US-Army schießt mit Lasern
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Eröffnet am: | 11.11.02 15:21 | von: Quigley | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 11.11.02 15:43 | von: Dr.UdoBroem. | Leser gesamt: | 2.131 |
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Laserwaffen, wie man sie bisher nur aus Science-Fiction-Filmen kennt, sollen nach den Wünschen der US-Army in weniger als fünf Jahren einsatzbereit sein. Dieser Optimismus wird von zwei erfolgreichen Tests auf dem White Sands Missile Range in New Mexico beflügelt, bei dem zwei Artilleriegeschosse mit einem Laserabwehrsystem von TRW Inc. zerstört wurden.
Die Geschosse, die eine Geschwindigkeit von etwa 1600 km/h erreichen, wurden von einem Radarsytem und wärmeempfindlichen Infrarot-Sensoren erfasst und mit dem Laser im Flug zur Explosion gebracht. TRW entwickelt den so genannten Mobile Tactical High Energy Laser (MTHEL) in Zusammenarbeit mit dem israelischen Militär, das damit Katyusha-Raketen abwehren will, mit denen nach israelischen Angaben die Hisbollah aus dem Libanon israelische Siedlungen beschießt. Katyusha-Raketen können von einer mobilen Abschussrampe abgefeuert werden und kommen auf eine Reichweite von 20,5 Kilometern.
Bereits zuvor hatte die US-Armee in Tests erfolgreich 25 Katyusha-Raketen abgeschossen. Diese sind allerdings aufgrund ihrer Wärmeabstrahlung wesentlich einfacher zu erfassen und zur Explosion zu bringen als Artilleriegeschosse. Nach dem bisherigen Zeitplan soll der MTHEL, der seit 1996 entwickelt wird und bisher 250 Millionen US-Dollar gekostet hat, im Jahre 2007 einsatzbereit sein.
Die Laserabwehr, die ähnlich wie ein Leuchtturm aussieht, soll aber nicht nur gegen Geschosse und Kurzstrecken-Raketen, sondern auch gegen Hubschrauber, kleinere Flugzeuge und Drohnen zum Einsatz kommen. Derzeit ist das System zwar beweglich, aber nicht wirklich mobil. Laut William Conga, einem Sprecher des Army Space and Missile Defense Command, arbeite man derzeit an einer kleineren Version, die sich auch auf einem LKW montieren lassen soll.
Neben dieser landgestützten Laserabwehr will das Pentagon auch Flugzeuge mit Lasergeschützen ausrüsten. In einem 3,7 Milliarden US-Dollar teuren Projekt möchte man eine Boeing 747 mit einer Laserkanone bestücken, die feindliche Raketen bereits kurz nach dem Start zerstören soll. Die Komplexität und damit auch die Kosten und die notwendige Entwicklungszeit der luftgestützen Laserabwehr wurden bisher jedoch unterschätzt, wie aus zwei im Juli erschienenen Reports (GAO-02-949T Missile Defense und GAO-02-631 Missile Defense) des General Accounting Office hervor geht. Bis zum Laserkrieg in der Luft und im Weltraum wird es also noch etwas länger dauern. (hag/c't)