Claranova, die französische CEWE
- man ist das Währungsrisiko los
- man hat nicht mehr diese Schwankungen unterjährig im working capital
- man wird fokussierter vom Markt wahrgenommen und als Softwaretitel mit höheren Multiplen bewertet
- man wäre aufgrund früherer Entschuldung flexibler hinsichtlich Kapitalallokation, sprich Dividendenfähigkeit oder Aktienrückkäufe auch möglich
Also Vorteile hätte es ganz sicher. Andererseits ist man mit PA natürlich erstmal noch profitabler, was ja auch der Grund ist weshalb ich die Verschuldung nicht als großes Problem betrachte. Mit den sich abzeichnenden Cashflows der nächsten 2-3 Jahre wäre ma auch ohne PA Verkauf im Jahr 2028 faktisch netto schuldenfrei bei hoher Profitabilität. Es sei denn PA schrumpft deutlich im Umsatz. Da schweigt der Bieter für PA aber wohl kein allzu großes Risiko zu sehen wenn er 160 Mio Dollar bietet.
Es geht eher darum, ob der Deal überhaupt durchgeht. Das hängt vielleicht nicht zwingend von der Frage ab, ob die 160 Mio Dollar als zu hoch oder niedrig angesehen werden, sondern vielleicht eher von der Frage, ob nach dem Trump-Schock (Angebot kam ja Anfang März, Trump-Schock ein Monat später) die Risiken anders bewertet werden, was dann doch wieder den Preis beinflussen könnte. Wobei man ja nichts vom Bieter hört, sondern es eher um die Bewertung durch den neutralen Gutachter geht oder nun in den späten Verhandlungen eher um andere Fragen/Details, die wir nicht kennen. Es könnte hypothetisch darum gehen, wie Manager und Altaktionäre weitermachen, sowohl operativ als auch finanziell. Bei Übernahmen kommen theoretisch viele kleine Details in Frage, was die Ausgestaltung der Verträge betrifft.
Ich glaub jedenfalls, an den 160 Mio wird nicht groß gerüttelt werden, da es ja in Dollar verhandelt wurde.
Da wird man auch Rendite einfahren können, solange man das Geschäft mindestens stabil hält.
Aber letztlich profiteren beide Seiten von dem Deal. Claranova eher dadurch, dass all die negativen Punkte, die Kritiker in den letzten 2-3 Jahren gegen Unternehmen und Aktie vorbrachten, auf einen Schlag gelöst wären. Wobei ich ja nun mehrfach erwähnte, dass ich das alles auch inkluisve PA relativ entspannt betrachtet habe. Snst hätte ich nict so stark unterhalb 2 € gewichtet und würde die Aktie nicht nach wie vor so hoch gewichten. Das kann ich ja nicht nur vom PA Verkauf abhängig machen. Sonst wäre das zu spekulativ.
mal etwas rauskopiert und googleübersetzt
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Der Entwurf des Aktienkaufvertrags sieht eine Verteilung des Kaufpreises (insgesamt 169,5 Millionen US-Dollar) von 140 Millionen US-Dollar an Claranova (ca. 83 %) und 29,5 Millionen US-Dollar an die Führungskräfte der Aktionäre (ca. 17 %) vor. Diese Verteilung ist für Claranova vorteilhafter als die Anwendung der L.L.C.-Wasserfallregelungen. PlanetArt-Vereinbarung (entspricht der Satzung des Unternehmens).
Darüber hinaus haben Claranova und die Aktionäre des Managements ein begrenztes Weiterveräußerungsrecht auf den Verkaufserlös für den Fall eines späteren Verkaufs des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren nach der Transaktion vereinbart.
Der Preis der Transaktion beträgt 169,5 Millionen US-Dollar für 100 % des Eigenkapitals von PlanetArt Business Scope und unterliegt finalen Anpassungen.
Die Transaktion beinhaltet zudem den Verzicht auf konzerninterne Schulden. Dies führt zur Tilgung eines konzerninternen Saldos von Claranova gegenüber PlanetArt im Zusammenhang mit der Transaktion in Höhe von rund 5,2 Millionen US-Dollar nach jüngsten Schätzungen.
Bitte beachten Sie, dass der Verkaufserlös für Claranova den Bestimmungen zur Aufteilung des Transaktionspreises zwischen Claranova und den Gesellschaftermanagern unterliegt und sich auf 140 Millionen US-Dollar für Claranova beläuft, vorbehaltlich von Anpassungen zum Abschlusszeitpunkt, die Claranovas Anteil an den Transaktionskosten beinhalten.
