Solarenergietechnik Entwicklung +förderung
Bundesforschungsministerium fördert nächste Generation der Solartechnik mit bis zu zehn Millionen Euro jährlich
Photovoltaik ist Teil der deutschen Hightech-Strategie
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Photovoltaik ist Teil der deutschen
Hightech-Strategie
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Das Bundesforschungsministerium fördert künftig eine neue Generation der Solar-Technik mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro. Das gab Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 01.08.2007 bei einem Besuch des Fraunhofer-Instituts für Solare Energien (ISE) in Freiburg bekannt. "Für die Umsetzung unserer energie- und klimapolitischen Ziele müssen neben den Maßnahmen zur effizienten Energienutzung auch neue, langfristige Zukunftslösungen für die Energietechnik gefunden werden. Das BMBF trägt mit seiner Förderinitiative "Solarenergietechnik der nächsten Generation" dazu bei. In interdisziplinären Forschungsnetzwerken sollen hoch innovative Dünnschicht-Solarzellen zur Stromerzeugung und Systeme für die solare Wasserstofferzeugung entwickelt werden", sagte Schavan. Für die Solarstromerzeugung mit Photovoltaik soll der Einsatz von Dünnschichtsolarzellen aus Verbindungshalbleitern und aus amorphem sowie mikrokristallinem Silizium in der Energieversorgung ausgebaut werden. Dies könne sowohl durch eine wesentliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Solarzellen als auch durch eine deutliche Reduzierung ihrer Herstellungskosten erreicht werden, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums. Die Forschungsarbeiten sollen Schlüsselfragen zur entscheidenden Verbesserung bekannter Dünnschichtsolarzellen-Typen lösen oder Ansätze für völlig neuartige Dünnschichtsolarzellen eröffnen.
In einem zukunftsorientierten nachhaltigen Energieszenario eröffne die Nutzung des Wasserstoffs als Sekundärenergieträger eine wichtige energiepolitische Option, betonte Schavan. Seine bisher praktizierte Herstellung mit Elektrolyseverfahren sei nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich und ohne CO2-Emission durchführbar. "Mit dem Programm soll die Forschung zu alternativen Herstellungsverfahren gefördert werden, bei denen durch Sonnenstrahlung biologische und chemische Reaktionen oder Reaktionen an Halbleiter-Grenzflächen ausgelöst werden, bei denen Wasserstoff produziert wird", steckte Schavan das Ziel ab.
Solar-Förderinitiative ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung
Mit dem Förderprogramm soll vor allem die gemeinsame Forschung und Entwicklung von energietechnischen Institutionen und Einrichtungen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung unterstützt werden, damit neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft zur Beseitigung technologischer Entwicklungshemmnisse bei innovativen solarenergetischen Systemen genutzt werden können. Eine weitere Option ist, völlig neue Forschungsansätze aus der Grundlagenforschung zur Solarenergienutzung zu erproben, um damit langfristig neue Perspektiven für eine künftige Energieversorgung eröffnen zu können. Die Ministerin hob hervor, dass die Förderinitiative Teil eines neuen forschungspolitischen Gesamtansatzes sei, wie er in der Hightech-Strategie der Bundesregierung formuliert ist. "Forschungspolitik ist Innovations- und Gesellschaftspolitik. Wir wollen, dass neue Ideen schnell in Produkte zum Wohl für die Menschen und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland umgesetzt werden. Das gilt insbesondere auch im Hinblick auf die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt", sagte Schavan.
Weitere Informationen zur Förderinitiative "Solarenergietechnik der nächsten Generation" im Internet unter http://www.bmbf.de/foerderungen/10458.php sowie beim Projektträger Jülich (PTJ), Geschäftsbereich ERG3, Forschungszentrum Jülich GmbH, E-Mail: ptj-ngee@fz-juelich.de.
03.08.2007 Quelle: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
dpa-Meldung, 05.11.2007 (09:59)
Köln - Schwere Hagelkörner schlagen mit hoher Geschwindigkeit auf, helle Blitze zucken unaufhörlich, es herrschen Temperaturen von 85 Grad. Kein Klima-Horrorszenario, sondern Härtetests für Solarzellen. Wer im weltweit boomenden Markt für Solarmodule mitspielen will, muss seine Produkte zuvor testen und zertifizieren lassen - in der EU mit dem CE-Zeichen. Das weltweit modernste und größte Prüflabor für Solarmodule hat der TÜV Rheinland in Köln in Betrieb. "Wir sind die führende Kraft und was wir an Sicherheits-Philosophien einführen, wird von anderen Ländern gerne übernommen", sagt der Leiter des Prüflabors für Photovoltaik, Wilhelm Vaaßen.
Weltweit gibt es nur eine Handvoll Labore, die Solarmodule - diese bestehen aus Solarzellen - für die Industrie unter die Lupe nehmen, etwa ein Center in Italien, Japan, den USA oder Spanien. Rund 70 Prozent aller Hersteller von Solarmodulen lassen ihre Produktreihen beim Kölner TÜV-Testlabor auf Haltbarkeit und Energie-Effizienz testen. Pro Jahr sind es rund 300 Zertifizierungen, sagt Vaaßen. Die Solarmodule werden in verschiedenen Umweltsituationen gestresst, Hitze, Hagel, extreme Temperaturschwankungen werden simuliert. Die umfassenden Tests dauern rund ein halbes Jahr. "Wir haben eine Durchfaller-Quote von etwa 30 Prozent im Labor."
Um Weltmarktführer zu bleiben, baut die TÜV-Gruppe auch im Wachstumsmarkt Asien neue Labore auf. "Da, wo sich die Herstellermärkte auftun, da gehen wir mit unserem Equipment hin", betont der TÜV Rheinland. "Gut ein Drittel der Produkte, die sich bei uns im Labor befinden, sind Solarmodule aus China", erklärt Vaaßen. "Wie viele andere Anfänger auch, müssen die chinesischen Hersteller vielfach noch ihre Hausaufgaben machen - und zeigen sich dabei sehr lernfähig." Kunden-Anforderungen und Qualitätsansprüche seien auf dem europäischen Markt sehr hoch.
Das Geschäft mit der Sonne - Solarstrom und Solarwärme - boomt. Der Gesamtumsatz der Solarbranche werde allein in Deutschland von derzeit 4,8 Milliarden Euro auf rund 8 Milliarden Euro im Jahr 2012 wachsen, sagt Sebastian Fasbender vom Bundesverband Solarwirtschaft. Die stärkere Säule ist dabei die Photovoltaik (Solarstrom) mit derzeit 3,7 Milliarden Euro. Mit den Solarzellen wird dabei Sonnenenergie in Strom ungewandelt. Die Solarwärmetechnik ist mit einem Umsatz von zuletzt 1,2 Milliarden Euro deutlich kleiner.
"Bei den Solarzellen ist Deutschland mit Abstand der größte Markt der Welt", erklärt Fasbender. Rund 50 Unternehmen produzieren hierzulande Zellen, Module oder andere Komponenten. Die Zahl der Beschäftigten in der Solarstrom-Branche wird nach Prognosen von 35.000 auf 100.000 bis zum Jahr 2020 hochschnellen. Während derzeit der Solarstrom nur einen Anteil von einem Prozent am deutschen Stromverbrauch ausmacht, werden es im Jahr 2050 schon 25 Prozent sein, sagt der Verband voraus. Die meisten Solarzellen sind auf Dächern angebracht.
Hauptkonkurrenten bei der Produktion von Solarzellen sind die Japaner. "Auch China hat in den vergangenen Jahren viel Produktion aus dem Boden gestampft, vor allem für den Export", betont der Verbandssprecher. Unter den Zielländern für Solarenergie gehörten Italien und Spanien zu den wichtigsten Wachstumsmärkten. Auch die USA sind stark im Kommen.
Bei der Technologie sind bisher Solarzellen auf Silizium-Basis dominant auf dem Markt. Mit sogenannten Dünnschicht-Solarzellen auf Kadmium- oder Indium-Basis reagiert die Branche aber auf die Verknappung des Rohstoffs Silizium. Dünnschicht-Module machen derzeit in Deutschland nur 10 Prozent aus, werden dem Solar-Verband zufolge aber deutlich aufholen. "Beide werden künftig nebeneinander bestehen, so wie PC und Laptop", meint Verbandssprecher Fasbender.
Doch zuvor ist für alle die Hürde der Zertifizierung zu nehmen: In einer Klimakammer aus Stahl müssen die Module beim KÖlner TÜV 1000 Stunden lang schwitzen und zudem Isolationsprüfungen bestehen. Vier Wochen lang durchlaufen sie Bestrahlungen in einer UV-Kammer. "Wir klären, ob es dabei zu Leistungseinbrüchen kommt", erklärt Vaaßen. Alle Test- und Simulationsgeräte sind eigens beim TÜV entwickelt worden, auch eine Hagelschlag-Apparatur, eine Blitzkammer, eine Splittertest-Anlage sowie eine Außen-Station für energetische Messungen. Nur eines fehlt noch, wie der TÜV einräumt: Solarmodule an Fassaden und auf Dächern der eigenen Gebäude in der Domstadt.
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=21785
Bundesregierung gefährdet Technologieführerschaft bei Solarenergie
Berlin (ots) -
Gestiegene Rohstoffkosten lassen keinen Spielraum für eine schnellere Absenkung der Solarstromförderung
Die heute vom Bundeskabinett präsentierten Vorschläge zur schnelleren Absenkung der Solarstromförderung gefährden nach Auffassung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) das weitere Wachstum und die internationale Technologieführerschaft der deutschen Solarindustrie. Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar: "Gestiegene Rohstoff- und Finanzierungskosten lassen keinen Spielraum für stärker sinkende Preise bei Solaranlagen. Die Bundesregierung darf daher die Solarstromförderung nicht noch schneller reduzieren. Im weiteren Verfahren zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Bundesregierung zu entscheiden, ob die heimische Solarindustrie auf den internationalen Märkten wie bisher Lokomotive oder nur noch Zaungast sein soll."
Die Preise, der für die Herstellung von Solaranlagen benötigten Rohstoffe Aluminium, Stahl, Kupfer und Silber haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Auch die Kosten für die Finanzierung von Solaranlagen mittels Krediten haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Diese Kostensteigerungen haben nach Angaben des BSW-Solar verhindert, dass sich Rationalisierungserfolge der Solarindustrie in vollem Umfang in sinkenden Preisen von Solaranlagen niederschlagen konnten.
Sollten die jetzt präsentierten Vorschläge der Bundesregierung im Rahmen des EEG-Erfahrungsberichts in der anstehenden EEG-Novelle umgesetzt werden, würde die Solarstromförderung ab dem Jahr 2009 für neue Photovoltaikanlagen auf dem Dach jährlich um sieben Prozent, ab 2011 sogar um acht Prozent gesenkt werden. Zusätzlich ist für 2009 eine einmalige Absenkung des Fördersatzes um einen Cent vorgesehen. Seit 2004 ist im EEG hingegen eine jährliche Absenkung der Solarförderung von nominal fünf Prozent verankert.
Der Anteil der von der Solarbranche beeinflussbaren Systemkosten beträgt derzeit aufgrund schlechter Rohstoff- und Finanzierungskonditionen lediglich rund 50 Prozent. Um die bestehende Gesetzesvorgabe dennoch erfüllen zu können, müssen die Solarfabrikanten daher schon jetzt durch Rationalisierungsmaßnahmen und Forschungserfolge die Produktionskosten jährlich um rund zehn Prozent senken. Hinzu kommt, dass die Preise für den Ausgangsstoff Silizium auf Grund weltweiter Nachfrage konstant hoch sind und voraussichtlich nur langsam sinken werden.
Die bisherigen Vorgaben des EEG haben dazu geführt, dass die Durchschnittspreise für Photovoltaikanlagen in keinem anderen Land so niedrig sind wie in Deutschland. Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Energie Agentur lagen die Preise für Solarstromsysteme in Deutschland rund 20 Prozent unter den Preisen der Hauptwettbewerber Japan und USA und sogar 30 Prozent unter den Preisen, die auf dem spanischen Markt durchschnittlich erzielt wurden.
Bis zum Zeitpunkt, an dem Solarstrom in rund zehn Jahren in Deutschland mit dem Steckdosenpreis für konventionellen Strom konkurrieren kann, benötigt die Branche Investitionssicherheit, verlässliche Rahmenbedingungen und faire Zugangsvoraussetzungen am deutschen Heimatmarkt. Der BSW-Solar appelliert daher an die Politik, den industriellen Aufbau einer leistungsfähigen Solarindustrie durch eine Verschlechterung der Marktbedingungen nicht zu gefährden und Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.
