Schweren Herzens aber eine Erleichterung
https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/...ceo-braun-20201887.html
Rufmord ist auch strafbar
Zunächst erst einmal krass, was den Einzelnen widerfahren ist. Meine absolute Anteilnahme. Ihr/wir können aus meiner Sicht aus diesem Fall lernen. Ein großer Fehler wäre allerdings jetzt die Kapitulation und der Ausstieg aus dem Börsenleben. Uns sollte dieses Beispiel eine Lehrstunde sein. Ich denke, was hier gerade ans Tageslicht kommt ist maximal schlimm.
Ich selbst stehe derzeit mit rund 4T€ negativ bei WDI. Die Aktien werde ich halten, denn ich bin von dem Geschäftsmodell überzeugt. Allerdings ist mir bewusst (und das sollte jedem bewusst sein), dass mir hier ein Totalausfall drohen kann. Die Wahrscheinlichkeit ist groß - demzufolge landet der Wert in meinen "Zockerbereich".
Aus meiner Sicht ist das, was hier passiert ist ein großes Versagen ALLER. Hier muss man die Kontroll- und Rechtssysteme (womit wir uns hier in D-land immer brüsten) deutlich in Frage stellen. Fakt ist doch, dass hier bewusst oder unbewusst betrogen wurde. Ich (wie viele andere sicherlich auch) haben dem Unternehmen sowie den Prüforganisationen vertraut (den ausgewiesenen Zahlen, den Aussagen des Vorstands sowie des Aufsichtsrats, den Insiderkäufen, etc.). Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr, dass das Ganze unbewusst vonstatten gegangen ist, denn, spät. 2016 ging doch die "Hexenjagt" los. Spätestens seit diesem Zeitpunkt bin ich als Vorstand (und nicht nur als Vorstand) hellhörig und durchleuchte meine Geschäfte tiefgründig. Das bedingt doch mind. dem gesunden Menschenverstand, viel mehr aber noch dem Vorstand eines DAX-Konzerns. Hieran hängen Arbeitsplätze, Geschäftspartner, Aktionäre, etc. Klar kann sich jetzt jeder hinstellen und sagen "ich habs euch doch gleich gesagt, ...", aber mal ehrlich, wenn sich ein Unternehmen 4 Jahre (wer weiß, vllt. noch länger) mit diesen Vorwürfen konfrontiert sieht und stetig von (vermeintlich) renommierten Prüfgesellschaften sowie Behörden einen "Freifahrtsschein" bekommt, wem glaubt man dann mehr, den fundamentalen Daten, den Aussagen des Unternehmens, den Wirtschaftsprüfern oder den Wirtschaftsnews sowie den Shortsellern? Also ich habe (leider) den falschen Vertraut.
Ich sehe das aber sportlich und lerne. Manchmal steht man ganz oben, manchmal tümpelt man im Mittefeld umher und manchmal triffts einen hart und man steigt ab. Aber, jeder Tag ist ein neuer (guter) Tag und man muss daraus lernen und es zukünftig besser machen. Jedem sei trotzdem gesagt, ein derartiger Fall kann uns wieder über den Weg laufen. Gegen Betrug ist niemand gefeit, das sollte auch jedem klar sein, deshalb ist Diversifikation das oberste Gebot. Hier auch ein gutes Bsp. aus dem Sport - Lance Armstrong. Viele ahnten, dass er dopte bis unters Dach, doch nachweisen konnte man es ihm erst viel später. Sein Vorgehen war perfide wie genial. Schaut euch die Doku an - HAMMER. Aber auch hieraus kann man nur lernen. Risiko gibts überall und davor ist niemand gefeit. Das wichtigste ist doch hierbei auch, dass es "nur" ums Geld geht (hoffentlich) und die Familie sowie man selbst gesund ist (hoffentlich).
In diesem Sinne, Köpfe hoch, Mund abwischen, Lehren ziehen und weitermachen (auch an der Börse ;)).
Und nun meine folgenden Szenarien:
1. Totalausfall bis spätestens Ende 2020
2. Übernahme
3. Rehabilitation innerhalb der nächsten 3 Jahre (ähnlich wie bei Infineon)
Hinweis - das ist meine persönliche Meinung und stellt keine Empfehlungen zum Kaufen oder Verkaufen dar. ;)
Allen einen schönen Sonntag - ich werde gleich aufs Rad steigen und 200 km ballern... Sport (v. a. in der Natur) tut gut und macht den Kopf frei!!!
Beste Grüße
MiGorDIY
Ich finde diesen Thread echt wichtig und eine tolle Idee, um sich Luft zu machen und herunter zu kommen!
