum die monatlich veröffentlichten Netto-Kapitalimporte immer wieder intensiv unter die Lupe genommen werden. Dabei gab es für die Dollar-Bullen bei der zuletzt veröffentlichten Statistik für Mai auf den ersten Blick eine gute Nachricht: Die Netto-Kapitalimporte sind im Mai wieder deutlich gestiegen, und zwar von 47,8 auf 60,0 Mrd. USD. Sie lagen damit nach drei Monaten erstmals wieder höher als das Handelsbilanzdefizit des gleichen Monats.
Betrachtet man allerdings die Entwicklung der letzten zwölf Monate, dann ist ein Abwärtstrend unverkennbar - und auch die Mai-Statistik zeigte einige Tendenzen, die Sorge bereiten können:
1. Ausländische Anleger wurden erstmals seit September 2004 zu Netto-Verkäufern von US-Aktien. Die zuletzt im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Performance der US-Börsen zeigt, dass es derzeit interessantere Anlageregionen gibt.
2. Im Verlauf der letzten zwölf Monate ist das Interesse von US-Anlegern an ausländischen Wertpapieren gestiegen. Diese Tendenz hat auch im Mai angehalten und könnte noch zunehmen. Und zwar dann, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass der US-Dollar wieder abwertet.
3. Im Mai haben die Hedge Funds ihre Bestände an US-Staatsanleihen wie schon in den Monaten zuvor weiter aufgestockt, und zwar auf insgesamt 125,9 Mrd. USD. Hedge Funds verfolgen aber nur einen kurzen Anlagehorizont, so dass die Gefahr besteht, dass diese Bestände wieder auf den Markt kommen. Das könnte z.B. dann der Fall sein, wenn erneut das US-Handelsbilanzdefizit in den Mittelpunkt der Hedge-Funds-Strategien gestellt wird.
All dies sind Bedrohungen für den US-Dollar, die derzeit noch nicht im Mittelpunkt der Diskussion stehen, denn im Moment dominiert weiter das Thema "Zinsdifferenz". Es empfiehlt sich aber diese Risiken im Hinterkopf zu behalten, denn sie bergen die Gefahr eines "großen Knalls" am Devisenmarkt.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos unter: www.devisen-trader.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Quelle: FINANZEN.NET
hoffe, man sieht sich irgendwann wieder mal, bei nem schöffi. ;-)
zum euro
seit #593 hat er ja gut abgegeben und noch kein ende in sicht.
nun sind auch die ema's kurz vorm kreuzen.
nächstes ziel wohl bereich der trendlinie.
gruß trash
gruß trash
Wenig zu lachen hatten zuletzt die Euro-Anleger. Fast mühelos durchbrach der Dollar den seit Juli anhaltenden Aufwärtstrend der Einheitswährung. Seit den Handelsbilanzzahlen vom Freitag der vorvergangenen Woche hat der Greenback rund 3 Cents zugelegt. "Der Dollar-Anstieg war stark technikgetrieben", sagt Klaus Näfken, Devisenstratege der BHF-Bank. Nun werde die Luft für die US-Währung langsam dünner; dennoch sei ein weiteres Absacken des Euro-Dollar-Kurses denkbar.
"In der letzten Woche ist der fallende Ölkurs dem Dollar eindeutig zugute gekommen", sagte Michael Klawitter, Währungsexperte der WestLB; schließlich litten die Vereinigten als größter Ölimporteur der Welt besonders unter den hohen Preisen. "In dieser Woche ist ein Angriff auf die 1,20-$-Marke möglich", prognostiziert Klawitter. Das stetig wachsende Zinsdifferenzial zwischen den USA und Europa mache den Dollar immer attraktiver.
Quelle: Financial Times Deutschland
KREFELD (FXdirekt Bank) - \"Follow the money\" - folge der Spur der Geldes, lautet eine einfache Börsenregel. Und wohin geht der Kapitalfluss? Natürlich dorthin, wo es die höchsten Zinsen gibt. Da kann es sich durchaus lohnen, einmal einen Blick auf die Nettokapitalzuflüsse, den positiven Saldo aus Kapitalzu- und -abflüssen eines Landes zu werfen. Nehmen wir die USA: Hier steigen die Zinsen. Das zieht internationales Kapital an, wie die sprunghaft gestiegenen Nettokapitalzuflüsse in die USA belegen.
Im Juni waren den Vereinigten Staaten ausländische Mittel in Höhe von netto 71,2 Milliarden US-Dollar zugeflossen, so viel wie seit Februar 2005 nicht mehr und deutlich mehr als Ökonomen erwartet haben. Im Durchschnitt hatten sie nur mit 64,5 Milliarden US-Dollar gerechnet. Damit übersteigen die Zuflüsse bei weitem das Juni-Handelsbilanzminus von 58,8 Milliarden US-Dollar, das ebenfalls deutlich über den Erwartungen der Analysten gelegen hatte. Die USA benötigen ausländisches Kapital, um ihre milliardenschweren Fehlbeträge in Außenhandel und Leistungsbilanz zu finanzieren.
Vor diesem Hintergrund kann der US-Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen kräftig zulegen. Waren es in der Vergangenheit doch vor allem die Sorgen um die Finanzierbarkeit des Leitungsbilanz- und Handelsbilanzdefizits der USA, die den Greenback unter Druck gesetzt haben. Davon redet nun keiner mehr. Insofern scheint sich der waghalsige Kurs der US-Notenbank auszuzahlen, die Zinsen immer weiter anzuheben und auf diese Weise noch mehr Kapital ins Land zu holen. In diesen Kontext passt auch die jüngste Ankündigung von US-Finanzminister John Snow, wieder 30jährige US-Treasuries aufzulegen. Denn wer diese US-Staatspapiere erwerben will, braucht US-Dollar.
Das alles dürfte sich negativ auf den Euro auswirken, der in den vergangenen Tagen kräftig unter Druck geraten ist. So stützte die deutlich besser als erwartet ausgefallene ZEW-Konjunkturerwartung (von 37 auf 50 Punkte gestiegen) den Euro nur kurzzeitig. Trotzdem dürfte die EZB die Leitzinsen auf absehbare Zeit unverändert lassen. Da auch die Charttechnik gegen eine nachhaltige Erholung der Gemeinschaftswährung spricht, sollte der Abwärtstrend gegenüber dem US-Dollar noch eine Weile Bestand haben.
Carsten Stern ibas AG FXdirekt