Schröder macht für die Russen Propaganda!
Ist mir neu, ich weiss nur dass die beiden Provinzen zu
Georgien gehören, hmmmmmmmmmm!
Es ist ein Angriffskrieg und Russland ist in Georgien einmarschiert und nicht Georgien in Russland.
Bis anhin habe ich auch nicht von Gefechten auf Russischen Boden gelesen. Bisher fanden alle Kampfhandlungen auf georgischen Boden statt, einem Land das völkerrechtlich anerkannt ist und zu dessen Staatsgebiet nunmal auch Abchasien und Südossetien gehören.
Nun stellt sich erstmal die Frage, ob man die Unabhängigkeit von Südossetien anerkennt oder nicht. Meine Meinung dazu ist: Georgien selbst hat sich anfang der 90er einseitig von der Sowjetunion für unabhängig erklärt (nebenbei war Deutschland damals eines der ersten Länder, das diese Unabhängigkeit anerkannt hat), also warum sollte sich nicht Südossetien wiederum von Georgien für unabhängig erklären dürfen? Die Südosseten hatten zu Sowjetzeiten eine weitreichende Autonomie, die ihnen von Georgien genommen wurde und daher hatten sie auch bereits anfang der 90er versucht, unabhängig zu werden.
Nun ist Georgien letzte Woche Freitag in Südossetien einmarschiert und hat bei den dabei stattfindenden Kampfhandlungen auch russische Soldaten (die - wie gesagt - vollkommen legal dort waren) verletzt und getötet und außerdem in erheblichem Umfang die zivile Infrastruktur zerstört und wohl auch einiges an Zivilisten getötet. Russland hatte daher das Recht, im Rahmen der Selbstverteidigung den Angriff auf seine Truppen zurückzuschlagen und weiterhin seine Mission in der Gegend (Überwachung des Waffenstillstandes und der dabei bestehenden "Grenzen") durchzusetzen. Dazu gehört die Vertreibung von georgischem Militär aus Südossetien. Ob Russland auch das Recht hatte, auf/über georgischem Territorium zu agieren, ist strittig. Ich halte es insoweit für vertretbar, als damit direkte Aktionen der georgischen Streitkräfte auf Südossetien unterbunden wurden (also z.B. Militärkonvois auf dem Weg ins Konfliktgebiet, Radaranlagen und Flugabwehr, die russische Flugzeuge über Südossetien beschossen hat).
Darüber hinausgehende Aktionen, vor allem Angriffe auf georgische zivile Infrastruktur sind dagegen eindeutig nicht zulässig, genauso wie Vertreibung von georgischen Zivilisten (darüber gab es ja auch Berichte), die Unterbindung des zivilen Handels, die Plünderung von Kasernen etc.
Von dem ganzen Öl, das durch georgische Pipelines fliesst, sind z.B. nur 1,4 % für D bestimmt. Lass es 10 % für ganz Europa sein. Und jetzt rechne mal die Kriegskosten dagegen.
Nur, um Europa erpressen zu können?
Ansonsten sind die Pipelines ein "gutes" Kriegsargument. Aber nicht wegen Europa. Russland hat exhorbitante Lieferverträge mit dem Iran. Ausserdem verläuft keine einzige russische Pipeline durch Georgien.
Die Pipeline, die durch Georgien laufen soll, wird von USA, EU und der Türkei unterstützt.
Die Frage hierbei ist, warum die USA Georgien geziehlt aufgerüstet hat. Die Frage ist, warum Länder, die die Demokratie so hoch halten (USA,EU), die gewaltsame Vereinnahmung von Abchasien und Südossetien unterstützen, obwohl diese demokratisch abgestimmt haben, dass sie niemals zu Georgien gehören wollen? Der Riss ist einfach zu gross.
Jetzt bin ich schon wieder bei der amerikanischen Aussen- und Sicherheitspolitik. Da führt kein Weg dran vorbei. Was machen die USA in Georgien?