Der Bundesverband Solarwirtschaft ist die Interessen- vertretung der Solarwirtschaft in Deutschland. Der BSW-Solar vertritt über 600 Solarunternehmen
Originaltext: Bundesverband Solarwirtschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15347 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15347.rss2
Pressekontakt: Bundesverband Solarwirtschaft e. V (BSW-Solar) Carsten Körnig, Geschäftsführer Dr. Sebastian Fasbender, Pressesprecher Tel.: 030 2977788 30 fasbender@bsw-solar.de
Olga Suin de Boutemard, Presse- und Informationsstelle
Fachhochschule Osnabrück
08.11.2007
In Deutschland stammt derzeit nicht einmal 1% der Stromproduktion aus der Photovoltaik. Dem Forscherteam von SUN-AREA der Fachhoch-schule Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Klärle ist es nun gelungen, nachzuweisen, dass mit der effektiven Nutzung der geeigneten Dachflächen ca. 70% des Strombedarfs der Osnabrücker Privathaushalte mit der Sonnenenergie gewonnen werden könnte.
Grundlage der Projektergebnisse ist eine vollautomatische Analyse-Methode zur Ermittlung und Darstellung des Solarenergiepotentials für jedes Einzeldach. Die Methode, die in Osnabrück erstmals in Deutschland für ein komplettes Stadtgebiet erprobt wurde, lässt sich auch auf andere Städte übertragen.
Zur Erfassung der Grundlagendaten werden Spezialflugzeuge eingesetzt, an deren Rumpf ein Sensor angebracht ist, der das gesamte Gelände hochauflösend scannt. Diese Laserscanner-Daten werden mit Hilfe Geographischer Informationssysteme (GIS) analysiert. Auf diese Weise wird es erst möglich, für jedes Dach Größe, Form, Neigung, Ausrichtung und Verschattung vollautomatisch zu berechnen und damit dessen solarenergetisches Potential zu ermitteln. Osnabrück ist neben Braunschweig die einzige niedersächsische Stadt, die derartige Daten flächendeckend besitzt und für das Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt hat.
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück wurde eine interaktive Stadtkarte für das Internet entwickelt - so kann jeder Osnabrücker Privathaushalt selbst überprüfen, ob sein Dach für eine Photovoltaiknutzung geeignet ist, wieviel Strom darüber erzeugt werden könnte und wie hoch die CO2-Einsparung wäre. Mit der Pressekonferenz wird der Online-Solar-Server für die Stadt Osnabrück im Internet freigeschaltet.
URL dieser Pressemitteilung: http://www.idw-online.de/pages/de/news234270
Die fünften Gespräche am Runden Tisch, veranstaltet vom Europäischen Photovoltaik-Industrieverband EPIA, beschäftigten sich mit der Entwicklungshilfe der EU und speziell mit der Frage, wie die Photovoltaik wettbewerbsfähige, maßgeschneiderte und nachhaltige technologische Lösungen für die ländliche Elektrifizierung liefern kann. 1,6 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern haben keinen Zugang zum Stromnetz. Mit neuen Mitteln könnte die Entwicklungshilfe der EU dazu beitragen, diese Zahl rasch zu senken, betont die EPIA. Bislang hat sich die Solarstrom-Technologie dank aktiver Förderpolitik zugunsten erneuerbarer Energien in Europa weit entwickelt. Als Ergebnis dieses Fortschritts kann die Photovoltaik-Branche Ausrüstung, Fachwissen und Experten-Know-how auch der Dritten Welt zur Verfügung stellen, um die Elektrifizierung voranzutreiben. Der Zugang zu Energie wurde als zentrales Aufgabenfeld der EU-Entwicklungspolitik definiert, damit die Armut in den Schwellen- und Entwicklungsländern bekämpft werden kann. Die EU-Kommission hat kürzlich Programme angestoßen, die Investitionen in nachhaltige Energieprojekte in Entwicklungsländern nach sich ziehen sollen, zum Beispiel COOPENER (Kooperation mit Drittstaaten/Entwicklungszusammenarbeit), das ACP-EU Energie-Kreditprogramm und den künftigen Fonds für Weltweite Energieeffizienz und erneuerbare Energien (Global Energy Efficiency and Renewable Energy Fund; GEEREF).
Photovoltaik ist eine der besten Techniken zur Stromversorgung in den ärmsten Ländern der Welt
Es sei jedoch noch immer unklar, wie viel Erfolg diese Programme bei der Finanzierung relativ kleiner Projekte zur ländlichen Elektrifizierung haben oder haben werden, erinnert die EPIA. "Die Photovoltaik hat sich als eine der besten Techniken erwiesen, um flexible und langfristige Lösungen zur Stromversorgung in den ärmsten Ländern der Welt möglich zu machen. Deshalb muss die EU sicherstellen, dass ihre Initiativen auch auf die richtigen Energiebedürfnisse abheben und eine angemessene Technologie zur nachhaltigen Stromproduktion zum Einsatz kommt. Ein wesentliches Kriterium hierfür ist die Unterstützung für kleine und mittlere Projekte wieder zu verstärken", sagte EPIA-Vizepräsident Ernesto Macias, der auch Präsident des Bündnisses zur ländlichen Elektrifizierung ist.
Globale Energiepolitik für Photovoltaik und alle Erneuerbaren
Für die EPIA ist von zentraler Bedeutung, dass sich die EU auf politischer Ebene sowohl für Förderprogramme für erneuerbare Energien stark macht als auch gegen den Klimawandel. Was wir brauchen, ist eine globale Energiepolitik, die nicht nur die Photovoltaik einschließt, sondern alle Erneuerbaren", fasst Macias zusammen. Die EPIA und die "Alliance for Rural electrification" drängen deshalb die EU-Kommission, das Potenzial und die Wirksamkeit photovoltaischer Lösungen in der Entwicklungspolitik angemessen einzubeziehen; Finanzierungshilfen für die ländliche Elektrifizierung bereitzustellen und nicht zuletzt auch auf die Politik in den Entwicklungsländern einzuwirken, damit günstige Rahmenbedingungen für die Erneuerbaren geschaffen werden.
"EPIA und das Bündnis zur ländlichen Elektrifizierung, schlagen - nicht nur als Vertreter der Photovoltaik, sondern der erneuerbaren Energien insgesamt - vor, den Dialog zwischen den EU-Institutionen und der PV-Branche zu intensivieren, um sicherzustellen, dass die Möglichkeiten der Solarstromtechnik in den Entwicklungsländern zur Armutsbekämpfung und gegen den Klimawandel in vollem Umfang genutzt werden", heißt es in der Pressemitteilung.
Die Vorträge des fünften Gesprächs am Runden Tisch sowie Videos zur ländlichen Elektrifizierung können heruntergeladen werden unter der Internetadresse http://www.epia.org/index.php?id=141.
12.11.2007 Quelle: EPIA Solarserver.de © Heindl Server GmbH
+ 10.11.2007 + Die Schweiz steht kurz vor der Einführung der Kosten deckenden Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien.
Solarwirtschaft und Bauherren setzen große Hoffnungen in dieses Förderinstrument, das in Deutschland und vielen anderen Ländern der Photovoltaik zum Durchbruch verhalf. An der nationalen Photovoltaik-Tagung in Emmenbrücke wiesen jedoch verschiedene Referenten auf die Unwägbarkeiten der neuen Regelung hin: Bei einem ähnlich schnellen Marktwachstum wie in Deutschland würden viele Investoren aufgrund der stark begrenzten Mittel nicht von der neuen Regelung profitieren können – die Solarbranche könnte also Opfer des eigenen Erfolges werden.
Die Produktion von Strom aus der Sonne mit Solarzellen (Photovoltaik) boomt. Weltweit sind jährliche Wachstumsraten von 30-40 Prozent zu verzeichnen. Zurzeit ist der Beitrag zur Stromversorgung noch marginal, aber langfristig wird diese emissionsfreie Energiequelle ein wesentliches Standbein der Energieversorgung bilden.
Die Produktion von Strom aus der Sonne mit Solarzellen (Photovoltaik) boomt. Weltweit sind jährliche Wachstumsraten von 30-40 Prozent zu verzeichnen. Zurzeit ist der Beitrag zur Stromversorgung noch marginal, aber langfristig wird diese emissionsfreie Energiequelle ein wesentliches Standbein der Energieversorgung bilden.
Unbestrittener Marktleader ist Deutschland, dank der kostendeckenden Vergütung für Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Jeder Produzent von Solarstrom erhält für den ins Netz eingespiesenen Strom einen Tarif, der die Produktionskosten deckt. Verschiedene Länder haben dieses nachweislich wirksame Förderinstrument bereits übernommen, und im Verlauf des nächsten Jahres wird es auch in der Schweiz – parallel zur Liberalisierung des Strommarkts - eingeführt. Bei Investoren stoße es schon jetzt auf enormes Interesse, betont Swissolar. Hunderte von Landwirten sowie gewerblichen und privaten Hausbesitzern planten Photovoltaik-Anlagen.
An der 7. Nationalen Photovoltaik-Tagung in Emmenbrücke zeigten Experten aus Verwaltung, Solarindustrie, Elektrizitätswirtschaft und dem Finanzsektor, wie sich die neue Regelung auf den Zubau von Solaranlagen in der Schweiz auswirken dürfte. Einerseits wurde die Hoffnung geäußert, dass diese nun endlich den lang erhofften Marktaufschwung bringe, andererseits wurde auf die großen Unsicherheiten des Gesetzes hingewiesen. Ähnlich wie früher in Deutschland enthält es Quoten für die einzelnen Technologien, und insbesondere bei der schnell wachsenden Solarstrombranche könnte dieses enge Korsett bald zu drücken beginnen. Bei einem ähnlich schnellen Marktwachstum wie bei unseren nördlichen Nachbarn und gleichbleibenden Preisen wären die bereitgestellten Mittel schnell ausgeschöpft und manche Investoren könnten ihre Projekte nicht realisieren. Dies träfe insbesondere Landwirte, deren Dachflächen ein großes Potenzial für Solarstrom bieten. Die Solarbranche würde also im schlimmsten Fall Opfer ihres eigenen Erfolgs.
Mehrere Referenten richteten angesichts dieser Unsicherheiten die Forderung ans Parlament, die Rahmenbedingungen für ein kontinuierliches Marktwachstum sicherzustellen und bei Bedarf die Quoten für die Photovoltaik im Energiegesetz anzuheben.
Am zweiten Veranstaltungstag erhielten die Tagungsteilnehmer Einblicke in den hochqualifizierten Photovoltaik Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz, der die Grundlage für qualitativ hochstehende, wettbewerbsfähige Produkte und Anwendungen sowie für eine rasch wachsende Exportindustrie schafft. Die Photovoltaik nimmt im neuen Energieforschungskonzept des Bundes für 2008 – 2011 denn auch einen wichtigen Platz ein. Vertreter aus Forschung und Industrie zeigten ihre neusten Entwicklungen in der Grundlagenforschung, der systemorientierten Forschung wie bei industriellen Produktionsanlagen auf.
Bereits in zehn Jahren kann Solarstrom in unseren Breiten gleich viel wie konventioneller Strom ab Steckdose kosten (Netzparität). Dies wird den Zubau von Photovoltaik-Anlagen weiter beschleunigen, womit sich langfristig die Frage nach der Integration des witterungsabhängigen Solarstroms ins Leitungsnetz vermehrt stellen wird.
Quelle:
Swissolar, Schweiz. Fachverband für Sonnenenergie 2007
Bundesamt für Energie 2007
BFE-Forschungsprogramm PV 2007
+ 12.11.2007 + Aktuelle Ausgabe Oktober 2007: Griechenland –Einspeisetarife angepasst, Investitionszuschüsse deutlich gesenkt.
In Griechenland wurde die jährliche Anpassung der Einspeisetarife vorgenommen. Diese orientiert sich an der Inflation sowie der Entwicklung des Strompreisniveaus und führte nun zu einer leichten Anhebung der Tarife. Die für 2007 im Rahmen der Einspeisevergütung vorgesehenen Installationskapazitäten auf dem Festland sind mittlerweile bereits stark überbucht. Nur für einzelne Inseln können noch Anträge angenommen werden.
