Solar Millennium vor dem Durchbruch ?
Und der Fliegenmann Gehrke hat von alledem nichts mitbekommen?
Alle einzeln verklagen egal wie lange es dauert!
alles nur heiße Luft ....
Muß man dan die Aktien natürlich noch haben?
Muß man da was beantragen oder geht das automatisch?
vermutlich haben zu viele Anleger Ansprüche gegen die Solar Millennium Invest AG geltend gemacht!
Bezeichnend auch der Jahresabschluss der Extremasol GmbH per 31.12.2011!!
In der ersten veröffentlichten Fassung wurden noch Finanzanlagen in Höhe von 20 Mio. EUR ausgewiesen. Dieser Jahresabschluss wurde sodann korrigiert und die Finanzanlagen auf 1,00 EUR abgeschrieben.
Verstehe nicht, dass keine Ansprüche gegen Wirtschaftsprüfer geltend gemacht werden. Es ist mir unerklärlich, wie für die Geschäftsjahre bis 2010/2011 uneingeschränkte Testate erteilt werden konnten!!
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Zeitpunkt: 03.01.15 10:31
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Wäre es nicht auch höchste Zeit für eine erste Auszahlung?
Wäre Deloitte in dem SonderGutachten etwas kritischer gewesen und hätte einen Anfangsverdacht auf Bilanzmanipulation erkannt (Anhaltspunkte hierfür existierten zur Genüge) ODER hätte Deloitte das Testat zum Konzernabschluss 2009/2010 - wie jedenfalls rückblickend wohl angezeigt - dann wären die S2M Lichter aller Wahrscheinlichkeit bereits Anfang 2011 ausgegangen und eine Emission der 2011er Anleihe hätte nie stattgefunden.
Aber wie es scheint, wird dieses Gutachten für alle Ewigkeit unter Verschluss bleiben!!!
....das Testat zum Konzernabschluss 2009/2010 eingeschränkt - wie jedenfalls rückblickend wohl angezeigt - dann wären die S2M - Lichter ....
2. Mit hoher Wahrscheinlichkeit beurteilt man Insolvenzverwalter den Sachverhalt rückblickend jetzt anders. Die Anleihe hätte damals vermutlich nicht ausbezahlt werden dürfen. Dieser Sachverhalt könnte auch Anspruchsgrundlage gegen die Organe von S2M gewesen sein .... bekanntlich hatte man sich hier bereits mit den Versicherern außergerichtlich geeinigt!
Vergleich mit ehemaligen Organen abgeschlossen
Wie wir im Newsletter 27 vom 20. Oktober 2014 berichtet hatten, gab es laut damaliger Presseberichterstattung die Überlegung von Seiten des Insolvenzverwalters, Klagen gegen die ehemaligen Organe der Gesellschaft auf Schadensersatz einzureichen, da diese diverse Pflichtverletzungen begangen haben. Die Klage konnte jedoch durch einen außergerichtlichen Vergleich mit den betroffenen Organmitgliedern und der Haftpflichtversicherung der Organe abgewendet werden. Demnach wurde der Vergleich bereits am 31. Oktober 2014 geschlossen. Der Insolvenzmasse sind dadurch im November 2014 bereits 6,3 Mio. Euro zugeflossen. Ferner können der Insolvenzmasse weitere 2,45 Mio. Euro zufließen, sofern bestimmte Voraussetzungen eintreten. Aus unserer Sicht ist das Ergebnis des Vergleichs als erfreulich zu bewerten. Hätte der Insolvenzverwalter hier den Klageweg bestritten, hätte dies zu einem mehrjährigen Prozess mit ungewissem Ausgang führen können. Ferner hätte das Risiko bestanden, dass die Insolvenzmasse bei einer Prozessniederlage um Kosten in Höhe eines siebenstelligen Betrages gemindert worden wäre.
http://www.solarmillennium.de/deutsch/archiv/...8_16-cfo-wechsel.html
eine Woche später wird die Anleihe getilgt!