Man könnte auf den Gedanken kommen, Russland wollte sich ganz Georgien einverleiben, um die von der USA+EU+Türkei geplante Pipeline zu kontrollieren. Dann jedoch hätte die Kriegstaktik anders ausgesehen. Russland hätte sofort strategisch wichtige Gebäude (Militär/Verwaltung) besetzt. Fakt ist, Russland braucht Georgien nicht als Öl- oder Gastransferland. (siehe GoogleMaps)
Die in #44 eingestellte Karte ist etwas veraltet(2001). Hier mal ein Link zu GoogleMaps mit bestehenden/geplanten Pipelines:
http://maps.google.de/maps/....425781&spn=41.096148,96.328125&t=p&z=4
Wie man sieht, Georgien hat die Bevölkerung im eigenen Land angegriffen (Südossetien)
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Will Saakaschwili Tatsachen schaffen?
Schwere Auseinandersetzungen in der georgisch-südossetischen Konfliktzone
Nach schweren Gefechten in dem von Georgien abtrünnigen Südossetien haben die Behörden dort aus Furcht vor einer weiteren Eskalation der Gewalt hunderte Kinder und Frauen evakuiert. Aus dem russischen Außenministerium war am Wochenede verlautet, die Gefahr »breitangelegter Militärhandlungen« werde immer wahrscheinlicher.
Wären nicht die schwer bewaffneten russischen Blauhelme, die den Konvoi begleiten, könnte man an einen Ferienausflug denken: Busse, voll besetzt mit Kindern, die sich über die Große Georgische Heerstraße nach Norden quälen. Doch die Insassen haben keinen Blick für die faszinierende Berglandschaft, die an ihnen vorbeirollt. Sie sind auf der Flucht vor dem Krieg. Dem Krieg mit Georgien, dessen Ausbruch man in Südossetien nur noch für eine Frage der Zeit hält.
Für Georgiens Regierung ist der Konflikt mit den Separatisten in Südossetien und in Abchasien das Haupthindernis für einen NATO-Beitritt. Der wiederum hat für die Herrschenden in Tbilissi oberste Priorität. Staatschef Michail Saakaschwili, so fürchten daher die Südosseten, werde mit Gewalt vollendete Tatsachen schaffen.
In der Tat hatte Georgien Mitte vergangener Woche seine Truppen an den Grenzen zu Südossetien massiv verstärkt. Am Freitag wurde Zchinwali, die Hauptstadt der Region, zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Wochen mit Artillerie beschossen. Sechs Menschen starben, fünfzehn wurden verletzt. Es handelt sich um die schwersten Auseinandersetzungen in der Konfliktzone seit Jahren. Südossetiens Führung ordnete Staatstrauer an, verfügte eine Teilmobilmachung und begann mit der Evakuierung von Frauen und Kindern. Fast zweieinhalbtausend Menschen hatten bis Sonntagabend in der zu Russland gehörenden Republik Nordossetien-Alania Zuflucht gefunden. Weitere 500 sollten bis Montagabend über die Grenze gebracht werden.
In Wladikawkas, der nordossetischen Hauptstadt, forderte zeitgleich eine Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern die Vereinigung beider ossetischer Republiken. Dafür und für den Anschluss des »vereinigten Ossetiens« an Russland hatten sich auch die etwa 52 000 Wahlberechtigten in Südossetien bei einem Referendum im November 2006 mit überwältigender Mehrheit ausgesprochen. Größtmögliche Autonomie bei Rückkehr unter das Dach der georgischen Verfassung hat ihnen Michail Saakaschwili versprochen, aber das lehnen die Südosseten ebenso ab wie einen Friedensplan von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.
Anders als die Georgier, die zur kaukasischen Völkerfamilie zählen, sind die Osseten ein iranisches Volk. Beider Verhältnis ist nachhaltig gestört. 1774 unterstellten sich die Osseten, gegen deren Überfälle Georgien sich im Mittelalter durch Wälle und Festungen schützen musste, freiwillig dem russischen Zaren. 1918 kam der Süden an Georgien, wo eine von Moskau unabhängige bürgerliche Regierung herrschte. An deren Sturz 1921 hatte Südossetien, wo sich ein Jahr zuvor die Bolschewiki durchgesetzt hatten, maßgeblichen Anteil. Gegen den Willen der Mehrheit gliederte Stalin die Region dennoch der Georgischen SSR als Autonomes Gebiet an. Das wiederum erklärte sich nach der Trennung Georgiens von der Sowjetunion und blutigen Kämpfen mit georgischen Regierungstruppen im Jahre 1992 für unabhängig.
