UMTS - der Wahnsinn kann beginnen
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 20.02.02 16:14 | ||||
Eröffnet am: | 28.01.02 00:25 | von: schmuggler | Anzahl Beiträge: | 35 |
Neuester Beitrag: | 20.02.02 16:14 | von: MOTORMAN | Leser gesamt: | 16.746 |
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UMTS: Kein Handy unter dieser Nummer
Von Andreas Krosta, René Gribnitz, Hamburg, und Ulrike Sosalla, New
Unter der 0150 sollte schon bald die neue UMTS-Mobilfunk-Generation ans Netz gehen. Doch nach den milliardenschweren Investitionen müssen immer mehr Anbieter den Start verschieben - weshalb gigantische Verluste drohen.
In der schönen neuen Mobilfunkwelt UMTS ist es eng. Die beiden Techniker im Wiesbadener Testlabor des US-Handyherstellers Motorola simulieren zwischen zwei schrankgroßen Computern die Übertragung von bewegten Bildern, wie sie die neue Mobilfunkgeneration verspricht. An einen Tisch haben sie eine fußballgroße Antenne gehängt, die den Sendemasten mimt. Eine zweite steht ganze anderthalb Meter entfernt.
Und nichts klappt. Kommt den Sendestrahlen zwischen den Antennen auch nur ein Stück Metall in die Quere, ist es aus: Wie Regentropfen an einer Fensterscheibe prallen Bilder und Telefongespräche an einem Blech ab.
Die Übertragung ist nur eines von vielen ungelösten Problemen, die die vor zwei Jahren noch vielbeschworene Wundertechnik belasten. Die UMTS-Welt sieht derzeit so traurig aus, dass sich T-Mobil, die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, vergangene Woche den Start der neuen Technik auf die zweite Jahreshälfte 2003 verschob. Ursprünglich hatte T-Mobil bereits Ende dieses Jahres Videofilme und Bilder über den Äther aufs Handy schicken wollen. Am Wochenende legte Viag Interkom nach: Ein Konzern-Sprecher verkündete, dass auch Viag den UMTS-Start in den Herbst nächsten Jahres vertagen könne.
Mit der dritten Mobilfunkgeneration haben sich die europäischen Anbieter in das größte Abenteuer ihrer Geschichte gestürzt - das für einige mit blutigen Nasen enden dürfte. Der für den Mobilfunk zuständige Telekom-Vorstand Kai-Uwe Ricke rechnet damit, dass nur drei der sechs deutschen Lizenznehmer überleben werden.
Dabei mussten die Anbieter europaweit über 100 Mrd. Euro für die Funklizenzen blechen, der Auf- und Ausbau der Netze wird nach Berechnungen der Dresdner Bank weitere 250 Mrd. Euro verschlingen. Finanziert zumeist auf Pump.
Und jetzt, da Zins und Tilgung die Mobilfunker drücken, wissen die Hersteller der Netze noch immer nicht, ob sich die mageren Ergebnisse der Labortests überhaupt auf alltägliche Bedingungen übertragen lassen. "Wir werden im zweiten Halbjahr 2002 Feldversuche durchführen", konstatiert Ed Breen, Motorola-Vorstand für das operative Geschäft, trocken. Im Klartext: Zu einem Zeitpunkt, zu dem die Netze längst aufgebaut werden sollten, beginnt der US-Konzern erst mit Tests unter realen Bedingungen. Und von den Inhalten, die sich Handy-Nutzer künftig aufs Display laden und bezahlen sollen, ist bislang auch nur die Rede. "Wo sind diese Dienste?", fragt René Obermann, Europa-Chef von T-Mobil.
Der Marktführer in Deutschland ist in der vergangenen Woche als erster großer Mobilfunker zurückgerudert, wegen "technischer Probleme", und das auf allen wichtigen Märkten des Unternehmens in Europa: Deutschland, Großbritannien und Österreich.
T-Mobile kommt damit erst neun Monate nach den Startterminen, die die Konkurrenten von Mobilcom und Vodafone bislang genannt haben. Einziger Trost der Deutschen könnte sein: Auch die Konkurrenten werden mit den Problemen nicht mehr lange hinterm Berg halten können, schätzt der Anlagestratege der Dresdner Bank, Chris-Oliver Schickentanz: "Ich erwarte für die nächsten Wochen gleich lautende Mitteilungen von Vodafone, E-Plus, Mobilcom und Quam."
