Strategen sagen Kursgewinne voraus
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Eröffnet am: | 03.11.01 09:49 | von: db24.de | Anzahl Beiträge: | 8 |
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Strategen sagen Kursgewinne voraus
Die europäischen Aktienstrategen rechnen auch nach der Kursrally der vergangenen Wochen mit weiteren kräftigen Kurssteigerungen. Die T-Aktie steht im Blickpunkt
Nach einer Umfrage der Financial Times Deutschland sagen die 16 Teilnehmer dem Deutschen Aktienindex (Dax) in den nächsten drei Monaten eine Kurssteigerung von knapp zwölf Prozent voraus. Beim Stoxx 50 schätzen sie das Aufwärtspotenzial auf knapp elf Prozent.
Die Deutsche Telekom rangiert unter den Dax-Werten ganz oben in der Skala der am häufigsten von den Strategen zum Kauf empfohlenen Werte. Im Stoxx 50 rangiert sie hinter Nokia auf Platz zwei.
Technologiewerte zu teuer
Aus den Empfehlungen der Strategen lässt sich ein gesundes Misstrauen gegenüber den Branchen ablesen, die die Kursrally getrieben haben. Mit der Ausnahme des finnischen Telekomausrüsters Nokia stufen die Experten die Technologiewerte als Kursverlierer ein. Nicht ohne Grund: Seit dem 1. Oktober hat der Stoxx-Technologieindex gut 29 Prozent zugelegt, während der Stoxx-Index nur um 5,6 Prozent gestiegen ist.
Auch den Pharmawerten, die der lange anhaltenden Börsenschwäche bisher mit am besten widerstanden haben, kehren die Strategen nun den Rücken zu.
Der finnische Telekomausrüster Nokia ist unter den Top-Kaufempfehlungen der Strategen ein Sonderfall. Die übrigen Favoriten lassen sich im weiten Sinne in die Kategorie der defensiven, wenig konjunkturempfindlichen Werte einordnen. Da Nokia jede Kursbewegung doppelt stark mitmacht, wollen die Strategen den Wert im Portfolio haben, wenn der Aktienmarkt sich wieder belebt. Einziges Risiko sind die Weihnachtsumsätze. Im Gegensatz zum Vorjahr werden Handys nicht mehr ganz oben auf der Wunschliste stehen.
Neben den Finanztiteln zählen seit den Terroranschlägen im September auch etablierte Telekomanbieter wie die Deutsche Telekom und Vodafone zu den defensiven Werten. Die Branche gilt kurzfristig als sicherer Hafen, weil sie einen Großteil ihrer Gewinne im traditionellen Festnetzgeschäft erzielt.
Telekom könnte profitieren
Bei der Deutschen Telekom setzen die Umfrageteilnehmer darauf, dass der Kauf des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream die Gewinne steigern wird. In Deutschland dürfte der Bonner Konzern von der erwarteten Konsolidierung im Mobilfunkmarkt profitieren, da sich dadurch der Preiskampf abschwächen wird.
Der Versicherer Allianz befindet sich im Dax und im Stoxx 50 unter den Gewinneraktien und liegt dabei noch vor der Deutschen Bank. "Wir erwarten, dass sich die Kurse der Versicherer besser entwickeln als die der Banken", sagt Richard Davidson von Morgan Stanley. "Bonitätsverschlechterungen und ein sich verlangsamendes Kreditgeschäft trifft die Banken einfach härter."
Bei den defensiven Werten gehen die Strategen mittlerweile selektiv vor. Schlechte Kurschancen räumen sie Pharmawerten wie Bayer im Dax sowie AstraZeneca und Novartis im Stoxx 50 ein. Die gesamte Branche gilt als überbewertet, nachdem sich die Anleger in diese Titel geflüchtet haben, um die Börsen- und Konjunkturdelle zu überstehen. Davidson von Morgan Stanley hat Pharmawerte sowie Lebensmittel- und Getränkehersteller untergewichtet, wenn auch nur marginal: "Es gibt es noch genügend Spielraum, ihr Gewicht im Aktienportfolio zu senken, wenn sich erste Zeichen einer konjunkturellen Belebung zeigen."
