Totalitäre Demokratiekonzeption "GRÜNE" im Einsatz


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Neuester Beitrag: 27.06.05 01:29
Eröffnet am:13.09.04 23:07von: proxicomiAnzahl Beiträge:32
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6 Postings, 7274 Tage GRÜNENLÜGEALT68ERIN SONNTAG TOT! Sie sterben langsam aus

 
  
    #26
29.12.04 00:10
Susan Sontag gestorben
Die streitbare New Yorker Intellektuelle hat im vergangenen Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen. Sie war eine heftige Gegnerin der Politk Bushs nach dem 11. September
Berlin - Die US-Schriftstellerin Susan Sontag ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Das teilte das Krebs-Zentrum Memorial Sloan Kettering mit. Die in New York geborene Sontag gehörte zu den einflußreichsten Intellektuellen der USA. Sie beschäftigte sich in ihren Essays und Romanen mit Themen von Politik über Ethik und Gesundheit bis zu Fotografie und Literatur.


Sontag hatte vergangenes Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Die erbitterte Gegnerin der US-Politik kritisierte in ihrer Fest-Rede das „imperiale Programm“ von Präsident George W. Bush. Der US-Botschafter war der Verleihung ferngeblieben. Die mit Spannung erwartete Rede war jedoch weitgehend philosophisch angelegt und beleuchtete die Wurzeln für die derzeitige Entfremdung zwischen den USA und Europa. Die Autorin galt als vehemente Verteidigerin von Menschen- und Bürgerrechten. Besonders nach der Katastrophe vom 11. September 2004 war sie eine der ersten prominenten Intellektuellen, die kritische Fragen nach dem Hintergrund der Anschläge stellten.


Unter den Auszeichnungen, die sie erhielt, waren auch 2000 der National Book Award, der bedeutendste US-Literaturpreis und der Jerusalem Award ein Jahr später. Als Literatin hatte sie eine Brückenfunktion zwischen Europa und den Vereinigten Staaten inne, so brachte sie den US-Lesern Autoren wie Elias Canetti und Roland Barthes nahe. WELT.de/hk




friedensheuchlerpreis des "deutschen buchhandels", eine farce selbstbeweihräucherung unter alten alt68er kameradINNEN.



die wahrheit hat wieder eine gegnerin weniger.


R.I.P.!!!



gruß
grünenlüge  

56 Postings, 7269 Tage ROTGRÜNEHEUCH.State of Fear Michael Crichton GEGEN UMWELTSCHUTZ

 
  
    #27
31.12.04 01:24
Fürchtet Euch nicht
Mit dem Roman "State of Fear" reitet Michael Crichton eine wütende Attacke gegen den Umweltschutz

von Uwe Schmitt
                    §
Mag keine Umwelt-Panik: Bestseller-Autor Michael Crichton
Foto: AP

Wenige können sich mit Michael Crichton in der Gabe messen, aus obskuren Katastrophen wohligen Schrecken zu verfertigen. Crichton spielte mit Weltuntergängen durch außerirdische Viren in "Andromeda" und durch Genmanipulation in "Jurassic Park". Er malte japanische Teufel an die Wand in "Nippon Connection" und erregte in "Enthüllung" Mitleid mit Männern, die von ihren Chefinnen sexuell malträtiert werden. In "Timeline", "Airframe", "Beute" blieb er bei seinem Rezept, gegen den Strich zu denken, und machte mit den Büchern und Verfilmungen blendende Geschäfte. Crichtons neuer Thriller "State of Fear" ("Staat/Zustand der Angst") beschwört Ökoterrorismus und führt das Rezept im Titel. So scheint es. Doch er zögerte lange mit dem Schreiben: "Dies ist das erste Buch, in dem ich sage: Fürchtet Euch nicht."

Keine Angst bei Crichton? Das klingt frivol, denkt man an all die Unglücklichen, die durch den Stich von Hapalochlaena fascinata, einem im Zorn blau leuchtenden australischen Oktopus von Golfballgröße, sterben. Das klingt bizarr, läßt man die Desaster und Attentate Revue passieren: Menschen verfolgende Blitze aus manipulierten Gewitterstürmen, schmelzende und versinkende Autos bei Sturmfluten in New Mexiko, mit Sprengstoff ausgelöste Tsunami, die mit 750 Stundenkilometern, von den Solomon-Inseln auf die kalifornische Küste zurasen, tödliche Fallen in antarktischen Gletscherspalten, Pidgeon-Englisch sprechende Kannibalen, die ihren Gefangenen bei lebendigem Leib das Hors d´euvre aus dem Gesicht schneiden.