Erlangen, 23. August 2011 Die dritte Unternehmensanleihe der Solar Millennium AG (ISIN DE0007218406) in Höhe von 20 Millionen Euro, die zum 22. August 2006 aufgelegt wurde, wurde gestern vollständig an die Anleger zurückgezahlt.
...
Solar Millennium zahlt die Anleihe mit Erlösen aus dem operativen Geschäft zurück.
(mit der letzten Aussage hatte S2M die Anleger offensichtlich komplett für blöd verkauft! Ein insolvenzreifes Unternehmen tilgt eine Anleihe "aus Erlösen aus dem operativen Geschäft!!)
Meine These: Blamberger hat die Insolvenzreife erkannt und wollte mit seinem Ausscheiden, mögliche persönliche Haftungsrisiken vermeiden.
Bin mal gespannt, ob Deloitte zu Schadenersatzzahlungen verurteilt wird. Wenn, dann vermutlich wegen eines fehlerhaften Gutachtens zur Insolvenzreife im Vorfeld der Tilgung vorgenannter Unternehmensanleihe.
Fraglich ist, auf welcher Anspruchsgrundlage diese Ansprüche gestützte werden.
Ein hoher Schaden für die Insolvenzmasse (ca 20 Mio. EUR ) könnte durch eine Insolvenzverschleppung entstanden sein. Hatte Deloitte vor der Tilgung einer Anleihe im August 2011 ein Gitachter zur Insolvenzreife erstellt? Die Wahrscheinlichkeit erachte ich als hoch!!
Zusätzlich könnten Anleger Ansprüche gegen Deloitte geltend machen. Hierzu müsste man anweisen, dass Deloitte zum Abschluss 2009/2010 ein fehlerhaftes Testat erteilt hat (ohne Einsicht in interne Unterlagen nahezu unmöglich).
Des Weiteren könnten Anleger geltend machen, das Bilanzierungsgutachten vom Frühjahr 2010 wäre falsch. Vermutlich hätte man Anfang 2010 auch zu dem Ergebnis kommen können, dass die Bilanz vorsätzlich manipuliert wurden - nur wird auch hier der Nachweis eines Fehlers von Deloitte schwierig sein.
Ich bin mal gespannt, ob der Schadensersatzprozess IV gegen Deloitte von den Medien aufgegriffen wird oder nicht ....
Fraglich ist, auf welche Anspruchsgrundlage diese Ansprüche gestützt werden.
Ein hoher Schaden für die Insolvenzmasse (ca 20 Mio. EUR ) könnte durch eine Insolvenzverschleppung entstanden sein. Hatte Deloitte vor der Tilgung einer Anleihe im August 2011 ein Gutachten zur Insolvenzreife erstellt? Die Wahrscheinlichkeit erachte ich als hoch!!
Zusätzlich könnten Anleger Ansprüche gegen Deloitte geltend machen. Hierzu müsste man anweisen, dass Deloitte zum Abschluss 2009/2010 ein fehlerhaftes Testat erteilt hat (ohne Einsicht in interne Unterlagen nahezu unmöglich). Dieses Testat war Grundlage des Wertpapierprospektes der im Kalenderjahr 2011 emittierten Anleihe. Ansprüche könnten hier lediglich Zeichner dieses Anleihe geltend machen!
Des Weiteren könnten Anleger geltend machen, das Bilanzierungsgutachten vom Frühjahr 2010 wäre falsch. Vermutlich hätte man Anfang 2010 auch zu dem Ergebnis kommen können, dass die Jahresabschlüsse 2004/2005 bis 2008/2009 vorsätzlich manipuliert wurden - nur wird auch hier der Nachweis eines Fehlers von Deloitte schwierig sein. Warum veröffentlicht der IV dieses fragwürdige Gutachten nicht??
