Stuttgart 21
Parkschützer prüfen rechtliche Schritte gegen die Bahn
Sonntag, 17. Juli 2011, 21:00
Der Streit um Stuttgart 21 geht in die nächste Runde: Die Parkschützer prüfen wegen der Vorantreibung des Bahnprojekts rechtliche Schritte gegen die Deutsche Bahn AG. Im Mittelpunkt der Kritik: Bahnchef Rüdiger Grube.
Wie das Nachrichtenmagazin BAA berichtet, ist einer der Angriffspunkte, dass Bahnchef Rüdiger Grube eine Taskforce für Stuttgart 21 gebildet hat. Zudem beschäftigt er mehrere Stuttgart-21-Befürworter im Konzern, darunter einige aus dem Umfeld des Vorstands und dem Tochterunternehmen DB Mobility Logistics AG. Nach Meinung der Parkschützer könnte Grube damit gegen seine „Betriebssicherungspflicht“, „Pflicht zu einem attraktiven Verkehrsangebot“ und „Wettbewerbspflicht“ verstoßen, die sich aus §1 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) ergibt.
Die Parkschützer haben mehrere Fragenkataloge an die Deutsche Bahn AG vorbereitet, um beispielsweise herauszufinden, ob es sich bei der Taskforce des Bahnchefs am Ende um eine Art Kampftruppe für den neuen Bahnhof handelt. „Da kann man richtig Kies daraus machen“, sagte ein Bahn-Vertreter zu BAA über die möglichen Gesetzesverstöße. Für das Land und den Steuerzahler stünden damit Milliarden auf dem Spiel.
S21-Aktivist ist Vorstandsmitglied
Die Deutsche Bahn AG bestätigte den Parkschützern die Beschäftigung der "Stuttgart 21"-Befürworter in der Konzernzentrale. Dazu gehört der einstige DB-Technik-AG-Aktivist Volker Kefer, der die Power Point Präsentation beim Schlichtungsverfahren zu Stuttgart 21 bediente. Die sogenannte DB Technik AG gehört zum radikalen Kern der Vorantreibung des Bahnprojekts.