Was Crichton mit "Fürchtet Euch nicht" meint, erschließt sich nicht in den Action-Sequenzen. Sondern in didaktisch wertvollen Debatten, die der Autor auf Langstreckenflügen im Privatjet eines Multimillionärs abhalten läßt. Einziges Thema und feststehende Konklusion der Streitgespräche, die Vorlesungen sind: Die Erderwärmung durch Treibhausgase und die meisten vorhergesagten Klimakatastrophen sind bestenfalls Hypothesen, wahrscheinlich Unsinn und Betrug. Die Menschheit hat für ihren Planeten nichts zu fürchten als die Furcht selbst. Laut Crichton, der sich durch den allwissenden MIT-Professor und CIA-Offizier John Kenner vertreten läßt, ist die vorherrschende Lehre nichts als ein Kult, welcher von den Verschwörern des "politisch-juristisch-medialen Komplex" (PLM) als Wissenschaft getarnt wird. Um sich wichtig zu tun, um Macht und Spenden anzuhäufen. Die Weltreligion der Umweltschützer, notiert Crichton, stieß in das Vakuum, das der Fall der Sowjetunion hinterließ. Da begann das ganze Krisengerede. Aber: "Ich vermute, daß die Menschen im Jahr 2100 viel reicher sind als wir, mehr Energie verbrauchen, eine kleiner Erdbevölkerung und viel mehr wilde Natur haben werden als wir heute. Ich glaube nicht, daß wir uns um sie sorgen müssen."

Das ist kühn oder dreist. Zumal Michael Crichton das Glaubensbekenntnis nicht seinem John Kenner in den Mund gelegt hat. In einem 32 Seiten langen Nachspann (zu dem 567 Seiten langen Roman) bekennt er sich selbst als Ökoketzer. Stolz reißt er sich das Hemd auf, um den Todesstoß dafür zu empfangen. Vor den beiden Appendices und der umfangreichen Bibliographie bekennt er in der "Author"s Message" kokett, daß die drei Jahre währende Lektüre von Umweltliteratur selbst ein umweltschädliches Unterfangen sei. Im übrigen sei er zu folgenden Schlüssen gelangt: "Kohlendioxid in der Atmosphäre nimmt zu, und menschliches Wirken ist die wahrscheinliche Ursache." Das klingt nun recht moderat, ist aber nur ein nichtssagendes Zugeständnis. Kenner erklärt einmal bei einer der Flugvorlesungen, daß die CO2-Schicht in der Atmosphäre minimal sei: Wie die drei Zentimeter dicke Randlinie in einem Hundert-Meter-Fußballfeld. Regt Euch ab, frohlockt er, der Methanausstoß von Termiten ist für das Klima schädlicher.

Fürchtet Euch nicht (2)

Gegen Hypothesen habe er nur dann etwas, sagt Crichton alias Kenner, wenn sie Doktrinen würden und Ungläubige verbrannt würden. Tatsache sei, daß niemand wisse, wie viel von der Erwärmung Menschenwerk oder natürliches Phänomen sei. Es gebe nur Vermutungen, keine seriösen Hochrechnungen; die "gegenwärtige fast hysterische Obsession mit Sicherheit (safety)" sei bestenfalls eine Verschwendung von Ressourcen, schlimmstenfalls die Einladung zum Totalitarismus; Umwelt- "Prinzipien" wie Nachhaltigkeit erhalten nur die ökonomischen Vorteile des Westens und bemänteln einen "modernen Imperialismus" gegenüber den Entwicklungsländern. In einem der Anhänge geht Crichton so weit, Ökologie in einer Analogie zu der Eugenik zu sehen. Große Geister hingen der rassistischen Ausleselehre an, schreibt Crichton, Theodore Roosevelt, Winston Churchill, H.G. Wells und George Bernhard Shaw. Nobelpreisträger unterstützten die Scharlatanerie, die besten Universitäten und erlesensten Stiftungen in den USA. Dann kamen die Nazis. Crichtons Warnung für die Klimaschutzdebatte: "Ich bin mir gewiß, daß es zu viel Gewißheit in der Welt gibt". Und: "Jeder hat eine Agenda. Außer mir."

