TRÜBE KONJUNTURAUSSICHTEN + BÖRSENRALLYE ?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 28.08.02 20:57 | ||||
Eröffnet am: | 23.08.02 23:21 | von: Zick-Zock | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 28.08.02 20:57 | von: Zick-Zock | Leser gesamt: | 9.408 |
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§
Index Hoechststand Aenderung z. 22.08. Aenderung
52/W-Hoch Schlusskurs zum 15.08.
Internet 177,29 -59% 80,14 11,27%
S&P 500 1.226,29 -24% 962,70 3,49%
Nasdaq 2.102,53 -36% 1.422,95 5,79%
Nasdaq-QQQ 44,00 -44% 26,16 6,64%
Dow Jones 10.673,10 -17% 9.053,64 2,67%
Volatilitaet 57,31 -42% 30,96 -6,38%
30-Jahr Anl. 5,86 -15% 5,08 2,01%
Gold 327,05 -4% 306,55 -1,95%
Hipp Hipp Hurra: Die alten Zeiten sind wieder da. Die Boerse
ist wieder immun gegen saemtliche Meldungen, die einen
Einfluss auf das Geschaeftsklima haben koennten.
US Airways meldet sich bankrott. United Airlines (UAL) wird
wohl bald folgen, so zumindest die Erwartungen.
AOL Time Warner (AOL) und AT&T (T) entflechten ihre
gegenseitigen Beteiligungen. Die Konditionen werden nicht
veroeffentlicht, man muss also vermuten, dass darin ein paar
unangenehme Annahmen enthalten sind.
Dell (DELL) wird nicht mehr durch sein eigenes Kerngeschaeft,
dem Massen-PC, wachsen, sondern nur noch in Nischenbereichen
wie Server und Speichermedien.
Die Erholung am Arbeitsmarkt geht langsamer vonstatten, als
erhofft. Die Prognose fuer das US-Wirtschaftswachstum wurde
eineut nach unten korrigiert.
Und trotz solcher Meldungen springen saemtliche Indices
leichtfuessig ueber wichtige Huerden: Der Nasdaq ueber 1.400
Punkte, der Dow Jones ueber 9.000 Punkte und der S&P 500 ueber
950 Punkte. Die Volatilitaet im Markt sinkt wieder. Der
Goldpreis faellt. Aber hoppla, die Rendite fuer Anleihen
faellt nicht.
Hmmm, die steigende Rendite koennte jedoch auch an den US-
Notenbankmitgliedern liegen, die in der abgelaufenen Woche
landesweit Reden hielten, in denen sie die Gesundung der US-
Wirtschaft beschrieben und die langfristig soliden Aussichten
lobten (Philadelphia Fed Praesident Anthony Santomero, Chicago
Fed Praesident Michael Moskow). Nachdem zuvor aufgrund von
akuten Rezessionsaengsten die Rendite abgestuerzt war, kam es
nun zu einer Erholung.
Aber halt! Hat die Fed (Federal Open Market Committee – US-
Notenbank) nicht erst vor etwas mehr als einer Woche die
Schwaeche der US-Konjunktur zugegeben und die Moeglichkeit
weiterer Zinssenkungen erwaehnt? Wie koennen nun, nachdem kaum
ein paar Tage vergangen sind, Mitglieder dieses Ausschusses
das Gegenteil behaupten, waehrend doch die Konjunkturdaten,
die wir seither erhalten haben, eher die urspruengliche
Aussage der schwachen US-Konjunktur unterstuetzen?
Da scheint mir irgendwas im Argen zu liegen. Es werden wieder
einmal widerspruechliche Einschaetzungen veroeffentlicht. Der
Markt sucht sich davon dann die Version heraus, die ihm am
besten passt. Und derzeit passt dem Markt halt ein wenig
Optimismus.
Hat die Boerse Einfluss auf die Stimmung der Bevoelkerung?
Oder hat die Stimmung einen Einfluss auf die Boerse? Letzteres
auf jeden Fall. Wie in den 90ern zu sehen war, kann sich die
Boerse ganz ohne fundamentalen Bezug in ungeahnte Hoehen
schrauben. Aber was beeinflusst die Stimmung?