Ich bin zwar nicht investiert gewesen, aber in unserem Aktienchat hatten wir das Thema Wirecard vor einigen Wochen gehabt. Leider konnte ich unser Chatmitglied nicht überzeugen, nach den aufkommenden Zweifeln zu verkaufen.
Ich bin echt beeindruckt, wie ehrlich hier über die Verluste gesprochen wird.
Gleichzeitig macht mich das sehr betroffen und erinnert mich an meine Zeit am neuen Markt, wo ich auch viele Fehler gemacht und der Börse dann lange den Rücken gekehrt habe.
Am liebsten würde ich euch einen Aktientipp geben, mit dem ihr eure Verluste schnell wieder reinholen könnt, aber damit wäre euch nicht geholfen.
Ich habe damals auch Aktien gekauft, weil sie von irgend jemandem oder einer Zeitschrift empfohlen wurde. Damit war ich praktisch nicht handlungsfähig, weil ich mein weiteres Handel auch nur von Empfehlungen oder Nachrichten abhängig gemacht habe. Dann ist man aber meistens zu spät. Ich kann den Beitrag von "heydu" nur unterstreichen. Lernt aus den Fehlern und gebt nicht auf. Sonst war das Lehrgeld umsonst.
Man braucht eine eigene Strategie. Auch wenn man selten hinter die Kulissen schauen kann, wird diese Strategie vor Verlusten
schützen. Aber bei Fundamentalwerten mit stimmiger Story wird man die Produkte oder Dienstleistungen oft im täglichen Leben sehen und wahrnehmen.
Für mich sind viele Faktoren entscheidend. Wenn das Chartbild, die Zukunftserwartungen, die Fundamentaldaten und vor allem die Stimmung des Marktes für diese Aktie stimmen, investiere ich. Sollten jedoch nach dem Invest nur geringe Zweifel aufkommen, verkaufe ich den Wert. Es sollte keine Lieblingsaktien geben. Der Gedanke, dass sich der Verkauf bei 30 % Verlust nicht mehr lohnt ist meiner Meinung nach nicht richtig. Ich habe damals auch an vielen Werten festgehalten, verbilligt und sie dann zu Grabe getragen.
Ganz wichtig fand ich den Hinweis, seinen Partner als kritische Stimme mit ins Boot zu nehmen.
Wir haben vor Kurzem eine Investment Gruppe gegründet um Wissen zu bündeln, das Risiko zu minimieren und investieren deshalb nur bei Einstimmigkeit. So muss ich meine Frau nicht mit den vielen Details belasten, nur über die Investitionssumme sprechen, damit sie die Entscheidungen mit trägt.
Das Thema Wirecardeinstieg nach dem großen Kursrutsch am 18.06. wurde in unserer Gruppe verworfen, weil eben nicht alle für ein Invest waren.
Aber ich muss gestehen, dass ich am Freitag selbst überlegt hab, eine mögliche Gegenreaktion mit einem kleinen Trade mitzunehmen. In diesem Fall hatte ich meiner Frau die Ausgangslage geschildert und ein "Bist du doof" geerntet. Somit scheiterte der Trade.....
Ich wünsche euch wirklich dass ihr den Verlust überwindet und gestärkt aus der Situation geht, wie ich es bei vielen Beiträgen schon herauslesen konnte!
Viele Grüße,
LIG_Mitglied
Natürlich wurden wir auch betrogen, und bei einem DAX-Unternehmen hätte man das so nicht erwartet. Andererseits hat es auch Bilanzbetrug immer wieder gegeben, und es hat auch bei Wirecard rote Flaggen gegeben. Wir sind letztlich alle selbst verantwortlich für unsere Investment-Entscheidungen!
Ja, es tut mir wirklich leid, wenn hier einige ihre Rente verzockt haben, aber letztlich muss man sich schon fragen: Warum haben diese Leute nicht diversifiziert? Warum haben sie nicht die Risiken gesehen? Haben sie letztlich nicht auch aus Gier gehandelt, weil sie eben schnell große Profite machen wollten? Waren hier nicht einige total verblendet und haben keinen Widerspruch geduldet? Ich habe auch nicht vergessen, dass ich vor einigen Wochen hier im Forum mit schwarzen Sternen versehen wurde, nur weil ich den Chor der Wirecard-Gläubigen gestört habe.
Häme und Spott liegen mir fern. Ich kann die Leute nur dazu aufrufen, aus ihren Fehlern zu lernen! Einige haben das immer noch nicht getan und sehen immer noch böse ausländische Mächte am Werk, die eine geniale deutsche Firma kaputt machen wollen. Da kann man teilweise nicht mehr helfen.
Ich habe habe nach der Adhoc ein paar Sekunden zu lange gezögert , sonst wäre ich noch zu 73 rausgekommen , so ist mir der Ausstieg dann erst bei 57 gelungen.