Nun ließe sich einwenden, daß die Ansichten eines Thriller-Autors zu ökologischen Fragen so unerheblich für die Menschheit sind wie von Umwelt-Politikern verfaßte Kriminalromane. Was Crichtons "State of Fear" bemerkenswert macht, ist nicht sein erster Rang auf diversen US-Bestsellerlisten. Es ist das Kunststück, George W. Bush, Michael Moore und sämtlichen Politikern von Schwellenländern aus den Seelen zu sprechen: Bush, Verweigerer des Kyoto-Protokolls im Bund mit Indien und China, und Moore, der die "Politik der Panikmache" der Bush-Regierung im sogenannten Krieg gegen den Terrorismus angreift, werden von Michael Crichton und seinen Figuren zu einer neokonservativ-radikalen Einheit verschmolzen. Aus dem verbreiteten Ressentiment gegen Politiker, Anwälte und Journalisten speist er nicht nur die angebliche Verschwörung des "PLM-Komplexes". Er erledigt gleich das "Establishment" finanzstarker Umwelt-Organisatoren und ihrer dümmlich-ökoromantischen Förderer in Hollywood mit. Es gibt kein Klischee, keine Abneigung des kleinen Mannes auf der Mainstreet mit seinem gesunden Volksempfinden, das Crichton nicht bediente.

"State of Fear" beginnt klassisch mit Eros und Thanatos. Ein Mann stirbt nach dem Beischlaf in Paris, gelähmt vom Oktopus versinkt er in einem Kanal. Der nächste Tote ist in London zu besichtigen. Dann treten die Hauptfiguren auf: John Kenner mit seinem Freitag und Assistenten, einem soldatischen Computerfreak aus Nepal namens Sanjong Thaba; George Morton, der Multimillionenerbe mit einer Schwäche für schöne Frauen, harte Drinks und Umwelt-Davids wie Worldwide Fund for Nature und Greenpeace. Besonders aber für NERF, die für ein Südsee-Atoll, das im Meer versinkt, einen Prozeß gegen das US-Umweltamt vorbereitet, und dafür auf Mortons zehn Millionen Dollar angewiesen ist; NERF-Chef Nicholas Drake, machtgieriger, übel fluchender Asket und Kostverächter, was Frauen und Alkohol betrifft, braucht eine neue Krise, er setzt auf "abrupten Klimawandel", nachdem Artenschutz und Treibhauseffekt keine Spenden mehr locker machen. Es ist etwas an der Kritik der "New York Times", das Crichtons Figuren sämtlich selbstklebende Zettel mit der Aufschrift "Good Guy" oder "Bad Guy" tragen. Gespaltene, mehr als eindimensionale Charakter gibt es nicht. Die Umwelt-Lektionen sind schwierig genug. Es fügt sich, daß er während der Flüge von Los Angeles in alle Welt in Mortons Privatjet nie schläft. In Erschöpfungsschlaf fallen alle anderen und der Leser.
Michael Crichton kann filmreif schreiben, auch in "State of Fear". Hollywood wird sein Porträt im Buch so wenig mögen wie die Botschaft: "Relax, world, you"re doin" fine." Aber es ist kaum vorstellbar, daß man sich deshalb ein gutes Geschäft entgehen ließe. Crichtons Verlag HarperCollins und 20th Century Fox, die den Klimakatastrophenfilm "The Day After Tomorrow" vertrieb, gehören einträchtig Rupert Murdoch. Die Werbetouren Crichtons durch die Shows des Frühstücksfernsehens und die Zeitungen werden ermutigend gewesen sein.

Weniger Glück, die Atmosphäre zu erwärmen, hat er bei Klimaforschern, die er mit Namen und angeblichen Irrtümern in seinem Buch angreift. Deren Kommentare gipfeln bisher in "skurrile Verleumdung", Klagen könnten folgen. Alle sind sich einig, daß Michael Crichton sich in seinem Furor eben das zuschulden kommen ließ, was er ihnen vorwirft: Selektive Wahrnehmung, das Ignorieren oder Verzerren von Daten, die ihm nicht in passen. Jeder hat eine Agenda. Auch Crichton.

Artikel erschienen am Di, 21. Dezember 2004


gruß
rgh  

13 Postings, 7195 Tage GRÜNESCHLEUSER.Ein Land, das aus der Krise kommen will

 
  
    #28
15.03.05 23:56
© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. 11/05 11. März 2005
Der deutsche Name
Ein Land, das aus der Krise kommen will, braucht ein Wir-Gefühl
Thorsten Hinz

Die Propheten des Postnationalismus in Deutschland sind größtenteils verstummt. Der Realitätsschock, unter dem das Land steht, trifft auch sie. Erstens haben andere Länder die Behauptung, daß die Nationen sich überlebt hätten und der Patriotismus ein atavistischer Hordeninstinkt sei, nie geteilt. Sie haben die deutsche Canossa-Mentalität nach Strich und Faden ausgenutzt, sie hinter vorgehaltener Hand aber für ein Zeichen von nationaler Verblödung gehalten. Die deutschen Funktionseliten beginnen zaghaft, daraus Konsequenzen zu ziehen, und zwar, zweitens, unter dem Eindruck nachlassender Wirtschaftskraft.

