Treibjagd gegen Möllemann zu Ende...
in Bewegung - sehr merkwürdig. Auf einmal Steuerhinterziehung, Schwarzgeld, Untreue usw... ! Und jetzt wird scheinheilig Beileid bekundet.
Das hätte nicht so kommen müssen.
Aber eine Fehleinschätzung, eine Verkennung der Machtposition dieses Zentralrats über die Kontrolle der Medien, welche dem Aufruf zum "Aufstand der Anständigen" (P.Spiegel) allesamt brav gefolgt sind und diese Treibjagd durchgeführt haben.
Aus "möglicherweise antisemitischen Äußerungen" eines Herrn Karsli, vor den sich Möllemann gestellt hat, sind dann schnell "antisemitische Entgleisungen" geworden, und zwar nun auf Möllemann selbst bezogen.
Dieses Wort ist auch wie wenn selbstverständlich und erwiesen gestern abend im Kommentar der Tagesthemen verwandt worden, obwohl mir bis heute keine antisemitische Äußerung Möllemanns bekannt geworden ist.
Ich kann doch wohl diesen Friedmann für ein Arschloch halten, ohne Antisemit zu sein.
Diese Treibjagd hat mir erst die Augen geöffnet, wie Meinung in unserem Lande produziert wird
und wer die Macht dazu hat.
Rheumax
Worte Antisemit und Auschwitz an den Kopf geworfen
wurden.
Der Versuch die öffentliche Meinung gleichzuschalten:
pro Friedmann und Contra Möllemann war es, die
mich am damals meisten geärgert hat,
Man sieht ja wohin es führt.
Geniales Posting von Dir Rheumax - Respekt
Nur haben wir da grundsätzlich ein Problem. Zu hause im Stillen Kämmerchen denkt so mancher: "Ich wars nicht, warum texten sie mich voll. Ausserdem machen sie es ja nicht besser!". Nur wenn es dann wieder mal in die öffentlichkeit geht, wetteifern wir immer wer der Betroffenste ist. Und wer das maul aufmacht und was anderes sagt, wird untergebuttert und als rückständiger Idiot dargestellt. Weil Erbschuld ja so fortschrittlich ist.
Wann gibt es hier braune Sterne, oder seid Ihr Euch alle einig ?
aus dem Weg geräumt wird. SEHR erschreckend! Über 100 Beamte im Einsatz gegen
Möllemann!?
Und für uns ist es kein Unglück wer sie sind, aber was sie tun.
Bundesregierung ihren Pflichtantrittsbesuch in Israel absolvieren muß.
Jeder würde mir wahrscheinlich Recht geben, wenn es den Gereiten
des 1. Weltrieges aus Braunau am Inn nicht gegeben hätte.
Aber ich sag trotzdem meine Meinung!
E.H.
Nur weil ihr den Friedman nicht leiden könnt... Tststs... Dabei ist der der einzige, der unseren Politikern richtig auf den Zahn fühlt.
Wie hier über Möllemann hergezogen wird, da kam Saddam ja geradezu fürstlich davon.
Deswegen nochmals zur Klarstellung eine Anleihe von "wetty":
Korrupt, machtgeil und narzistisch, bis zum bitteren Ende. Ne arme Sau. Und viele werden seinen Tod bedauern, aber keiner wird um ihn weinen.
Biografie
Michel Friedman wurde am 25. Februar 1956 in Paris geboren.
Er wuchs in einer polnisch-jüdischen Kaufmannsfamilie auf, die zur Zeit des deutschen Nationalsozialismus durch die Mitwirkung des Unternehmers Oskar Schindler vor dem Konzentrationslager bewart worden war.
Die Erlebnisse der Eltern prägten das Bewusstsein Michel Friedmans in jungen Jahren nachhaltig.
1965 siedelte er mit seiner Familie nach Frankfurt am Main über. Im Anschluss an sein Abitur studierte Michel Friedman zunächst zwei Jahre Medizin, dann wechselte er über zu Jura.
Nachdem er 1988 seine juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, ließ er sich in Frankfurt als freier Rechtsanwalt nieder. Er promovierte 1994 an der Universität Mainz in Rechtswissenschaften.
Seine politische Karriere begann Michel Friedman 1983 mit dem Eintritt in die CDU. Mit dem politischen Interesse verband sich auch eine ausgeprägte jüdische Identität, die Friedmann schon frühzeitig auch zum Anlass für sein gesellschaftspolitisches Engagement nahm: 1984 wurde er Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main.
Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum CDU-Stadtverordneten in Frankfurt. Überdies wurde Friedman Mitglied im ZDF-Fernsehrat. Darüber hinaus engagiert er sich in zahlreichen sozialen Stiftungen.
