Solarworld Anleihe 2011/2016
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 04.04.12 14:31 | ||||
Eröffnet am: | 23.03.12 18:06 | von: Valuetrader | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 04.04.12 14:31 | von: Privatanleger | Leser gesamt: | 7.610 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 1 | |
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Die Anleihe von 2011/2016 hat lediglich ein Volumen von 150 Mio. Die Anleihe 2010/2017 hingegen hat ein Volumen von 400 Mio.
Insofern sehe ich die Rückzahlung der zuerst fälligen Anleihe in 2016 als unproblematisch, zumal die Gesellschaft noch über liquide Mittel von ca. 500 Mio. € verfügt. Das negative Ergebnis 2011 war nicht cashwirksam, da es hauptsächlich auf Wertberichtigungen beim Anlagevermögen zurückzuführen ist.
Bei einem Kurs von um die 40% ergibt sich bei einem Kupon von 6,375% allein eine laufende Verzinsung von ca. 15%.
Wenn die Anleihe zurückgezahlt wird, dann hat man eine Rendite von ca. 40% p.a.
Aber selbst wenn Solarworld tatsächlich keinen Turn-around schaffen sollte, so glaube ich an die Rückzahlung der Anleihe.
Lieber Geldanleger,
immer wieder höre ich von Freunden und Bekannten: "Mensch, Armin, Solarworld ist jetzt unter drei Euro gefallen. Die kann man doch jetzt kaufen, oder?" Oder: "Was hältst Du von Praktiker? Da kann man jetzt doch nichts mehr falsch machen unter zwei Euro, oder?"
Ich sag dann immer: "Doch, auch wenn die Aktie nur noch zwei Euro kostet, kannst Du 100 Prozent verlieren!" Lesen Sie, warum mir MIFA nach +300 Prozent lieber ist, als Solarworld nach -80 Prozent.
Zwei Weisheiten, die sich vielleicht spontan wie Allgemeinplätze anhören, sollten Sie als Basis für ihre Entscheidungen bei der Aktienauswahl immer zu Grunde legen:
1. An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Es ist vollkommen egal, ob Solarworld vor fünf Jahren mal bei knapp 50 Euro gestanden hat. Entscheidend ist, wo sie jetzt steht. Wenn die Zukunftsaussichten für deutsche Solarzellenhersteller zappenduster sind, und das sind sie, dann notiert Solarworld eben nicht zu Unrecht nur noch bei 2,65 Euro.
2. Damit wären wir auch schon bei der zweiten Gesetzmäßigkeit: Akzeptieren Sie den Markt als sehr guten Preismesser für den fairen Wert einer Aktie. Wenn Sie in einer Aktie investiert sind, von der sie voll überzeugt sind, diese aber immer weiter fällt und Sie immer weiter in die Verlustzone geraten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht der Markt sondern Sie falsch liegen.
Beispiel: Die GetGoods.de-Aktie
Auch ich bekomme das nach 16 Jahren Börsenerfahrung immer wieder vor Augen geführt. Beispiel GetGoods.de: GetGoods ist eine Art kleine Amazon.com, die den Fokus auf den Internetverkauf von Handys, Smartphones und Laptops legt.Das Unternehmen wächst schnell, teilweise auch durch Zukäufe und meldete vor kurzem auf den ersten Blick sehr gute Geschäftszahlen für 2011. Der Umsatz verdoppelte sich fast auf 322 Millionen Euro und der operative Gewinn (EBIT) lag bei 6,2 Millionen Euro ebenfalls deutlich höher als in 2010 (4,4 Millionen Euro). Das entspricht ebenfalls einer deutlichen Steigerung.