Das Postnationalismus-Gerede basierte ja nicht wirklich auf geschichtlicher Reflexion und Antizipation, sondern auf dem Gefühl materieller Überlegenheit, sozialer Sicherheit und ökonomischer Stärke. Was zum Wohlbefinden fehlte, war „der Zement des Empfindens einer gemeinsamen Identität“ (Norbert Elias).

Den sollte ein postnational angelegter „Verfassungspatriotismus“ liefern: ein politischer Avantgardismus, der einen moralischen Mehrwert versprach. Wortführer waren verbissene Oberlehrer, die im Bewußtsein ihres bombensicheren Pensionsanspruchs lebten. Für den sollte selbstverständlich der deutsche Staat aufkommen. Doch wo nichts mehr sicher ist, steht sogar die eigene Pension in Frage. Wen soll man dagegen anrufen? Die Welthandelsorganisation? Die EU-Kommission? Lächerlich! Bleibt nur der Nationalstaat. Der durchschnittliche Arbeitnehmer wußte das schon immer.

Drittens: Ein Land, das aus der Krise kommen will, braucht ein Minimum an positivem Wir-Gefühl. Um bei der Wirtschaft zu bleiben: Gerade Ökonomen betonen den Zusammenhang zwischen kollektiver Depression und fehlender Investitionsbereitschaft in Deutschland.

Kanzler Schröder versucht nun zu später - allzu später? - Stunde, einen neuen Patriotismus aus dem Geist des „Wirtschaftswunders“ und des „Wunders von Bern“ zu destillieren. Dieses beschränkte Konzept wird nicht aufgehen, denn das „Wirtschaftswunder“ war nicht voraussetzungslos. Es bezog sich auf Traditionen, Vorkenntnisse, auf ein ausgeprägtes Arbeitsethos und einen hohen technischen Entwicklungsstand. Wichtige Akteure waren die Vertriebenen, die gezwungenermaßen ein mobiles Proletariat darstellten. Wer den Quellen des „Wirtschaftswunders“ nachforscht, muß also den zeitlichen und territorialen Horizont der BRD überschreiten.

Und schließlich bedeutete die BRD-Gründung die Exklusion der SBZ/DDR. Der Nationalkommunist Wolfgang Harich war noch im Alter verbittert über die Zurückweisung der Stalin-Note durch die Bundesregierung 1952. Adenauer habe „eiskalt noch zu Lebzeiten des paranoiden alten Tyrannen (gemeint ist Stalin, Anm. d. Verf.) 18 Millionen Deutsche in den Stalinismus und seine Höllen zurückgestoßen“. Ob damit die Motive und Möglichkeiten des ersten Bundeskanzlers realistisch eingeschätzt sind, sei dahingestellt. Jedenfalls wirft die deutsche Nachkriegszeit Fragen auf, die nicht mit dem Rekurs auf ein Fußballspiel zu beantworten sind.

Alternativkonzepte liefern weder die FDP noch die Grünen, auch nicht die zwischen Feigheit und Stumpfsinn schwankende Union. Um so bemerkenswerter ist ein Aufsatz, den Peter Brandt im SPD-nahen Theorieorgan Neue Gesellschaft / Frankfurter Hefte (Ausgabe März 2005) unter dem Titel: „Universelle Werte und Nationalkultur. Was ist deutscher Patriotismus?“ veröffentlicht hat.

Ja, was ist deutscher Patriotismus? Keine Rückkehr ins 19. Jahrhundert, sondern „die spezifische Verbindung universeller Werte mit der Nationalkultur (...) sowie den nationalgeschichtlichen Traditionen“. Dürfen die Deutschen die für sich in Anspruch nehmen? Müssen sie nicht des Sonderwegs eingedenk sein, den ihre Nation gegen den Normalfall des Westens eingeschlagen hat?

Von dieser These hält der Historiker Brandt gar nichts. „Denn im größeren Teil des 19. Jahrhunderts gehörten die kulturnationale Identifikation und die liberale Verfassungsbewegung Deutschlands zusammen, so wie umgekehrt in Frankreich und anderen vermeintlich rein staatsbürgerlichen Nationen historisch-kulturelle Eigenheiten mit prägend waren und in die jeweilige Nationalidentität eingingen. Anders hätte ein demokratischer Patriotismus niemals und nirgendwo Massenwirksamkeit erreicht.“

Sind die „historisch-kulturellen Eigenheiten“ Deutschlands denn nicht durch das „Dritte Reich“ auf ewig kompromittiert? „Bezogen auf die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs stünde nicht der militärische Einsatz der Alliierten im Mittelpunkt der Identifikation, sondern - trotz Scheiterns - der deutsche Widerstand einschließlich des Exils in seiner ganzen Breite.“

Die Memoiren Willy Brandts, die im denkwürdigen Jahr 1989 erschienen sind, schließen übrigens mit dem Satz: „Mitgetan zu haben, daß der deutsche Name, der Begriff des Friedens und die Aussicht auf europäische Freiheit zusammengebracht werden, ist die eigentliche Genugtuung meines Lebens.“

Das Wort „deutsch“ steht in der Aufzählung an erster Stelle. Würde man es streichen, verlöre die Beschreibung einer langen, reichen, schicksalhaften Existenz ihren Sinn.
 