Ich bin mal gespannt, ob der Schadensersatzprozess IV gegen Deloitte von den Medien aufgegriffen wird oder nicht ....
manchmal gibt es Zufälle, die schon unglaublich sind. Im Frühjahr 2014 begegnete mir eine Person, die in der neu gegründeten Partei AfD Karriere machen wollte und sich deshalb zum Sprecher des Landesarbeitskreises Energie der AfD-Hessen wählen ließ. Dieser Wiesbadener mit Ingenieurstudium in Aachen eröffnete zum Zwecke der Selbstdarstellung einen Block: https://incitat.wordpress.com/.
In seinem Beitrag vom 19. September 2014 betont er, daß er seine politischen Vorstellungen zur (Energie-)politik auf Bundesebene umsetzen und deshalb in den Bundestag und in den Bundesfachausschuß "Wohlstand für Alle" wolle. Er brenne im Thema Energie, so seine wortwörtliche Aussage. Sein Hauptthema: Einführung Solarthermischer Kraftwerke in Nordafrika, Umsetzung Desertec-Konzept.
Vor Mitgliedern des hessischen Landesarbeitskreises für Energie (LAK-Energie) erwähnte er mehrfach, daß man Strom aus solarthermischen Kraftwerken in Nordafrika oder in Kalifornien für nur 3-4 Eurocent pro Kilowattstunde erzeugen könne. Als Referenz nannte er im Mai 2014 das Projekt Ivannapah von Brightsource-Energie in den USA und ein Referenzprojekt in Nordafrika, an dem angeblich Siemens in Erlangen beteiligt sein soll. Das habe er in Erlangen auf einem Seminar der Firma Siemens erfahren, und er verfüge über entsprechende Unterlagen hierzu, so seine vollmundige Aussage.
Er wurde von einem fachkompetenten Mitglied dieses LAK-Energie (ehemaliger Aktionär von S2M) nach den Unterlagen hierzu gefragt und darum gebeten, diese zur Überprüfung zur Verfügung zu stellen, was er zunächst auch zusagte. Monate später und nach mehrmaliger Aufforderung jenes LAK-Mitgliedes kamen immer noch keine Unterlagen von ihm. Er ruderte auch nicht zurück, als jenes LAK-Mitglied ihm die Kalkulation von Ivannapah (12-14 US-Cent pro kWh) nannte und blieb bei seiner Aussage. Auch der Hinweis, daß Siemens sein Solargeschäft mit Solel und Archimede doch komplett verkauft habe und jetzt projektbezogen nur noch die Weitbereichsturbinen liefere, führte nicht zu einer Korrektur seiner Aussagen.
Ich war natürlich verdutzt, als ich das hörte, erinnerte mich aber daran, daß irgendwann im Frühjahr/Sommer 2010 in diesem oder im Nachbarthread jemand postete, Solarmillennium habe längst die Technologie, um die Solarfelder zum halben Preis aufzubauen. Das Threadmitglied hatte nur diesen einen Beitrag geschrieben und danach seine Mitgliedschaft beendet, schon seltsam.
Ich habe mir die Frage gestellt, was wäre, so unwahrscheinlich das auch klingen mag, wenn der ehemalige Sprecher des LAK-Energie Hessen tatsächlich recht hat und er in Erlangen nicht bei Siemens war, sondern bei einem ehemaligen Vorstand oder Aufsichtsratsmitglied der Solarmillennium AG, denn das mit Erlangen und glz. Hochtemperatursolarthermie kann einfach kein Zufall sein. Im übrigen wußte er seit Juni 2014, daß das nachfragende LAK-Mitglied Aktionär bei S2M war. Ich vermute, daß diesem LAK-Mitglied die Unterlagen von Siemens deshalb nicht zur Überprüfung ausgehändigt worden sind, weil eben nicht Siemens draufstand, sondern ein anderer Name, den das LAK-Mitglied als ehemaliger Aktionär von Solarmillennium sofort hätte zuordnen können.