Russland unterstützt die Separatisten, lehnt deren Ansuchen um Beitritt zur Russischen Föderation bisher jedoch ab. Aufhorchen lässt daher, dass in einer Erklärung des russischen Außenministeriums, das am Sonnabend beide Seiten zu Besonnenheit und Fortsetzung des politischen Dialogs aufrief, von »Ossetien« die Rede war. Zusätzlich in Rage brachte Tbilissi, dass Waleri Jewtuchnowitsch, der Oberkommandierende der russischen Luftlandetruppen, damit drohte, seine Einheiten würden den Südosseten, die inzwischen zu 80 Prozent Bürger Russlands sind, zur Hilfe kommen. Der präsident Südossetiens, Eduard Kokoity, hatte die Republiken im russischen Nordkaukasus im lokalen Fernsehen bereits am Freitag um Entsendung von Freiwilligen gebeten.
Quelle: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Georgien/ossetien6.html
"Beispiellose Brüskierung von Außenminister Steinmeier", "ein Bärendienst": Politiker von Union und FDP haben Altkanzler Schröder für dessen Äußerungen über den georgischen Präsident Saakaschwili kritisiert. Schröder solle bei Russland-Themen besser schweigen, mahnte CSU-Chef Huber.
Dazu sagte der CSU-Außenpolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg der "Passauer Neuen Presse": "Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass der Alt-Bundeskanzler ein gestörtes Verhältnis zu seiner früheren Betätigung hat. Sobald Russland ins Spiel kommt, ist sein Urteil in höchstem Maße unverhältnismäßig und unangemessen."
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel wertete die Aussagen Schröders als "eine einseitige Schuldzuweisung frei nach dem Motto: Wes Brot ich ess', des Lied ich sing. Dem Altkanzler ist offenbar die außenpolitische Weitsicht abhandengekommen".
Gruß in die Schweiz
Da ich die näheren Details nicht persönlich kenne, bilde ich mir hierzu auch keine Meinung, welche Seite denn nun Recht hat. Im Grunde genommen ist mir das auch ziemlich egal, wer wie wo angefangen hat - jeder Krieg ist schlichtweg so überflüssig wie ein Kropf und hat fast immer in der Mehrzahl Unschuldige als Opfer. Offensichtlich wird jedoch, dass die Amerikaner aber ein Problem damit haben, auf welche Weise die Russen (eben ohne amerikanische hoheitliche Weltkontrolle) ihre "internen" Angelegenheit lösen. Die amerikanische Außenministerin Rice wirkt mit ihren in den Medien gezeigten Protesten allerdings wie ein Papiertiger, da gerade die USA seit "W" als sog. "weltweite Friedensmacher-Nation" und der damit verbundenen Kriegsführung eben nicht gerade positiv in der Weltöffentlichkeit aufgefallen sind. Doch der eigentliche Kern des Problems, das sie hat, nennt sich Atommacht Russland!
Bevor ich eine einzige politische Position der USA unterstütze, sollen diese erst einmal die Todesstrafe abschaffen, den internationalen Gerichtshof im Haag anerkennen und ihre militärische Ausbildung so modifizieren, daß nicht mehr ständig Zivilisten oder "Verbündete" durch sogenanntes Friendly Fire" sterben.
Dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing...
Die Russen spieln sich jetz zwar als edle Beschützer in Aabchasien und Südossetien auf, aber wehe, ein weiterer Satellit aus Stalins Reich wollte ausscheren, dann knallts...
In Wahrheit steht die USA mit dem Rücken zur Wand, denn Sanktionen gegen den "Schurkenstaat" Iran laufen zunehmends ins Leere. Kaum ein Land in der weltweiten Staatengemeinschaft zeigt sich von den ausgerufenen Sanktionen gegen den Iran beeindruckt. Allen voran China, Pakistan, Indien, Russland und viele andere Kleinstaaten des asiatischen Bündnisses.
