Stoiber wirds nicht !
Stoibers Rede
Wie Kraut und Rüben
Wahlparteitage dienen nun mal der Selbstfeier und der Autosuggestion. Auch Stoibers gestrige Rede auf dem CDU-Parteitag folgte dem bewährten Regiemodell, die eigenen Reihen als geschlossen, den Kandidaten und seine Mannschaft als kompetent und voller Tatendrang, den Gegner hingegen als Loser darzustellen, der nach vier Jahren Misswirtschaft das Recht auf eine "zweite Chance" verwirkt hat. Stoiber schaffte dieses rhetorische Pensum mit überraschendem Elan. Aber seine Donnerworte werden außerhalb des Frankfurter Messegeländes kaum auf Widerhall treffen. Denn all der Aufbruchsstimmung der Delegierten zum Trotz ist in Deutschland drei Monaten vor den Wahlen kaum etwas von dem Überdruss spürbar, der Helmut Kohl 1998 aus dem Amt geschwemmt hat. Mag Stoiber über Deutschland als Schlusslicht jammern, mag er noch so selbstbewusst versichern, mit ihm würden alle Wachstumshemmnisse fallen - das Publikum nimmts achselzuckend hin. Und trotz des Vorsprungs bei den Umfragen ist von einer Wechselstimmung wenig zu spüren.
Dass Stoibers Rede so wenig zur Mobilisierung des Wahlvolks beitragen wird, liegt vor allem daran, dass der Kandidat - anders als sein Ziehvater Franz Josef Strauß im Wahljahr 1980 - sich der Polarisierung entzieht und dass er sich in seiner Programmatik der politisch amorphen Schwesterpartei CDU anverwandelt hat. Was er gestern als erste Maßnahme an seiner Hauptkampffront, der Ökonomie, bekannt gab, hat nichts von der Signatur des "Aufwärts": Aussetzung der nächsten Stufe der Ökosteuer, Wiederauflage der 630er-Jobs (400 Euro brutto für netto), Entbürokratisierung der Riester-Rente. Und das Versprechen einer neuen Steuerreform 2004. Und die dreimal "unter 40" (Spitzensteuersatz, Staatsquote und Sozialbeiträge) - hat das nicht auch zu Schröders Credo gehört?
Alle Schroffheit der Abrechnung in Stoibers Rede konnte nicht verdecken, dass er im Namen der christlichen Volkspartei widerstrebende Interessen zusammenzwängen muss. Er will gleichzeitig Lasten auf die Bürger abwälzen, sie dabei aber nicht überfordern. Er wettert gegen die steuerliche Bevorzugung des großen Kapitals, das er gleichzeitig entlasten möchte. Die sexuelle Orientierung erklärt er zur Privatsache, hält aber eisern an der grundgesetzlichen Privilegierung der Ehe fest. Allmählich gleicht der Kanzlerkandidat einem der manierierten Köpfe Arcimboldos, wo Kraut und Rüben sich harmonisch vereinen.
TAZ
Wartet doch mal den September ab ... ich amüsiere mich köstlich, welchen Haufen an Inkompetenz ein "Prionen"-Kanzler um sich scharen kann ... es ist zum schreien ...
@HJW: Wer hat schon eine Zukunftschance? ... Wer verdient schon eine Zukunftschance? ... Wer braucht schon eine Zukunftschance ? ... Warum überhaupt Zukunftschancen ? ...
Fragen über Fragen ... interessiert mich aber nicht .. Geblubbere eben ...
Mir gefällt nur die panische Angst in manchen Gesichtern ...
Von meiner Seite aus kann ich mich mit vielen Leuten der SPD nicht identifizieren, mit fast gar keinen der Grünen und mit überhaupt keinem der PDS. Es geht nicht darum, ob der eine hier und da 1% mehr Steuer will oder dort Kleinkriminelle anders bestrafen will. Es geht darum, daß ich nicht mit der grundlegenden Einstellung der Leute zu vielen wichtigen Dingen im Leben übereinstimme. Ich könnte deswegen auch nicht die PDS wählen, selbst wenn sie einem versprechen, die Spekulationssteuer abzuschaffen, die Mehrwertsteuer auf 5% senken etc. etc. Ich kann diese Leute einfach nicht leiden. Es mag durchaus auch Ausnahmen geben, aber dieses Phänomen spiegelt sich auch im täglichen Leben wieder. Das heißt nicht, daß man nicht diskutieren kann über verschiedene politische Maßnahmen, aber wenn die grundlegende Sicht der Dinge nicht paßt, dann kann man sich halt nicht riechen. Und das geht offensichtlich nicht nur mir so, sondern allen hier auf Ariva und das ist genau der Grund, warum sich immer solche Diskussionen entwickeln. Sachverstand und gute Konzepte spielen doch kaum eine Rolle, es geht darum, daß die Einstellungen nicht zueinander passen. Und deswegen wird sich auch nie etwas ändern und auch wenn man noch so sehr darauf schaut, "sachlich" zu diskutieren, es wird immer gleich ablaufen.
Unter Lasalle entfaltete sie Ende des 19.Jahrhunderts gegenüber den Kommunisten ein Eigenleben, weil sie von den Zielen einer gewaltsamen Revolution Abstand nahm.
Dies sage ich wertfrei, obwohl ich weiß, daß es neoliberalen und marktradikalen "Genossen der Bosse" a la Gerhahrd Schöder schmeichelt.
Wiedereinführung der 620-DM-Jobs und Aussetzung der nächsten Stufe der Ökosteuer - da fehlen dann mal eben ein paar Milliarden in der Rentenkasse. Folgerichtig also auch Punkt 3(Rentenreform), denn bezahlbar sind die Renten in jetziger Höhe dann nicht mehr.
Dann kommt noch das Familiengeld, die Bundeswehr wird finanziell endlich besser gestellt, die Schulden werden zurückgeführt(da sitzt uns ja die EU im Nacken)usw. usw.
Da kann man mal sehen, dass die Sozis einfach nicht mit dem Geld umgehen können - die CDU kann nämlich einfach jeden Steuereuro ZWEIMAL ausgeben! Zumindest kann ich mir nicht erklären, wie die das sonst finanzieren wollen.
Schön auch der geplante Einsatz der Bundeswehr im Inneren, wo die sich nicht mal selbst schützen können und zum Bewachen von Bundeswehrgelände und Gebäuden private Sicherheitsdienste beauftragt werden. Ich lach mich schlapp.
Das Schlimmste, was der CDU/CSU passieren kann - sie gewinnen wirklich die Wahl.
Gruß Doc Broemme
Was für die SPD genau so schlimm ist, ist der Umstand, daß sie spätestens seit der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt einer CDU-Blockadefront im Bundesrat gegenüberstehen.
Für beide Parteien wäre es das Beste, wenn sie stärkste Partei werden und ohne Koalitionspartner auf der Oppositionsbank sitzen.
Oh weh, armes Deutschland ... aber mir ist´s wie immer egal, mir kann keiner was ...
Nur´s Bett ;-))
MaMoe ...