Unter anderem der maechtigste Notenbanker der Welt: Alan
Greenspan. Nachdem er 1996 zu spaet den Zins anhob, sprach er
von einer irrationalen Ueberschwenglichkeit in den Kursen.
Dies wurde jedoch nicht gehoert und so wechselte er
anschliessend das Lager und lobte fortan die
Effizienzsteigerungen durch die New Economy.
Seine Worte halfen, Investoren in Sicherheit zu waehnen, dass
dieses zuvor nicht geahnte Wachstum gesund sei. Ungeachtet des
hohen Zinsniveaus wurde weiter investiert und Geld an die
Boerse gegeben. Greenspan avancierte in dieser Zeit zu einem
der populaersten Maenner der USA. Steht es denn einem Mann,
der sein Institut im Wesentlichen antizyklisch steuern soll
zu, populaer zu werden? Wird nicht nur derjenige populaer, der
den Zeitgeist trifft? Und damit ist Greenspan per se nicht
mehr antizyklisch...
Steht es denn wirklich in der Macht eines einzigen Mannes, die
Wirtschaft so stark zu beeinflussen? Oder sucht sich der Markt
stets die Aussagen heraus, die er gerne hoeren moechte? Wie
beispielsweise derzeit, dass es dem US-Konsumenten zu
verdanken ist, dass es nicht schon laengst eine Rezession in
den USA gibt.
Denn, die hohe Konsumneigung in den USA hat ihre Gruende und
spiegelt nicht das uneingeschraenkte Vertrauen in die
Wirtschaft wider. Durch das niedrige Zinsniveau koennen
Haeuslebauer ihre Hypothekenkredite refinanzieren und kommen
dadurch mit einer geringeren monatlichen Belastung aus: Mehr
Cash fuer den Konsum bleibt uebrig. Es gab riesige
Steuersenkungen. Auch neue Kredite sind bei dem niedrigen
Zinsniveau guenstiger zu finanzieren. Und dann sind da noch
die Null Prozent Finanzierungsangebote der Automobilbranche.
Alles Effekte, die die Nachfrage erhoehen und die Wirtschaft
am Leben halten. Aber es gibt auch negative Effekte dieser
Politik: Die Verschuldung der Haushalte steigt weiter an. Im
Verhaeltnis zum Bruttosozialprodukt stieg die Verschuldung von
72% auf 79%.
Reicht denn die anhaltend hohe Nachfrage, um eine Rezession
mit allen Begleiterscheinungen wie Deflation, Arbeitslosigkeit
usw. zu vermeiden? Kann ueberhaupt die USA sich gegen einen
globalen Trend stellen? Ein Trend, der bereits seit 10 Jahren
die Japaner plagt und der auch in Europa bereits allerorten zu
sehen ist?
Ich denke, es ist bereits zu spaet. In den 90ern wurden in den
USA Produktionskapazitaeten aufgebaut, die bis heute und auch
auf absehbare Zeit nicht benoetigt wurden und werden.
Allerdings spiegelte die Schaffung von Kapazitaeten ein
falsches Konjunkturbild wider. Venture Capital und auch durch
IPOs generierte Gelder wurden investiert. Die
Produktionakapazitaeten sind seit Mitte der 90er um
durchschnittlich 3,5% p.a. gestiegen. Seit zwei Jahren jedoch
ist das wirkliche Wichtschaftswachstum hinter dem Wachstum der
Kapazitaeten zurueckgeblieben.
In den USA wird die Theorie verbreitet, dass die Wirtschaft im
vergangenen Jahr etwas geschwaechelt hat. Und eventuell werde
im laufenden Jahr erneut ein kleiner Schwaecheanfall zu
erwarten sein (Double Dip Theorie – doppeltes Tief). Seit ein
paar Wochen, seit die offiziellen Wirtschaftszahlen fuer die
letzten zwei Jahre revidiert wurden, wissen wir, dass bereits
im letzten Jahr drei von vier Quartalen ein negatives Wachstum
auswiesen. Das ist keine Schwaeche, das ist eine Rezession.
Und das Gefaehrliche an einem solch hohen Wachstum der
Produktionskapazitaeten ist, dass auch bei geringem
Wirtschaftswachstum noch immer eine Deflation moeglich ist.