1994 wurde er in den CDU-Parteivorstand gewählt. Hier setzte er sich in erster Linie für die europäische Einigung und für eine Reform des Einbürgerungs- und Staatsbürgerschaftsrechts ein.
Gemeinsam mit Luc Jochimsen und Holger Weinert moderierte er 1995 erfolgreich die HR-Sendung "3-2-1 des hessen fernsehen".
Ab Januar 1998 wurde Michel Friedman als Moderator der ARD-Sendung "Vorsicht Friedman!" endgültig einem breiteren Publikum bekannt. Im Rahmen der 30minütigen Talk-Sendung behandelt er aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Mit der ihm eigentümlichen unerbittlichen Kritik gegenüber seinen Gesprächspartnern hat sich der überaus elegante Rhetoriker sowohl als kompetenter als auch gefürchteter politischer Moderator ausgewiesen.
Im Januar 2000 wurde Friedmann als Vizepräsident in den Zentralrat der Juden in Deutschland berufen. In dieser Funktion begleitet er seitdem die Entwicklung von Gesellschaft und politischer Kultur in der neuen Berliner Republik mit unmissverständlicher Kritik, sobald diese die Grundlage des Nachkriegskonsens zwischen deutscher Politik und jüdischen Verbänden zu verlassen scheinen.
Zu solchen kritischen Entwicklungstendenzen im wiedervereinigten Deutschland zählen die wachsende Fremdenfeindlichkeit und eine zunehmende Indifferenz gegenüber der historischen Verantwortung nicht des Individuums, aber der Politik.
Die wachsende historische Unsensibilität gegenüber den Verbrechen des Nationalsozialismus belastet das Verhältnis zwischen deutscher Gesellschaft und den ehemaligen Opfergruppen zunehmend.
Ausdruck dieser Entfremdung war zuletzt der anlässlich des Bundestagswahlkampfes 2002 durch den FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann im Frühjahr ausgelöste “Antisemitismus-Streit”.
Michel Friedmann und Paul Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, gebührt das Verdienst, in der Auseinandersetzung den Finger in die Wunde der neuen bundesdeutschen Befindlichkeit gelegt zu haben: Der Konflikt beruhte nur scheinbar auf einer persönlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden streitbaren Kontrahenten.
In einer weiteren gesellschaftlichen Perspektive zeugt er dagegen von einer neuen Ignoranz der Politik, die erstmals ihre historische Verantwortung gegen des Volkes Stimme auszuspielen suchte.
die staatsanwalt hat gegen mölleman wegen verdacht auf untreue, betrug und steuerhinterziehung ermittelt, nicht weil er und friedman sich in den haaren hatten.
die fdp hat ihn rausgeworfen, weil er mit seinen aktionen sowohl die innere parteihierachie komplett übergangen hat, als auch eine politische linie gefahren hat, die konträr zu gesamtpolitik der fdp stand.
die hetzjagd der presse war einfach eine kombination unglücklicher umstände für mölle:
1.) die presse hat der fdp immer liebend gerne eine reingehauen.
2.) mölle hatte genug dreck aus der vergangenheit am stecken, um als prügelknabe zu gelten
3.) er hat sich in bezug auf friedman wie ein idiot benommen. der hätte friedman einfach ignoriern sollen, wie ich persönlich das jedem empfehlen würde
4.) es gab auch irgendwie keine richten anderen schlagzeilen
5.)es war wahlkampf, entsprechend werden die wahlkämpfer der anderen parteien dafür gesorgt haben, dass die presse den "fall möllemann" hochhält. ist ne gute ablenkung von richtigen problemen gewesen.
6.) er ist wahrscheinlich tatsächlich schuldig wie die sünde selbst, in bezug auf die unsaubere finanzierung seines flyers (und einigen anderen geldgeschäften). aber zwischen ex-vizekanzler und ex-kanzler klafft dann in sachen gute beziehungen doch so manches loch.
man sollte den streit zwischen friedman/spiegel und möllemann nicht so isoloiert als den grabstein einer erfolgreichen politikerkarriere sehen, sondern eher als letzten nagel im sarg der politischen laufbahn eines hochambitionierten mannes, der für seine ziele häufig unverhältnismässige risiken eingegangen ist. und mehr als einmal damit baden ging. und beim letzten mal spielte er doppelt oder nichts, und zog den kürzeren.
ob mord, selbstmord oder unfall, mir tut es um den menschen leid.
nicht aber um den politiker, der sich allerdings im grad der koruptheit nicht wesentlich vom rest unterschied. er hatte bloß seine rückendeckung verspielt.
in diesem sinne