Eine weitere Änderung ergab sich beim Investitionszuschuss für Unternehmen. Auf Grund des außerordentlich hohen Interesses und der limitierten Fördermittel wurde die maximale Zuschusshöhe deutlich gesenkt. Näheres zu den geänderten Förderbedingungen findet sich in der aktuellen Ausgabe der dena-Förderübersicht EU-27 – Photovoltaik.
Die November-Ausgabe erscheint nun in einer optimierten Gestaltung und Lesbarkeit. Sie enthält in diesem Monat neben Informationen zu den fortdauernden Förderprogrammen neue Einträge für Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Österreich, Rumänien und Schweden.
Die dena-Förderübersicht EU-27 Photovoltaik gibt in kompakter tabellarischer Form Auskunft über die vorhandenen Förderprogramme zur Photovoltaik-Nutzung. Sie informiert in wertvollen Details über die Ausgestaltungsmöglichkeiten und rechtlichen Rahmenbedingungen der Förderprogramme. Besonders nützlich für den individuellen Gebrauch sind die Kontaktmöglichkeiten, die die Daten der jeweiligen Instrumente ergänzen.
Die Förderübersicht beschreibt die Gegebenheiten in allen EU-Mitgliedsstaaten; sie wird monatlich aktualisiert und herausgegeben. Sämtliche öffentlichen, nachfrageseitigen Förderinstrumente können detailtief bis zur regionalen Ebene nachverfolgt werden. Die Aktualisierungen sind in blauer Schriftfarbe hervorgehoben.
Preisinformationen
Die “dena-Förderübersicht EU-27 Photovoltaik“ wird fort laufend aktualisiert.
Druckausgabe:
62 Seiten (DINA4, farbig)
Preis: 350,- Euro inkl. MwSt
Oktober 2007
Vertrieb als Digitalausgabe:
quartalsweise bzw. monatlich aktualisiert
Preis: 700,- Euro bzw. 1000,- Euro inkl. MwSt.
Quelle:
Exportinitiative Erneuerbare Energien 2007
Forschungsagenda liefert eine Vision für die Photovoltaik in Europa
Die Europäische Photovoltaik-Technologieplattform hat im Juni 2007 eine strategische Forschungsagenda veröffentlicht. Das Dokument hat das Ziel, Europas weltweite Führungsrolle in der Photovoltaik zu festigen und setzt kurz-, mittel und langfristige Forschungsprioritäten. Die "Strategic Research Agenda" (SRA) soll sowohl eine bedeutende Rolle spielen, um Richtlinien für das neue 7. Rahmenprogramm für Forschung in Europa zu formulieren als auch für nationale Programme. Die Botschaft der SRA ist eindeutig: Solarstrom kann in Süd-Europa bis 2015 wettbewerbsfähig mit konventioneller Stromerzeugung sein - und bis 2020 in fast ganz Europa. Die Wettbewerbsfähigkeit (Grid Parity) ist laut Technologieplattform durch eine starke Marktentwicklung zu erreichen - wenn die nötigen Markteinführungsinstrumente in so vielen europäischen Ländern wie möglich eingeführt sind, wie beispielsweise das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In diesem Fall erwartet die European Photovoltaic Technology Platform (EU PVTP) in den Jahren bis 2010 jeweils ein Marktwachstum von durchschnittlich 80 %. Um Solarstrom konkurrenzfähig zu machen seien zudem öffentliche Forschungsprogramme erforderlich, kombiniert mit einer Verdoppelung der Mittel für Forschung und Entwicklung. Nur so könnten die ehrgeizigen SRA-Ziele erreicht werden, betont EU PVTP. Der Solar-Report 11/2007 fasst die wichtigsten Aspekte der SRA zusammen, mit denen die schnelle Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Photovoltaik-Technologie von Weltrang unterstützt werden soll. Außerdem werden einige Forschungsansätze beleuchtet, sowohl mit Blick auf die herkömmliche PV-Technologie als auch die Photovoltaik der Zukunft. Die SRA wurde vorbereitet von der Arbeitsgruppe Wissenschaft, Technologie und Anwendungen der EU PVTP. Sie gründet auf sorgfältigen Beratungen mit Forschungseinrichtungen, Industrie und weiteren Interessengruppen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind ausgewiesene Photovoltaik-Experten mit langjähriger Forschungserfahrung in öffentlichen und privaten Einrichtungen.
Weiterentwicklung von Solarstromanlagen und Kostensenkung im Mittelpunkt
Die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Strom ist ein äußerst elegantes Verfahren um umweltfreundlich erneuerbare Energie zu gewinnen. Photovoltaikanlagen sind modular aufgebaut und arbeiten leise. Die Photovoltaik kann in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden und wesentlich zur Deckung des künftigen Energiebedarfs beitragen. Obwohl verlässliche, technisch ausgereifte PV-Systeme längst auf dem Markt sind, ist die Weiterentwicklung der Solarstromtechnik von wesentlicher Bedeutung, wenn die Photovoltaik eine der tragenden Säulen der Energieversorgung werden soll. Die gegenwärtigen Preise netzgekoppelter Solarstromanlagen sind laut EU PVTP bereits niedrig genug, um mit dem Strompreis zu Spitzenlastzeiten zu konkurrieren; auch autarke Solarstromanlagen können zum Beispiel mit dem Preis von Strom aus Dieselgeneratoren mithalten. Doch noch immer ist Solarstrom nicht so günstig wie der Endkunden oder Großhandelspreis. Deshalb müssen die Kosten schlüsselfertiger Photovoltaikanlagen weiter gesenkt werden, was glücklicherweise möglich sei, betont die Technologieplattform. Dies wurde bereits in einer Veröffentlichung "A Vision for Photovoltaic Technology" des Forschungsbeirats der EU PVTP (PV TRAC) im Jahr 2005 gezeigt. Die Weiterentwicklung ist für die europäische PV-Industrie auch wichtig, um ihre Position auf dem Weltmarkt zu stärken, auf dem ein starker Wettbewerb herrscht und der durch eine hohe Innovationsdynamik gekennzeichnet ist.
Systempreis im Jahr 2015 zwischen zwei und vier Euro/Wp
Gegenwärtig liegen die Preise schlüsselfertiger PV-Anlagen zwischen vier und acht Euro pro Watt Leistung (Wp), abhängig vom Typ, von der Größe, vom jeweiligen Land und weiteren Faktoren. Fünf Euro pro Watt peak sind laut EU-PVTP aktuell durchaus repräsentativ, die Preise vergleichbarer Systeme im Jahr 2015 könnten sich zwischen zwei und 4 vier Euro/Wp einpendeln. Um statt des Systempreises die Stromproduktionskosten als Grundlage für Vergleiche zu ermitteln, geht die EU PVTP von einer durchschnittlichen "Performance Ratio" von 75 % aus (Verhältnis von Nutzertrag und Sollertrag einer Anlage), das heißt konkret einem Ertrag von 750 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt Leistung und Jahr bei einer jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.000 kWh pro Quadratmeter. In Südeuropa mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 1.700 kWh pro m2 und Jahr entspricht diese Performance Ratio 1.275 kWh pro installiertem Kilowatt Leistung und Jahr. Weiter geht die SRA von einem Prozent Wartungskosten jährlich aus und von einer Abschreibung der Anlage in 25 Jahren.
Grid Parity bis 2020 in ganz Europa
Vor diesem Hintergrund ist das vorrangige und allgemeine Ziel die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom mit dem Strompreis von Endkunden bis zum Jahr 2015. Weitere Preissenkungen in den folgenden Jahren lassen erwarten, dass die Grid Parity bis 2020 in ganz Europa erreicht wird. Große PV-Kraftwerke, speziell Solarparks, werden Solarstrom generell billiger produzieren müssen, damit von einer Wettbewerbsfähigkeit gesprochen werden kann. Um diese Ziele zur erreichen, zeigt die SRA im Einzelnen auf, was sich bei Solarzellen, Modulen und in der Systemtechnik (z.B. Montage, Wechselrichter etc.) tun muss.
Unterschiedliche Technologien mit großen Potenzialen
Unter den gegenwärtig kommerziell produzierten Technologien gibt es laut EU PVTP keine "Gewinner" oder "Verlierer", denn die Investitionen in Produktionsanlagen, die weltweit getätigt werden zeigen, dass vielen unterschiedlichen Technologien ein großes Potenzial zugesprochen wird. Aus diesem Grund sei es wichtig, eher ein breites als ein schmales Portfolio von Technologien und Optionen zu unterstützen. Der Weiterentwicklung der Photovoltaik sei am besten damit gedient, wenn darauf geachtet wird, in welchem Umfang ein qualifiziertes Forschungsvorhaben zu den Gesamtzielen beitragen kann und wie stark es unterstützt wird. Mit Blick auf Solarzellen und Module unterscheidet die EU PVTP herkömmliche Technik (Siliziumwafer-basiert, Silizium-Dünnschicht, CIGSS und CdTe) sowie neue Technologien wie beispielsweise die Organische Photovoltaik oder Konzentratorsysteme. Neben dem Preis des Solarstroms sei aber auch dessen Wert von Bedeutung, erinnern die PV-Experten. Der Nutzen des Solarstroms wachse beispielsweise, wenn der Solarstromnachfrage durch Speicherung exakter entsprochen werden kann.
Forschung und Entwicklung der nächsten Jahrzehnte - Herausforderungen für alle Solarzellen- und Modultypen
Die SRA schildert die zentralen Forschungsaufgaben der kommenden Jahre, die im Folgenden schlaglichtartig beleuchtet werden. Die Forschung und Entwicklung konzentriert sich grundsätzlich auf den Wirkungsgrad, den Energieertrag, die Stabilität und die Haltbarkeit von Photovoltaikanlagen. Dabei geht es vor allem darum, die Kombinationen dieser Parameter zu optimieren, und nicht darum, einzelne Parameter auf Kosten anderer zu steigern. Weil die Forschung jedoch in erster Linie auf eine Kostensenkung abhebt, ist es entscheidend nicht nur auf die Investitionskosten der installierten Leistung zu achten (€/Wp), sondern auch auf die während des kompletten Betriebs möglichen Erträge (kWh/Wp). Eine hochproduktive Fertigung einschließlich laufender Überwachung des Prozesses, des Durchsatzes und der Produktionsleistung sind wichtige Parameter einer kostengünstigen Herstellung und wesentlich zur Erreichung der Kostenziele. Um die Montagekosten weiter zu senken, ist die Angleichung und die Standardisierung der physikalischen und elektrischen Charakteristika von Solarmodulen wichtig. Die einfache Installation sowie die ästhetischen Qualitäten der Module und Systeme sind von herausragender Bedeutung, wenn diese im großen Maßstab in der vom Menschen geprägten Umwelt eingesetzt werden sollen.
Siliziumwafer-basierte Photovoltaik herrscht vor
Vorrangige Forschungsziele der Photovoltaik auf der Grundlage von kristallinem Silizium sind die Reduzierung des Bedarfs an Solar-Silizium und der Materialien für das Modul. Deshalb werden alternative Technologien und Rohmaterialien für die Waferproduktion entwickelt oder herkömmliche Verfahren verbessert. Auch am Ersatz der herkömmlichen Wafer wird gearbeitet. Dabei gilt es, sowohl die Kosten als auch die Qualität im Auge zu behalten. Neue Materialien stehen für die gesamte Wertschöpfungskette auf der Agenda, einschließlich der Versiegelung von Solarzellen. Seit Beginn der breiten Nutzung der Photovoltaik dominieren Silizium-Solarzellen. Sie sind verfügbar, verlässlich und ihre physikalischen Eigenschaften sind weitgehend erforscht. Die Lernkurve für siliziumbasierte Photovoltaik erstreckt sich über drei Jahrzehnte und zeigt, dass die Kosten mit jeder Verdoppelung der installierten Leistung um 20 % gesunken sind. Zwei Treiber bewirken dies: die Größe der Märkte und technischer Fortschritt. Diese Erfolge sind kein Zufall, sondern Ergebnis der zeitgleichen Kombination von Marktanreizprogrammen, Forschung und Entwicklung sowie Demonstrationsprojekten mit öffentlicher und privater Unterstützung.