Deflation: Sinkende Preise, beispielsweise aufgrund sinkender
Nachfrage, Konsumenten koennten es vorziehen, ihre Kredite
zurueckzufuehren, anstatt sich einen dritten DVD-Player zu
kaufen. Gleichzeitig sinkt bei Deflation die Geldmenge, also
das verfuegbare Bargeld, das jeder Einzelne in der Tasche hat.
Kredite werden insolvent, die Kreditausfaelle der Banken
steigen an und auch einige Banken werden insolvent.
So die allgemeine Beschreibung einer Deflation. Soweit sind
wir natuerlich noch nicht. Ausserdem haben wir es ja mit einem
globalen Markt zu tun, und da werden sich bestimmt
Auffangmechanismen finden oder?
Nun, Japan kann nichts mehr auffangen. Europa auch nicht.
Suedamerika? Ohne den $30 Mrd. Zuschuss des IWF
(Internationaler Waehrungsfonds) haetten wir in Argentinien
und Brasilien schon laengst eine Katastrophe. Und in diesem
Gebiet sind US-Banken mit hohen Kreditengagements involviert.
Ohne diese Finanzspritze haetten wir also schon sicherlich die
ersten Bankenpleiten gesehen.
Nein, die USA sind nicht Japan. Die USA haben andere
Instrumente und sind flexibler, um ein solches Horrorszenario
abzufangen, sollte man meinen. Ende der 90er wurde das Japan-
Szenario untersucht und man kam zu folgender Aussage, dass
dieses Szenario nicht in den USA eintreten kann:
Sollte es zu Problemen in der US-Wirtschaft kommen, so kann
die Fed durch reichliche Zinssenkungen genuegend Cash in den
Markt spuelen, um die Nachfrage zu stimulieren. Der Zins von
damals ueber 8% sollte hoch genug sein, um genuegend Spielraum
fuer alle Eventualitaeten zu haben.
... inzwischen ist der Zins nur noch bei 1,75%.
Der US-Haushalt stand in voller Pracht: Es gab einen
Ueberschuss, den Bush stolz in Form von einmaligen
Steuerrueckzahlungen an das Volk zurueckzahlte. Weiterhin
wurden Steuersenkungen vorgenommen und auch fuer
Sonderzahlungen war noch Spielraum.
... inzwischen wurden Milliarden durch den Anschlag am 9/11
verschlungen, es wurde ein neues Ministerium gegruendet und
das Haushaltsdefizit laesst Schlimmeres befuerchten.
Noch vor zwei Jahren, ja noch vor einem Jahr, behauptete ein
jeder Amerikaner mit stolzgeschwollener Brust, dass das US-
Wirtschaftssystem dem japanischen ueberlegen sei: Viel
flexibler, da keine Lebensarbeitszeitvertraege existieren.
Ausserdem werde das Management am eigenen Erfolg beteiligt und
somit viel besser motiviert.
... inzwischen gab es Enron, Worldcom, Qwest, Adelphia, usw.
Die fetten Jahre der 90er sollten noch einige solche Faelle in
petto halten, trotz Schwur.
In Japan kam zu der Aktienmarktblase noch eine
Spekulationsblase im Immobilienmarkt hinzu, so dass saemtliche
Vermoegenswerte der Japaner implodierten.
... in den USA ist nur die Spekulationsblase am Aktienmarkt
implodiert. Meiner Ansicht nach tickt im Immobilienmarkt eine
Zeitbombe, denn Immobilienpreise sind in den letzten zwei
Jahren staerker angestiegen als die Mieten. Somit wurden auch
Immobilien zu Spekulationsobjekten. Bei sinkenden Einkommen
ist das gefaehrlich.
Eieiei,
ich schreibe mir hier die Finger wund, um Ihnen ein
pessimistisches Szenario ins Gehirn zu pflanzen. Dabei
gehoeren Sie sicherlich schon zu den Aufgeklaerten, wenn Sie
bis hier gelesen haben.
Dabei sollte ich Ihnen doch viel eher ein paar positive Seiten
aufzeigen, um Sie bei Laune zu halten. Nichts leichter als
das: Seien Sie aktiv, es wird sich in den naechsten Jahren
lohnen. Seien Sie flexibel und streichen Sie Zwischengewinne
ein. Setzen Sie nicht auf langfristige Aufwaertstrends, die
wird es vielleicht in ein paar Jahren wieder geben, vorerst
jedoch nicht.
