AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Man muss halt auch sagen, dass viele Werte derzeit unter die Räder gekommen sind. AT&S hat in den letzten Monaten eher eine Seitwärtsbewegung vollzogen, die vielen negativen Nachrichten aus der Branche und dem Unternehmen selbst haben also nicht mehr zu weiteren Kursverlusten geführt, mit ein Grund dürfte wohl auch sein, dass die Leerverkäufer sich wieder eingedeckt haben.
Mit der Kursentwicklung der letzten Monate muss man daher schon fast wieder zufrieden sein.
Ich kann nur jedem raten, seine Aktien schnellst möglich zu verkaufen, wenn er denkt, dass die Zukunftsaussichten des Unternehmens trotz der Tristesse derzeit, nicht dennoch gut sein können. Man darf hier keinesfalls in der Aktie investiert bleiben, nur um seinen Einstandskurs wieder zu sehen.
Ich kann hier nur auf meinen persönlichen Case verweisen und das sind die Prognosen für 2026/27. Ich halte diese aus verschiedenen Gründen für nachvollziehbar und denke, dass es so kommen wird. Börse läuft nun mal voraus. Wenn aus Leoben und Kulim Umsätze kommen, wird das der Markt bereits zu honorieren beginnen. Ich schreibe nicht mal die 80,- Euro ab, auch diese sind in 3-5 Jahren möglich. Ich habe das schon allzu oft miterlebt, dass Aktien, Kurse erreichen, die man nicht für möglich gehalten hätte. AT&S kann in 2-3 Jahren auch einen Gewinn/Aktie von 7-9 Euro erwirtschaften. Dann werden wir uns in ganz anderen Kursregionen wieder finden.
Bei 17,20 verkaufen um ggf. unter 17 € wieder zu kaufen, macht m.M.n. nur bedingt Sinn. Entweder sehe ich eine Perpektive oder nicht.
Und cicero hat seinen Investmentcase auch klar dargelegt: " AT&S kann in 2-3 Jahren auch einen Gewinn/Aktie von 7-9 Euro erwirtschaften. Dann werden wir uns in ganz anderen Kursregionen wieder finden.
Dennoch möchte ich mich in der längeren Betrachtung gerne Handbuch und Cicero anschließen. Es ist unwahrscheinlich, dass NVIDIA den gesamten Halbleiter und sonstigen Makrt der Branche in der zukunft abdecken kann. AMD und noch mehr INTEL haben einen langen Weg vor sich, aber die sind gewillt, diesen auch zu beschreiten. Die Herausforderungen im Rahmen des Klimawandels werden rasant zunehmen - damit auch die Notwendigkeit "intelligenterer" Technologien. Lediglich in den nächsten vier Jahren wird in den USA vielleicht die Nachfrage nach Bohrern größer werden, aber selbst das glaube ich nicht, da große Bundesstaaten wie Kalifornien (übrigens die 5. größte Wirtschaft der Welt) an der grünen Technologie festhält, egal, welche Träumer (Leugner) demnächst für 4 Jahre im Weißen Haus sitzen.
Ich glaub noch nicht mal, dass Elon Musk nun umsteigt und Diesel-Teslas baut.
Daher denke ich, dass es eine Frage der Zeit ist, bis der Bedarf bei AMD und INTEL - und damit im Schlepptau auch bei AT&S - wieder steigt. Daher bleibe ich auch investiert. Wenngleich ich Stockerer und offenbar sehr viele auch institutionelle Investoren verstehe, wenn sie sich denken, dass man dann auch in 1 oder 2 Jahren wieder bei AT&S einsteigen und derzeit das Geld anderswo gewinnbringend einsetzen kann.
Man richtet sich nach Trends und Unterstützungen bzw. Widerständen.
Das ist der große Vorteil der Chartanalyse. Man lässt Emotionen und vergangene fundamentale Daten außen vor. Letztlich hilft das gerade mir als Fundamentalanalysten sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.
Sprich, um auf dein 18 € Beispiel zurückzukommen. Man kauft die Unterstützung und bei Bruch verkauft man sie. Genau wie ich eben gestern sagte, man handelt nach Trend, und bei Bruch des Trends kauft man. Das hat eben nichts mit Kurse voraussagen zu tun, wie es bei oft sehr von sich überzeugten Fundamentalanalysten der Fall ist. Wobei auch einige Charttechniker ihre Theorien als Kursvoraussage nutzen, was ich gegen den Sinn von Chartanalyse betrachte.
Auch JP Morgan hat stark abgebaut, aber gestern komischerweise wieder leicht aufgebaut.