Diese guten Zahlen zeichneten sich schon im Vorfeld ab. Es wurde über ein "sehr starkes" Weihnachtsgeschäft berichtet. Es wurde massiv in die Zukunft investiert, in dem das eigene Logistikzentrum vergrößert wurde und nun Kapazitäten da sind, um einen Umsatz von 700 Millionen Euro pro Jahr zu stemmen. Es liegen Kursziele von 11 Euro vor (Hauck&Aufhäuser) bei einem aktuellen Kurs von gerade mal drei Euro. Ich war zunächst hochgradig begeistert.
Doch dann ist mir aufgefallen: Trotz dieser scheinbar massiven Unterbewertung befindet sich die Aktie seit Monaten in einem Abwärtstrend. Da kann doch was nicht stimmen. Wenn man dann beginnt, tiefer zu recherchieren, wird schnell deutlich, dass nicht unbedingt alles so toll ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
• GetGoods.de
WKN / Kürzel 556060 / GGO
Börsenwert 44 Mio. EUR
KGV 12e/13e 6 / 4
52 WochenHoch / Tief 10,05 EUR / 2,40 EUR
Akt. Kurs 3,18 EUR
Zunächst mal ist GetGoods.de über einen Manteldeal an die Börse gekommen. Die Aktie schlüpfte in den leeren Börsenmantel der DÜBAG AG, einer ehemaligen Immobiliengesellschaft, die quasi kein operatives Geschäft mehr hatte. So gelang ein Börsengang quasi durch die Hintertür. Meine Erfahrungen zeigen: Ein solches Vorgehen ist selten von dauerhaftem Erfolg gekrönt.
Manteldeals oder reine Listings kommen häufig deshalb zustande, weil für ein reguläres IPO mit Kapitalerhöhung keine Investoren gefunden werden können. Das jüngste Negativbeispiel: Solarhybrid. Selbstverständlich kann das bei GetGoods.de auch anders laufen. Immerhin war mit Soneva ein etablierter Private Equity-Investor an Bord, der mehr als 24 Prozent an GetGoods hielt (inzwischen aber an den Mitgründer Markus Rockstädt-Mies verkauft hat).
Trotzdem: Manteldeal ist schon der erste Malus. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Es gibt hier immer Altaktionäre, die zum Spottpreis von wenigen Cent eingestiegen sind (über weite Strecken des Jahres 2010 lag der Kurs bei 2 Cent bis 4 Cent).
Hinzu kommt: Trotz der hohen Umsatzzuwächse weist Alexa.com für GetGoods nur ein Bruchteil der täglichen Reichweite der Konkurrenz auf. Die entsprechende Graphik finden Sie
hier.
Das deutet darauf hin, dass viel Umsatz über andere Plattformen wie eBay oder Amazon läuft, was wenig beim Aufbau der eigenen Marke hilft (Branding) und nur geringe Umsatzmargen generiert.
Darüber hinaus besteht offenbar eine relativ hohe Abhängigkeit von Samsung. Wird hier der Vertrag von Samsung aufgekündigt oder modifiziert kann das unter Umständen deutliche Einbußen bei den eigenen Umsätzen/Gewinnen zur Folge haben.
Vorsicht, wenn wichtige
Informationen fehlen
Zu schlechterletzt liegt bei GetGoods.de bis dato noch keine aktuelle Bilanz oder Cash-Flow-Rechnung vor. Alleine mit den Angaben zu Umsatz und operativem Gewinn lässt sich noch nicht endgültig sagen, wie profitabel das Unternehmen tatsächlich wirtschaftet.Bei Firmen, die über ein reguläres IPO an den Markt kommen, kann sich der Anleger durch das Studium des Wertpapierprospekts ein genaues Bild über die Finanzlage des betreffenden Unternehmens machen.
Nachdem ich also genauer recherchiert hatte, war meine Begeisterung für die Aktie merklich abgekühlt. Ich will damit nicht sagen, dass GetGoods.de nichts taugt. Im Moment (Mittwoch, 28.03.; 14:48 Uhr) steigt die Aktie nach mehreren Kaufempfehlungen in den letzten Tagen prozentual zweistellig. Vielleicht kriegt das Papier doch noch die Kurve und kann einen neuen Aufwärtstrend starten.
