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Neuester Beitrag: 17.11.15 09:14
Eröffnet am:25.05.09 15:42von: todayAnzahl Beiträge:6.053
Neuester Beitrag:17.11.15 09:14von: WeckmannLeser gesamt:34.060
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111111 Postings, 5829 Tage todayFreuds langjährige Wohn- und Arbeitsstätte:

 
  
    #4451
15.06.09 21:19
Berggasse 19 in Wien

111111 Postings, 5829 Tage todayAm 13. September 1886 heiratete Freud, nach einer

 
  
    #4452
15.06.09 21:20
vierjährigen Verlobungszeit, Martha Bernays (1861-1951), die aus einer angesehenen Rabbiner- und Gelehrtenfamilie stammte[1]im Rathaus von Wandsbek / Hamburg. Am nächsten Tag, dem 14. September 1886 fand die eigentliche jüdische Trauung erneut in Hamburg statt.[2]Somit wurde Sigmund Freud auch Onkel des 1891 geborenen Edward Bernays, des „Vaters der Public Relations“.

111111 Postings, 5829 Tage todaySie hatten gemeinsam sechs Kinder:

 
  
    #4453
15.06.09 21:20

111111 Postings, 5829 Tage todayDen Söhnen gab Freud die Vornamen bedeutender

 
  
    #4454
15.06.09 21:21
Männer: Jean Martin, nach seinem berühmtesten Lehrer, dem Pariser Hysteriespezialisten Jean-Martin Charcot. Oliver, nach Oliver Cromwell, der England für die Juden geöffnet hatte. Ernst August, nach dem Physiologen Ernst Wilhelm von Brücke. Der Architekt Ernst August Freud (1892-1970) ist der Vater des bedeutenden Porträtmalers Lucian Freud aus London (* 8. Dezember 1922 in Berlin).

111111 Postings, 5829 Tage todayFreud hatte zu seinen Söhnen ein eher unterkühltes

 
  
    #4455
15.06.09 21:21
Verhältnis. Nicht jedoch zu seinen Töchtern, welche ihm nahe standen. Mathilde und Anna Freud waren ihm auch intellektuell ähnlicher als die Söhne. Er konnte mit ihnen besser diskutieren, tat dies - sie waren schließlich Frauen - letztlich doch nur in Maßen. Er war kein warmherziger, liebevoller Vater, sondern auch für seine Kinder unnahbar. Freud fiel es insgesamt schwer, warmherzige Beziehungen zu Menschen, auch zu Freunden und Kollegen, aufzubauen.

111111 Postings, 5829 Tage today1891 zog Freud innerhalb Wiens in die Berggasse 19

 
  
    #4456
15.06.09 21:21
um in ein neu errichtetes Haus in dem vorher Victor Adler, der Begründer der österreichischen Sozialdemokratie praktiziert hatte.[3] Freud wohnte und wirkte die nächsten 47 Jahre hier.

111111 Postings, 5829 Tage todayBeim Ausbruch des Ersten Weltkriegs ließ sich

 
  
    #4457
15.06.09 21:21
Freud von der allgemeinen Kriegseuphorie mitreißen und verstieg sich sogar zu der Bemerkung, seine „ganze Libido“ gehöre Österreich-Ungarn.[4] Erst allmählich wich seine Begeisterung zunehmender Ernüchterung und Resignation angesichts des Kriegsverlaufs.

111111 Postings, 5829 Tage today1922 erkrankte Freud an Gaumenkrebs. 1923 wurden

 
  
    #4458
15.06.09 21:22
deshalb der rechte Oberkiefer und Gaumen operativ entfernt, und es musste eine Prothese eingesetzt werden. Im Laufe der folgenden fünfzehn Jahre wurden dreiunddreißig weitere, unterschiedlich schwere Operationen durchgeführt. Die Erkrankung verschlimmerte sich jedoch beständig bis zu seinem Tod. [5]

111111 Postings, 5829 Tage todayDie Entstehung der Psychoanalyse

 
  
    #4459
15.06.09 21:22

111111 Postings, 5829 Tage todaySiehe auch: Psychoanalyse, Geschichte der

 
  
    #4460
15.06.09 21:22
Psychoanalyse

111111 Postings, 5829 Tage todayBreuers Vorgehen entsprach ziemlich exakt

 
  
    #4461
15.06.09 21:22
demjenigen des König Ödipus im Theaterstück von Sophokles: Ödipus durchdringt mit großer Aufrichtigkeit am Ende die wahren Zusammenhänge. Schiller hatte 1797 in einem Brief an Goethe den König Ödipus eine „tragische Analysis“ benannt, weil aus der Rückschau die Zusammenhänge aufgelöst werden. Breuer schlägt in einem Brief an Freud vor, zur Betonung dieser Parallele das entwickelte Verfahren „Psychoanalyse“ zu benennen. (Der Brief ist, wie viele andere Dokumente über Freud, bis zum Jahr 2113 von der Veröffentlichung ausgeschlossen; die Kenntnis von dessen Inhalt stammt aus einer zuverlässigen Quelle.)