45 Postings, 7195 Tage JimmyPart3schnauze du arsch o. T.

 
  
    #29
16.03.05 06:08

18 Postings, 7125 Tage ROT_GRÜNE_AGO.Für ATOMKRAFT ohne "GRÜNEN" Gesinnungsterror!

 
  
    #30
24.05.05 19:25

5 Postings, 7110 Tage PERMANENTRESID.Ja zur ATOMKRAFT/ Nein zum "grünen" ARBEITSPLATZ-

 
  
    #31
08.06.05 22:39

9 Postings, 7091 Tage PERMANENTRESID.Freiheit statt Demokratie Hans-Hermann Hoppe

 
  
    #32
27.06.05 01:29
„Freiheit statt Demokratie“
Der libertäre Vordenker und bekennende „Antidemokrat“ Hans-Hermann Hoppe über seine provokanten Thesen
Moritz Schwarz

Herr Professor Hoppe, Sie sind bekennender Antidemokrat. Haben Sie bei Ihrer Vortragsreise durch Europa nicht Schwierigkeiten bei der Einreise in die Bundesrepublik bekommen?

Hoppe: Nein, und ich rechne auch nicht damit, daß dies in der Zukunft passieren wird. Ich habe in Dutzenden von Ländern in der ganzen Welt Vorträge gehalten, nie sind mir dabei Schwierigkeiten gemacht worden.

Wie kommt es, daß Sie in einem so „betont demokratischen“ Land wie Deutschland mit Ihrer Einstellung ein so gerngesehener Gast sind, zum Beispiel unlängst bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung?

Hoppe: Weil ich anders bin und etwas anderes zu sagen habe als die „Langweiler vom Dienst“ in der Politik und den „führenden“ Medien. Ich bin provokativ und biete intellektuelle Unterhaltung und Aufklärung gekonnt und auf höchstem Niveau.

Ihre These lautet, die Demokratie ist eine politische Ordnung, die nicht die Herrschaft des Volkes garantiert, sondern seine Ausbeutung.

Hoppe: Das Wesen der Demokratie ist die Umverteilung, die sich entsprechend der Verteilung der politischen Macht vollzieht. Das heißt, diejenigen, die an der Macht sind, verteilen zugunsten der eigenen Klientel und auf Kosten der Klientel der anderen Partei um. Mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun, und Grundrechte wie das auf Eigentum sind im Zweifelsfall schnell perdu. Verschärfend kommt hinzu, daß die Partei, die gerade herrscht, dazu nur vier Jahre Zeit hat – bis wieder gewählt wird. Um so schneller und verantwortungsloser vollzieht sich diese Umverteilung. In der Monarchie dagegen, als deren „glückliche“ Überwindung die Demokratie zu Unrecht gilt, war der Staat potentiell für immer in den Händen ein und derselben Dynastie. Dementsprechend schonend geht ein Monarch mit seinem „Besitz“ um. In der Demokratie gehört der Staat dagegen keinem, dementsprechend hemmungslos saugt ihn die gerade herrschende Partei aus.

„Schimpfen Sie auf die Demokratie!“

Zum Beispiel?

Hoppe: Zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland. Der Kern der gegenwärtigen fundamentalen Krise dieses Landes ist, daß die Politiker den Wählern jahrzehntelang mehr und immer mehr versprochen haben. Sie haben verteilt, was volkswirtschaftlich gesehen gar nicht zum Verteilen da war, nur um wiedergewählt zu werden. Und die Wähler haben sich willig bestechen lassen, wohlwissend, was vor sich geht. Aber alle wollten eben ihren Nutzen aus diesem gigantischen Raubzug ziehen. Das Paradebeispiel ist Konrad Adenauer, der seine Rentenreform gegen den guten Rat der Fachleute durchgeführt hat, nur um Wähler zu gewinnen, ohne Rücksicht darauf, daß er damit den Keim der Vernichtung in das bundesdeutsche Rentesystem gepflanzt hat. Heute sind in Deutschland die Kassen leer und die Schulden nicht mehr zu tilgen. Alle schimpfen auf diejenigen, die damals über die Verhältnisse gelebt haben. Das ist Unsinn! Diese Leute haben sich lediglich gemäß den Regeln des Spiels verhalten. Schimpfen Sie nicht auf die Spieler, wenn Ihnen das Spiel nicht paßt, schimpfen Sie auf die Regeln! Schimpfen Sie auf die Demokratie! Freiheit statt Demokratie!