Während auf Druck der USA iranische Konten in Europa eingefroren sind, handelt u.a. China munter über Banken in Dubai mit dem Iran. Von einer amerikanischen Sanktion gegen Dubai hört man indes nichts. Wie auch. Die USA könnten es sich wirtschaftlich nie erlauben, China zu drohen. Soviel zu dem Thema, wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
Der Iran bildet seit einiger Zeit die Drehscheibe im internationalen Energiehandel (wir erinnern uns: Iran hat die weltweit 2.grössten Energiereserven). Weiterhin ist das asiatische Bündnis dabei, abseits der OPEC eine Ölbörse zu organisieren. Bereits jetzt verkauft Iran Öl gegen YEN. Die Planung sieht vor, Öl auf dem Weltmarkt auch gegen andere Währungen zu verkaufen. Wenn man bedenkt, dass über die OPEC nur 40% des weltweiten Öls gehandelt werden, so ist diese Tatsache nicht ganz unbedeutend, um nicht zu sagen katastrophal für das US-Handelsdefizit.
Man sollte sich fragen, warum nur die USA und (neuerdings) auch die EU im Iran einen "Schurkenstaat" sehen. Und andere Länder bzw. Staatenbündnisse nicht. Warum fühlt sich nur die US-Regierung und die EU vom Iran bedroht, während der Rest der Welt keine Probleme mit dem Iran hat.
Es gibt noch eine Welt ausserhalb der Sichtweise der USA/EU, und gerade Europa isoliert sich durch die Gefolgschaft der USA aussenpolitisch zunehmend.
Wie gesagt, den USA bleibt nur, die Region im Kaukasus zu destabilisieren, um den Iran endgültig in den Zangengriff zu nehmen. Damit wird auch verständlich, warum die USA Georgien seit 2002 kontinuierlich aufrüsten und militarisieren.
Natürlich kann man hier in Deutschland in sicherer Entfernung das net mehr so eng sehn, gell garden...
... Wir hatten in unserem Brief auch um die Berücksichtigung der Veröffentlichung von Jonathan Steele im Guardian gebeten, der sich sehr eingehend mit der Thematik befaßt hat. Aber nichts dergleichen war geschehen. Deshalb hakten wir am 3. März mit einem weiteren Brief an die Bundeszentrale und an das Kuratorium nach. In ihm machten wir deutlich, wie die Übersetzung des Zitats entsprechend unserer Recherchen und denen von Jonathan Steele tatsächlich lauten muß: »Das Besatzungsregime muß von den Seiten der Geschichte verschwinden.« Oder weniger blumig ausgedrückt: »Das Besatzungsregime muß Geschichte werden.« Das sei etwas deutlich anderes als das, was weltweit in den Medien und von der Bundeszentrale behauptet werde und beschreibe ein politisches Ziel, um das es allen am Frieden im Nahen Osten Interessierten gehen müsse.
Wieder ließ eine Antwort der Bundeszentrale auf sich warten. Wichtiger Impuls dafür, daß doch noch etwas ins Rollen kam, war ein Artikel mit dem Titel »Der iranische Schlüsselsatz – Ein Übersetzungsfehler macht gefährliche Weltpolitik« von Katajun Amirpur, einer bekannten Islam-Wissenschaftlerin, in der Süddeutschen Zeitung vom 15./16. März. In diesem Artikel griff sie unsere Argumentation in wesentlichen Punkten auf und initiierte damit eine wesentlich breitere öffentliche Diskussion um die verfälschende Wiedergabe des Zitats.
Wir wandten uns schließlich erneut an den Petitionsausschuß des Bundestages, die Bundeszentrale, deren Kuratorium und dieses Mal auch an dessen wissenschaftlichen Beirat. Die bpb reagierte erstaunlich schnell (am 8. April) und legte dar, daß sie vom Petitionsausschuß aufgefordert sei zu handeln, insbesondere eine offizielle Übersetzung einzuholen. Etwa zwei Wochen später war das erfolgt, die Bundeszentrale ließ im einleitenden Text zu ihrem Antisemitismus-Dossier die kritisierte Passage fallen und veröffentlichte die Übersetzung der gesamten Rede Ahmadinedschads.