Wafer werden immer dünner und größer
Die kristallinen Wafer wurden immer dünner: Statt 400 Mikrometer im Jahr 1990 sind ihre Nachfolger 2006 nur noch 200 µm stark und gleichzeitig konnte die Fläche von 100 Quadratzentimetern auf 240 cm2 mehr als verdoppelt werden. Der Wirkungsgrad stieg von 10 % im Jahr 1990 auf gegenwärtig durchschnittlich 13 %, wobei die besten Ergebnisse sogar 17 % übertrafen. Die Hersteller steigerten ihre durchschnittliche Produktion von jährlich 1-5 MWp im Jahr 1990 auf hunderte MWp - und Pläne für Gigawatt-Fabriken wurden bereits angekündigt. In der industriellen Fertigung soll der Solarsilizium-Vebrauch in der Zeit von 2008 bis 2012 auf 5 g/Wp sinken, die Wafer-Stärke soll weniger als 150 µm betragen. Ab 2020 sollen weniger als 2 g/Wp möglich sein und die Wafer dünner als 100 µm sein.
Modulwirkungsgrad von 25 % als Ziel
Auch bei kristallinen Solarmodulen können ein hoher Produktionsdurchsatz, hohe Produktionsraten und integrierte industrielle Fertigung Kosten sparen. Langfristig stehen auch neue Konzepte für Solarmodule und Zellen auf der Tagesordnung. Laut SRA kann eine Steigerung des Wirkungsgrades um ein Prozent die Kosten um fünf bis sieben Prozent senken. Kleine Solarzellen, die in teuren Reinraumfabriken mit Vakuum-Technologie zur Aufbringung der Metallkontakte produziert wurden, haben bereits Wirkungsgrade von bis zu 24.7 % erreicht. Kurzfristig soll der Modulwirkungsgrad 17 % übertreffen, von 2013 bis 2020 höher als 20 % sein, und bis 2030 werden mehr als 25 % angestrebt.
Dünnschichttechnologie kann langfristig ein Drittel des Marktes erobern
Derzeit hat die Dünnschicht-Photovoltaik einen Marktanteil von weniger als 10 %, laut SRA könnte dieser jedoch bis 2020 auf 20 % steigen und langfristig sogar über 30 % betragen. Möglichkeiten für einen Ausbau der Massenproduktion ergeben sich aus der Verfügbarkeit von Anlagen zur großflächigen Beschichtung sowie den Erfahrungen aus der Glasindustrie und der Produktion von Flachbildschirmen. Die monolithische Serienverschaltung der Solarzellen vereinfacht die Modulfertigung im Vergleich zu waferbasierten Technologien. Außerdem können biegsame und besonders leichte Module aus Kunststoff- oder Metallfolien als Trägermaterial hergestellt und vom Band verarbeitet werden. Forschung und Industrie konzentrieren sich auf verlässliche, kosteneffektive Produktionsanlagen für alle Arten der Dünnschichtmodule. Kostengünstige Lösungen für starre und flexible Module müssen ebenso entwickelt werden wie preisgünstige Beschichtungen. Die Zuverlässigkeit der Dünnschichtmodule wird durch weiterentwickelte Testverfahren und Leistungsmessungen gewährleistet. Eine besondere Herausforderung liegt im Ersatz knapper Rohstoffe wie beispielsweise Indium.
Ab 2012 zwei Gigawatt Dünnschicht-Produktionskapazität jährlich
Die Dünnschichtphotovoltaik hat ein sehr großes Potenzial zur Kostensenkung, wenn Materialien und Fertigung durch intensive und wirksame Grundlagenforschung verbessert werden. Die Herausforderungen für die Dünnschicht liegen laut SRA im Wesentlichen im Ausbau der Produktionskapazitäten. Bis 2010 erwarten Experten eine weltweite Kapazität von einem Gigawatt pro Jahr; und bereits 2012 sollen es zwei GWp jährlich sein. Zum Einsatz kommt die Dünnschicht-PV hauptsächlich in Japan, den USA und vor allem in Europa, das bereits über eine vorzügliche Dünnschicht-Infrastruktur und etliche Produktionsstätten verfügt. Wenn die Produktion im genannten Umfang wächst, die Moduleffizienz wie geplant gesteigert wird und die Industrie entsprechend kalkuliert, sind laut SRA Systemkosten von 1-1,5 Euro/Wp zu erreichen. Bis 2030 rechnen die Experten sogar mit 0,5 Euro/Wp, wenn intensiv geforscht und entwickelt wird, wobei langfristig kaum Unterschiede hinsichtlich der einzelnen Dünnschichttechnologien zu erwarten seien.
PV-Technologien der Zukunft
Kristallines Silizium und die immer weiter etablierte Dünnschicht-Photovoltaik beherrschen heute und auch künftig den Markt. Doch die Forschung darauf zu beschränken ist laut SRA aus zwei Gründen riskant: Zum einen stoßen konventionelle Solarmodule bei etwa 25 % an die Obergrenze des Wirkungsgrades. Und zum anderen würde die europäische Industrie Chancen versäumen, die sich aus dem sprunghaften Technologie-Wandel ergeben. Die sich abzeichnenden neuen Technologien, die sich zum Teil noch in frühen Entwicklungsstufen befinden, können sowohl auf einem extrem sparsamen Materialeinsatz beruhen, mit dem die wirtschaftliche Effizienz gesteigert werden soll, als auch auf Ansätzen, mit denen der Zell-Wirkungsgrad durch schrittweise Verbesserung der herkömmlichen Solarzellen auf mehr als 25 % erhöht werden soll. Offenheit gegenüber Entwicklungen bei Nanomaterialien und -technologien, in der Halbleitertechnologie sowie in der organischen Elektronik sollten frühzeitig erkannt werden, um deren Chancen auch für die Photovoltaik zu nutzen. Mit Blick auf neue Technologien wie die Organische Photovoltaik und die Nanotechnologie sind höhere Wirkungsgrade und größere Stabilität bis zum Erreichen der Marktreife der Anwendungen zentrale Ansätze. Verfahren zur Konzentration des Sonnenlichts sowie die Demonstration neuer Prinzipien zur Umwandlung eines größeren Teils der Solar-Spektrums stehen hier im Mittelpunkt. (siehe auch Solar-Report 8/2007: "Organische Photovoltaik: Solarstrom aus hauchdünnen Farb- und Kunststoff-Folien") Konzentrator-Photovoltaiksysteme bündeln das Sonnenlicht mit relativ preisgünstigen optischen Systemen (z.B. Fresnel-Linsen) bis zu 1.000-fach. Kombiniert mit den so genannten III-V Solarzellen (Wirkungsgrade bis zu 40 %) eröffnen sich hier neue Marktchancen, denn an guten Standorten sind schon mittelfristig wettbewerbsfähige Solarstrom-Gestehungskosten möglich. Für diese Technologie müssen neue Systeme und optische Komponenten entwickelt werden (Spiegel, Linsen etc.) sowie Montagesysteme für die besonders präzise zu fertigenden Module. Auch bei den Nachführsystemen, die für solche Systeme grundsätzlich erforderlich sind, besteht Forschungs- und Handlungsbedarf Um den idealen Konzentrationsfaktor auszumachen, müssen die Materialien und Produktionstechnologien für die verwendeten Höchstleistungssolarzellen im Labor und industriell erprobt werden, zum Beispiel für Silizium-Zellen mit einer Effizienz von mehr als 26 % oder die so genannten III-V Solarzellen, die im Labor 45 % und in der industriellen Produktion 35 % bringen. Zusätzlich müssen die Konzentrator-Systeme weiter optimiert und Verfahren zur Integration aller Komponenten entwickelt werden. Tests unter realen Bedingungen und die wirtschaftliche Bewertung der Systeme stehen ebenfalls an.
Europa im internationalen Wettbewerb
Europas PV-Industrie steht im Wettbewerb mit Unternehmen aus Asien, den USA und anderen Teilen der Welt. In Japan und China gibt es staatliche Förderprogramme zur Unterstützung der Photovoltaikindustrie. Japan hat aufgrund langfristiger Förderung und eines stabilen Heimatmarktes einen Weltmarktanteil von rund 50 % erreicht. China verfolgt ebenfalls eine industrielle Strategie zum Aufbau einer konkurrenzfähigen Solarwirtschaft, deren Ergebnisse bereits zu erkennen sind. Chinesische Solarzellen- und Modulproduzenten eroberten rasch beachtliche Marktanteile und die Produktionskapazitäten im Land der Mitte wachsen beispiellos. Wenn Europa nicht darauf reagiert, läuft es Gefahr, dass sich die PV-Produktion gemeinsam mit vielen anderen Produktionstechnologien nach China verlagert. Bislang kann Europa dank seiner hoch qualifizierten Forscher und Ingenieure noch mithalten; ohne beständige und verlässliche Förderung von Forschung und Entwicklung durch die öffentliche Hand könnte dieser Vorsprung bald schwinden. Die PV-Industrie in Europa benötige mehr Unterstützung für Innovationen und auch klarere langfristige Förderstrategien, damit weiterhin investiert wird und sichergestellt werden kann, dass die europäischen Unternehmen ihren Marktanteil ausbauen und Weltmarktführer werden können, unterstreicht die SRA.
Die komplette Strategic Research Agenda kann als PDF-Dokument heruntergeladen werden unter http://www.eupvplatform.org/fileadmin/Documents/...omplete_070604.pdf. Zusätzliche Informationen zur Forschungsplattform gibt es unter http://www.eupvplatform.org.
RENIXX World mit massiven Verlusten: 6 Solar-Aktien fallen um mehr als 10 Prozent
Münster - Der weltweite Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX (Renewable Energy Industrial Index) World verbuchte gestern massive Verlust. Um 7,16 Prozent (-128,33 Punkte) gab der Index nach, Schlusskurs 1662,89 Punkte.
Der Abwärtstrend hielt gestern über den gesamten Handelstag an. Dementsprechend schloss der RENIXX auf dem Tagestiefstwert von 1662,89 Punkten. Asiatische und amerikanische Solarwerte sind am stärksten betroffen. So verlieren Suntech Power (China) 13,44 Prozent auf 45,10 Euro, JA Solar (China) 12,01 Prozent auf 44,27 Euro, Evergreen Solar (USA) 11,5 Prozent auf 10,70 Euro, Sunpower (USA) 11,47 Prozent auf 71 Euro, Motech (Taiwan) 11,19 Prozent auf 5,32 Euro und Solarfun (China) 10,28 Prozent auf 18,33 Euro. Auch die Wertpapiere von First Solar, dem US-amerikanischen Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen, geben um 9,63 Prozent auf 143,60 Euro. Nordex-Aktien, die von der Investmentbank Lehman Brothers auf „underweight“ herabgestuft wurden, sinken um 8,94 Prozent auf 27,92 Euro. Lediglich zwei der 30 RENIXX-Titel schließen mit Gewinnen. Canadian Hydro Developers verteuern sich um 2,35 Prozent auf 4,35 Euro und Pacific Ethanol steigen um 1,71 Prozent auf 5,35 Euro.
Der Umsatz in den 30 RENIXX-Aktien an den zugrundeliegenden Börsen-Handelsplätzen lag gestern bei 180,02 Euro (Vortag: 140,08Mio. Euro).
Nun kommen wieder Kurse zum einsteigen.
Die Kurse bröckeln schon wieder
von Detlev Landmesser
Short-Attacke auf Solarwerte?
Der TecDax hat seine Verluste auf über drei Prozent ausgeweitet. Die schwergewichtigen Solarwerte wie Solarworld mit minus 8,6 Prozent und Q-Cells mit einem Abschlag von über fünf Prozent gehören zu den Übeltätern. Ein Händler verwies auf eine mögliche Attacke von Leerverkäufern, die wegen der geringeren Leihgebühren und der höheren Liquidität in der Regel die großen Branchenvertreter bevorzugten. Bereits am Vorabend in den USA seien in der Branche größere Short-Positionen aufgebaut worden, die im späten Handel wieder geschlossen worden seien. Möglicherweise gebe es den gleichen Versuch nun in Europa wieder.
12.12.2007
Der Chef von Solarworld über die Krise in der Branche, sein Verhältnis zu Angela Merkel und seine Avancen an die großen Versorger.
Die deutsche Solarindustrie bebt, nachdem mit Conergy einer der größten Player Anfang November nur haarscharf an der Insolvenz vorbeischrammte. Frank Asbeck, Galionsfigur der deutschen Solarwirtschaft, beruhigt im Interview mit €uro.
€uro: Solaraktien schwächeln, die ersten Unternehmen stehen vor dem Bankrott, Quartalszahlen fallen enttäuschend aus. War’s das schon mit dem Solarboom?