So oder so zeigt das Beispiel GetGoods.de: Es gibt fast immer gute Gründe dafür, warum eine Aktie nicht steigt oder konstant fällt, obwohl sie günstig bewertet erscheint. Oder umgekehrt: Warum eine Aktie. Achten Sie daher immer auf den Trendverlauf einer Aktie und ziehen Sie die Notbremse, wenn ihre Verluste prozentual zweistellig zu werden drohen.
MIFA vs. Solarworld
Dass eine renommierte und bei Privatanlegern beliebte Aktie auch noch weiter fallen kann, wenn Sie bereits über 90 Prozent vom Hoch verloren hat, zeigt das Beispiel Solarworld: • Solarworld
Alle Anleger, die bisher in fallende Kurse hineingekauft und bis jetzt gehalten haben, sitzen nun auf mehr oder minder hohen Verlusten. Die Aktie fällt einfach immer weiter. Der einstige Konkurrent Q-Cells hat es ja schon vorgemacht und ist zuletzt nur hauchdünn an der sofortigen Insolvenz vorbeigeschrammt. Den Aktionären hilft dies freilich wenig: Die Aktie dümpelt bei ca. 0.25 Euro nur knapp oberhalb der Nulllinie.
In einer neuen Analyse von Merrill Lynch wird nun Klartext gesprochen: Die Solarbranche stehe am Anfang einer Konsolidierung, der Solarworld zum Opfer fallen könnte, schreibt Analyst Matthew Yates. Er rechnet für 2012 und 2013 mit Verlusten. Die Kapitalstruktur sei zudem unzureichend. Die beste Überlebenschance böten Einfuhrzölle der EU auf die chinesische Billigkonkurrenz, was aber unwahrscheinlich sei. Das Kursziel senkt er auf einen Euro.
WKN / Kürzel 510840 / SWV
Börsenwert 264 Mio. EUR
KGV 12e/13e 14 / 11
52 WochenHoch / Tief 11,96 EUR / 2,36 EUR
Akt. Kurs 2,37 EUR
Das dürfte für viele verbleibende hartgesottene Solarworld-Aktionäre so etwas wie ein "Hallo Wach"-Ruf sein. Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Das hier soll kein Abgesang auf Solarworld sein. Ich persönlich hoffe, dass das Unternehmen um den Solarpionier und Visionär Frank Asbeck nochmal die Kurve kriegt. Aber Hoffnung hat nun mal an der Börse nichts verloren und Trends neigen dazu, sich fortzusetzen.
Im Falle Solarworld heißt das: Die Billigkonkurrenz aus China macht die Produktion von Solarzellen/Solarmodulen schlicht unrentabel. Damit wird Solarworld die Grundlage des ursprünglichen Geschäfts entzogen. Natürlich versucht das TecDAX-Unternehmen mit aller Macht andere Schwerpunkte zu setzen: Die Fokussierung des Geschäfts auf die USA, die Forcierung des Projektgeschäfts etc.
Aber auch im Projektgeschäft wird es schwierig. Durch die drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen könnten künftig auch große Solarparks unrentabel werden bzw. erst gar nicht mehr gebaut werden.
Zudem scheint sich nun zu rächen, dass Solarworld bis zuletzt an einer Dividende festgehalten hat. Nun fehlt dringend benötigtes Kapital zur Umstrukturierung, weil es bereits an die Aktionäre ausgeschüttet worden ist. Nicht immer ist die Ausschüttung einer Dividende aktionärsfreundlich, insbesondere dann, wenn es sich ein Unternehmen eigentlich gar nicht leisten kann.
MIFA kommt immer besser in Tritt
Während aus dem Schönen Schwan Solarworld das hässliche Entlein Solarworld geworden ist, ist der Fahrradhersteller MIFA quasi den umgekehrten Weg gegangen und ist so begehrt wie nie.Eine Analyse zu MIFA lesen Sie im zweiten Teil des heutigen Geldanlage-Reports.