Was wäre, wenn er es deshalb verheimlichen mußte, weil sonst herausgekommen wäre, daß die Aktionäre und Gläubiger der Solarmillennium AG um das wertvollste, daß die Firma besessen hat, von seinem amerikanischen Auftraggeber, der genau diesen Teil der Konkursmasse erworben hat, betrogen worden sind. Er betreibt im übrigen eine kleine Firma (Sell-to-GmbH), die Unternehmen aus dem angel-sächsischen Raum hilft, vertriebsmäßig in Deutschland Fuß zu fassen und bietet diese Dienstleistung international an. Außerdem ist er ein großer Freund der Amerikaner und hat in der AfD immer die Westbindung in den Leitlinien der Partei betont. Er gehört seit Mitte Dezember 2014 nicht mehr der AfD an, weil ihm der AfD-Landesvorstand Hessen (warum auch immer) das Mißtrauen ausgesprochen hat. Auch im LAK-Energie Hessen rumorte es kräftig. Einige im LAK-Energie Hessen vertraten die Auffassung, daß er ein bezahlter Lobbyist von jenseits des Atlantiks sei, was tatsächlich auch stimmen könnte.
Viel wichtiger aber ist die Erkenntnis, daß möglicherweise ehemalige Vorstände oder Aufsichtsratsmitglieder der Solarmillennium AG immer noch aktiv sein könnten und daß es vielleicht Brightsource-Energy ist, die jetzt das Wertvollste besitzen, was der Firma Solarmillennium AG vor dem Konkurs gehörte, und daß das alles rechtzeitig eingefädelt wurde, für einen Apfel und ein Ei sozusagen. Uwe T. Schmidt hat ja in den USA weiter gemacht, als S2M in Deutschland bereits Konkurs angemeldet hatte. Hat nicht auch Brightsource-Energy den Standort Palen aus der Konkursmasse erworben. Vielleicht haben sie auch die vollautomatische Fertigungsanlage für die Parabolrinnenstränge aus der Konkursmasse gekauft. Mir drängt sich immer mehr der Eindruck auf: Aus Solarmillennmium durfte einfach nichts werden !!!
Gruß
Rhapsodie
oder sollte ich sagen, Herr Keil?
Sie entwickeln da ja ganz wilde Verschwörungstheorien.
Inzwischen bieten mehrere Anbieter Anlagen an, die unter 4 ct/kWh produzieren, inkl. Speichertechnologie dann unter 7 ct/kWh. BASF hat dazu in Spanien eine CSP-Anlage, wobei betont wird, dass die Ausbeute in Nordafrika nochmals höher wäre (andere Luftfeuchtigkeit).
IEA ist ja für sehr vorsichtige Prognosen bekannt und behauptet, dass 2050 mehr als 12% des Stroms weltweit aus Solarthermischen Kraftwerken kommen wird zu Preisen unter 4 ct/kWh.
Der Solarthermie gehört die Zukunft. Das ist eine ganz wesentlich verlässlichere Quelle als die Subventionspropeller in deutschen Mittelgebirgen oder Solarpaneele auf deutschen Dächern.
Marokko und sogar Saudi Arabien haben aktuell große Ausschreibungen veröffentlicht. Solarthermie ist deshalb von so hohem Vorteil, weil sonst die hohe Last in den Abendstunden mit Öl-befeuerten Kraftwerken teuer abgedeckt werden müsste. Saudi Arabien würde - konstantes Wachstum auf heutigem Niveau vorausgesetzt - bereits 2030 kein Öl mehr exportieren können, sondern müsste alles selbst verbrauchen, wenn man sich nicht andere Quellen erschließen würde. Deutsches Kraftwerks-Know-How steht gerade dort ganz hoch im Kurs. Und das ist gut so. Nichts wäre schlimmer als nur auf Windrädchen zu setzen. Die deutsche Wirtschaft denkt glücklicherweise weiter.
Im Thema Solarmillenium wird es keinen Trost geben. Da sind Sie einfach Betrügern aufgesessen. Am Ende ist das Geld weg für nichts. Hätten Sie besser stattdessen auf Siemens oder BASF gesetzt. Dann hätten Sie jetzt eine 30%ige Wertsteigerung in den letzten 3 Jahren gehabt.