Frank H. Asbeck: Im Gegenteil. Wir haben keinen Abriss, sondern eine Erhöhung der Nachfrage. In Deutschland wächst die installierte Leistung jährlich zweistellig, weltweit jedes Jahr mit mindestens 25 Prozent. Und die Nachfrage wird immer stärker, je näher wir der sogenannten Grid Parity kommen, also der Gleichheit von Marktpreis und den Kosten für erneuerbar erzeugten Strom.
€uro: Das lässt aber – Stichwort Conergy – die momentane Performance von Solarwerten an der Börse nicht erkennen.
Asbeck: Wenn einzelne Unternehmen, die strategisch falsche Entscheidungen getroffen haben, in einem allgemein negativen Börsenumfeld Nervosität auslösen, ist das nicht das Ende des Solarbooms.
€uro: Oder nimmt die Börse vorweg, dass die Industrie nach stürmischem Anfangswachstum jetzt erkennbar in eine andere, ruhigere Phase eintritt?
Asbeck: Die Börse nimmt nicht eine neue Entwicklung vorweg, sondern sie ist auf einem hohen Niveau allgemein nervös. Die fundamentalen Daten, das Produktivitätswachstum, das Tempo der Kostensenkungen und die Margenstabilität sind absolut intakt.
€uro: Immerhin steigen die weltweiten Solarkapazitäten mit 44 Prozent im Moment stärker als die installierte Leistung, die nur um 17 Prozent zugenommen hat.
Asbeck: Wie bei jedem Industrieprodukt ist der Ausgleich von Angebot und Nachfrage nur ein flüchtiger Moment. Beides tanzt umeinander. Wichtig ist: Der intakte Aufwärtskanal beider ist noch gegeben.
€uro: Also keine Überkapazitäten?
Asbeck: Es gibt immer beides: Über- und Unterkapazitäten. Bei Silizium hatten wir gerade einen Engpass, der sich kurzfristig, in ein bis zwei Jahren, aufgelöst haben wird. Momentan haben wir leichte Überkapazitäten im Bereich Modul und Zelle. Dass die nicht dramatisch sind, sehen Sie schon daran, dass von ihnen kein Preisdruck ausgeht.
€uro: Noch nicht.
Asbeck: Und wenn es den geben würde, dann würde – siehe Volkswirtschaft-Standardlehrbuch Henrichsmeyer, Gans, Evers – neue Nachfrage entstehen. Vielleicht sogar eine gigantische, denn wir nähern uns dem Punkt, an dem wir Haushaltsstrom unter dem jetzt gültigen Preis anbieten können. Ab dem Punkt ist die Nachfrage nach erneuerbarer Energie schier unendlich, wenn man sich vorstellt, dass heute gerade mal 0,05 Prozent der Energie solar erzeugt werden.
€uro: Wann wird denn die Parität mit dem Preis für Haushaltsstrom erreicht sein?
Asbeck: Das wird natürlich von Markt zu Markt unterschiedlich sein. In Deutschland werden am 1. Januar 2008 die großen Stromanbieter unisono die Preise um zehn Prozent anheben. Gleichzeitig wird die Installation von solarer Energie um etwa den gleichen Betrag günstiger werden. Wenn die Entwicklung so weitergeht, dann wird in den nächsten acht Jahren der Punkt der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Hausstrommarkt erreichbar sein.
€uro: In Erwartung dieses Punktes fahren einige Länder ihre Förderprogramme für Solarstromerzeugung aber schon wieder zurück. In Japan ist man bei nahe null für Hausdächer, in den USA überlegt man intensiv, und in Deutschland hat man gerade empfindliche Kürzungen beschlossen. Bremst das zu stark?
Asbeck: Das sind keine Bremsen, sondern Herausforderungen. Eine Branche, die relativ jung war, durfte in einem geschützten Bereich, einer Art Kinderhort, spielen. Jetzt wird sie rausgeschickt in die Grundschule und muss sich allmählich aufs Abitur vorbereiten. Die Herausforderung müssen wir annehmen.
€uro: Bekommen Sie von der Politik noch genügend Unterstützung?
Asbeck: Ich kann mich nicht beklagen. Mich freut vor allem, dass erneuerbare Energien ein Kanzlerthema geworden sind.
€uro: Stört es Sie nicht, dass Angela Merkel eine strikte Befürworterin der Atomkraft ist?
Asbeck: Vor Kurzem saß ich mit ihr im Flieger nach Afrika. Da haben wir ganz interessante Gespräche gehabt – von Physikerin zu Ingenieur. Übrigens fiel ihr die Periodenzahl von Silizium (dem Grundstoff für Solarzellen) eher ein als mir. Im Ernst: Sie ist gut informiert. Und insofern akzeptiere ich auch die anderslautende Meinung in Fragen der Nutzung von Kernkraft.
€uro: RWE und E.on schlagen andere Wege ein. Die beiden haben jüngst verkündet, insgesamt vier Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren zu wollen.
Asbeck: Und das ist nicht nur Greenwashing zur Aufpolierung der Hochglanzbroschüre.
"Solare Energie könnte ein Instrument zur langfristigen Bindung sein."
€uro: In solare Energien wollen beide mangels Profitaussichten aber kaum investieren.
Asbeck: Ich glaube, sie haben da einen falschen strategischen Ansatz. Die großen vier (es sind ja eigentlich nur drei, denn die Erneuerbaren haben ja mit 13,5 Prozent schon einen größeren Marktanteil an der Stromversorgung als EnBW) haben über 300.000 Kunden verloren. Trotzdem denken sie immer noch wie früher, planen zentrale große Anlagen, die irgendwo weitab, etwa im Meer, stehen und den Strom durch dicke Leitungen zu den Kunden transportieren.
€uro: Was ist daran falsch?
Asbeck: Sehen Sie, der Kunde wird ein flüchtig’ Ding werden. Solare Energie könnte ein Instrument zur langfristigen Bindung sein. Warum bieten die Großen ihren Kunden, die eine Solaranlage wollen, sie aber nicht kaufen wollen, nicht eine einfache Lösung an? E.on finanziert und baut die Anlage und hat eine 25-jährige Kundenbindung. Ich habe ihnen schon vor Jahren eine diesbezügliche Kooperation angeboten.
€uro: Stichwort Kundenbindung. Könnte die angeschlagene Conergy, die ja vor allem im Vertrieb stark ist, nicht ein interessanter Übernahmekandidat sein?
Asbeck: Ich habe kein Interesse an Conergy. Wer eine große Produktion hat und keinen Vertrieb, für den könnte Conergy was sein. Der hätte allerdings auch bis heute geschlafen. Nur ein Verschlafener kann sich Conergy kaufen.
€uro: Für manche Beobachter ist der Fall Conergy vor allem der Fall seines Gründers. In vielen Solarunternehmen sind die Pioniere schon abgetreten. Wie lange werden Sie noch weitermachen?
Asbeck: Ich unterliege da keinem Gruppenzwang. Ich habe 25 Prozent der Gesellschaft trotz erheblichen Wachstums behalten, und so wird es auch bleiben. Ich fühle mich mit 48 Jahren noch nicht zum Ruhestand verurteilt, nur weil irgendwelche Berater sagen, dass Gründer nach zehn Jahren abtreten müssten. Ich mach das gern noch 20 Jahre. Übrigens weisen inhabergeführte und inhabergeschützte Unternehmen eine gute Performance auf. Gucken Sie sich eine Firma wie Wacker an, die das über Jahrzehnte sehr ordentlich gemacht hat.
€uro: Zeigt der Fall Conergy nicht aber, dass da bei ein paar Pionieren zu wenig Strategie und zu viel Bauch im Spiel war?
Asbeck: Ganz im Gegenteil. Viel Strategie, die meist extern von den Meckies dieser Welt aufoktroyiert wird, schadet. Vor allem immer wieder wechselnde Strategien. Wir bei Solarworld haben außer Steuer- und Rechtsberatung keine externe Beratung. Wir wissen selbst am besten, was wir können. Solarworld kann kristalline Solartechnologie. Das ist die einzige richtige Zukunftstechnologie. Da muss ich nicht aus Ängstlichkeit noch vier andere Zukunftstechnologien anfangen.
€uro: Sie gelten als durchsetzungsfähig und couragiert. Wie bezeichnen Sie denn selbst Ihren Führungsstil?
Asbeck: Ich bin absolut nicht autoritär. Ich bin ein Dickkopf, lasse mich aber von besseren Argumenten meiner Mitarbeiter überzeugen. Das geschieht übrigens täglich. Und ich habe in meinem Unternehmen neben und unter mir immer bessere Leute eingestellt, als ich meine, selbst zu sein. Ich bin kein CTO, kein COO und kein Forscher. Ich bin der Zirkusdirektor.
€uro: Wann wird denn der Zirkusdirektor eine Gefahr für Solarworld?
Asbeck: Wenn das Gehirn langsam von der flüssigen in die kristalline Phase übergeht, so wie es bei Silizium eine flüssige und eine kristalline Phase gibt. Aber dann wird mir meine Frau sagen: „Mach du den Garten.“
€uro: Vielen Dank für das Gespräch.
Solaraktien sind seit Jahresbeginn die größten Verlierer
18. Januar 2008 Mit Kursverlusten zwischen 20 und 34 Prozent sind die Solaraktien im Tec-Dax in das noch junge Börsenjahr gestartet. Mit ihrem Gewicht sorgen sie dafür, dass der Technologieindex mit einem Abschlag von 16 Prozent auch schwächer dasteht als M-Dax (13 Prozent) und Dax (7 Prozent). Händler berichten vor allem von größeren Aktienverkäufen ausländischer Anleger. Diese hätten speziell mit Solaraktien hohe Gewinne erzielt und wollten diese nun offenkundig sichern.
So kam es in den wenigen Handelstagen in diesem Jahr immer wieder zu deutlichen Kursrückgängen bei den Solaraktien. An vier der zwölf Handelstage gab es Kursverluste von rund 4 Prozent im Tec-Dax - allein in dieser Woche wieder 2 Prozent. An der Spitze der Verlierer standen jeweils die Solaraktien. Am Donnerstag erholten sich die Kurse jedoch wieder etwas.
Börsenneuling Centrotherm gerät unter die Räder
Börsenneuling Centrotherm Photovoltaics - erst seit Dezember im Tec-Dax - musste seit Jahresanfang einen Kursverlust von 34 Prozent hinnehmen. Aber auch Branchengrößen wie Q-Cells und Solarworld verloren mehr als 20 Prozent an Wert. "Der Kursrückgang ist nicht fundamental zu begründen, sondern der hohen Unsicherheit am Aktienmarkt geschuldet", sagt Peter Wirtz, Analyst der West LB. Die meisten Solaraktien hatten sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt und daher vergleichsweise hohe Bewertungen erreicht. Nun sind die Kurs-Gewinn-Verhältnisse aber bereits ein deutliches Stück zurückgekommen und liegen auf Basis der Gewinnschätzungen für 2009 fast durchweg unter 20.
Wirtz rät mittelfristig dennoch zur Vorsicht. "Es herrscht eine große Unsicherheit, wie sich die geringere Förderung der Solarenergie in Deutschland und Spanien und der künftige Überschuss an Silizium auf die Gewinnmargen der Unternehmen auswirken werden." Derzeit kommt der Löwenanteil der weltweiten Nachfrage nach Solaranlagen aus Deutschland und Spanien. Die Vergütung des Solarstroms sinkt in Deutschland jedoch im Jahr 2009 um gut 9 Prozent - statt wie bisher geplant um 5 Prozent -, im Jahr 2010 um 7 Prozent und dann jedes Jahr um 8 Prozent. Auch in Spanien wird die Förderung wohl deutlich zurückgefahren.
Hohe Gewinnmargen könnten bald sinken
Wie schnell neue Märkte in Südeuropa, Nordafrika, in den Vereinigten Staaten und Asien in beträchtlicher Größe erschlossen werden können, um mögliche Nachfragerückgänge in den beiden großen Märkten kompensieren zu können, ist fraglich. Zudem werden die Hersteller von Solaranlagen mit Preisreduzierungen auf die geringere Förderung reagieren müssen, damit die Anlagen für die Käufer noch rentabel sind.
Dies wird nach Ansicht der meisten Marktbeobachter die Gewinnmargen von derzeit teilweise mehr als 25 Prozent ins Rutschen bringen. Die spannende Frage, die derzeit niemand so recht zu beantworten weiß, ist, wer aus diesem Anpassungsprozess als Gewinner hervorgeht und wer möglicherweise erhebliche Blessuren davonträgt. Die besten Perspektiven sieht Wirtz für die Aktien von Q-Cells und Solarworld: "Was künftig zählt, sind Größe und Kostenvorteile, da sehen wir diese beiden Unternehmen besonders gut aufgestellt."
