Terror zum Fest? Spanische strolche verhafftet

D er Polizei sind die beiden mutmaßlichen ETA-Militärchefs ins Netz gegangen – gleichzeitig wurden mehrere Bombenanschläge zum Jahreswechsel vereitelt. Bei den Festgenommenen handele es sich nach Angaben der spanischen Ermittler um den 31-jährigen Ibon Fernandez de Iradi alias „Susper“ und die 26-jährige Ainhoa Garcia Montero alias „Laia“. Beide sollen erst vor drei Monaten in die Spitze der baskischen Terror-Organisation aufgestiegen sein.

„Mit den Festnahmen wurde der Organisation praktisch der Kopf abgeschlagen“, sagte Spaniens Innenminister Angel Acebes am Donnerstag in Madrid. Die ETA habe erst ihre Führung umbauen müssen und könne nun von vorn beginnen. Die Festgenommenen gelten als Chefs des Militärapparats der ETA, nicht aber als die oberste Führung der Organisation.

Das Paar war bei Urt im Südwesten Frankreichs bei einer Polizeikontrolle gestoppt worden. Es trug nach Angaben der Polizei Waffen bei sich und fuhr ein Auto mit gefälschten Kennzeichen.

Der festgenommene „Susper“ steht in Spanien im Verdacht, an 18 Terroranschlägen der ETA beteiligt gewesen zu sein. Dazu gehören unter anderem Mordattentate auf den sozialistischen Politiker Juan Maria Jauregui und den Unternehmer Jose Maria Korta. Der mutmaßlichen Komplizin „Laia“ wird die Beteiligung an der Ermordung von zwei Polizisten und am Korta-Attentat zur Last gelegt.

Bombenanschläge vereitelt

Bereits am Dienstag war der Polizei ein Schlag gegen die Terrororganisation geglückt, zwei ETA-Terroristen wurden verhaftet. In der Silvesternacht wollten die beiden Männer offenbar fünf Bombenanschlägen in großen Einkaufszentren und Supermärkten in Madrid verüben.

Die beiden Basken waren am Dienstag einer Polizeistreife in Villalba bei Madrid aufgefallen. Ihr Auto hielt auf einer Autobahnausfahrt. Als die beiden Beamten sich dem Wagen genähert hätten, habe einer der Terroristen geschossen. Ein Polizist wurde tödlich getroffen.

In dem Wagen hätten sich 130 Kilogramm Sprengstoff befunden. Er sollte für eine Anschlagsserie auf Madrider Geschäfte am 31. Dezember eingesetzt werden, sagte einer der Terroristen nach Angaben des Innenministers aus.

Sprengstoffexperten wollten den Angaben zufolge den Kofferraum des Autos mit einer kontrollierten Explosion öffnen. Stattdessen hätten sie eine gewaltige Detonation ausgelöst.
 

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