Alles Irrtum
Der Sprachendienst des Deutschen Bundestages legte folgende Übersetzung vor: »Unser lieber Imam [Khomeini] sagte auch: Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muß aus den Annalen der Geschichte [safha-yi rozgar] getilgt werden. In diesem Satz steckt viel Weisheit.« Damit sind von drei Fehlern, die in dem kurzen Satz steckten, zwei bereinigt. Aus ›Israel‹ ist ›das Regime, das Jerusalem besetzt hält‹ geworden und aus ›Landkarte‹ ist ›Annalen der Geschichte‹ geworden. Was geblieben ist, ist das transitive »tilgen«, das nach den Erkenntnissen von Jonathan Steele, Juan Cole und Katajun Amirpur zu »verschwinden« hätte werden müssen. Aber die Wendung »von der Landkarte tilgen«, die im englischen Sprachraum mit »wipe off the map« kursiert und im übertragenen Sinne die Bedeutung von »dem Erdboden gleichmachen« oder »ausradieren« hat, ist damit als eindeutig falsche Übersetzung entlarvt.
Am 14. Mai gesteht auch Spiegel online den »Irrtum« ein. Statt mit »Israel muß von der Landkarte getilgt werden« wird der iranische Präsident jetzt richtig zitiert mit: »Das Besatzerregime muß Geschichte werden.« Aus Kriegstreiberei ist die Aufforderung zur Beendigung eines völkerrechtswidrigen Zustands geworden. Zur Zeit läuft eine Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen die Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP und Reuters, die das falsche Zitat am 26. Oktober 2005 in Umlauf gebracht haben.
Ossetien wurde nach Gründung der Sowjetunion geteilt, dadurch gewann Stalin für "seine" Sowjetrepublik Georgien mehr Gewicht. Südossetien bekam den Status eines Autonomiegebiets, Abchasien sogar den einer eigenen ASSR (Autonome Sozialistische Sowjet-Republik). Anders als die Georgier sprechen die Osseten übrigens Persisch, schreiben aber teils kyrillisch, teils lateinisch (wie Serben und Kroaten ja auch die gleiche Sprache sprechen, aber verschieden schreiben). Nur mal so als Hintergrund...
(Damit man jedenfalls mal weiß, woher Du Deine Weisheiten nimmst.)
Am 14. Mai gesteht auch Spiegel online den »Irrtum« ein. Statt mit »Israel muß von der Landkarte getilgt werden« wird der iranische Präsident jetzt richtig zitiert mit: »Das Besatzerregime muß Geschichte werden.« Aus Kriegstreiberei ist die Aufforderung zur Beendigung eines völkerrechtswidrigen Zustands geworden. Zur Zeit läuft eine Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen die Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP und Reuters, die das falsche Zitat am 26. Oktober 2005 in Umlauf gebracht haben.
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Was wieder mal ein Indiz für den unsachlichen und populistischen Jounalismus der westlichen Medien wäre.
Das Eingeständnis war natürlich lange nicht so present auf Titelseiten. Warum nur??????
Zweites Deutsches Fernsehen
Anstalt des öffentlichen Rechts
55100 Mainz
Markus Schächter
Intendant
Mainz, 05. Juni 2008
Sehr geehrte Frau Fikentscher, sehr geehrter Herr Neumann,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 7. Mai 2008, das der Fernsehrats-Vorsitzende Ruprecht Polenz an mich weitergeleitet hat.
Sie kritisieren in diesem Brief, dass die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad falsch übersetzt worden sei. Wir können Ihrer Kritik zustimmen und auch unsere Recherchen kommen zu dem gleichen Ergebnis. Inhaltlich sind auch wir der Meinung, dass Ihre Übersetzung die Aussagen des iranischen Präsidenten wiedergibt.
Ich möchte Ihnen versichern, dass alle Kolleginnen und Kollegen über diesen Vorgang Kenntnis erhalten haben und die Übersetzung entsprechend berücksichtigen.