Nach der Einschätzung des unabhängigen Sachverständigen beläuft sich der Wert des Eigenkapitals im Rahmen der Transaktion wie folgt:
– 259,7 Millionen US-Dollar nach der Discounted-Cashflow-Methode (DCF),
– 224,2 Millionen US-Dollar nach der Vergleichsmarktmethode.
Der Transaktionspreis (169,5 Millionen US-Dollar) weist folgende Merkmale auf:
– einen Abschlag von 34,7 % auf den Wert, der sich aus der Discounted-Cashflow-Methode (DCF) ergibt,
– einen Abschlag von 24,4 % auf den vergleichbaren Marktwert.
Trotz der durch die angewandten Bewertungsmethoden erzielten Abschläge zeigt die Analyse der Auswirkungen der Transaktion auf den Aktienkurs durch den unabhängigen Sachverständigen, dass der Erlös aus der Transaktion für Claranova die durchschnittliche Marktkapitalisierung von Claranova vor Bekanntgabe der Transaktion übersteigt. Somit ist die Transaktion hinsichtlich des Aktienkurses für die Aktionäre von Claranova finanziell wertsteigernd.
Der Verkaufserlös könnte von der Claranova Group zur Reduzierung ihrer Schulden, zur Ausschüttung von Dividenden an die Aktionäre oder zur Reinvestition in ihre profitabelsten Aktivitäten im Rahmen ihrer Neuausrichtungsstrategie verwendet werden.
Zusammenfassend spiegelt der Transaktionspreis die Abschläge auf den inneren Wert wider, die sich aus den angewandten Bewertungsmethoden ergeben, bietet den Aktionären jedoch den höchsten Preis, der sich aus dem wettbewerblichen Verkaufsprozess, der zum Angebot von General Atlantic führte, ergibt, und wirkt sich gleichzeitig positiv auf den Aktienkurs von Claranova aus.
Aus Sicht der strategischen Entscheidung von Claranova und ihrer Marktkapitalisierung vor Bekanntgabe der Transaktion erscheint der Transaktionspreis den Aktionären von Claranova fair.
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Da gehts dann so richtig ab Punkt 3.2.1. los
Muss jetzt halt nur noch vom Vorstand auch gewollt und von der Hauptversammlung bestätigt werden.
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3.3.4 – Anspruch auf Erlöse aus zukünftigen Verkäufen für Claranova
Im Rahmen der Transaktion haben sich die Gruppe und die Management-Gesellschafter auf einen begrenzten Anspruch auf Erlöse für Claranova geeinigt, falls das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion verkauft oder einer ähnlichen strategischen Transaktion unterzogen wird.
In diesem Fall erhält die Gruppe 25 % des über 160 Mio. USD hinausgehenden Teils des Verkaufspreises, der von den Management-Gesellschaftern erzielt wird, bis zu einem Höchstbetrag von 12,5 Mio. USD. Somit würde die Obergrenze von 12,5 Mio. USD bei jedem späteren Verkauf des Unternehmens zu einem Verkaufspreis von 210 Mio. USD oder mehr innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion erreicht.
Wir weisen darauf hin, dass dieser Anspruch aufgrund seiner Unsicherheit nicht in die verschiedenen Analysen dieses Berichts einbezogen wurde.
3.3.5 – Fazit
Nach der jüngsten Schätzung des Claranova aus der Transaktion zustehenden Erlöses dürfte die Gruppe einen Betrag zwischen 133,6 und 134,6 Millionen US-Dollar erhalten.
Dieser Betrag wird um anfallende Gebühren der Konzerngesellschaften reduziert und könnte, sollte der Abschluss nach dem 14. Juli 2025 erfolgen, einer weiteren Reduzierung unterliegen (250.000 US-Dollar pro Tag, mit einer Obergrenze von 2,5 Millionen US-Dollar).
Darüber hinaus könnte sich dieser Betrag aufgrund eines begrenzten Anspruchs auf Erlöse aus dem zukünftigen Verkauf von PlanetArt in den nächsten zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion bis auf maximal 12,5 Millionen US-Dollar erhöhen.
Diese Erlöse könnten von der Gruppe zur Reduzierung ihrer Verschuldung, zur Ausschüttung von Dividenden an die Aktionäre oder zur Reinvestition in profitablere Aktivitäten im Rahmen ihrer Neuausrichtungsstrategie verwendet werden.
https://www.claranova.com/wp-content/uploads/2025/...il_Admin_ENG.pdf
Für mich zwei Dinge, die auf diesen 4 Seiten noch interesaant sind.