Beim lesen der Adhoc war mir klar, dass es jetzt ein Totalverlust droht, aber komisch dass man beim Verkauf dann trotzdem noch zögert, schwer sich Fehler einzugestehen.
Schwieriger war es aus den Discount Zertifikaten herauszukommen. Ich bin über den User Katjuscha und sein Wikifolio überhaupt erst auf die Idee gekommen , Hat am Donnerstag zum Glück noch geklappt,am Freitag waren die schon nicht mehr handelbar , wäre also ein Totalverlust geworden.
Das war zumindest meine Lehre aus dem Ganzen, nur mit liquiden Produkten zu handeln , war mir vorher nicht bewusst dieses Risiko.
2. Wie viele Aktien: 393 Stück
3. Der Einkaufs-Kurs: 93€
4. Der eventuelle Verkaufs-Kurs: 20€
5. Wollt ihr halten: Nein,
6. Wofür war das Geld gedacht: Hauskredit abzuzahlen
Mein ganze ersparnisse sind jetzt weg. Habe hier oft gelesen und danach was ich habe alles inverstiert. Was soll ich sagen , mein fehler aber dass es so schlimm wird bei Dax habe ich ehrlich nicht erwartet. Habe gerechnet dass das Kurs Max auf 75-80 € runter geht danach wieder aufwärts . Habe nicht so vile Ahnung von Börse. Ich bin für alle vorschläge offen
Man solche Menschen sind die schlimmsten Arschlöcher die in solchen Zeiten immer auftauchen wie Kakerlaken
wirecardanteil am depot: letzte woche waren es 10%, jetzt natürlich weniger...
ich geb niemanden die schuld ausser mir. aber frage mich, wie ich all die warnlampen ignorieren konnte.
Ich habe 2001 am Neuen Markt auch Comroad, Intershop usw. mitgemacht und ca. 50% meiner gesamten Ersparnisse verloren, 2008 war ich trotzdem teilweise in Banken investiert...und jetzt, trotz 25jähriger (nichtprofessioneller) Börsenerfahrung habe ich hier auch 8k in den Sand gesetzt. Dafür war die Innovationskraft, das Standing und die Chancen des Unternehmens einfach zu stark. Habe wie viele auch hier den Schlussstrich gezogen . immerhin war Wirecard nur 3% meines Depots. Einer sagte hier, man kann von USA halten was man will, aber die Aktienkultur ist da doch um einiges "sicherer" trotz Enron vor etlichen Jahren. Habe kaum deutsche Werte noch.
Immer wenn bei mir im Kollegen- oder Bekanntenkreis eine schwere Prüfung hatte und durchgefallen war, habe ich ihm Folgende Geschichte vom Marmeladenglas erzählt/gemailt. Ich hoffe, das hilft hier einigen Leuten. Kopf hoch, langsam wieder alles aufbauen. Es könnte doch noch schlimmer sein, ihr seid nicht im Krankenhaus an einer Lungenmaschine angeschlossen, habt noch alle 2 Beine und Arme, könnt lesen und schreiben und lebt hier in D´land. Ein Land der ersten Welt. Das haben viele Menschen auf der Welt nicht. Ihr schafft das alle!!!
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Ein Philosophie-Professor stand vor seinem Kurs und hatte ein kleines Experiment vor sich aufgebaut: Ein sehr großes Marmeladenglas und drei geschlossene Kisten. Als der Unterricht begann, öffnete er die erste Kiste und holte daraus Golfbälle hervor, die er in das Marmeladenglas füllte. Er fragte die Studenten, ob das Glas voll sei. Sie bejahten es.
Als nächstes öffnete der Professor die zweite Kiste. Sie enthielt M&Ms. Diese schüttete er zu den Golfbällen in das Glas. Er bewegte das Glas sachte und die M&Ms rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob das Marmeladenglas nun voll sei. Sie stimmten zu.
Daraufhin öffnete der Professor die dritte Kiste. Sie enthielt Sand. Diesen schüttete er ebenfalls in das Glas zu dem Golfball-M&M-Gemisch. Logischerweise füllte der Sand die verbliebenen Zwischenräume aus. Er fragte nun ein drittes Mal, ob das Glas nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig "ja".
Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor, öffnete diese und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.
"Nun", sagte der Professor, als das Lachen nachließ, "ich möchte, dass Sie dieses Marmeladenglas als Ihr Leben ansehen.
Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden."
Er fuhr fort: "Die M&Ms symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles Andere, die Kleinigkeiten."
"Falls Sie den Sand zuerst in das Glas geben", schloss der Professor, "hat es weder Platz für die M&Ms noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."
Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren soll.
Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Das zeigt Ihnen, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für ein oder zwei Bier."