Ich bedanke mich noch mal herzlich für Ihren Hinweis und würde mich freuen, wenn Sie auch zukünftig unser Programm einschalten.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schächter
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Quelle: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/israel.html
wer Zeit hat, kann bestimmt beim ZDF weiter recherchieren
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In einer Rede vom 26. Oktober 2005 hat der Präsident die Vernichtung Israels gefordert, ein in der UN-Geschichte einmaliger Vorgang, der von den meisten UN-Staaten einhellig verurteilt wurde. Zuerst fälschlicherweise in den Medien als „Israel muss von der Landkarte getilgt werden“ zitiert, lautet die fragliche Stelle jedoch: „Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Geschichtsbüchern eliminiert werden.“
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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Iran
Ahmadinedschads absurder Droh-Dschihad
Von Stefan Schultz
Schwule, Demokraten, den US-Dollar - Mahmud Ahmadinedschad beschimpft eigentlich alles und jeden. Zum 60-jährigen Staatsjubiläum hat er Israel erneut die "Vernichtung" prophezeit. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die heftigsten Zitate des Pöbel-Präsidenten.
Hamburg - Mahmud Ahmadinedschad ist kein einfacher Präsident. Er ist ein Holzhammer-Diplomat mit Schaum vor dem bartumkränzten Mund, der einen verbalen Dschihad gegen seine Gegner ausficht. Manche seiner Drohungen sind schlicht absurd. Im November 2007 behauptete Irans Präsident beispielsweise, die US-Wirtschaft stehe unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Der Dollar sein "nur noch ein wertloses Stück Papier".
Andere Drohungen sind nicht nur absurd, sondern obendrein gewaltverherrlichend und volksverhetzend: Jüngstes Beispiel sind die Verbalattacken, die Ahmadinedschad gegen Israel abfeuerte - pünktlich zu dessen 60-jährigem Staatsjubiläum.
In einer Ansprache, die am Mittwochmittag im staatlichen Fernsehen übertragen wurde, schleuderte er gegen Israel unter anderem das Wort "ismihlal". Es kann mit "Vernichtung", "Tod" oder "Zusammenbruch" übersetzt werden. Die aktuellen Feiern würden den jüdischen Staat vor diesem Schicksal nicht bewahren, drohte Ahmadinedschad.
Es ist nicht das erste Mal, dass Irans Präsident Israel mit der Auslöschung droht. Dass das "Besatzerregime Geschichte werden muss", hatte er schon auf der Konferenz "Eine Welt ohne Zionismus" im Oktober 2005 in Teheran gefordert. Damals drohte er zudem Israels Unterstützern, sie würden "im Feuer der islamischen Gemeinschaft verbrennen".
Über den Holocaust stellte Ahmadinedschad wiederholt absurde Verschwörungstheorien auf: "Verehrte Frau Bundeskanzlerin, ich habe nicht vor, über den Holocaust zu streiten. Aber ist es nicht plausibel, dass manche Siegermächte des Zweiten Weltkrieges vorhatten, einen Vorwand zu schaffen, um die besiegten Völker auf Dauer in ihrer Schuld zu halten?", fragte er Angela Merkel im August 2006 per Brief.
"Mieser kleiner Diktator"
Auch US-Präsident George W. Bush belehrte er im Mai 2006 in einem 18-seitigen Brief - unter anderem darüber, dass der "Liberalismus und die Demokratien nach westlichem Muster gescheitert" seien, da sie nicht in der Lage waren, "die Ideale der Menschheit zu verwirklichen".
Nicht minder befremdlich wirken bisweilen die Kommentare, die Ahmadinedschad über sein eigenes Land macht. "Im Iran haben wir keine Homosexuellen", behauptete er beispielsweise bei einem Vortrag an der New Yorker Columbia Universität im September 2007. Als ihm eine Reporterin am darauffolgenden Tag mitteilte, sie kenne aber welche, sagte Ahmadinedschad mit kaum verhohlenem Unwillen: "Geben Sie mir die Adressen!"
Solch Kampfrhetorik provoziert viele Feinde. Und deren Verbalattacken sind oft ähnlich grobschlächtig wie die Ausfälle Ahmadinedschads. Dieser sei ein "mieser kleiner Diktator" wetterte beispielsweise Lee Bollinger, Präsident der Columbia-Universität, gegen Irans Präsidenten. Die US-Zeitung "Daily News" nannte Ahmadinedschad schlicht "das Böse", der Journalist Michel Friedman bezeichnete ihn in einem "Stern"-Interview als "verbalen Hitler".