MEIN FAZIT:- Folgen Sie beim Aktienkauf den Kurstrends nicht ihrer Meinung. Der Markt hat immer Recht!- Die Kursentwicklungen bei GetGoods.de und Solarworld sind aktuelle Beispiele für die Richtigkeit der oben genannten Aussagen.
Das mag gegolten haben, als die Börse noch ein "Marktplatz" für Unternehmensanteile war und die Anleger sich intensiv mit einem Unternehmen beschäftigt haben, von dessen Zielen überzeugt war und dann Aktien von genau diesem Umternehmen ins Depot gelegt haben, um sie für ein paar Jahre liegen zu lassen.
Heute, da die Börse ein Zockerplatz und Spielcasino ist, in dem die Trader nur auf sekundenschnellen Profit aus sind, ohne sich evtl. mit dem Unternehmen befasst zu haben, sondern alle nur ins gleiche Horn blasen, nach dem Motto "Solarwert - da hau ich auch mal fest drauf und gehe short" -genau in diesen heutigen Zeiten mit Software, die mneschliches reagieren ausschaltet, da wird ein Unternehmenswert meiner Meinung nach NICHT mehr richtig dargestellt.
"Aber auch im Projektgeschäft wird es schwierig. Durch die drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen könnten künftig auch große Solarparks unrentabel werden bzw. erst gar nicht mehr gebaut werden."
Das trifft nur auf DIE Länder zu, in denen es bisher eine Einspeisevergütung gab. Aber das Potential für Solarparks in Südafrika, Griechenland, Indien und Japan - nur ein paar Beispiele - ist RIESIG, auch für SW. Deutschland als Investitionsland kannste im Moment vergessen, deshal Focus von SW aufs Ausland!
kalleari, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber mit Deinem Posting hast Du Dir's zu einfach gemacht und eben genau in gleiche Horn geblasen wie zur Zeit jeder es tut: Solarwert - bringt nix, draufhauen.
VG
PA
http://www.solarserver.de/service-tools/photovoltaik-preisindex.html
Da werden durch Zahlen begründete Analysen wie von Ulm000 oder eben Merill Lynch als Bashing der übelsten Sorte bezeichent. Die Börse wird als als Zockerplatz und Spielcasino betitelt. Und selbst hat man die größten Tomaten auf den Augen und Säcke von Kartoffeln auf den Ohren. Leute wie Investormic, Privatanleger und Konsorten sollten sich freuen dass der Solarwordkurs bald kräftig unter 2 Euro fällt dann können sie endlich supergünstig Aktien und Anleihen dieses Zukunftunternehmens in rauhen Mengen kaufen. Denn ihr Anlagehorizont ist auf die Zeit nach der Konsolidierung ausgelegt wie gebetsmühlenartig betont.
Da freuts mich doch dass ich die Lage richtig eingschätzt habe und meine Solarwoldputs sich die letzen 5 Wochen verzigfacht haben. Die Marktbereinigung der Hersteller kommt erst noch. Das ist nun sonnenklar. Wenn SW diese Zeit übersteht dann kann sollte man über einen Einstieg nachdenken. Daytrader natürlich ausgenommen.
mfg
Kalle
Der Mensch kann immerwieder "andersherum" denken, er kann aus der stupiden Logikfolge ausscheren und sich selbst seine Gedanken machen und alternativ handeln.
Zum Glück bewahrheitet sichs immer wieder mal, daß trotz der tollen Charttechnik oder Zahlenarmeen genau DAS geschieht, was keiner vorausgesagt hat (Bsp. Kursentwicklung gestern: eigentlich hätt's hochgehen sollen...)
Nicht nur blind den Zahlen vertrauen, sondern auch ein Gespür entwickeln für die Situation und mal aus der Masse ausscheren.
VG
PA