Statt aus den Skandalen bis 2010 die richtigen Lehren zu ziehen, wurde lustig weiter manipuliert, die Insolvenz verschleppt und wurden die Anleger fröhlich weiter mit blumigen Worten getäuscht.
Und wie es ausschaut, werden die Verantwortlichen - namentlichen die Vorstände und Aufsichtsräte der S2M AG, die Wirtschaftsprüfer (?) und die ermittelnden Staatsanwälte (!!) - nicht zur Rechenschaft gezogen. Eigentlich ein Skandal - nur dass dass dies niemanden interessiert (sonderbarerweise nicht einmal die geschädigten Anleger)!!
Öffentliche Kritik[Bearbeiten]
Durch sein Engagement bei Solar Millennium, einem Unternehmen, das auf die Projektierung und Realisierung solarthermischer Kraftwerke spezialisiert ist, ist Wolfgang Gerke zuletzt in die öffentliche Kritik geraten. Gerke trat im Jahr 2005 zum ersten Mal als Gastredner bei der Hauptversammlung des Unternehmens auf.[5] Kurze Zeit später ging Solar Millennium an die Börse. Gerke lobte die Aussichten des Unternehmens und hob die Chancen des Börsengangs für die Solar Millennium AG und ihre Aktionäre hervor. In der zugehörigen Pressemitteilung im Vorfeld des Börsengangs wird Gerke mit den Worten zitiert: "Aktien der Solar Millennium AG würden sich prinzipiell aufgrund der internationalen Marktorientierung des Unternehmens auch für langfristige Engagements eignen, da der Markt solarthermischer Stromerzeugung nicht direkt abhängig von politischen Veränderungen auf deutscher Bundesebene sei."[6] Bis heute hat die Aktie ausgehend vom ersten Kurs an der Börse München bei 10,00 Euro annähernd 99 Prozent ihres Wertes eingebüßt (Stand: März 2012). Im Dezember des Jahres 2011 meldete die Gesellschaft Insolvenz an.[7] Gerke sieht sich nun mit dem Vorwurf konfrontiert, die Werbetrommel für das Unternehmen gerührt zu haben. Bei der Insolvenz des Konzerns haben rund 30.000 Anleger und Aktionäre mutmaßlich einen dreistelligen Millionenbetrag verloren.
Kritisch betrachtet wird auch ein Vorgang, der in Zusammenhang mit einem Termin im Jahr 2010 stehen soll. Im März 2010 wurde Gerke Teilhaber der Firma Solar Millennium Invest, die für die Muttergesellschaft Solar Millennium AG Unternehmensanleihen, Genussrechte und Fondsanteile an Anleger verkaufen sollte. Der renommierte Hochschullehrer kommentierte den Zweck der neuen Gesellschaft zum damaligen Zeitpunkt mit den Worten: "Für mich ist dies eine innovative und zukunftsträchtige Antwort auf die Finanzmarktkrise und Kreditklemme." Er hielt über eine Vorschaltgesellschaft 45 Prozent der Unternehmensanteile.[8] Einem Bericht der Süddeutsche Zeitung vom 17. März 2012 zufolge soll Gerke das notwendige Kapital für diese Beteiligung nicht aus eigenen Mitteln aufgebracht haben. Vielmehr soll ihm von Solar Millennium ein Vorschuss auf Provisionen in Höhe von 500.000 Euro bewilligt worden sein. Zusätzlich soll Gerke 275.000 Euro als Darlehen erhalten haben.[9] Im August 2011 schließlich verkaufte Gerke seine Beteiligung an die Solar Millennium AG.[10] In Zusammenhang mit diesem Deinvestment soll Gerke im Rahmen eines Vergleichs eine Abfindung in Höhe von 400.000 Euro erhalten haben. Solar-Millennium-Insolvenzverwalter Volker Böhm möchte diesen Vorgang nun genau prüfen. Wolfgang Gerke ist nach wie vor Aufsichtsratmitglied bei der Solar Millennium Invest AG.[11]
In seiner Zeit als Mitglied des Aufsichtsrats der WGF AG hat Gerke deren Unternehmensstrategie und die zur Refinanzierung begebenen Anleihen durchweg positiv beschieden. Im Jahr 2012 meldete die WGF AG Insolvenz an.
die Vermutung liegt nahe! Hätte die Staatsanwaltschaft* die Ermittlungen nicht pflichtwidrig verschleppt und ein Ermittlungsverfahren eröffnet, wären bei S2M spätestens im April/Mai 2010 die Lichter ausgegangen .... den Anlegern wären auf diese Weise 100 Mio. EUR Verluste erspart worden ....