Müßten Sie nicht konsequent von allen Demokraten ausgeladen und bekämpft werden?

Hoppe: Was die guten Demokraten betrifft, so haben Sie gewiß recht. Aber gute Demokraten – also Vertreter des Prinzips, daß A und B, weil sie gegenüber C eine Mehrheit bilden, letzteren deshalb berauben oder bevormunden dürfen – sind für mich nur „moderate“ Kommunisten, und von denen nicht eingeladen zu werden, betrachte ich als eine Ehre. Nur gibt es gar nicht so viele Personen, die sich zu diesem Prinzip bekennen, wenn es denn erst einmal klar ausgesprochen wird. Es gibt weder in der Familie Demokratie noch in der Kirche, insbesondere der katholischen, noch in der Wissenschaft oder der Wirtschaft. Nirgendwo ist jede Stimme gleich. Überall gibt es Grade natürlicher Autorität.

Sind Sie ein Fall für den Verfassungsschutz?

Hoppe: Der Verfassungsschutz weiß doch gar nicht, was er mit mir und meiner Position anfangen soll. Ich befinde mich völlig außerhalb der gängigen politischen Klassifikationsschemata. Zwar bin ich ein Feind des demokratischen Staates, aber zu behaupten, ich sei ein Feind der Freiheit, des Privateigentums, der Familie und all dessen, was dem Normalbürger wert und teuer ist, ist absurd, geradezu zum Totlachen. Auch der Verfassungsschutz benötigt die Rückendeckung der öffentlichen Meinung. Ich bezweifele, daß es gelingt, mich zu einem Ungeheuer zu stempeln.

Immerhin, unlängst gab es doch Probleme: Allerdings nicht wegen des Antidemokraten Hoppe, sondern wegen Ihres Gegenparts, des konservativen Verlegers Götz Kubitschek, der pikanterweise die Demokratie in Gestalt des Staates gegen Sie verteidigte. Die Uni Greifswald hat der Veranstaltung – mit dem Hinweis, Kubitschek sei ein „rechter Intellektueller“ – die Räume entzogen (JF berichtete).

Hoppe: Die ganze Affäre erscheint mir symptomatisch für die politische Befindlichkeit in Deutschland.

Inwiefern?

Hoppe: Demokratie hat eben nichts mit Freiheit zu tun. Demokratie ist eine von Demagogen angereizte und unsicher gesteuerte Herrschaft des Mobs. Insbesondere die deutsche Demokratie trägt Züge eines weichen, durch weitgehende und als solche oft kaum mehr wahrgenommene Selbstzensur gekennzeichneten Totalitarismus.

Wieso sind sie 1985 ausgerechnet in die USA ausgewandert, die sich selbst als Mutterland der Demokratie betrachten?

Hoppe: Nach meiner Habilitation 1981 war ich für fünf Jahre Empfänger eines Heisenberg-Stipendiums. Es hieß inoffiziell, daß man nach Ablauf des Stipendiums gewiß mit einem Lehrstuhl rechnen könne. Mir wurde aber schnell klar, daß dies in meinem Fall, mit meinen Auffassungen, sicher nicht eintreffen würde. Darum bin ich 1985 in die USA gezogen, in der, wie sich herausstellen sollte richtigen Annahme, daß der akademische Arbeitsmarkt – wie der Arbeitsmarkt generell – dort noch flexibel genug sei, um auch Außenseitern wie mir eine Chance zu eröffnen. Es ist mir nicht leichtgemacht worden, mich in Amerika erfolgreich durchzusetzen. Aber in Deutschland wäre ich untergegangen, dort habe ich dagegen von Anfang an Freunde und Förderer gefunden.

Sie sprachen vom „Totalitarismus“ der Demokratie. Meinen Sie die „Political Correctness” (PC)? Auch die stammt aus den USA!