Kleinlaute Anbieter
Selbst großtönende Anbieter wie Vodafone und Mobilcom haben bereits den Tonfall geändert. Während Vodafone-Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski bereits leiser "ausreichende Handys" für den frühen UMTS-Start zur Bedingung macht, will sich Mobilcom nicht mehr recht festlegen lassen, was da im Herbst genau gestartet wird.
Auf den Finanzmärkten kommt das alles andere als gut an. Vor allem Mobilcom, das sein Netz aus dem Nichts aufbauen muss, gilt unter Analysten und Anlegern als Wackelkandidat. Dass es auch anders geht, zeigt die Swisscom. Die hat ihren UMTS-Start von vornherein auf 2004 verschoben - und wurde von den Investoren honoriert. Die Aktie entwickelte sich über dem Markttrend.
Das hat sich die an die Börse strebende T-Mobil jetzt offenbar zum Vorbild genommen. Schlechte UMTS-Nachrichten mitten in den Vorbereitungen zum Börsengang im Laufe dieses Jahres hatten den Erfolg in Frage gestellt. Branchenkenner wie Schickentanz fordern von den Unternehmen die neue Offenheit aber auch aus anderen Gründen: "Es wäre fataler, einen Fehlstart zu riskieren. Dann würde sich die Stimmung in der Bevölkerung gegen die neue Technologie drehen, das wäre verheerend."
Zweites WAP-Desaster
Lassen die Mobilfunker ihren vollmundigen Ankündigungen wieder nur mickrige Taten folgen, fürchten Experten, dass sich mit UMTS das WAP-Desaster wiederholt. Die Übertragungstechnik WAP sollte das Internet aufs Handy-Display bringen. Doch mangelnde Inhalte, schwere Bedienbarkeit und nervenzerfressende Ladezeiten haben die Technik zum Flop werden lassen.
Ein erneuter Fehlstart käme die Mobilfunkanbieter teuer zu stehen. Eine Sekunde Netzbetrieb ohne Kunden verschlingt nach einer Berechnung von Frank Rothauge, Telekommunikationsanalyst der Investmentbank SAL. Oppenheim, mindestens 16 Euro. Macht jede Stunde 57.870 Euro. Jeden Monat 41,67 Mio. Euro. Alle halbe Jahr rund 250 Mio. Euro.
Millionen zu verbrennen, kann sich aber keiner der Anbieter mehr leisten. Es geht mittlerweile ums Überleben, wie das Beispiel Sonera zeigt. Der finnische Mobilfunker, der am deutschen Mobilfunkneuling Quam beteiligt ist, hatte sich an den UMTS-Lizenzen in Finnland, Italien, Spanien und Deutschland so verhoben, dass er alle Investitionen außerhalb Finnlands einfrieren musste, um den Bankrott zu vermeiden.
Bei Quam führt jetzt die Mitgesellschaft, die spanische Telefónica, das Regiment. 6,5 Mrd. Euro haben die Spanier in fünf Ländern für Lizenzen gezahlt und suchen nun händeringend nach einem Ausweg aus der selbstgeschaffenen Misere. Nicht allein, dass Quam wegen technischer Probleme seinen Marktstart im Dezember abbrechen musste. Hinzukommt, dass noch immer die Finanzierung des italienischen Ablegers und UMTS-Lizenznehmers Ipse unklar ist. Auch in Österreich und der Schweiz kam die Telefónica-Expansion zum Erliegen.
Ernüchterung in Japan
Wie unausgereift die UMTS-Technik noch ist, zeigt sich selbst im Vorreiterland Japan. Dort gab Marktführer NTT Docomo im Oktober ein erstes Netz frei, 15.000 Menschen telefonieren inzwischen über UMTS - und müssen ständig zwei Telefone mit sich herumschleppen. Denn die neue Mobilfunkwelt der grenzenlosen Kommunikation ist zugleich eine sehr isolierte: Für Anrufe auf Handys herkömmlichen Standards müssen die Japaner weiter ihr altes Handy benutzen.
Bleibt es dabei, wäre das für die Markteinführung in Deutschland verheerend. UMTS soll ab dem nächsten Jahr zunächst nur Ballungsgebiete wie Berlin, Frankfurt und das Ruhrgebiet abdecken, selbst bis 2005 muss nach den Vorgaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post das Netz erst die Hälfte Deutschlands erfassen. In allen anderen Orten müssten die UMTS-fähigen Mobiltelefone mit der alten Technik funktionieren.