* bekanntlich hat nicht nur die Staatsanwaltschaft geschlampt .... auch Wirtschaftsprüfer haben Bilanzmanipulationen nicht als vorsätzliche Handlungen erkannt!
von der SDK gibt es nichts Neues. Bin mal gespannt, ob der IV Ansprüche gegen Deloitte durchsetzen wird oder ob auch hier ein "Vergleich" geschlossen wird.
Millionenpleite: Kommen die Hintermänner aus Nürnberg?
Solar Millennium, WBG-Leipzig West: Justiz ermittelt gegen Unternehmer - 29.06.2015 05:58 Uhr
NÜRNBERG - Einer der größten deutschen Wirtschaftskrimis ist offenbar von Nürnberg und Erlangen aus inszeniert worden. Hier haben die Drahtzieher und Hintermänner die Deals eingefädelt, die zur gigantischen Pleite der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig West AG ebenso geführt haben wie später zur Insolvenz der legendären Solar Millennium AG. Noch immer rätseln Ermittler, wohin die Millionen-Summen der Anleger verschwunden sind.
Im Mai 2012 standen Aktionäre von Solar Millennium vor der Erlanger Ladeshalle Schlange, um zur Gläubigerversammlung zu gelangen. Bis heute wissen sie nicht, wo ihr Geld geblieben ist.
Im Mai 2012 standen Aktionäre von Solar Millennium vor der Erlanger Ladeshalle Schlange, um zur Gläubigerversammlung zu gelangen. Bis heute wissen sie nicht, wo ihr Geld geblieben ist. © Archivfoto: Böhner
Die Runde traf sich regelmäßig und unauffällig in einem stattlichen Mehrparteienhaus in der Nürnberger Schmausenbuckstraße, dort, wo der Reichswald exklusive Immobilien umwuchert und der Tiergarten in Sichtweite ist.
Jürgen Schlögel, der Mehrheitsaktionär der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG, versammelte hier ein Häuflein von Finanzexperten, Aufsichtsräten, einen Grafiker, Werbetexter. Man legte fest, wie der neue Prospekt aussehen sollte, der potenziellen Anlegern bis zu sieben Prozent Zinsen versprach, wenn sie eine hübsche Summe in Leipzig-West investierten. Weit mehr als am Markt üblich.
Raffiniertes Konstrukt
Immer wieder stieß auch Hannes Kuhn zur Runde, versichern Kenner der Szene. Der Gründer des Erlanger Steuerberatungsunternehmens Balance wohnte damals, in den Jahren 2004 bis 2006, nicht weit weg und kam vorbei, um ein gehöriges Wörtchen mitzureden, wie man möglichst viele Kunden zur Geldanlage bringt.
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Die Privatinvestoren sahen keinen Cent mehr von ihrem Vermögen. Denn die AG blutete aus, weil Inhaber-Teilschuldverschreibungen im Schneeballsystem in immer undurchsichtigere Unternehmensbeteiligungen gesteckt wurden. Oft auch in Immobilien, die sich hinterher mehrfach als wertlos herausstellten.
Viel Geld floss zudem in dunkle Kanäle: Davon sind Staatsanwälte und Anlegerschützer überzeugt, die heute noch dabei sind, das raffinierte Firmengeflecht zu entwirren, das Schlögel und Kuhn in jenen Jahren gesponnen haben.