Q-Cells und Solarworld gehören weiter zu den Favoriten
Diese Einschätzung teilen die meisten Analysten. Bei Q-Cells stehen 19 Kaufempfehlungen nur zwei Verkaufempfehlungen gegenüber. Bei Solarworld steht es elf zu drei. Und auch bei den anderen Solaraktien außer Conergy rät die Mehrheit der Analysten zum Kauf. Dennoch ist zu beobachten, dass die Prognosen zurückhaltender werden, die Kursziele eher gesenkt als erhöht werden und generell von der Euphorie, die die Branche bisher am Aktienmarkt trug, nur noch wenig zu spüren ist.
Gleichwohl zeigt die Spannweite der Kursziele, wie unsicher sich auch die Analysten sind. So riet die Société Générale am Mittwoch zum Verkauf der Q-Cells-Aktien und nannte ein Kursziel von 66 Euro, was damit noch rund 7 Euro unter dem ohnehin zuletzt deutlich gefallenen Aktienkurs liegt. Lehman Brothers hingegen empfahl genau eine Woche vorher, die Positionen in der Aktie auszubauen, und setzte ein Kursziel von 122 Euro.
Staatliche Förderung soll gekürzt werden
Zu der Unsicherheit trägt neben der Ungewissheit über die künftige staatliche Förderung, von der die Branche noch einige Jahre abhängen wird, auch die Versorgungslage mit Silizium bei. Während bislang die Knappheit das große Thema war und die Hersteller begeistert berichteten, wie viel Rohstoff sie sich sichern konnten, beherrschen nun die von etwa 2009 an zu erwartenden Überkapazitäten die Diskussion. Nun könnten sich langfristige Lieferverträge zu festen Preisen als Eigentor erweisen - oder die Eigenproduktion unrentabel werden.
Die jüngsten Meldungen über das geplante Zertifikatesystem für Ökostrom durch die Europäische Kommission (F.A.Z. vom 17. Januar) belasten die Aktienkurse hingegen bisher nicht. Die Umsetzung der nun diskutierten Vorschläge wird für ausgeschlossen gehalten.
Zertifikatesystem wäre schlecht für die Solarenergie
"Ein Zertifikatesystem, wie es Großbritannien schon hat, werden wir hier so nicht bekommen", sagt Wirtz. "Dann wäre die Solarenergie sofort tot." In Großbritannien werden alle regenerative Energien gleich behandelt. Da Wasser und Wind schon viel wettbewerbsfähiger sind als die Solarenergie, wäre ein solches Fördersystem im übrigen Europa voraussichtlich das Ende zumindest der kleineren Anbieter.
Text: @dmoh
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat sein neues Testzentrum für Fotovoltaik Dünnschicht-Module „DS-Lab“ in Betrieb genommen. Mit dieser deutschlandweit einzigartigen Einrichtung können jetzt auch Dünnschicht-Module exakt vermessen und umfassend geprüft werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonders wertvoll seien die Klimakammern des „DS-Lab“: Bis zu 1,5 x 1,8 Quadratmeter große Module können in beschleunigten Alterungstests extremen Bedingungen ausgesetzt werden – und so wertvolle Informationen für Hersteller und Entwickler liefern.
Begünstigt durch den Siliziummangel erobere die Dünnschicht-Technik immer mehr Marktanteile. „Ob CIS, CdTe oder a-Si – mit dem DS-Lab können wir alle auf dem Markt befindlichen Solarmodule in Dünnschicht-Technik zuverlässig charakterisieren“, sagt Dieter Geyer, Leiter des neuen Testzentrums in Stuttgart. „Wir messen in Labor und Freiland und bestimmen die elektrische wie mechanische Qualität der Module.“
Das ZSW schließt damit eigenen Angaben zufolge eine Lücke: Während seit 20 Jahren Institute kristalline Silizium-Module vermessen, habe es bislang keine Einrichtung gegeben, die auf Dünnschicht-Technik spezialisiert war. Die Wirtschaft brauche aber zuverlässige Daten: So bedeuten 5 Prozent Unterleistung bei einer 1 Megawatt Fotovoltaik-Anlage bereits 25.000 Euro Verlust im Jahr, rechnet das ZSW vor. Hersteller, Einkäufer und Betreiber von Dünnschicht-Fotovoltaik können jetzt am ZSW Daten für ihre Module bekommen, die Hersteller unabhängig und nach dem neuesten Stand der Forschung und Technik gemessen sind.
Dünnschicht-Module lassen sich laut ZSW schwieriger exakt vermessen als herkömmliche Technik. Ein Beispiel ist das Light-Soaking: Ein neues Modul verbessert sich in den ersten Monaten des Betriebs mit der Höhe der Einstrahlung. Man muss deshalb im Labor Messbedingungen herstellen, die möglichst nahe an die Situation im Sonnenlicht heranreichen. Zum Beispiel durch Vorbeleuchtung. Wie lange? Wie stark? Die Antworten finden die Stuttgarter Dünnschicht-Spezialisten mit ihrer 20-jährigen Erfahrung, denn das ZSW hat die CIS Dünnschichttechnik in Deutschland zur Serienreife entwickelt.
Besonders wertvoll seien für die Hersteller und Entwickler von Dünnschicht-Modulen die Klimakammern des DS-Lab. Bis zu 1,5 x 1,8 Quadratmeter große Module können in beschleunigten Alterungstests extremen Bedingungen ausgesetzt werden. So zeigte das ZSW bei einem Damp Heat Test mit einer Vorspannung von -1.000 Volt, dass CIS Module auch bei Erdungsfehlern nicht vorzeitig degradieren. Einzigartig ist beim DS-Lab nach Angaben des ZSW die kombinierte Vermessung unter dem Klasse AAA Simulator im Labor und dem Freiland Testgelände am Widderstall, das in Europa zu den ältesten und größten Einrichtungen seiner Art zählt.
Das ZSW gehört zu den renommiertesten deutschen Forschungsinstituten auf den Gebieten Energiesystemanalyse, Fotovoltaik, Energieeffizienz, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen. Es erwirtschaftete 2007 mit 130 Beschäftigten einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro.
Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
18.02 02:56
Forscher in den USA haben die Kraftwerke in den grünen Blättern von Pflanzen nachgebaut, die Sonnenstrahlen zur Energiegewinnung nutzen. Am Sonntag wurde das Mini-Kraftwerk an der Jahrestagung des US-Wissenschaftsverbandes AAAS in Boston vorgestellt.
Der Prototyp des künstlichen Energieumwandlers sei zwar noch ineffizient, berichtete Thomas Mallouk von der Penn State University. Doch es seien Systeme denkbar, die 10 bis 15 Prozent der Sonnenenergie umwandelten. Das entspricht etwa der Grössenordnung heutiger Solarzellen.
Das winzige Solarkraftwerk sammelt Sonnenenergie und nutzt die Energie für die Wasserspaltung, wie dies auch in Blättern geschieht. In Blättern, Nadeln und Algen nehmen Farbstoffe die Energie der Sonnenstrahlen auf.
Die Energie wird über mehrere Stufen auf ein Reaktionszentrum geleitet, das Wasser-Moleküle in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet. Genau dieses Prinzip bauten Mallouk und sein Team nach, wenn auch in wesentlich einfacherer Ausführung als bei den Pflanzen.
Die Forscher verwendeten orange-rote Farbstoffe, um Lichtenergie einzufangen. In einem Reaktionszentrum aus Iridiumoxid wird damit Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Zugleich wurde verhindert, dass die beiden Endprodukte nicht sofort wieder miteinander reagieren.
Das System erreiche eine Effizienz von 0,3 Prozent. "Die Natur hat nur eine Effizienz von 1 bis 3 Prozent mit der Photosynthese", erläuterte Mallouk. Daher seien diese Systeme nicht für die Energieversorgung im Haus oder für Autoantriebe zu nutzen.
Die Forscher möchten nun noch viel an ihrem winzigen Solarkraftwerk verbessern: die Farbstoffe, das Reaktionszentrum und die Struktur.
(Quelle: SDA)
Silber-Nanoteilchen steigern Lichtausbeute
18.02.2008 - Im Licht steckt jede Menge Energie. Die Natur versteht seit langem, diese Energie in der Photosynthese effektiv zu nutzen. Wissenschaftlern um die Professoren Christoph Bräuchle und Hugo Scheer von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist es in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität von Ohio gelungen, ihr dabei noch etwas auf die Sprünge zu helfen. Die Forscher haben gezeigt, dass sich mit Silber-Nanoteilchen die Effizienz von Lichtsammelkomplexen, den zentralen Funktionsträgern für das Einsammeln von Licht bei der Photosynthese, um den Faktor 18 steigern lässt.
Für die Effizienz der Photosynthese haben so genannte Lichtsammelkomplexe eine zentrale Funktion. Bei der Photosynthese in bestimmten Meeres-Algen, den Dinoflagellaten, sind das zum Beispiel Peridinin-Chlorophyll-Protein-Komplexe, kurz PCP. Die PCP-Moleküle haben die Aufgabe, das in Wassertiefen von etwa zehn Metern recht schwache aber für die Algen lebensnotwendige blau-grüne Licht zu sammeln und zu den zentralen Photoreaktionszentren der Pflanze zu transportieren, in denen dann die eigentliche Umwandlung von Licht in chemische Energie stattfindet. In einer Art Kaskade wird Lichtenergie von Peridinin-Molekülen absorbiert, an Chlorophyll-Moleküle weitergegeben und so letztlich bis in das Reaktionszentrum geleitet.
Da die Photosynthese eine besonders effiziente Art der Umwandlung von Sonnenlicht in Energie darstellt, ist es naheliegend, die relativ teuren Solarzellen mit künstlichen Lichtsammelkomplexen zu versehen, um damit eine ähnliche Effektivität wie das natürliche Lichtsammler/Reaktionszentren-System zu erreichen. Erste Ansätze dazu wurden bereits in der Fachwelt diskutiert.
Sebastian Mackowski als Humboldt-Stipendiat und seinen Kollegen am Lehrstuhl für Physikalische Chemie der LMU von Professor Bräuchle gelang es nun in Zusammenarbeit mit Alexander Govorov von der Universität Ohio und Professor Hugo Scheer vom Department Biologie I der LMU, durch Wechselwirkungen mit Silber-Nanopartikeln die optischen Eigenschaften des natürlichen Lichtsammelkomplexes PCP so zu verändern, dass das System noch effektiver Licht aufnehmen kann.
Zur Messung haben die Forscher zunächst Silberinseln mit einem Durchmesser von etwa 80 Nanometern auf Deckgläser aufgebracht. Diese dienten als Unterlage für PCP-Komplexe aus Algen der Art Amphidinium carterae. Die PCP-Moleküle wurden mit Laserlicht im blau-grünen Wellenlängenbereich angeregt und fluoreszenzspektroskopisch untersucht. Das resultierende Mess-Signal zeigte sowohl bei einzelnen PCP-Molekülen als auch im Molekülverband eine bis zu 18-fache Verstärkung der Fluoreszenzintensität. Hinweise auf eine Änderung der Proteinstruktur wurden bei den Messungen nicht gefunden. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die PCP-Komplexe auch in Gegenwart der Silberinseln strukturell und funktionell intakt bleiben.
Theoretische Modelle legen nahe, dass sich die Effizienzsteigerung vor allem mit einer Erhöhung der Anregungsrate durch eine verstärkte Absorption erklären lässt. Hinter dem Verstärkungsmechanismus steckt danach eine durch Plasmonen, das heißt durch Schwingungen der elektrischen Ladungsträger in den Silberinseln hervorgerufene Erhöhung der elektromagnetischen Strahlung im Inneren des PCP. Das PCP wird quasi auf zwei Arten angeregt: direkt über das Licht und indirekt über das erzeugte elektrische Feld der Nanoteilchen.
Das Verfahren zur Steigerung der Lichtsammeleffizienz des PCP sollte sich nach Ansicht der Wissenschaftler direkt auf künstliche Lichtsammelkomplexe übertragen und durch gezielte Herstellung metallischer Nanostrukturen noch weiter optimieren lassen. Dies könnte ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung neuartiger hocheffektiver Solarzellen sein. Aber auch die in der medizinisch-biologischen Forschung wichtige Methode der Spektroskopie einzelner Moleküle könnte von der Effizienzsteigerung profitieren. So meint Professor Bräuchle: "Einzelmolekülforscher haben immer zu wenig Licht. Es wird immer nach Wegen gesucht, wie das Licht intensiver gemacht werden kann."