Verlieren Sie nicht den Ueberblick und lassen Sie sich nicht
von der Euphorie ergreifen, die sich derzeit auf dem Parkett
wieder breit macht. Spielen Sie lieber mit der einen oder
anderen Investmentidee
Noch sind es lediglich erste Warnsignale, die darauf deuten, dass das Aktiendebakel der vergangenen Monate nun auf die Konjunktur durchschlägt. Doch die Zeichen mehren sich. Und fraglich scheint nur noch, ob es bei einem kurzen Absacken bleibt; oder ob die Weltwirtschaft durch den atemberaubenden Kursverfall in eine viel tiefere Krise stürzt.
Optimisten weisen auf die Erfahrungen mit dem realwirtschaftlich harmlosen Aktiencrash 1987; Skeptiker erinnern an die Große Depression nach 1929. Beides wirkt oft gleichermaßen oberflächlich. Dabei lässt sich aus den Erfahrungen mit früheren Kursstürzen bei genauerem Hinsehen durchaus lernen. Die Umstände scheinen diesmal eher dafür zu sprechen, dass es die Realwirtschaft vergleichsweise heftig treffen wird.
Seit 1900 insgesamt 15 US-Crashs
Mit ökonomischen Standardmodellen ist der Sache kaum beizukommen. Denn es gilt vorherzusagen, wie Firmen und Verbraucher auf das höchst ungewöhnliche Platzen einer Aktienblase reagieren. Die üblichen Formeln basieren auf regelmäßigeren Erfahrungen.
Warum Aktiencrashs nicht im Desaster enden müssen, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Frederic Mishkin*. Der renommierte US-Ökonom zählt darin allein für die USA insgesamt 15 Fälle auf, in denen es seit dem Jahr 1900 zu Kursrückgängen von mindestens 20 Prozent über mehr oder weniger lange Zeiträume gekommen ist (siehe Grafik). Nur in gut der Hälfte all dieser Crashs der vergangenen 100 Jahre kam es (vor oder nach dem Kurssturz) überhaupt zu einer wirtschaftlichen Krise. Im Jahr 1962 etwa stürzten die US-Aktienkurse dagegen im Boom um fast ein Viertel ab - der wirtschaftliche Aufschwung überdauerte die Börsenbaisse sogar bis Ende der 60er Jahre.
Laut Mishkin ließen sich schwere Rezessionen in der Regel allerdings nur dann vermeiden, wenn Ausmaß und Länge der Aktientalfahrten begrenzt blieben, das Finanzsystem von Grund auf stabil war und die US-Notenbank schnell reagierte, indem sie Geld zur Verfügung stellte oder die Zinsen senkte - statt sie wie im Crash von 1920 oder nach dem Absturz von 1929 sogar noch anzuheben.
Alle drei Kriterien scheinen diesmal nur auf den ersten Blick erfüllt zu sein. Zwar hat die Fed schon Anfang 2001 reagiert und die Zinsen auf das niedrigste Niveau seit Anfang der 60er Jahre fallen lassen. Das Finanzsystem sei zu Beginn des Abschwungs so stabil wie seit 40 Jahren nicht mehr gewesen, schreibt Mishkin. Schon beim Ausmaß des Aktienkursrückgangs fällt die Bilanz jedoch weit weniger positiv aus: Der US-Index Standard & Poor’s lag im vergangenen Juli zeitweise um mehr als 40 Prozent unter seinem Hoch von August 2000 - der drittstärkste Einbruch der vergangenen 100 Jahre. Die Talfahrt dauert bereits rund zwei Jahre an - in der Depression von 1930 bis 1932 waren es 25 Monate.
Dazu kommt: Die Skandale um Bilanzfälschungen haben eine eigene Form der Instabilität ins System gebracht. Die Risikoprämien auf Unternehmensanleihen sind in den USA seit Ende 2001 drastisch gestiegen.