Werden sie auch, versprechen die Hersteller. "Wir werden UMTS-Handys in Serie fertigen, die alles können", sagt Motorola-Deutschland-Chef Norbert Quinkert. "Definitiv bis zum zweiten Quartal 2002." Bei Nokia und Siemens heißt es, die Handys kommen in ausreichender Stückzahl Anfang 2003. Und Ericsson? "Wir schaffen es schon im Herbst 2002", posaunt ein Sprecher.
Doch in der Vergangenheit haben es die Hersteller noch nie geschafft, Termine zu halten. Selbst für Forschungszwecke sind derzeit nicht genügend UMTS-Modelle zu haben. Der für die Mobilfunkkunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortliche Lucent Manager, Jörg Schleicher räumt ein: "Wir testen derzeit mit ein paar UMTS-Handys von Herstellern wie NEC oder Panasonic, mit UMTS-Handy-Chips von Qualcomm - oder mit Simulatoren." Sprich, mit zwei Computern, an die Lucent Kopfhörer und Mikrofone angeschlossen hat. "UMTS-Handys sind rar. Mobiltelefone, die es in beiden Technologien schaffen, habe ich noch nicht gesehen", gibt der Lucent-Techniker zu.
Manche Analysten und Experten finden sich daher schon mit den immer größeren Zeitspannen ab: Was sind schon neun Monate Verzögerung, wenn die UMTS-Lizenz bis 2020 läuft? Und wenn Gewinne mit den lukrativen Datendiensten erst 2010 fließen sollen?
Letzte Hoffnung
Aber selbst wenn manche Anbieter diese Durststrecke überleben könnte: Die Netzbauer planen schon weit früher mit Gewinnen. Und wenn die Mobilfunker ihren Start verschieben, bleibt der Geldsegen aus. Netzbauer wie das schwedische Ericsson müssen ihre Geschäftspläne bereits umschreiben. "Die Investitionen in die Netze werden sich in der Startphase um 25 bis 30 Prozent reduzieren", sagt Analyst Schickentanz von der Dresdner Bank. Statt der bereits eingeplanten 250 Mrd. Euro fließen dann nur noch rund 180 Mrd. Euro.
"Keine guten Nachrichten für die Ausrüster", sagt Telekom-Chef Ron Sommer lapidar, als er erklärt, dass sein Unternehmen rund eine Mrd. Euro an Technikausgaben einsparen will. In der Tat: Die Ausrüsterbranche rechnet erst zum Jahreswechsel 2003 mit einem Aufschwung. Bleibt der aus, stoßen auch Giganten wie Ericsson und Motorola an ihre Grenzen.
Bereits im vergangenen Jahr haben beide Konzerne den ersten Verlust seit mehr als 50 Jahren eingefahren. Lucent strich fast die Hälfte aller Stellen, der Chef des US-Telekomausrüsters Nortel, Frank Dunn, entschuldigte sich gar für das "traumatische Jahr" bei seinen Aktionären. Doch ein besseres 2002 versprechen - dafür hütete er sich lieber.
Analyst Rothauge hat dagegen noch eine letzte Hoffnung: "Wenn die deutschen Netzbetreiber das Weihnachtsgeschäft 2003 ausschöpfen können, ist alles in Ordnung." Wenn nicht, müssen sie neue Geschäftspläne schreiben. "Und ich werde alle Umsatz- und Gewinnerwartungen nach unten korrigieren. Dann wird es kritisch."
© 2002 Financial Times Deutschland
Schmuggler
Sicherlich der Run Weihnachten 2003.
T-Mobil wird durch Börsengang Mitte 2002 wohl als einziger finanziell etwas entlastet. Aber aufgepaßt, T-Aktie wird dann wohl nachgeben. Die Marktkaptalisierung der T-Mobile muss man aus T-Aktie rausrechnen. Und Aktionäre/Frühzeichner kommen wohl auch wieder aus eigenem Lager (T-Lager)
julius----->voolles Röööhrrr
Und alle werden dann sagen das war doch klar!
Und in der Tat ist GSM jetzt am Ende der Kapazität. Schon von daher ist eine Ablösung durch UMTS sinnvoll. Das Übertragen von Videos wurde von Vodafone und T-Mobil erfolgreich getestet. Wahrscheinlich bleiben ein paaar auf der Strecke. Quam braucht keiner und Mobilcom wird France Telekom, aber der Rest wird an UMTS verdienen, da bin ich mir ganz sicher!
scheisse ist nur das jetzt noch jede menge neuer antenne aufgestellt werden müssen. das ist nicht gut. der schwingungsmüll macht mir echte sorgen! Obwohl es ja angeblich keine gesundheitlichen bedenken gibt *hahaha, wers glaubt wird reich, oder krank.
ich kopier mal was rein:
Düsseldorf,: Eine unsichtbare Gefahr treibt Gerd Zesar jeden Abend in den Keller. Schlafen kann er nur noch unterhalb der Grasnarbe seines weitläufigen Gartens in der Gemeinde Kall.