Andere, wie Israels Staatspräsident Schimon Peres, ließen das "verbal" gleich weg. "Ich identifiziere ein Phänomen wie bei Hitler, und die Welt reagiert wieder gleichgültig", sagte er erst Anfang Mai der israelischen Zeitung "Haaretz".
URL:
* http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,553275,00.html
dieses ist meine eigene meinung
Wie kommt es wohl beim einfachen SPD-Mitglied an, daß Schröder jetzt bei Gazprom die dicke Kohle kassiert ??
Oder wie kam es in der Hamburg-Wahl an, daß Beck damals der Hessen-SPD freie Hand ließ und damit Naumann im Wahlkampf in den Rücken fiel ?
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26.03.2008 19:21 Uhr
Umstrittenes Zitat von Ahmadinedschad
Der iranische Schlüsselsatz
Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt.
Von Katajun Amirpur
Bekanntlich sind Verschwörungstheorien beliebt im Orient und unter Orientalen. Doch dass zurzeit die Gefahr einer Atommacht Iran, die zudem noch Vernichtungsphantasien gegenüber Israel hegen soll, künstlich heraufbeschworen wird, um einen Militärschlag gegen Iran zu rechtfertigen, ist nicht vollkommen von der Hand zu weisen. Tatsache ist: Die Vernichtungsphantasien, die Iran unterstellt werden, gehen auf einen einzigen Satz zurück: "Israel must be wiped off the map."
Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt. Ahmadinedschad hat die Worte für "map" und "wipe off" nie benutzt. Die persische Originalversion von Ahmadinedschads Äußerungen über Israel ist weit weniger martialisch als die Übersetzung, die verschiedene Agenturen verbreitet haben und die wiederum auf der englischen Übersetzung des persischen Originals beruht.
Um es gleich vorwegzuschicken: Es bleiben immer noch genug Äußerungen übrig, in denen Ahmadinedschad dumm, unverschämt und rassistisch über Israel spricht. Es geht hier nicht darum, Ahmadinedschad zu verteidigen, sondern um die journalistische Redlichkeit. Dazu gehört, auch politische Gegner korrekt zu zitieren – und sei es nur, um politische Optionen realistisch zu beurteilen.
Was also ist passiert? Am 26.10.2005 sprach Ahmadinedschad auf einer Konferenz, die unter dem Motto stand "Die Welt ohne Zionismus". Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Übersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA). Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: "in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad."
Das bedeutet: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden." Oder, weniger blumig ausgedrückt: "Das Besatzerregime muss Geschichte werden." Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden.
Ein Zitat Chomeinis
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Übersetzung von Memri, dem Middle East Media Research Institute. Memri wertet arabische und persische Medien aus und übersetzt deren Beiträge. Das Institut, gegründet von einem ehemaligen Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes und gewiss keiner pro-iranischen Haltung verdächtig, wird regelmäßig wegen angeblicher Entstellung persischer oder arabischer Zitate angegriffen.
In diesem Fall ist die Übersetzung von Memri jedoch weit akkurater als die der Nachrichtenagenturen. Die auf dem Farsi-Text beruhende, von der offiziellen iranischen Nachrichtenagentur Isna veröffentlichte und von Memri herausgegebene Version der Rede vom 26.10.2005 lautet: "This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history." Qods – die Heilige – ist der arabische und auch persische Name für Jerusalem.
Die Memri-Übersetzung ist nur ungenau, weil sie das transitive Verb „eliminieren” statt des intransitiven "verschwinden" verwendet – also ein zielgerichtetes, aktives Handeln statt einer ungezielten, passiven Entwicklung. Im Persischen ist mahv shodan jedoch ein intransitives Verb, im Gegensatz zum transitiven eliminieren.
Unter den Tisch gefallen ist auch der Kontext, in dem Ahmadinedschad gesprochen hat. Seine Äußerung war nämlich ein Zitat Chomeinis, und Ahmadinedschad fügte hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse, so wie das Regime des Schah verschwunden sei, wie dies Chomeini einst prophezeit habe. Auch dieser Zusatz macht deutlich, dass Ahmadinedschad nicht die Auslöschung Israels forderte oder die Vernichtung des jüdischen Volkes, sondern einen Regimewechsel.