Frau Preining hatte es ja schon erwähnt. Es hat mit einem weiteren Kunden zu tun. Dazu muss man wissen, dass jene beiden Kunden, die letztlich aus Leoben bedient werden, bereits jetzt schon aus Chongqing beliefert werden. Nachdem nun der 3. Kunde hinzu gekommen ist, muss dieser erst qualifiziert werden. Die Qualifikation findet in Leoben statt. Für die Qualifikation braucht man auch teilweise jene Maschinen, die eigentlich auch für die Produktion (für die Bedienung der beiden bestehenden Kunden) vorgesehen sind. Hier hätte ein Wechsel von Chongqing nach Leoben statt finden sollen. Bis die Qualifikation des neuen Kunden abgeschlossen ist, werden die sozusagen Altkunden weiterhin aus Chongqing bedient.
Danke für die Recherchearbeit. So wird die Sache langsam rund und verständlich.
Das bedeutet dann aber auch, dass es durch den Anlauf der Produktion in Leoben nicht unbedingt zu einem Mehrumsatz kommt, wenn hierfür Umsätze von Chongqing abgezogen und damit eigentlich nur nach Leoben verlagert werden. Chongqing ist ja aktuell auf Grund der mangelnden Nachfrage eh nicht ausgelastet. Im Extremfall sinkt dadurch vielleicht sogar noch die Marge, da die Produktion in Leoben sicherlich teurer als in Chongqing sein dürfte...
Mir war es wichtig, das aufzuklären, weil ja im Raum stand, dass AT&S nicht ganz offen kommuniziert hat und sich in Wirklichkeit der Bau verzögert hat. Das kann ich jetzt aber persönlich ausschließen.
Erstaunt hat mich ein wenig, wie groß scheinbar noch immer das Potential zur Kostenreduzierung ist. Wenn man schaut, was da so noch geplant ist, dann hatte man wohl in der Vergangenheit recht viel Speck angesetzt...
Eine der wichtigsten Aussagen im Call war die letzten Antwort von Peter Schneider auf eine Frage Daniel Lion zum Themenkomplex Überkapazitäten und Preisdruck, die ich als wichtig für die Zukunft von AT&S sehe (automatisch mittels Egde übersetzt):
"Was wir also sehen, ist, dass wir derzeit in praktisch allen Bereichen Überkapazitäten im Markt sehen. Und das ist vor allem auf ein langsamer als erwartetes Marktwachstum zurückzuführen. Also -- und das ist wirklich in jedem Bereich, den wir betrachten, Standard-Leiterplatten, High-End-Leiterplatten, Substrate. Die große Frage ist also, wann die Überkapazitäten, sagen wir, wieder verschwunden sein werden, das ist sehr schwer zu sagen, denn das wird vom Zeitpunkt und der Stärke der Markterholung abhängen. Klar ist auch, dass wir uns insbesondere mit den Fabriken in Kulim und in Österreich mit High-End-Substraten beschäftigen, mit großen Körpergrößen, bei denen wir uns differenzieren können, wo es eine sehr, sehr kleine Anzahl von Wettbewerbern gibt, die in der Lage sind, das zu produzieren, und auch die Anzahl der Fabriken, die in der Lage sind, solche großen Körpergrößen mit einer akzeptablen Ausbeute zu produzieren, ist sehr gering. Also ähnlich auch in allen anderen Bereichen, auch im High-End PCB eine ähnliche Situation. Der Ausweg aus dem Preisdruck ist Nummer eins: der Abbau von Überkapazitäten, der zum Teil nicht in unserer Hand liegt. Und Nummer zwei: Diversifikation in ein höheres Preissegment, auch mit neuen Kunden, und da sind wir auf einem guten Weg. Und wie ich bereits erwähnt habe, sehen wir das und sind zuversichtlich, dass es uns in den kommenden Jahren helfen wird, den Preisdruck zu reduzieren."
Ansonsten weiß ich nicht, wie lange ich hier bei Ariva noch posten werden. Ständig setzt sich Werbung vor den Bereich, in den man eigentlich schreiben möchte und blockiert die Navigation. Wenn das so weiter geht, dann gehe ich zu W:O zurück.
Laut Peter Schneider ist der geringfügig verzögerte Start nicht durch Probleme oder mangelndes Interesse von AMD zu erklären, sondern dass AMD gleich mit einer neuen Generation von Chips rampen will. Diese muss nun auch noch qualifiziert werden, die alte Generation wird derweil in China gefertigt. Die Qualifikation läuft aber laut Aussagen reibungslos.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Volumenabsatz gut war (zeigt, dass Kunden mit ATS arbeiten wollen) und sich der Preisdruck abgeschwächt hat, aber man nicht sicher sagen kann, wie es sich weiter entwickeln wird.
ich gebe da nur frei wieder was ich gehört habe. Kann mich diesbezüglich nur Handbuch anschließen was die permanente Verunsicherung wegen Technologie und Qualität betrifft - denke AMD wird wohl nicht eine neue Generation in einem neuen Werk rampen nur aus Nächstenliebe.
Wirklich unfassbar, diese bereits jahrelang andauernde Agonie. Wenn ich daran denke, dass mir 30 Euro schon als extrem niedriger Kurs vorkamen, schließlich auch 20.