Nur dort fühlt er sich sicher vor den Strahlen, die oberirdisch von Mobilfunksender zu Mobilfunksender gefunkt werden. Gerd Zesar gehört zur wachsenden Zahl von Menschen, die mit Beschwerden wie Schlafstörung, Bluthochdruck oder Konzentrationsstörungen auf Elektrosmog reagieren.
Ob die Strahlen für den mobilen Telefonverkehr tatsächlich krank machen, ist allerdings noch nicht völlig geklärt. Sicher ist dagegen, immer mehr Menschen in NRW wehren sich gegen die Sendemasten auf ihren Dächern., sie haben Angst und die Mobilfunkbetreiber somit ein Problem. Denn sie müssen neue Antennen installieren. Und zwar mindestens 40.000 in den nächsten Jahren. Die neue UMTS-Technik macht`s nötig. Wenn künftig nicht mehr nur Gespräche per Funk übertragen werden sollen, sondern gewaltige Datenmengen für Bewegt-Bild-Kommunikation, Internet und andere Datendienste, dann muß das Sendenetz dicht geknüpft sein. Drum soll aufgeforstet werden im Antennenwald, vor allem dort wo viele Nutzer wohnen – so wie in NRW. Doch der Widerstand wächst, besorgte Bürger sammeln Unterschriften. Mieter klagen gegen Sendemasten und bekommen Mietminderungen zugesprochen. Bürgermeister müssen sich bei Bürgerversammlungen für Antennen auf öffentlichen Gebäuden rechtfertigen. Bei Verbraucherzentralen laufen die Telefone heiß. Selbst Kirchen geraten unter Druck, denn es funkt auch aus den Türmen ihrer Gotteshäuser.
Anwohner protestieren. Antennesturm in NRW –berechtigter Protest oder Massenwahn?
Die Mobilfunkbetreiber jedenfalls machen sich allmählich Sorgen. Beim Poker um die UMTS-Lizenzen haben sie 100 Milliarden investiert. Jetzt muß der neue Markt erschlossen werden. Möglichst schnell und möglichst gründlich. Doch statt schon bald mit neuem Netz auf Kundenfang gehen zu können, müssen die Mobilfunkunternehmen nun immer öfter um neue Antennenstandorte kämpfen. Das kostet Zeit und Geld. - Negativposten auf der ohnehin schon hohen UMTS-Rechnung. “Man kann den Unternehmen nicht Milliarden für neue Lizenzen abnehmen und Ihnen keine Investitionssicherheit bieten“, sagt Stephan Althoff, Sprecher von T-Mobil. Ähnlich sieht das sein Kollege von E-Plus. “Unsere Kunden wollen ihr Handy überall nutzen, also müssen wir flächendeckende Netze aufbauen“. Mobilfunkgegner wie Joachim Gerten vom Bundesverband gegen Elektrosmog machen dagegen schon jetzt ein Umdenken bei den Verbrauchern aus. “Immer mehr Menschen erkennen, daß ihre Beschwerden mit Elektrosmog zutun haben und lassen ihr Handy lieber aus.“ Der Protest formiert sich. Allein der Zusammenschluß “Bürgerwelle“ versorgt bereits 600 Initiativen bundesweit. Er liefert Info-Material, hilft bei Vortragsabenden und Bürgerbegehren. Die Nachfrage ist groß. Auch die Kirchen reagieren auf die Unruhe im Kirchenvolk. Die evangelische Kirche von Westfalen hat als erste ihre Gemeinden aufgefordert, weder neue Antennen montieren zu lassen, noch bestehende für die UMTS-Technik umzurüsten. Von den 1000 Kirchtürmen in Westfalen sind 74 mit Mobilfunksendern bestückt. Jetzt predigt man erst einmal Vorsicht, Motto der Aktion: Niemand soll Angst vor dem Kirchturm haben.“ Damit fallen für die Mobilfunker ideale Standorte flach. Die Rheinische Landeskirche schickt in diesen Tagen eine ähnliche Empfehlung an die Gemeinden. Denn auch dort gab es Proteste. In Wuppertal.