Alles andere wäre in diesem Kontext unsinnig – hieße es doch, Chomeini zu unterstellen, dass er das iranische Volk auslöschen wollte, als er in den siebziger Jahren gegen den Schah opponierte. Ein weiteres Detail unterstreicht, dass Chomeini damals und Ahmadinedschad heute keine Vernichtungsphantasien ventilierten: Chomeini machte seine Bemerkung, dass das Besatzerregime zu verschwinden habe, in den achtziger Jahren. Damals verkaufte Israel Waffen an Chomeinis Iran – ungeachtet der rhetorischen Verteufelung gab es also unter der Hand funktionierende Beziehungen.
Englischsprachige Medien haben übrigens auf die falsche Übersetzung hingewiesen. So schrieb Jonathan Steele bereits am 2. Juni 2006 im Guardian: "Er sprach keine militärische Drohung aus. Er forderte ein Ende der Besatzung Jerusalems, irgendwann in der Zukunft. Die ,page of time‘-Formulierung legt nahe, dass er nicht davon ausging, dies werde bald geschehen. Das beinhaltete nicht, dass Chomeini, als er die Äußerung als Erster machte, oder Ahmadinedschad, als er sie wiederholte, dachte, dass dies bald bevorstünde oder dass Iran eine Rolle dabei spielen würde, es Wirklichkeit werden zu lassen."
Bedrohung für das eigene Volk
Die Reaktion auf Ahmadinedschads angebliche "wipe off the map"-Äußerung fiel deutlich aus: Der israelische Premierminister Ehud Olmert entwickelte das falsche Zitat zu der Behauptung weiter, der iranische Präsident spreche "von der völligen Zerstörung und Vernichtung des jüdischen Volkes" und schlug den Bogen zur atomaren Bedrohung Israels durch Iran. Die unterstellte atomare Bedrohung ebenso wie die mutmaßliche verbale Drohung können so jederzeit einen Angriff auf Iran rechtfertigen.
Olmerts Argumentation übersieht allerdings zweierlei: Allen geheimdienstlichen Erkenntnissen zufolge sind die Iraner noch weit entfernt vom Bau einer Atombombe (im Gegensatz zu Israel). Und die iranischen Herrscher – man mag von ihnen halten, was man will – würden vermutlich nicht so dumm sein, sie einzusetzen. Zu groß ist ihr Selbsterhaltungstrieb, und sie sind weit weniger ideologisch verbrämt gegenüber Israel als oft angenommen – siehe die Waffengeschäfte mit Israel in den Achtzigern.
Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch die verschobene Logik unserer Wahrnehmung. Während der acht Jahre, in denen der Reformer Mohammad Chatami Präsident Irans war, wurden westliche Medien nicht müde, darauf hinzuweisen, dass er keine Reformen durchbringen könnte, weil er als Präsident kaum über Macht verfüge und dass diese in den Händen von Revolutionsführer Chamenei liege. Nun plötzlich scheint dies vergessen zu sein.
Chamenei entscheidet über Krieg und Frieden
Und den tatsächlichen und angeblichen Aussagen Ahmadinedschads wird so viel Bedeutung beigemessen, als handle es sich bei ihm als Präsidenten plötzlich um einen Entscheidungsträger ersten Ranges. Der ist jedoch nach wie vor Revolutionsführer Ali Chamenei. Er entscheidet über Krieg und Frieden und hat die Richtlinienkompetenz in der Politik.
Chamenei aber bemühte sich wenige Tage nach dem Wirbel um die Äußerungen Ahmadinedschads um Schadensbegrenzung, indem er sagte: "Iran wird gegen keine Nation eine Aggression begehen." Auch Außenminister Manutschehr Mottaki bemühte sich um Richtigstellung. Nur Ahmadinedschad ließ den Übersetzungsfehler auch auf Nachfrage bestehen.
Die einzige Nation, gegen die das iranische Regime eine Aggression begehen will und begeht, ist folglich die iranische. Denn das iranische Regime ist weit eher eine Bedrohung für die eigene Bevölkerung als für jede andere Nation der Welt.
(Süddeutsche Zeitung vom 15./16. März 2008/sekr)
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Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/858/165387/