Bayer leidet an Niederlagen
Das Abschneiden von Bayer lässt sich jedoch nicht nur mit dem Branchenargument erklären. Das deutsche Unternehmen musste dieses Jahr mehrere Rückschläge hinnehmen. Möglicherweise steht Bayer eine Welle von Schadenersatzklagen wegen der teils tödlichen Nebenwirkungen des Cholesterin-Medikaments Lipobay/Baycol bevor. Außerdem hat ein kostengünstigeres Medikament das Bayer-Antibiotikum Cipro bei der Behandlung der in den USA aufgetretenen Milzbrandfällen verdrängt.
Auf den ersten Blick scheint es bei den Stoxx-50-Empfehlungen der Experten einen Widerspruch zu geben. Für den italienischen Gas- und Ölversorger Eni sehen sie Aufwärtspotenzial, gleichzeitig stufen sie BP als Verlierer ein. Der Grund: Eni gilt im Branchenvergleich als billig. Außerdem verfügt der Konzern über viel versprechende Explorationsvorhaben. Dagegen wird der weiterhin fallende Ölpreis BP zu schaffen machen - zumal das britische Unternehmen ohnehin schon von sinkenden Gewinnen ausgeht.
Quelle: Financial Times Deutschland
Wenn ich lese: "Strategen sagen weitere Kursgewinne voraus" dann ist das für mich ein Grund darüber nachzudenken, ob es nicht an der Zeit ist zu verkaufen.
So long,
Calexa
Die neuesten Analysen werden zuerst im Unternehmen, dann von den wichtigsten Kunden befolgt, später von den kleineren Kunden und am Ende der Öffentlichkeit als große Neuigkeit verkauft. Der Zug ist längst abgefahren, wenn man heiße Tips oder auch nur über Trends liest... :-(
"Preisfrage": Wenn eine große Fondfirma einkaufen will, wie wird sie sich an die Öffentlichkeit wenden?
a) Wir wollen groß einkaufen, bitte verkauft uns eure Aktien, denn die werden bald steigen.
b) Die Kurse sind schon zu hoch, wir rechnen mit einem baldigen Einbruch....
b4n,W
Aber ganz oben bei den Empfehlungen der "Strategen" steht wieder mal die Deutsche Telekom. Klar, ein schwerfälliges Verlustunternehmen, immer noch mehrheitlich im Staatseigentum, mit schon mal gefälschten Bilanzen (Immobilienbewertungen) und erst seit relativ kurzer Zeit dem Wettbewerb ausgesetzt, ist der "sichere Hafen". Das zeigt auch eine Meldung der Berenberg Bank: "Der Umsatz der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres von etwa 35 Milliarden Euro lag sowohl im Rahmen der Erwartungen der Analystin als auch des Marktes. Das Jahresergebnis von minus 1,1 Milliarden Euro läge am unteren Ende der Schätzungen. Hier seien Goodwill-Aufwendungen und Veräußerungserlöse berücksichtigt. Ohne diese Sondererlöse ergäbe sich ein Ergebnis von minus 3,1 Milliarden Euro." Dann empfiehlt auch Berenberg die Telekom als Outperformer mit einem Kursziel von 30 Euro zum JahresendeNa, wer will hier noch seine Telekoms loswerden???
Da halte ich es dann schon eher mit Alan Greenspan, der die Technologiewerte als Motor der künftigen Konjunktur sieht.
R.
Wenn es heißt,die Technologiewerte sind schon zu heiß gelaufen und werden als Kursverlierer dastehn,dann sollte man sich lieber fragen,ob da nicht jemand was verpasst hat und nochmal günstig einsteigen will.Außerdem,so ganz grundlos sind die Technologiewerte wohl nicht gestiegen.
Erstens würde ich sagen sind die gnadenlos nach unten verprügelt worden(manche natürlich zu recht),schon deshalb halte ich überdurchschnittliche Kursgewinne für normal.
Zweitens halte ich es durchaus für richtig,das die Aussage von Greenspan(wie schon weiter oben genann)zutrifft,daß die Technologiewerte der zukünftige Konjunkturmotor sein werden.Womöglich hat das und der Kursanstieg direkt schon damit zu tun gehabt.
Drittens sind die Zinsen jetzt wirklich so niedrig,dass ich so langsam dran glaube,dass sich das mittelfristig positiv auf die Konjunktur und somit auf die Technologiewerte auswirkt.
Wie denn nun alles in Zunkunft so kommt weiss ich nicht,aber
die Amerikaner werden wohl alles daran setzen,daß sie raus aus der Rezession und die Konjunktur wieder in Fahrt kommt.
Gruss Drooy