-Vohwinkel etwa schrieb das Presbyterium auf Druck einer Bürgerbewegung 6000 DM monatliche Miteinnahmen für die nächsten 20 Jahre in den Wind, damit dieser strahlungsfrei bleibe. “Gegen die Antennen hätten sie sich vor allem wegen der Ängste der Menschen entschieden“, sagt Sylvia Wiederspan, Vorsitzende des Presbyteriums, weniger wegen der sachlichen Argumente. Begründet oder nicht: Angst eint die Menschen, schon ist die Rede von einer neuen Bürgerbewegung. Verkaufszahlen freilich sprechen dagegen. Bereits jetzt besitzt jeder dritte Haushalt in NRW ein, eher sogar mehrere Handys. Tendenz steigend. Die meisten Menschen wollen mobile Kommunikation egal wann und egal wo. Darum fordern die Handykritiker: Wenn schon neue Antennen, dann sollten die Grenzwerte für die Sendeleistung gesenkt und der Bau von Masten in sensiblen Bereichen etwa auf Krankenhäusern oder Schuldächern verboten werden.. Dagegen wehren sich die Betreiber „Neue Auflagen würden unsere Standortplanung erheblich erschweren und verteuern“, meint ein Sprecher von VIAG-Intercom. Und es steigen nicht nur die Planungskosten. Hausbesitzer, die um die funkstrategisch günstige Lage ihrer Immobilie wissen, treiben die Standortmieten in die Höhe. An Knotenpunkten in NRW werden jetzt schon bis zu 10.000 Mark pro Jahr bezahlt. Auch von höheren Summen ist zu hören.
Die Mobilfunkbetreiber nennen lieber keine Zahlen. Einziger Kommentar: „Die Preise seien Verhandlungssache.“.
Viele Eigentümer lassen sich nicht mehr auf lange Vertragslaufzeiten ein. Sie fürchten nicht nur gesundheitliche Schäden, sondern auch den Wertverlust ihrer Immobilien. Die Verunsicherung ist groß, ein Ende der Auseinandersetzung ist nicht in Sicht. Die Mobilfunkunternehmen wollen nun durch bessere Information die Akzeptanz ihrer Technik verbessern. Vielleicht zu spät. Die Gegner jedenfalls haben Stellung bezogen – in der Öffentlichkeit. Und in den Kellern der Eifel.
www.buergerwelle.de
Mit UMTS bekommen wir zusätzliche Leistungen, die aber ausnahmslos über andere Medien in besserer Qualität oder preiswerter angeboten werden:
1. Video auf Handydisplay? Lächerlich. Das bekommen wir über Internet-Flatrate praktisch kostenlos auf unseren PC und können es dann im Heimkino mit Dolby-Surround ansehen.
2. Übertragung kurzer selbst gefilmter Szenen ("Guck mal Mama, ich bin gerade vor den Pyramiden")? Denkbar, aber praktische Nutzung nur in Ausnahmefällen, schon aus Zeitgründen. Wer will seine Telefonate durch die Übertragung von Bildmüll unnötig verlängern? Und welcher Empfänger will sich das ansehen? Sicher kaum jemand.
3. Online-Buchungen? So etwas wird man meist vom Büro oder von zu Hause aus machen. Wir planen unsere Tage im Voraus. Daß wir unterwegs sind und spontan Hotelzimmer oder Theaterkarten buchen ist eher die Ausnahme. Außerdem, warum sollte jemand vom bequemen Büro oder Arbeitszimmer mit großen Monitoren, Telfonbüchern, etc. auf die vergleichsweise mickrige Ersatzlösung umsteigen? Es wird Notfällen vorbehalten bleiben.
4. Kosten? UMTS wird wegen der hohen Vorlaufinvestitionen teuer. Bereits heute kommen viele nur mit SMS an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. UMTS werden sich nur wenige leisten können.
5. Allgemeine Serviceleistungen wie Wetter, Lotto, Fleurop, Verkehrsinformationen, etc.? Alles bekommen wir heute z.T. schon kostenfrei und in guter Qualität. Verkehrsinformationssysteme werden sich ohne Zweifel durchsetzen und bald Standard in jedem Auto sein. Schon wer einmal Navi hatte, will es nie mehr missen. Aber für ein optimales Informationssystem reicht die Kombination aus GPS, Bordcomputer und Radio. Warum sollte dort noch ein UMTS-Handy integriert werden? Es bringt keine Vorteile.