Ein ganz anderes Kriterium deutet schließlich darauf hin, dass die Realwirtschaft diesmal vergleichsweise stark getroffen wird. "Die Krisengefahr ist um so größer, je stärker die Aktienblase vor ihrem Platzen das Verhalten von Unternehmen und Verbraucher bestimmt hat", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei Invesco Asset Management.
Die jüngste Aktienblase trug Ende der 90er Jahre dazu bei, dass Firmen Kapital bekamen, um es in immer unsinnigere Hightech-Projekte zu stecken - was wiederum die Aktienhausse noch verstärkte. Die Kapazitäten der IT-Branche wurden so stark erhöht, dass die Auslastung jetzt auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten liegt. Wie die vergangenen Monate zudem gezeigt haben, hat das Börsenhoch offenbar auch zur Fälschung von Bilanzen animiert. Und: Das Zusammenfallen von steigenden Aktien und sinkender Ersparnis aus laufenden Einkommen deutet nach Einschätzung vieler Ökonomen darauf hin, dass ein Teil des exzessiven Konsums in den USA von den Aktienillusionen genährt wurde.
All dies kehrt sich nun um. Die Kursverluste bei den Aktien wurden in den USA bislang zwar durch jene Vermögenszuwächse aufgefangen, die sich durch steigende Immobilienpreise ergaben. Das Problem ist nur, dass dies nicht ewig so weiter gehen wird. Und dass selbst dann jene realwirtschaftlichen Blasen nicht ausgestanden wären, die den irrationalen Aktienboom lange Zeit begleiteten. Das macht die Entwicklung 2000/02 so riskant.
Noch wirken die Exzesse nach
Invesco-Ökonom Krämer zeigt sich zwar zuversichtlich, dass zumindest die Überinvestitionen im IT-Sektor bereits abgebaut sind. Ihr Niveau liege mittlerweile sogar unter dem längerfristigen Trend. Das löst allerdings das Problem der Überkapazitäten noch nicht. Die Bilanzskandale dürften das Vertrauen der Anleger ohnehin noch länger belasten. Wie weit Amerika davon entfernt ist, die realen Exzesse der 90er Jahre wettzumachen, zeigt auch das anhaltend hohe Defizit in der Leistungsbilanz: Noch immer verbrauchen die USA weit mehr als sie selber produzieren.
So schlimm wie in den 30er Jahren wird es nicht kommen. Dagegen spricht, dass die Sicherungen im Finanzsystem stärker entwickelt sind als damals und die US-Fed mit sinkenden Zinsen reagiert hat. Genauso unwahrscheinlich aber ist, dass das Platzen der Blase nur annähernd so glimpflich endet wie 1987.
* "U.S. Stock Market Crashes and Their Aftermath: Implications for Monetary Policy", Frederic S. Mishkin, Eugene N. White, NBER Working Paper Nr. w8992, Juni 2002
Astronomische Büromieten: Die Büroraumpreise in der Region liegen inzwischen auf einem höheren Niveau als in New York.
Arbeitskräftemangel: Zu viele Unternehmen buhlen um zu wenige Internet-Spezialisten, und die Gehälter werden demnächst die Stratosphäre erreichen.
Hohe Gehälter und Geld aus Aktienoptionen treiben die Preise. Und diese treiben wiederum die Gehälter; ein Teufelskreis. Wohnraum ist so teuer geworden, dass selbst ein kleines 60-qm-Apartment leicht 2000 Dollar im Monat kosten kann.
Jämmerlicher öffentlicher Nahverkehr, Dauerstau, Straßen in einem erbärmlichen Zustand und chronischer Parkplatzmangel. Die starke Wirtschaftswachstum hat so viele Menschen in die Bay Area gelockt, dass die Infrastruktur die Belastung nicht mehr verkraftet.
Die himmelhohen Preise machen Normalverdiener zu Tode betrübt. Dies spaltet die Gemeinden, vor allem San Francisco. Anti-Dot-com-Anzeigen und Initiativen von Künstlern sowie privaten Wohlfahrtsorganisationen klagen, dass sie sich keine Wohnungen und Büros mehr leisten können. Das Feindbild sind seichte, geldgeile Dot-Com-Yuppies.