Das trickreiche Konstrukt habe nur einer einzigen Absicht gedient, sagt ein Insider unserer Redaktion: die wahren Verhältnisse und Hintermänner zu verschleiern. Denn Hannes Kuhn, Jahrgang 1964, der sich 1998 bei der Gründung des Erlanger Technologiekonzerns Solar Millennium noch als wagemutiger Unternehmer auf dem jungen Markt der alternativen Energien hatte feiern lassen, ging auf Tauchstation. Nirgends offiziell in Erscheinung treten, keine Spuren hinterlassen — diese Devise setzte er meisterhaft um.
Die Wohnungsbaugesellschaft Leipzig West-AG fuhr 2006 in die Pleite, rund 38.000 Gläubiger bundesweit verloren ihre Einlagen von 360 Millionen Euro. Kurz darauf krachte auch die Düsseldorfer Beteiligungen AG (DMB) mit Verbindlichkeiten von 93,6 Millionen Euro zusammen.
Es sei die größte Gläubigerversammlung gewesen, die er bis dato gesehen hatte, sagt Insolvenzverwalter Horst Piepenburg, der die grauen Eminenzen gerne zu Kasse bitten würde. Rund 9000 Anleger wissen bis heute nicht, was mit ihren Anleihen passiert ist.
Vergangenes Jahr endlich hat das Oberlandesgericht Düsseldorf ausmachen können, wer der wahre Herr im Hause DM Beteiligungen gewesen ist: Der Nürnberger Jürgen Schlögel, Jahrgang 1963, sei der „wirtschaftliche Inhaber der DMB AG“ gewesen, heißt es im Urteil einer Schadenersatzklage vom Mai 2014. Schließlich seien seine Gesellschaften maßgeblich an den Transaktionen beteiligt gewesen, etwa die „Leipzig-West Liegenschaften AG“ oder die „J.S. Unternehmensbeteiligungen GmbH“.
Begehrte Sicherheitsfirma
Unstreitig sei, dass allein in den Jahren 2003 bis 2006 mehr als 50 Millionen Euro von der DMB AG an Schlögel und die vom ihn beherrschten Unternehmen geflossen sind, urteilte der 6. Düsseldorfer Zivilsenat.
Nach Recherchen unserer Redaktion hielt die DMB neben ihrer 25-prozentigen Beteiligung an der früheren Euromed-Klinik bei der „Pyramide“ in Fürth auch zeitweilig Anteile an der Nürnberger Sicherheitsfirma SKI Security Guard.
Die SKI, hervorgegangen aus dem Verkauf von Peter Althofs Personenschutzfirma im Jahr 2004, sollte der Grundstock für ein weltumspannendes Firmen-Netz im Sicherheitsbereich werden. So hatten es Schlögel und Kuhn offenbar geplant. Doch das Vorhaben zerschlug sich.
Jürgen Schlögel wurde 2007 in Handschellen ins Leipziger Landgericht geführt. Der Prozess platzte, seitdem ist er verhandlungsunfähig.
Jürgen Schlögel wurde 2007 in Handschellen ins Leipziger Landgericht geführt. Der Prozess platzte, seitdem ist er verhandlungsunfähig. © dpa
Die DMB stieg im gleichen Jahr mit 25 Prozent bei der Nürnberger Grafikagentur Drehmomente.de GmbH ein. Drei Millionen Euro sollen für diese Anteile gezahlt worden sein, haben Wirtschaftsprüfer herausgefunden. Wo das Geld wirklich gelandet ist, ist bis heute nicht geklärt. Fest steht aber, dass die Agentur dem Sohn des Aufsichtsratsvorsitzenden von Solar Millennium, Helmut Pflaumer, gehörte. Pflaumer war zeitweise Gesellschafter beim Unternehmen seines Sohnes.