Die Idee UMTS wurde geboren auf dem Höhepunkt der Interneteuphorie. Damals hätte man auch eine Firma für Privatreisen zum Mars an die Börse bringen können. Technisch machbar ist UMTS es sicher, ökonomisch sinnvoll kaum. Ich habe heute schon drei Fernseher, ein Mobiltelefon, eliche Radios, Navi im Auto, ein paar Fotoapparate, ein paar PCs, eine Videokamera, die ich praktisch nicht benutze, eine Freundin... Auf alle diese "Dinge" muß ich meine Zeit und mein Geld sinnvoll aufteilen. Da bleibt nichts für UMTS.
Fazit: Seit rund dreißig Jahren können Menschen zum Mond fliegen. Trotzdem tun sie es nicht. Das gilt analog für UMTS.
R.
Schmuggler
Montag, den
28.01.02 11:44
aus dem Bereich Mobilfunk
In eine ungünstige Lagen beim Aufbau des UMTS-Netzes hat sich der neue Netzbetreiber MobilCom manövriert. Zwar wird das Büdesldorfer Unternehmen weiterhin mit E-Plus kooperieren, wenn es darum geht, die UMTS-Funklöcher mit der GSM/GPRS-Technik zu stopfen, doch Kosteneinsparungen bei der Nutzung gemeinsamer Technik mit anderen Anbietern gehen ihnen durch die Lappen.
E-Plus und Quam sind eine solche Kooperation, die unter anderem die gemeinsame Nutzung von Antennenstandorten und Basisstationen vorsieht, unlängst eingegangen. MobilCom zählte bislang als der mögliche Dritte im Boot, doch die Technik unterschiedlicher Hersteller machen die Probleme derzeit wohl noch unüberwindbar. MobilCom wird sich beim Start seines Netzes also ausschließlich auf eigene Technik verlassen. Ob der anvisierte Marktstart vom Herbst 2003 damit zu halten ist, bleibt ungewiss.
Sicher scheint mit dieser Entscheidung aber, dass die Flächenabdeckung zu Beginn nicht so groß wird wie erhofft. 1,5 Milliarden Euro sollen bis Ende 2003 in das neue Netz gesteckt werden. Erst in einer weiteren Ausbaustufe hält MobilCom dann auch Kooperationen mit anderen Netzbetreibern für möglich. Dies macht auch Sinn, denn erst zu diesem Zeitpunkt werden die Netze die Ballungszentrem verlassen und in Bereiche ausgedehnt, wo sie nicht ganz so gut ausgelastet sind.
(
1. der Netztechnik,
2. mit der Handytechnik (GSM & UMTS in einem),
3. mit dem Netzaufbau (hohes Investitionsvolumen / Identifizierung von Standorten mit bezahlbaren Mieten)
4. mit den Zusatzdiensten (gibts noch nicht)
5. und als Folge von all diesem vielen investierten Geld wird nur ein kleiner Kundenkreis bereit sein soviel Geld für UMTS zu bezahlen, wie die Anbieter als Gebühren verlangen werden, um eine Amortisation schon 2010 zu erreichen.
Die Chancen stehen in der Tat weit höher, das dies der Megaflop des Jahrzehnts wird, als das damit absehbar Geld zu verdienen ist. Die Neuemission T-mobil dürfte wenig interessant sein, die Aktie der Mobilcom allerdings noch weniger.
Was der Kunde will ist Kosten sparen, deshalb ist SMS so ein Erfolg, obwohl es in der Handhabung ein Graus ist. UMTS ist hinsichtlich der zu ewartenden Gebühren das Gegenteil von dem was die Kunden mit SMS derzeit wollen. Warum soll sich das ändern?
Gruß furby
ABER:
Das Problem ist, daß zum einen die Macht der Werbung verkannt wird. Das allein reicht sicher nicht aus.
Jedoch kann sich im Moment keiner die Killerapplikation für UMTS vorstellen. Doch das hei´t nicht, daß es sie nicht gibt. Und ich denke doch eher, daß sie kommen wird. Und dann wird UMTS ein Erfolg.
Wie gesagt, ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, was das sein soll. Aber das Problem ist, daß nur sehr wenige über ihren Tellerrenad schauen können. Jedoch einige können das. Und diese Menschen werden die nötige Anwendungen entwerfen, da habe ich keinen Zweifel!