Expansionswillige Europäer sollten daher Alternativen in Erwägung ziehen. Andere Standorte in den USA buhlen mit steuerlichen Vorteilen und Industrieparks um Hochtechnologie-Unternehmen, überall entstehen neue ‘Silicon Valleys’.
Ostküste -- Altes Geld entdeckt neue Technologien
New Yorks Silicon Alley
New York ist nach San Francisco die zweitwichtigste Internet-Stadt. Zentrum der sogenannten “Silicon Alley” ist die Manhattan-Insel, insbesondere deren südlicher Teil, also ‘Lower Manhattan’. Die Stadt ist die traditionelle Heimat der US- Anzeigenagenturen und –Medienkonzernen wie Time-Warner, The New York Times und Viacom. Nach anfänglichen Problemen konnte New York auch die virtuellen Äquivalente aus der Internetindustrie ansiedeln, darunter neben dem deutschen Pixelpark auch Doubleclick, Razorfish, Agency.com, TheGlobe.com, iVillage.com und TheMiningco.com.
Für den Standort New York sprechen:
Steuererlässe: Um ‘Lower Manhattan’ wieder zu beleben, gewährte New York seit 1994 Steuererlässe in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar, vor allem für Dot-Com-Neugründungen.
Qualifizierte Mitarbeiter.
Gute Möglichkeiten, mit ansässigen Internetfirmen und traditionellen Medien-Unternehmen Kontakte zu knüpfen.
Der geringerer Zeitunterschied zu Deutschland (6 Stunden in New York statt 9 Stunden in San Francisco) und die größere räumliche Nähe (6 Stunden Flugzeit statt 12 Stunden).
Die Nachteile des Standorts:
Wer viele Programmierer braucht, hat in New York noch größere Schwierigkeiten als im Silicon Valley.
Noch höhere Lebenshaltungskosten als in San Francisco und dem entsprechend hohe Personalkosten. Das gleiche gilt für Büromieten, mit Ausnahme einiger “Internet”-Häuser im Lower Manhattan, welche die Stadt fördert.
Andere Ausrichtung der Risikokapital-Gemeinde: Während im Silicon Valley ehemalige Unternehmensgründer Risikokapital-Fonds gründen, haben in der Silicon Alley vor allem vormalige Investmentbanker das Sagen. In New York hat der Instinkt keine Chance, es geht um Zahlen, Umsatz und Gewinn.
Boston: ‘Dot-Commonwealth Massachusetts’ und ‘Route 128’
Boston nennt sich ‘Dot-Commonwealth Massachusetts’ und gibt damit die Richtung an. Etwa 3.000 Software- und Internet-Unternehmen haben ihre Zelte entlang der Autobahn ‘Route 128’ im Süden der Stadt aufgeschlagen. Hier finden Sie nicht nur lokale Stars wie Lycos, Lotus, CMGI, Send.com und Sapient.com, sondern auch Niederlassungen von Unternehmen aus dem Silicon Valley wie Sun, Cisco, Intel, Oracle und 3Com.
Was zieht die Unternehmen nach Boston? Die Antwort: Geeks und Geld.
Geeks: In Boston ist man sich der technologischen Abhängigkeit vom Silicon Valley bewusst, doch setzen die Unternehmen auf die fachliche Qualifizierung der Mitarbeiter. Im Gegensatz zu den nordkalifornischen Elite-Universitäten bringt die Harvard-Universität allerdings weniger technische, sondern eher betriebswirtschaftlich orientierte Mitarbeiter hervor. Freilich: In Boston brummt die Wirtschaft so sehr, dass im letzten Jahr trotz Havard und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) nach Angaben des Massachusetts Software and Internet Council 13.000 Positionen nicht besetzt werden konnten.
Geld: Schon immer stand in Boston viel Risikokapital bereit. Jedoch hatten die Investoren einen noch konservativeren Ruf als die Kapitalgeber in New York. Inzwischen hat sich die Stimmung geändert, auch High-Tech-Unternehmensgründungen erhalten nun Finanzierungen.