Und wie viele hier im Forum dachten, Kurse unter 20 Euro wären bei dieser Aktie vollkommen denkunmöglich.
Bin echt gespannt, ob zumindest die 15 Euro halten bzw. wo es dann mal eine Unterstützung gibt. Dann reden wir übrigens schon von Kursen im Bereich des ärgsten Absturzes während der Ungewissheit in der frühen Corona-Krise...
Das ist kein ATS spezifisches Thema.
Vielleicht möchtest Du einen eigenen Thread eröffnen um das Thema dort abzuhandeln. Wenn du mich einlädst, poste ich dort gerne.
In den letzten 6 Tagen allein 15 Prozent Verlust.
Auf Monatssicht minus 21 Prozent.
Auf Jahressicht minus 31 Prozent.
Das Kursdebakel nimmt bereit ams-osram-ähnliche Dimensionen an. Und das obwohl einige Shorties ziemlich stark Positionen abgebaut haben!
Ja, die Ausreden, warum man die Anlaufpläne für die Massenproduktion nicht wie vorgesehen durchzieht, klingen plausibel.
Allerdings erzählt man uns jetzt schon seit zwei Jahren, dass es eh nicht mehr lange dauert.
Das letzte Mal, bei dem ich so etwas beobachtet habe, war die Firma (in die ich investiert war), dann nach einer Menge plausibler Erklärungen für Verschiebungen etc. dann halt trotzdem insolvent.
Apropos Standortfrage: Der geschätzte Dividendius warf die Frage auf, ob die Investition in einen neuen Standort in Kulim statt z. B. in den USA möglicherweise ein strategischer Fehler war.
Ich glaube das übrigens nicht, ich halte Malaysia für einen exzellenten Standort, von dem aus auch weite Teile Asiens bestens bedient werden können. Nicht Malaysia ist ein Problem, sondern China!
Dazu passt für mich die Info, dass zwei neu requirierte Kunden eben für ATS und Leoben optierten, weil sie dadurch weitblickend die Möglichkeit sahen, nicht von einem in China ansässigen Zulieferer abhängig zu sein, auch wenn man jetzt vielleicht für eine Übergangszeit eingewilligt hat, die Produkte provisorisch doch aus dem ATS-Werk aus China zu beziehen.
Würde mich auch nicht wundern, wenn jetzt noch weitere Shortseller aktiv würden, um die wahrscheinlich vorhandene Unterstützung bei 15 Euro zum Einsturz zu bringen. Bis jetzt hält diese aber mal noch.
Kann auch sein, dass der jüngste Kursrutsch auch zu einem Gutteil auf "Window-Dressing-Aktionen" von Portfoliomanagern zurückzuführen ist, die gegen Mitte und Ende November nochmals verlustreiche Titel aus dem Depot hauen und dafür für Behübschungszwecke Börsenrenner ins Depot nehmen.
Bin jedenfalls gespannt, wie lange die 15 Euro angesichts dessen noch halten.
Berenberg hatte übrigens mit seiner Einschätzung wieder mal Recht, leider.
Ich denk AtS geht nicht Bankrott und irgendwann wenn dann alles läuft(wenn!) in ein zwei jahren steht der kurs wieder bei 30euro. Das wär also ein Schnäppchen jetzt zu kaufen.
Und AtS ist weltweit im zB Kupfer Recycling vorne drann. Hoffe diese innovative Firma ist auch mit ihren Substraten ganz vorne drann.
Bin gespannt wie viele Investoren ihre Positionen in AtS noch auflösen. Dachte immer 15 ist Limit. Das war auch bei mir die letzte Schmerzgrenze.
Vermute das nicht mehr viel nach unten geht.
Hoffe mein Post entspricht dem Niveau der lesenden Personen
Ich war eine lange Zeit stiller Leser hier im Forum und melde mich nun auch einmal mit einer kurzen Nachricht. Ich danke euch für die spannenden Diskussionen, die ich immer gerne mitverfolgt habe. Selber bin ich bei AT&S vor über 7 Jahren bei Kursen um die 10 Euro eingestiegen und habe seither sämtliche Höhen und Tiefen miterlebt. Leider habe ich seit Beginn des kontinuierlichen Kurszerfalls immer wieder fälschlicherweise geglaubt, dass der Tiefpunkt nun erreicht sein müsste. So ist mein EK kontinuierlich angestiegen. Unbelehrbar wie ich bin, habe ich heute noch einmal kräftig zugegriffen bei 14.60 Euro. Ob das wieder mal das berühmte fallende Messer war... Es war mir durchaus eine Lehre und seit AT&S lasse ich von Einzelaktien überwiegend die Finger, aber hier gelingt es mir einfach nicht, mich von der Illusion (?) zu lösen, mehr als der Markt zu wissen... Mal schauen ob die Lektion noch schmerzhafter (dann aber sicher auch nachhaltiger) wird oder ob sich doch noch alles zum Guten wendet.