So long,
Calexa
Quelle: http://www.teltarif.de 30.01.2002 10:33
Wenn Gerhard Schmidt und Jürgen Kuczkowski Recht behalten, dürfen sich Internet-Surfer und Mobilfunk-Fans schon in diesem Herbst auf den Big Bang freuen. Dann wollen die Chefs von MobilCom und Vodafone D2 mit ersten UMTS-Diensten den mobilen Turbo einschalten. Informationen, Spiele und Sport - der Anwendungen sind keine Grenzen gesetzt. Doch diese vollmundigen Sprüchen erscheinen derzeit als reiner Zweckoptmimus, denn wie erst am Montag gemeldet, herrscht in Branche Katerstimmung. Die UMTS-Betreiber könnten auch eine satte Bauchlandung machen. Aber nicht jeder will sich die Stimmung schon derart vermiesen lassen.
Verzögerungen habe es auch beim Start der GSM-Technik Anfang der 90er Jahren gegeben. Matthias Kurth, oberster Aufseher über den deutschen Telekom-Markt, macht sich darüber kein Kopfzerbrechen: "Jede Technik hat ihre Kinderkrankheiten", sagt der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Probleme würden gelöst, wenn man sie umsetze. Allerdings war der Rummel beim Start der GSM-Netze ungleich geringer. Damals war die Erfolgsgeschichte des Mobilfunks noch nicht abzusehen. Heute ist der Erfolg fest eingeplant - und genau das wird zum Problem.
"Time-to-the-market" ist eine der Lieblingsvokabel von Vodafone-Manager Kuczkowski. Zu deutsch: Wer zu erst kommt, mahlt zuerst. Bei einem zunehmend gesättigten Markt - Ende 2002 telefonierten bereits 57 Millionen in Deutschland - kann die Devise nur "Marktverdrängung" lauten. Wer die attraktivsten Dienste präsentiert, hat die besten Chancen.
Noch bevor UMTS überhaupt startet, wollen die Anbieter über ihre schnellen GPRS-Netze den erfolgreichen Kurznachrichtendienst SMS zu einem Multimedia Nachrichtendienst (MMS) aufrüsten. So werden die herkömmlichen Textdateien mit Fotos, Musikstücken, Comics oder Animationen aufgepeppt. Wenn ein bedienungsunfreundlicher Dienst wie SMS so erfolgreich ist, welche Möglichkeit würde dann erst ein nutzerfreundlicher Dienst haben, fragt Regulierungschef Kurth.
Der deutsche Marktführer T-Mobile hat erst vor wenigen Tagen allzu euphorische Erwartungen gedämpft: "Wir werden mit UMTS-Diensten an den Markt gehen, wenn Technik, Endgeräte und Services unseren hohen Qualitätsansprüchen genügen", betont T-Mobile-Europachef René Obermann. Und so hat die Telekom-Tochter den kommerziellen UMTS-Start in Deutschland auch erst für Sommer 2003 geplant.
Für die T-Mobile, Vodafone/D2 & Co steht viel auf dem Spiel: Einen Flop wie beim mobilen Internetdienst WAP können sie sich angesichts der Milliarden-Investitionen nicht leisten. Mehr als 100 Milliarden Euro haben die Betreiber allein für UMTS-Lizenzen in Europa auf den Tisch geblättert und sich zum Teil hoch verschuldet. Weitere Milliarden-Summen müssen sie in den Netzaufbau investieren.
Bevor die UMTS-Dienste abheben, soll 2002 der mobile Datentransfer mittels der aufgerüsteten Technik GPRS richtig in Schwung kommen. Dabei setzen die Anbieter vor allem auf Unterhaltungsangebote und Spiele. Denn Umsätze und Erträge werden künftig nicht mit Sprache, sondern mit Daten generiert.
E-Plus steht mit einem Produkt aus Fernost in den Startlöchern: Mit dem mobilen Internet-Dienst i-Mode. Voraussichtlich zur CeBIT 2002 will die Tochter der niederländischen KPN mit dem in Japan erfolgreichen Internetdienst i-Mode die Herzen und Teenager im Sturm erobern. Die Chance dazu stehen nicht schlecht, denn mit bunten Bildchen, die sich bewegen und dabei auch noch Geräusche machen, konnte man Jugendlichen seit jeher das Geld aus der Tasche ziehen - und Erwachsenen natürlich auch. Hier darf das Niveau im Prinzip noch niedriger sein, wenn nur die richtigen Reize geliefert werden.
Marie-Anne Winter / dpa
Noch ist Mobilcom günstig.
Taos
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mobcom:
riesiger zinsaufwant jehrlig
begründe deinen kram mal sachlik
Madrid - Telefónica ist der größte Telekommunikationskonzern Spaniens. Wie andere Größen seiner Branche versucht das von Martin Bangemann beratene Unternehmen, vor allem in Europa zu expandieren. Doch wie es aussieht, ist das Unternehmen dabei heftig ins Grübeln geraten. Denn nicht immer entpuppt sich ein Geschäft als Erfolg - auch wenn man dafür viel Geld ausgegeben hat.