Washington, D. C./Nord-Virginia: Silicon Dominion
Washington sorgte in den Vereinigten Staaten bis vor kurzem vor allem für Negativ-Schlagzeilen: als Mörderhauptstadt der USA, als Stadt mit einem Ex-Kokser als Bürgermeister und als Epizentrum nerviger bundespolitischer Debatten. Mit dem Aufstieg America Onlines (AOL) gewinnt die Region ein besseres Ansehen. Unternehmen wie PSINet, UUNet und Network Solutions sowie die Finanz-Website The Motley Fool helfen der Entwicklung. Vor allem mit AOL kam Geld in die Region. Einige durch AOL-Aktien reich gewordene ehemalige Mitarbeiter versuchen sich als Pioniere oder Risikokapitalgeber. Das sogenannte “Silicon Dominion” geht auf direkten Kollisionskurs mit dem Silicon Valley, dessen Schwerpunkt ebenfalls auf technologischen Aspekten liegt. Keine andere Region versucht aggressiver, Talente und Unternehmen aus dem Silicon Valley abzuwerben.
Silicon Rainforest: Seattle
Die Westküste hat mehr zum bieten als nur das Silicon Valley. Nördlich von San Francisco bieten sich Seattle als Alternative an. Die Stadt im US-Bundesstaat Washington wird oft als “Silicon Rainforest” (Regenwald) bezeichnet, weil es dort oft regnet. Was macht Seattle interessant für Unternehmen?
Kooperationen mit dem Software-Marktführer. Seattle ist die Heimat von Microsoft, dem Schwergewicht der Stadt mit über 14.000 Mitarbeitern.
Lebendige Startup-Szene: Mehr als 2.500 Hochtechnologie-Unternehmen fahren im Kielwasser von Microsoft, darunter auch Amazon.com, Real Networks, HomeGrocer.com (jetzt Teil von Webvan) und Aldus.
Nähe zum Valley: Ein Flug nach San Francisco oder San Jose dauert nur 2 Stunden.
Gut ausgebildete und loyalere Mitarbeiter, die nicht bereits nach sechs Monaten zum nächsten Unternehmen wechseln.
Doch auch in Seattle ist der Preis des Erfolges sichtbar: Die Straßen sind verstopft, die Preise für Häuser und Mieten, obwohl immer noch niedriger als in der Bay Area oder in New York, steigen.
Los Angeles/San Diego (Digital Coast): Hollywood goes Internet
Wer im Unterhaltungsbereich aktiv ist, sollte entweder nach New York oder Los Angeles, Kalifornien, gehen. Doch während man an der Ostküste schon früher auf das Internet setzte, befand sich Los Angeles bis vor kurzem im Tiefschlaf, was das Web betraf. Erst als AOL den Medienriesen Time Warner gekauft hat, hat dies die Branche wachgerüttelt. Findige Entwickler watschten die Filmfürsten zusätzlich ab, als sie begannen, raubkopierte DVD-Kinofilme im DiVX-Format frei im Internet anzubieten.
Etwas weiter fortgeschritten als in Los Angeles ist man in San Diego. Die Stadt könnte eine gute Alternative für Unternehmen sein, die Unterhaltung, Internet und Telekommunikation miteinander verbinden wollen. San Diego ist nur ein Katzensprung von Los Angeles entfernt. Ein weiterer Vorteil ist die Universität von San Diego, die viele Programmierer und technisch ausgebildete Studenten ausbildet.
Reiner Gärtner
Kerl eben !
Wollte ja gerade zutraulich zu dir werden, dich umwerben und dir schmeicheln !
Schade ! Hast mich erkannt !
So blöd bin ich eigentlich gar nicht !
Also - ich entschuldige mich bei dir !! Alles wieder o.k., süße Seffi ?
weiblich bist.
Aber wenn du dich nicht meldest, glaube ich, dass du
110 kg wiegst,
1,50 m groß bist,
total runzelige Haut hast und
schlotterweisse Haare.
Na ?
Haste nix gelernt auf Rügen? Hättest besser mim Papa en Bierchen trinken gehen sollen, statt meine Kellnerin, naja, du weißt schon...! ;-)))
Gruß
mit mir redest !
Ich werde sie erfüllen - aber nur noch 10 Minuten ! Dann mach ich mich nämlich fertig für Saturday Night Fever !
allgemein üblichen dax-ziel von knapp 4050 zufrieden
gestellt haben, nein. die sprachen schon alle von 4300-
4400... (in einem zug) - deshalb *g*