Kuhn und Schlögel hätten das Geld, das die DMB einwarb, „frühzeitig abgeschöpft“, sagt ein Tübinger Anlegervertreter. Vor allem soll Kuhns Steuerberatungsfirma Balance, die noch heute in der Erlanger Nägelsbachstraße residiert, unweit des einstigen Firmensitzes von Solar Millennium, kräftig von den Deals profitiert haben. Kuhn habe nicht nur die Handelsbilanzen der DMB AG erstellt, sondern sei auch Steuerberater eines Großteils des „Gesellschaftsgeflechts“ gewesen.
Das Düsseldorfer Landgericht hat gegen Kuhn und Schlögel vor vier Monaten ein Verfahren wegen Betrugs eröffnet, die Anklageschrift umfasst 500 Seiten. Ein Verhandlungstermin steht noch aus. Zudem laufen dort mehr als 100 Zivilverfahren gegen Hannes Kuhn, in denen Anleger um ihr Geld streiten.
Als im Jahr 2011 dann Solar Millennium Insolvenz anmelden musste und 30 000 Aktionäre mit anerkannten Forderungen von 250 Millionen Euro wütend zurückblieben, wurde peu à peu klar, dass auch hier Balance eine dubiose Rolle gespielt hatte. Zwischen Oktober 2004 und Oktober 2007 soll Solar Millennium 800 000 Euro Honorare an Kuhns Balance und eines seiner Tochterunternehmen in Dubai für Beratung und Vermittlung von Investoren gezahlt haben, meldete die Wirtschaftswoche.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete vor einiger Zeit, neue Dokumente aus den USA, wo sich Solar Millennium ein zweites Standbein mit Solar-Thermie-Kraftwerken aufbauen wollte, würden belegen, dass reichlich Geld „für den glamourösen Lebensstil von Managern“ verpulvert worden sei.
Glamourös gelebt
Eine Ahnung davon, wie aufwändig der Lebensstil war, hatten bereits Leipziger Staatsanwälte bekommen, als sie 2006 begannen, Jürgen Schlögels Gebaren bei der Leipzig-West AG aufzudecken. Sie fanden in seinem Fuhrpark unter anderem einen Maserati, einen Porsche und einen Jaguar. Sie sind überzeugt, dass Schlögel über seine Firma J.S. Unternehmensbeteiligungen fast 100 Millionen Euro von Leipzig-West auf sein Privatkonto geleitet hat.
Die Leipzig-West AG hatte im Juni 2006 Insolvenz beantragt. Der Fall gilt als einer der größten Finanz-Skandale in Deutschland.
Die Leipzig-West AG hatte im Juni 2006 Insolvenz beantragt. Der Fall gilt als einer der größten Finanz-Skandale in Deutschland. © dpa
Kein Cent mehr soll davon übrig sein: Als der Gerichtsvollzieher bei Schlögel 2014 in Nürnberg läutete, weil Anleger der Düsseldorfer Beteiligungen AG gerichtlich mit ihren Schadenersatzforderungen obsiegt hatten, gab er an, er verfüge über kein nennenswertes Vermögen mehr.
Schlögel, der immer wieder auf großen Boxveranstaltungen gesehen wird, die die SKI-Sicherheitsfirma bewacht, und enge Kontakte zu einem Ringarzt des Deutschen Berufsboxerverbandes pflegte, hat es nach dem Millionendeal geschafft, sich Gerichten zu entziehen. Er sei aufgrund seiner Alkoholkrankheit verhandlungsunfähig, heißt es in Gutachten, die er dem Landgericht Leipzig vorlegen ließ. Die jüngste Expertise, die dem Richter noch nicht zugegangen ist, soll ihm nach Informationen unserer Redaktion sogar dauerhafte Verhandlungsunfähigkeit bescheinigen.
Und Hannes Kuhn? Er hat sich im Jahr 2011, noch bevor der Insolvenzantrag für Solar Millennium gestellt wurde, in Nürnberg abgemeldet. Als neuen Wohnort gab er an: London, Hamilton Place, Park Lane. Auf seinem Landsitz in Sussex soll er ein Gestüt betreiben.
Am Montag will Insolvenzverwalter Volker Böhm verkünden, wie es mit Solar Millennium weitergeht.
ELKE GRASSER-REITZNER
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