Hoppe: Es stimmt, die PC-Bewegung in Amerika ist zweifellos älter als in Deutschland und Europa. Sie hat mit der sogenannten „Bürgerrechtsgesetzgebung“ Mitte der sechziger Jahre begonnen und findet heute in einer Vielzahl beinahe alle Lebensbereiche erfassender „affirmative action“-Bestimmungen, Quotenregelungen und Diskriminierungsverboten Ausdruck. Mittlerweile gibt es eigentlich nur noch eine einzige nicht-geschützte Personengruppe: weiße heterosexuelle Männer. Sie sind die für alles Unheil der Welt verantwortliche „Tätergruppe“. Alle anderen Personengruppen sind ihre „Opfer“. Ob die Situation heute in Amerika schlimmer oder bedrohlicher ist als in Europa ist schwierig zu beurteilen. In den USA treibt die Political Correctness wohl die verrückteren Blüten. Aber obwohl Sündern wider den korrekten Geist das Leben schwergemacht und nicht selten die Karriere ruiniert wird, wird man doch, im Unterschied zu Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern, zumindest nicht mit strafrechtlichen Sanktionen bedroht, wenn man sich über besonders heikle Themen äußert.

Zum Beispiel?

Hoppe: Denken Sie nur an den Volksverhetzungsparagraphen, der Äußerungen bestimmter Art über die jüngere deutsche Geschichte, selbst wenn sie nur als untersuchungswürdige Vermutungen gekennzeichnet werden, unter Strafandrohung stellt. Damit erreicht man meines Erachtens nur das genaue Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist. Wenn bestimmte Äußerungen verboten sind, stellt sich beinah automatisch der Verdacht ein, daß an ihnen möglicherweise doch etwas dran ist. Denn warum sollte man sonst zu so einer drastischen Maßnahme wie einem Sprachverbot greifen?

„Warum SPD wählen, wenn alle Parteien sozialdemokratisch sind?“

Zurück zur Demokratie: Wenn die Demokratie nicht eine Form der Freiheit, sondern eine Form der Ausbeutung ist, was bedeutet das dann für den Gründungsmythos der Demokratie in Europa, die Französische Revolution?

Hoppe: Gewiß muß das Bild von der Französischen Revolution noch grundlegend berichtigt werden, wenngleich es in den letzten Jahren schon erhebliche Fortschritte in dieser Richtung gegeben hat. Die Französische Revolution gehört in dieselbe Kategorie von üblen Revolutionen wie die bolschewistische Revolution und die nationalsozialistische Revolution. Königsmord, Egalitarismus, Demokratie, Sozialismus, Religionshaß, Terror, Massenplünderung, -vergewaltigung und -mord, die allgemeine militärische Zwangsverpflichtung und den totalen, ideologisch motivierten Krieg – all das verdanken wir der Französischen Revolution.

Das ist jetzt über 200 Jahre her. Wie konnten sich die Volker so lange so täuschen?

Hoppe: Die meisten Personen, immer und überall, sind töricht und dumm. Und der sogenannte Wohlfahrtsstaat und das „öffentliche“ Bildungswesen trägt dazu bei, die Bevölkerung noch weiter zu verdummen. Sie denken nicht selbst, sondern beten das nach, was ihnen von den Eliten erzählt wird. Und die Eliten haben nur allzu oft ein Interesse daran, die Massen dumm zu halten, da sie selbst von dieser Dummheit profitieren.

Sie betrachten nicht nur die Demokratie, sondern gleich den Staat an sich als eine Fehlentwicklung der Geschichte. Wieso hat sich all das denn entwickelt, wenn es so überflüssig ist?

Hoppe: Versetzen Sie sich in die Lage vor 1989. Da hätte man fragen können: Sie halten den Sozialismus für eine Fehlentwicklung, wieso hat er sich dann entwickelt? Die Antwort: Die Geschichte ist kein geradliniger Prozeß, in dem es immer nur vorwärts und aufwärts geht. Es gibt auch Fehlentwicklungen. Der Sozialismus stellt eine solche, kurzfristige Fehlentwicklung dar, der Staat eine andere, langfristigere. Und ja, natürlich erfüllen beide auch eine „wichtige“ Funktion: Der Sozialismus erlaubt der sozialistischen Partei, die produktiv arbeitende Bevölkerung zum eigenen Vorteil auszubeuten, und der Staat leistet das gleiche für die Etatisten.

Sie werfen dem Konservatismus vor, im Grunde nichts anderes als „Sozialismus“ zu sein. Sind aber nicht vielmehr Sie – mit Ihrem utopischen Menschenbild vom unbedingt eigenverantwortlichen Menschen – der „Sozialist“?