Das Mobilfunkengagement in Europa der Tochter Telefónica Móviles bereitet dem Telefonriesen Magenschmerzen. In Deutschland legte die Mobilfunkfirma Quam, an der neben Telefónica auch der finnische Konzern Sonera beteiligt ist, einen bescheidenen Start hin. Wochenlang konnten keine Verbindungen zu anderen Handynetzen hergestellt werden, sodass das Unternehmen den Verkauf zwischenzeitlich ganz stoppte.
Ipse vor dem Aus?
Schlimmer war es offensichtlich noch in Italien. Hier soll nach Informationen des "Handelsblatts" die Zukunft des Mobilfunkunternehmens Ipse auf dem Spiel stehen. Denn die Perspektiven für den UMTS-Markt werden immer mehr zum Risiko. Aus Unternehmenskreisen heiße es, dass Telefónica nicht bereit sei, weiteres Geld in Ipse zu stecken. Unter anderem weil die italienischen Anteilseigner nicht den Plänen von Telefónica folgen wollten. Neben den Spaniern, die 40 Prozent der Anteile an dem Konsortium halten, sind ebenfalls Sonera sowie Fiat und weitere Investoren bei Ipse dabei.
Die Zeitung zitiert eine Ipse-Managerin, wonach die Gesellschafter untereinander total verkracht seien. Sollte das Unternehmen keine Finanzspritze erhalten, könnten die Gehälter der Mitarbeiter schon für Februar nicht gezahlt werden, heißt es.
Zerbricht das Konsortium, würde sich Telefónica die Fehler seiner Europapolitik selber eingestehen. Analysten hatten immer wieder die Strategie bemängelt. Noch größer wäre aber sicherlich der Verlust der teuer bezahlten UMTS-Lizenz. Kostenpunkt: 3,27 Milliarden Euro.
Quelle: manager-magazin.de
Die Börsianer haben es geahnt: Mobilcom wird frühestens Ende 2002 mit UMTS beginnen. Bisher galt die zweite Jahreshälfte als Starttermin. Das ist keine Überraschung, denn angesichts technischer Probleme und den Lieferschwierigkeiten bei den Endgeräten musste es einfach so kommen. Schlimmer ist, dass Mobilcom statt 85 Euro nur noch mit 60 Euro UMTS-Umsatz pro Kunde und Monat erwartet. Dennoch soll schon 2004 ein Ebitda-Gewinn anfallen. Bisher war von 2005 die Rede. Ob das gelingt, ist sehr fraglich.
Die Aktie wird sich erst mal mit tieferen Notierungen anfreunden müssen.
© 2002 sharper.de
31.01.2002 14:34:00
Im Focus der neuen Unternehmens-Strategie steht die Konzentration auf das Mobilfunk-Geschäft. Dies gab die am Neuen Markt notierte Mobilcom heute auf einer Pressekonferenz bekannt. Dabei wird auch die Ausgliederung des Bereichs Festnetz in die Freenet.de AG eingehend geprüft.
Den Umbau vom Service Provider zum Netzbetreiber will MobilCom in enger Kooperation mit den Partnern France Telecom und Orange vorantreiben.
MobilCom geht davon aus, dass das Marktvolumen des Mobilfunks in Deutschland von 17,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf 37,5 bis 60 Mrd. Euro im Jahr 2010 steigen wird. Der Umsatzanteil durch die Übertragung von Daten wird von heute 18 Prozent auf 52 Prozent in 2010 zunehmen. Das Unternehmen erwartet, dass rund 65 Prozent der aktiv genutzten SIM-Karten neben der Telefonie auch für Datenübertragung genutzt werden.
In diesem stetig wachsenden Mobilfunk-Markt will MobilCom seine Position als Nummer 3 nach Vertragskunden ausbauen und strebt einen Marktanteil von 17 Prozent im Jahr 2012 an.
Die MobilCom AG soll laut einem Fernsehbericht der Sendung "Profile" im Bayrischen Rundfunk bei der Umstellung von Kundenverträgen mit unsauberen Methoden arbeiten. Einer Kundin sei zusätzlich zur Grundgebühr noch ein Mindestumsatz berechnet worden. MobilCom erklärte dagegen, das Unternehmen habe sich korrekt verhalten und alle Kunden schriftlich über die Vertragsänderungen informiert.