Originalveröffentlichung; Sebastian Mackowski, Stephan Wörmke, Andreas J. Maier, Tatas H. P. Brotosudarmo, Hayk Harutyunyan, Achim Hartschuh, Alexander O. Govorov, Hugo Scheer and Christoph Bräuchle; "Metal-Enhanced Fluorescence of Chlorophylls in Single Light-Harvesting Complexes"; Nano Lett. 8(2), (2008), 558.
PARABOLSPIEGEL IN DER WÜSTE
Von Jens Lubbadeh
Saubere, unerschöpfliche Energie ist kein Traum, sagen Wissenschaftler. Riesige Spiegel-Kraftwerke in den Wüsten rund ums Mittelmeer könnten das Energieproblem lösen. Die Technik ist da, die Industrie will investieren - nur die Politik zögert.
Das Öl des 21. Jahrhunderts liegt nicht tief unter der Erde - sondern darauf: Sonnenstrahlen. "Sonne ist der 'hidden asset' Nordafrikas und des Nahen Ostens", sagt Gerhard Knies. Hidden asset - das bedeutet "verborgenes Kapital". Knies ist Sprecher der Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation - kurz TREC. Ein Netzwerk von Wissenschaftlern und Politikern verschiedener Länder, die sich vorgenommen haben Europas Energieproblem zu lösen.
Sie haben eine Vision, die sie Desertec nennen: unerschöpfliche, saubere, erschwingliche Energie. Mit Strom aus Wüstensonne.
"Wir haben kein Energieproblem", sagt Hans Müller-Steinhagen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Im Auftrag des Bundesumweltministeriums hat er in mehreren Studien Desertec auf seine Umsetzbarkeit hin geprüft. Sein Ergebnis: Desertec ist keine Science-Fiction.
"Wir haben ein Energieumwandlungs- und -verteilungsproblem", sagt Müller-Steinhagen. In den Studien hat er die Energiesituation Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens untersucht - mit Blick auf die Zeit nach dem Öl. Unter allen alternativen Energiequellen zeichnete sich dabei mit weitem Abstand ein Sieger ab: "Kein Energieträger erreicht auch nur ansatzweise eine solch gewaltige Energiedichte wie Sonnenschein", sagt Müller-Steinhagen.
Kein anderer Energieträger sei außerdem auf einer solch großen Fläche verfügbar. 630.000 Terawattstunden (TWh) - so viel Sonnenstrahlen-Energie gehe ungenutzt auf die Wüsten in Nahost und Nordafrika nieder, in den sogenannten Mena-Staaten (Middle East, North Africa). Pro Jahr.
Sechs Promille der Sonnenenergie würden schon reichen
Dem gegenüber stehen 4000 Terawattstunden. So viel Strom braucht Europa in diesem Jahr. Das sind gerade einmal sechs Promille der ungenutzten Sonnenenergie.
Europa braucht Strom und hat wenig Sonne. Die Mena-Länder haben viel Sonne und brauchen wenig Strom. Da liegt die Lösung nahe: Der Süden produziert Strom für den Norden - aber wie soll der gigantische Energietransfer funktionieren?
Und wie wird aus der Wüstensonne Strom? Relativ einfach: Desertec ist Low-Tech - man braucht keine teuren Kernfusionsreaktoren, keine CO2-abscheidenden Kohlekraftwerke, keine ultradünnen Solarzellen. Das Prinzip kennt jeder Junge, der einmal mit einem Brennglas Löcher in Papier gebrannt hat: Parabolrinnen-Spiegel bündeln Sonnenlicht, erhitzen Wasser, Dampf treibt Turbinen an und erzeugen Strom. So funktioniert ein Solarthermie-Kraftwerk. Auch bei Nacht: In Salzspeichern kann die am Tag erzeugte Wärme für einige Stunden festgehalten werden. So können die Turbinen auch laufen und Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint.
Energie-Lösung: So viel Wüstenfläche müsste mit Spiegel-Kraftwerken bestückt werden, um die Welt, Europa oder Deutschland mit Strom zu versorgen
Soll die Sahara dann mit Spiegeln zugepflastert werden? Nein, sagt Müller-Steinhagen und zeigt als Antwort ein Bild. Es zeigt die riesige Wüste, in die drei rote Quadrate eingezeichnet sind. Über einem steht "Welt", es entspricht etwa der Fläche Österreichs. "Diese Fläche mit Parabolrinnenkraftwerken bestückt reicht aus, um die ganze Welt mit Wüstenstrom zu versorgen."
Über dem zweiten Quadrat steht "EU 25". Es ist etwa nur ein Viertel so groß. So viel Solarthermie-Kraftwerksfläche könnte Europa frei von Öl, Gas und Kohle machen. Über dem dritten steht ein "D" - für Deutschland. Es ist nur ein Punkt.
Europa und die Sonnenstaaten - alle könnten gewinnen
Die Idee: Die sonnenreichen Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens bauen in ihren Wüsten Spiegel-Kraftwerke und produzieren Strom. Mit der Restwärme der Kraftwerke könnten sie außerdem Meerwasser-Entsalzungsanlagen betreiben - für diese wasserarmen Länder wäre Trinkwasser in großen Mengen eine bedeutende Hilfe. Und sie erhielten ein wertvolles Exportgut: umweltfreundlich erzeugten Strom.
"Die Mena-Länder sind in einer dreifachen Win-Situation", sagt Müller-Steinhagen. Aber auch Europa gewinnt: keine Abhängigkeit mehr von russischem Gas oder steigenden Erdölpreisen. Kein radioaktiver Müll. Keine klimaschädlichen Kohlekraftwerke.
Für Länder wie Libyen, Marokko, Algerien, Sudan und vor allem den Nahen Osten könnte der Einstieg in eine Solarthermie-Wirtschaft zugleich der Beginn einer wahrhaft sonnigen Zukunft sein. Arbeitsplätze könnten entstehen, eine nachhaltige Energiewirtschaft würde Geld ins Land bringen, Infrastruktur könnte aufgebaut werden.
Ab 2020 wird Solarthermie-Strom wettbewerbsfähig sein
Eigentlich ist Desertec keine Vision. Die Technologie ist da und hat sich bewährt: Seit Mitte der achtziger Jahre sind in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada Solarthermie-Kraftwerke in Betrieb - ohne Probleme. In Südspanien werden derzeit weitere errichtet. Auch in Algerien, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten haben die Bauarbeiten für Solarthermie-Kraftwerke begonnen.
Müller-Steinhagen hat errechnet, was die Energiewende kosten würde: Bis zum Jahr 2050 wären etwa 400 Milliarden Euro nötig, um so viel Solarthermie-Kraftwerke zu bauen, dass Europa 15 Prozent seines Strombedarfs damit decken könnte. 350 Milliarden Euro würden die Kraftwerke kosten und etwa 50 Milliarden Euro das Leitungsnetz, um den Strom von Nordafrika nach Europa zu transportieren. Dazu braucht man ein Netz von Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen - auch diese Technologie ist vorhanden und erprobt. Nur so kann Strom auf Distanzen von Tausenden Kilometern mit relativ geringen Verlusten transportiert werden.
Wenn alles so simpel ist - warum bauen dann Länder mit genügend Sonneneinstrahlung teure und gefährliche Atomkraftwerke, statt in die simple Spiegeltechnologie zu investieren? Haben nicht auch die USA Wüsten? Warum machen sie sich nicht so frei vom Öl? Und: Wieso hat eigentlich noch keiner angefangen?
"Solarthermie hat damals nach dem Bau der Kraftwerke in Kalifornien und Nevada keinen mehr interessiert, weil fossile Energieträger so unschlagbar billig wurden", sagt Müller-Steinhagen. Dabei hätten es die USA viel leichter - sie sind kein Konglomerat von Ländern mit unterschiedlichen Interessen. Sie könnten mit Spiegelkraftwerken im sonnigen Südwesten autark sein. Erst kürzlich haben Wissenschaftler einen "Great Solar Plan" für die USA entwickelt (mehr...).
Billiges Öl hat den Durchbruch der Solarthermie verhindert. Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait sind Länder, in denen Sonnenschein im Überfluss vorhanden ist - aber eben auch Öl. Dabei könnten sich diese reichen Länder Solarthermie-Kraftwerke leicht leisten. Müller-Steinhagen: "In Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten kostet der Strom ein halbes Cent die Kilowattstunde. Da haben Sie es schwer, die Leute von den Vorzügen der Solarthermie zu überzeugen."
Europa braucht Energie, Nordafrika braucht Wasser
Samer Zureikat, Gründer der Mena Cleantech GmbH, bestätigt: "Es gibt in den Mena-Ländern einen Mangel an Bewusstsein, was diese Technologie kann. Wenn man den Leuten dort etwas von Solarenergie erzählt, dann denken sie an kleine Solarpanels, die Straßenlaternen beleuchten - aber nicht an riesige Kraftwerke, die ganze Länder mit Strom versorgen." Für Zureikat ist der Umstieg auf Solarthermie-Energie eine unausweichliche Notwendigkeit: "Europa braucht Energie. Nordafrika und der Nahe Osten aber brauchen Wasser - und zwar dringend."
Müller-Steinhagen gibt ihm Recht. In einer weiteren Studie hat er den zukünftigen Wasserbedarf der Region untersucht - und die Möglichkeiten der Meerwasserentsalzung mit solarthermisch erzeugter Energie. Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2050 wird sich der Wassermangel in der Mena-Region verdreifachen.
Das Interesse an Solarthermie wächst langsam. Masdar, eine Firma aus Abu Dhabi, die in alternative Energien investiert, hat sich am Bau der drei spanischen Solarthermie -Kraftwerke beteiligt. Und sie will auch im eigenen Land solche bauen.
Noch ist solarthermisch erzeugter Strom nicht konkurrenzfähig. Allerdings wird herkömmlich erzeugte Energie immer teurer - und Solarthermie mit dem Bau jedes neuen Kraftwerks billiger. Spätestens 2020 werde solarthermischer Strom mit fossil erzeugtem beim Preis gleichziehen, sagt Müller-Steinhagen. Außerdem habe man mehr Preisstabilität, denn die Sonne liefere ihre Energie unbegrenzt und umsonst - ohne aufwendige und teure Rohstoffförderung.
Sarkozy ist sehr an Solarenergie interessiert
Müller-Steinhagen fordert ein schnelles Umdenken. Jetzt sei die richtige Zeit: Europas alte Kraftwerke würden ausrangiert, neue müssten her, und diese Investition entscheide über die Zukunft unserer Energie - denn Kraftwerke laufen Jahrzehnte.
Die Politik beginnt, sich für das Konzept zu interessieren. Die Bundesregierung unterstützt es, auf europäischer Ebene setzen sich unter anderem die Abgeordneten Rebecca Harms (Grüne) und Matthias Groote (SPD) für Desertec ein. Auch Frankreichs Präsident Sarkozy hat plötzlich die Solarenergie entdeckt - obwohl er gerade erst noch Atomkraftwerke an nordafrikanische Staaten verkauft hat. "Wir werden überschüttet mit Anfragen aus Frankreich", sagt Müller-Steinhagen. Im Rahmen der umstrittenen Mittelmeerunion, einem losen Bündnis aller Mittelmeer-Anrainerstaaten und weiterer EU-Staaten, will Sarkozy das Thema Solarenergie voranbringen.
SPD-Politiker Groote hofft auf "neue Impulse, wenn im zweiten Halbjahr Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt". Seine grüne Kollegin Harms warnt allerdings vor zu viel Optimismus: "Es ist immer noch eine Minderheit im europäischen Parlament, die sich für Solarthermie einsetzt. Von einer gemeinsamen Energiepolitik sind wir weit entfernt."
Zu viele Fragen sind noch unbeantwortet: Wer sollte das Stromnetz finanzieren? Wem würde es gehören? Kann man sich auf einen gemeinsamen garantierten Einspeisetarif für solarthermischen Strom einigen?
Letzteres ist vor allem für Investoren und Industrie ein kritischer Punkt. Wolfgang Knothe, Vorstandsmitglied bei der MAN Ferrostaal GmbH: "Wir brauchen politische Sicherheiten, um loszulegen." Am Geld liegt es nicht. Nikolai Ulrich von der HSH Nordbank bestätigt: "Erneuerbare Energien sind in. Es ist derzeit relativ einfach, Investorengelder für Projekte mit erneuerbaren Energien zu bekommen."