Hoppe: Sehen Sie sich einmal das über 150 Jahre alte Kommunistische Manifest an, dann werden Sie mir zustimmen, daß die konservativen Parteien der Gegenwart einen Großteil der sozialistischen Ideologie geschluckt haben. Der Niedergang der SPD, den wir gegenwärtig in Deutschland erleben, ist kein Zeichen einer Abkehr vom Sozialismus, sondern seines Triumphes: Es gibt keinen besonderen Grund mehr, SPD zu wählen, wenn doch alle Parteien sozialdemokratisch sind! Von daher erhoffe ich mir auch so gut wie nichts von der bevorstehenden „Wende“ von Rot-Grün zu Schwarz-Gelb durch die voraussichtliche Bundestagswahl im Herbst. Was die Frage des Utopischen angeht, so irren Sie sich: Die Sozialisten sind Utopisten, denn sie gehen davon aus, daß es mit der Ankunft des Sozialismus auch zu einer Wandlung der menschlichen Natur kommt. Das ist natürlich Unsinn, frommes Wunschdenken. Libertäre wie ich sind dagegen Realisten. Wir nehmen die Menschen, wie sie sind – gut und böse, friedfertig und aggressiv, altruistisch und egoistisch, produktiv und unproduktiv, fleißig und faul, verantwortungsvoll und verantwortungslos etc. – und glauben nicht, daß die menschliche Natur grundsätzlich wandelbar ist. Als Realisten sind wir nur davon überzeugt, daß Anreize immer und überall wirken. Es muß eine institutionelle Anreizstruktur geschaffen werden, die „gutes“ Verhalten belohnt und „schlechtes“ bestraft. Das wird „schlechtes“ Verhalten zwar nicht beseitigen, aber es wird seine Häufigkeit und Heftigkeit vermindern.

Und diese Anreize schafft eben zum Beispiel der demokratisch kontrollierte Rechtsstaat konservativ-altliberaler Prägung!

Hoppe: Die Institution eines Staates, die im Unterschied zu allen anderen Institutionen Zwangsabgaben (Steuern) erheben darf und die in allen Konfliktfällen, einschließlich solcher, in die sie selbst verwickelt ist, letztendscheidender Richter ist, setzt falsche Anreize: Zum einen erlaubt sie es Personen, ein Einkommen zu erzielen, ohne dafür Güter oder Dienstleistungen erbringen zu müssen, die freiwillige Abnehmer finden. Mit anderen Worten: Sie belohnt Personen dafür, minderwertige Güter oder gar „Ungüter“ herzustellen. Zum anderen schafft der Staat einen Anreiz dafür, Konflikte nicht zu schlichten, sondern sie selbst zu provozieren, um sie dann zu eigenen Gunsten zu entscheiden. Mit anderen Worten: Der Staat belohnt das Begehen von Unrechtstaten.

„Der Sozialstaat wird untergehen, wie einst die UdSSR“

Ihrer Analyse vom zwingend erfolgenden Niedergang des Wohlfahrtsstaates ist derzeit leider schwerer denn je zu widersprechen. Werden wir Deutschen tatsächlich unser liebstes politisches Kind, den deutschen Sozialstaat, verlieren?

Hoppe: Der sogenannte Sozialstaat – eigentlich handelt es sich bei dem, was wir sozial nennen um „Stehlen und Hehlen“, aber nicht um echte, freiwillige und nur darum moralisch zu nennende Sozialpolitik – wird ebenso sicher zusammenbrechen, wie der Kommunismus zusammengebrochen ist. Das ganze Sozial-„Versicherungssystem“, der Generationen-„Vertrag“, ist wie ein Kettenbrief zum Absturz verurteilt. Jeder private Geschäftsmann, der ein solches „Versicherungssystem“ anbieten wollte, würde sofort als Gauner verhaftet. Daß man in Deutschland immer noch, selbst angesichts steigender Lebenserwartungen und sinkender Geburtenraten, so tut, als habe man es mit einer großen Erfindung zu tun, zeugt deshalb nur davon, wie verantwortungslos, ja geradezu gemeingefährlich die gesamte Politikerklasse hierzulande ist.

Prof. Dr. Hans-Hermann Hoppe gilt als einer der profiliertesten Vordenker der weltweiten libertären Bewegung. Geboren wurde er 1949 in Peine. Er studierte Soziologie und Ökonomie und wanderte 1985 in die USA aus, um bei Murray Rothbard zu studieren, dessen Lehrstuhl er schließlich übernahm. Hoppe ist „Distinguished Fellow“ am Ludwig von Mises Institute in Auburn, Herausgeber des Journal of Libertarian Studies und Autor verschiedener Bücher. Seine provokante Studie „Demokratie – Der Gott, der keiner ist“ (Verlag Manuscrpitum, 2003) erreichte in den USA sieben Auflagen und wurde bislang ins Deutsche, ins Spanische und ins Koreanische übertragen. Übersetzungen ins Polnische und Italienische sind in Vorbereitung.  

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