Erstens sieht der Verwaltungsrat aus dem Diskussionsstadium nach dem 21.Mai nur sehr begrenzte mögliche Anpassungen nur sehr geringfügige Anpassungen der Bedingungen der Transaktion.
Zweitens scheint man nicht den gesamten Verkaufsbetrag zur Schuldentilgung sofort einsetzen zu wollen.
https://www.claranova.com/en/shareholders-corner/
Aber irgendwie lächerlich. Man muss dafür nur 100 Aktien besitzen, und wo die Vorteile liegen, wird mir nicht wirklich klar. Alles sehr ausbaufähig.
So gab (gibt?) es bei Thermador doppeltes Stimmrecht für Aktionäre, die ihre Aktien einerseits länger als 1 Jahr halten und sie andererseits bei der Firma "melden". Ich glaube, andere Firmen haben so etwas auch.
Ich denke, Claranovas Shareholders Corner ist ähnlich motiviert: Sie wollen ihre Anleger kennenlernen (und vom persönlichen Feedback profitieren) und zur Langfristigkeit motivieren, die Verbundenheit mit der Firma festigen. Ein gesondertes Treffen am Rand einer HV sieht mir danach aus.
Also meine These: In der Shareholders Corner wird die Betreuung durch die IR oder gar durch den Chef persönlich besonders eng sein. Falls du also vorhast, direkt bei Claranova nachzufragen oder Vorschläge einzubringen, kann diese Aktionärsecke eine gute Idee sein.
https://www.businesswire.com/news/home/...DgHuLAuCkn8FS6sh-I3dfDZEg==
Übersetzt mit DeepL (https://dee.pl/apps)
Ein Teil an Schulden bleibt aber noch, was ich auch erwartet hatte. Ist aber insofern auch nachvollziehbar als das man eh bis Juni 2023 über 30 Mio € aus dem operativen Geschäft als FreeCashflow erzielt, plus mindestens 10 Mio Nachzahlung aus dem PA Deal zufließt. Im Juni 2027 sieht dann also die Konzernbilanz astrein aus.
Rechnet man 26/27 mit 135 Mio Umsatz, könnte man bei 35 Mio Ebitda auf 27 Mio Vorsteuergewinn kommen. Im Jahr 27/28 fallen dann weitere Zinsaufwendungen weg, so dass man bereits über 30 Mio vor Steuern verdienen sollte bei dann ordentlich Nettocash. Ich gehe weiter davon aus, dass wir 5€ spätestens im 2.Halbjahr 2026 beim Aktienkurs sehen und auf Sicht von 2-3 Jahren 8 € gut machbar sind.
https://www.ariva.de/forum/...oesische-cewe-577676?page=34#jumppos853
Es werden also laut heutiger Meldung soll also SAAR und Cheyene zu 100 Mio sofort getilgt werden. Verbleiben theoretisch 37 Mio, die dann vermutlich über die kommenden zwei Geschäftsjahre schrittweise getilgt werden. Da durch den Cash sicherlich auch kleine Zinserträge anfallen, sollte man die Nettozinskosten ab dem Geschäftsjahr 26/27 vernachlässigen können. Ich geh von 3 Mio aus und ab 27/28 dann faktisch null, es sei denn man investiert stark ins Wachstum.
Der Deal war eh nahezu durch. Und solange dem Markt niemand die ganz konkreten Auswirkungen auf GUV und Kapitalfluss erklärt (wie ich es eben versucht habe), plus konkrete Wachstumsziele preisgibt, wird halt Gewinn mitgenommen.
Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Wochen (vermutlich Ende Juli mit Bekanntgabe der Umsatzzahlen) dazu einen Call geben wird, was der Vorstand sich konkret in Sachen Wachstum und Margen der nächsten Jahre vorstellt. Dann kapiert hoffentlich auch der Markt was hier an Überschuss und FreeCashflow ab 2026 zu erwarten ist. Spätestens mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts im Oktober erwarte ich klare Aussagen des Vorstands dazu und dann auch 1-2 Analystenstudien, weil dann auch die bilanziellen Auswirkungen schwarz auf Weiß auf dem Tisch liegen.
hält mich aber noch zurück...könnte noch eskalieren wenn Iran doch noch die Straße von Hormus blockieren würde...
Fundamental sehe ich hier keinen direkten Geschäftsimpact. Mal davon abgesehen, dass der Iran dann vermutlich sein Schicksal besiegelt hätte. Kurzfristig ist natürlich alles möglich.
Ich habe deshalb nachgelegt und würde bei weiterem Kursverlauf weiter aufstocken.