Noch ist Desertec Vision. Aber man brauche Visionen, sagt Knothe: "Ohne Kennedys Traum hätte es auch keine Mondlandung gegeben." Damals war der Wille zur Umsetzung der Vision da, nur die Technik noch nicht.
Bei Desertec ist es anders: Die Technik ist da, aber am Willen mangelt es noch.
Mehr davon auf
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,556139,00.html
Der Markt für Solar-Silizium wird sich deutlich verändern.
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Die Preise für Polysilizium, das Rohmaterial für Solarzellen, werden wegen eines Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage im Jahr 2009 und in den Folgejahren sinken, so Marktforschungsinstitut iSuppli Corp. (El Segundo, Kalifornien) in einer Pressemitteilung. Das weltweite Silizium-Angebot, werde sich 2009 verdoppeln, die Nachfrage jedoch nur um ungefähr 34 % wachsen. Obwohl die Gesamtnachfrage 2009 weiter größer sein werde als das Gesamtangebot werde das stärkere Wachstum des Silizium-Angebots einen Preisverfall auslösen, nachdem noch im Jahr 2008 Spitzenpreise erzielt werden konnten, heißt es in der Pressemitteilung. Unter anderem aufgrund der Nachfrage nach Solar-Produkten sei der Bedarf an Silizium und Wafern seit 2005 so stark gewachsen, dass Anbieter in den vergangenen drei Jahren sowohl die Preise als auch die Vertragsbedingungen hätten diktieren können, betont iSuppli. Diese Geschäftsbedingungen seien 2008 sogar verstärkt worden, einem Jahr in dem der Spotmarkt-Preis für ein Kilogramm Silizium bis zu 500 US-Dollar (USD) betrug, gegenüber 200 US-Dollar im Vorjahr. Der Preis für Siliziumwafer stieg 2008 auf 13 USD und mehr.
Wachsender Wettbewerb auf Anbieterseite könnte Preisverfall auslösen
iSuppli erwartet, dass die durchschnittlichen Spotmarkt-Preise für Polysilizium im Verlauf des kommenden Jahres deutlich sinken könnten, auf rund 200 US-Dollar pro Kilogramm. Für spätestens Anfang 2010 wird wegen der Etablierung neuer Wettbewerber auf dem Markt für Polysilizium ein Angebotsüberhang vorhergesagt, eine Entwicklung die für weiter sinkende Preise sorgen werde. So könnten die Spotmarkt-Preise im Jahr 2010 auf etwa 100 US-Dollar pro Kilogramm sinken, heißt es in der Pressemitteilung. "Der enorme Unterschied zwischen der stark gewachsenen Zahl von Polysilizium-Anbietern im Vergleich zu den Photovoltaik-Kunden ein deutliches Ungleichgewicht in der Versorgungskette auslösen", sagt Dr. Henning Wicht, Senior Director und Hauptverantwortlicher für den Bereich Photovoltaik bei iSuppli. 2007 seien über 90 % des Silizium-Angebots von nur sieben Unternehmen produziert worden, und zwar von Hemlock Semiconductors, Corp. (Hemlock, Michigan), Wacker Chemie AG (München), REC (Oslo, Norwegen), Tokuyama (Tokyo, Japan), MEMC Electronic Materials, Inc. (St.Peters, Missouri), Mitsubishi Electric Corp. (Tokyo, Japan) und von der Sumitomo Corp. (Tokyo, Japan). Für 2009 hätten jedoch über 60 andere Unternehmen angekündigt, mit Produktion von Polysilizium zu beginnen, wodurch Angebot und Nachfrage sich deutlich unterscheiden würden.
Angebotsüberhang für 2010 erwartet; Polysilizium-Preise könnten merklich sinken
"Die Versorgungskette für Photovoltaik-Produkten ist unausgereift und unflexibel, und das wird für Unbeständigkeit und Ausschuss sorgen", erklärt Wicht. "Wir von iSuppli schätzen, dass die Versorgungskette aktuell zu mehr als 90 % auf Lieferverträgen beruht, die fest ausgehandelt sind und einer verändernden Nachfrage nicht angepasst werden können. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Versorgungskette wird, zumindest über einen längeren Zeitraum, kaum zu erreichen sein, was in den nächsten zwei Jahren für extreme Ausschläge bei Beständen und Preisen sorgen wird. Danach wird das Angebot die Nachfrage so stark übertreffen, dass alle Verträge und Verkaufskanäle neu organisiert werden müssen", fasst Wicht zusammen. Die Probleme innerhalb der Versorgungskette würden zudem zu einer Zeit auftreten, in der der Markt ein stark wächst. Die Produktionskapazität für Solarzellen auf der Basis von Silizium-Wafern wird laut iSuppli von 6,2 Gigawatt (GW) im Jahr 2007 auf 17.8 GW im Jahr 2010 und auf 27,5 GW im Jahr 2012 wachsen. Die Produktion von Polysilizium werde jedoch noch schneller wachsen, nämlich von 5,7 GW im Jahr 2008 auf 19,4 GW im Jahr 2010 und 2012 sogar 37,6 GW erreichen.
Zunehmende Eigenproduktion von Wafern durch Solarzellen-Hersteller erwartet
Die fallenden Preise und der erwartete Angebotsüberhang von Polysilizium könnten laut iSuppli Wafer-Herstellern nutzen, die das Solar-Silizium einkaufen. Dennoch könnte der Markt für reine Photovoltaik-Wafer ein immer weniger lukratives Geschäft werden. "Das Geschäft mit SolarWafern ist ebenso verlockend wie gefährlich", fügt Wicht hinzu. "Das aktuelle Geschäft wird angetrieben von Gewinnen aus dem Verkauf von knappem Polysilizium. Tatsächlich ist die Produktion eines Wafers technisch sowohl Siliziumproduzenten als auch Solarzellen-Herstellern möglich. Möglicherweise werden Unternehmen aus beiden Bereichen selbst Wafer produzieren und versuchen, die Gewinnspannen dieses Schrittes der Versorgungskette zu minimieren", so Wicht. Ab 2012 könnte sich der Solarwafer-Markt nach einem vollständigen Preisverfall wieder stabilisieren, erwartet iSuppli.
18.11.2008 Quelle: ISuppli Corp.
Samstag, 20. Dezember 2008 - 10:32
"Wunderbare Signale"
Vom Ende des billigen Öls
Bewegung am Ölmarkt
Warum die Preise schwanken
Trotz der sich weltweit eintrübenden Konjunktur wird der Ölpreis nach Auffassung des Hamburgischen WeltwirtschaftsInstituts (HWWI) vom kommenden Jahr an wieder dauerhaft steigen. "Alle die sich mit dem Thema befassen, wissen, dass die Zeit der billigen Energie und der billigen Rohstoffe abgelaufen ist", sagte HWWI-Direktor Thomas Straubhaar.
Den Prognosen seines Instituts zufolge wird der Ölpreis 2009 voraussichtlich zwischen 50 und 60 Dollar je Barrel liegen und sich ab 2010 langfristig in einem Bereich zwischen 60 und 80 Dollar pro Barrel einpendeln. "Der Ölpreis wird vergleichsweise günstig bleiben, aber in der Tendenz steigen", berichtete der Wirtschaftsexperte.
Durst in der Flaute
Der Energiebedarf von aufstrebenden Volkswirtschaften wie China, Russland und Brasilien werde trotz eines geringeren globalen Wachstumstempos auch 2009 zunehmen und die Nachfrage nach Öl und Gas wieder erhöhen. Angesichts dieser Konstellation brauche es "nur noch eine Initialzündung auf den Mineralölmärkten und dann drehen die Preise wieder". Auf neue Höchststände wie in 2008 mit rund 145 Dollar je Barrel (159 Liter) würden diese aber voraussichtlich nicht steigen.
Einen Rohölpreis von 60 bis 80 Dollar pro Barrel bezeichnete Straubhaar als "wunderbares Signal" für Wirtschaft und Verbraucher. Einerseits sei der Preis hoch genug, um dringend notwendige Investitionen in alternative Energiequellen und Technologien zur Energieeinsparung anzuregen und so den Ölverbrauch langfristig zu reduzieren. "Die Investitionsanreize werden erhalten bleiben", sagt der Wissenschaftler.
"Zeit, die wir brauchen"
"Die Preise liegen langfristig in einem Bereich, in dem es sich als Unternehmen lohnt, in Energieeffizienz zu investieren." Andererseits sei der Preis niedrig genug, um Unternehmen und Verbraucher während dieser Übergangszeit im Vergleich zu den sehr hohen Energiepreisen wieder zu entlasten. "Das verschafft uns die Zeit, die wir brauchen", sagte Straubhaar.
Gerade für die in den Bereichen Energieeffizienz und alternative Energienquellen gut aufgestellten deutschen Unternehmen gebe es in diesem Szenario exzellente Wachstumschancen, meinte Straubhaar. Bleibe die Nachfrage nach derartigen Innovationen hoch, könne sich die Branche weltweit neue Märkte erschließen und in einer schwierigen konjunkturellen Phase zu einem wichtigen Motor für die deutsche Wirtschaft entwickeln. "In diesen Sektoren haben wir keine Krise, es ist eine sehr konjunkturresistente Branche", ergänzte Straubhaar.
§
Am 10. und 11.02.2009 findet in Berlin die erste Solarthermie-Technologiekonferenz unter dem Motto "Innovationen in der Solarthermie beschleunigen" statt. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) veranstaltet die Konferenz im Rahmen der Arbeiten der Deutschen Solarthermie-Technologieplattform (DSTTP). Die Konferenz will die großen Entwicklungspotenziale der Solartechnologie zur Erwärmung von Trinkwasser, Beheizung von Gebäuden, Erzeugung von Prozesswärme für gewerbliche Anwendungen und zur solar unterstützten Kühlung aufzeigen und zur Verstärkung der Forschungsaktivitäten beitragen. Erwartet wird die Teilnahme von 200 Experten aus Industrie und Forschung. Die Konferenz wird gefördert vom Bundesumweltministerium (BMU). "Das Ziel der Europäischen Union, den Anteil erneuerbarer Energien in Europa bis 2020 auf 20 Prozent anzuheben und der deutschen Bundesregierung, den Anteil im Wärmebereich auf 14 Prozent zu verdoppeln, ist nur erreichbar, wenn die Solarwärme einen wichtigen Teil übernimmt. Voraussetzung hierfür ist aber eine rasche Weiterentwicklung der Solarthermie-Technologie", so Gerhard Stryi-Hipp, Leiter der DSTTP. Die Solarthermie sei zwar schon heute ausgereift, doch um die Kosten zu senken und neue Anwendungsfelder zu erschließen sei eine deutliche Verstärkung der Forschungsaktivitäten erforderlich. Bislang sei das Entwicklungspotenzial der Solarthermie-Technologie stark unterschätzt worden.
50 Prozent des Wärmebedarfs bis 250 C sollen langfristig mit Solarthermie gedeckt werden
Die Solarthermie-Technologieplattformen auf deutscher und europäischer Ebene erarbeiten derzeit Forschungsstrategien, die das Ziel verfolgen, langfristig 50 Prozent des Wärmebedarfs bis 250 C mit Solarwärme zu decken. Die Europäische Plattform hat nach zweijähriger Arbeit ihre Strategie im Dezember 2008 veröffentlicht, das deutsche Strategiedokument soll bis zur Konferenz im Februar vorliegen.
Themen der Konferenz sind u. a. Innovationen in der Solarthermie, neue Materialien, Kostenreduktionsmöglichkeiten und die Forschungspolitik. Präsentations- und Ausstellungsmöglichkeiten für Firmen und Institute bestehen insbesondere bei den beiden Innovationsforen für Industrie und Forschung auf die sich Unternehmen im Rahmen eines "Call for Innovations" bis zum 11. Januar 2009 noch bewerben können. Die Konferenz soll auch zu einer verstärkten Kooperation von Forschungsinstituten und Industrie beitragen. Sie wird organisiert vom BSW-Solar in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg und dem Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart. Kooperationspartner sind der Forschungsverbund Erneuerbare Energien (ehemals Forschungsverbund Sonnenenergie) und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH). Konferenzort ist das Hilton Hotel am Gendarmenmarkt in Berlin.
weiters:
http://www.solarserver.de/solarmagazin/news.html#news10005
Ich finde SW hält sich extrem gut, bei diesem Marktumfeld......
Die Sonne scheint eben "immer" (zumindest noch länger)