111111 Postings, 5829 Tage todayBis zum September 1897 nennt Freud sein Verfahren

 
  
    #4462
15.06.09 21:22
mehrfach „Psychoanalyse“, hält aber dabei immerhin an dem Prinzip der Breuerschen Behandlung fest, indem er seine Patienten Gewalterfahrungen erforschen und benennen lässt. Jedoch ist er in dieser Zeit sehr einseitig fixiert auf Gewalt sexueller Natur, konkretisiert zuletzt als Vergewaltigung durch den Vater im Alter zwischen 2 und 8 Jahren. Diesen (extrem einseitigen) Ansatz verwirft er dann im September 1897 (Brief an Fließ) und verkehrt ihn quasi in sein Gegenteil: Jetzt behauptet er, die außer Kontrolle geratenen triebhaften Wünsche und Phantasien des Kindes gegen seine Eltern seien der Ursprung psychischer und psychosomatischer Störungen. Einen Monat später formuliert er gegenüber Wilhelm Fließ nach selbstanalytischen Betrachtungen erstmals die These vom „Ödipus-Komplex“: Er postuliert das Phänomen unbewusster libidinöser Bindungen zur eigenen Mutter bei einem gleichzeitigen Rivalitätsverhältnis zum Vater.

111111 Postings, 5829 Tage todayIm November 1899 erscheint Freuds frühes

 
  
    #4463
15.06.09 21:23
Hauptwerk, Die Traumdeutung, vordatiert auf 1900. Es folgen in kurzen Abständen die Schriften Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1901), Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905) und Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905).

111111 Postings, 5829 Tage todaySigmund Freud um 1905, Photographie von Ludwig

 
  
    #4464
15.06.09 21:23
Grillich

111111 Postings, 5829 Tage todayZum 1. April 1902 wird Freud zum außerordentlichen

 
  
    #4465
15.06.09 21:23
Titular-Professor ernannt. Im gleichen Jahr gründet er die „Psychologische Mittwochs-Gesellschaft“, aus der 1908 die Wiener Psychoanalytische Vereinigung hervorgehen wird: Alfred Adler, Wilhelm Stekel und andere frühe Schüler versammeln sich jede Woche in seiner Wohnung zur Erlernung der neuen Methode und Diskussion. Im Laufe der nächsten Jahre schließen sich Paul Federn, Carl Gustav Jung, Otto Rank, Sándor Ferenczi und andere der Gruppe an.

111111 Postings, 5829 Tage today1908 beruft Freud den ersten psychoanalytischen

 
  
    #4466
15.06.09 21:23
Kongress nach Salzburg ein. Hier kommt es zu einem leisen Eklat: Otto Gross, ein Psychiater, der sich schon seit einigen Jahren öffentlich für Freuds Lehre einsetzt, zieht gesellschaftspolitische Schlussfolgerungen aus ihr. Freud, der sich kurz zuvor in seiner Schrift Die ‚kulturelle‘ Sexualmoral und die moderne Nervosität konträr geäussert hatte, setzt dem entgegen, dass dies nicht Aufgabe von Ärzten sei, und sorgt dafür, dass Gross aus der Gruppe gedrängt und aus ihren Annalen getilgt wird. [6] 1910 gründet Freud die „Internationale Psychoanalytische Vereinigung“ (IPV), es folgen 1911 die „amerikanische psychoanalytische Vereinigung“ sowie 1919 die „britische psychoanalytische Vereinigung“.

111111 Postings, 5829 Tage today1913 erscheint die Schrift Totem und Tabu, in der

 
  
    #4467
15.06.09 21:23
sich Freud mit dem kulturgeschichtlichen Phänomen des Inzestverbots auseinandersetzt.

111111 Postings, 5829 Tage today1917 stellt er im 18. Kapitel der Vorlesungen zur

 
  
    #4468
15.06.09 21:23
Einführung in die Psychoanalyse seine Entdeckung der Macht des Unbewussten in eine Reihe mit den Theorien von Nicolaus Copernicus und Charles Darwin und bezeichnet alle drei Theorien als „Kränkungen der Menschheit“.

111111 Postings, 5829 Tage todayReligionskritiker Freud

 
  
    #4469
15.06.09 21:24

111111 Postings, 5829 Tage todayDas Unbehagen in der Kultur

 
  
    #4470
15.06.09 21:24

111111 Postings, 5829 Tage todayFreud bezeichnet sich selbst als einen Feind der

 
  
    #4471
15.06.09 21:24
Religion „in jeder Form und Verdünnung“ und steht somit in der Tradition Ludwig Feuerbachs (dessen Thesen er als seine philosophische Grundlage ansieht) und Friedrich Nietzsches (dem er zugesteht, etliche Einsichten der Psychoanalyse intuitiv vorweggenommen zu haben). Auch Arthur Schopenhauers Schriften hatten großen Einfluss auf den jungen Freud.

111111 Postings, 5829 Tage todayFreud bekräftigt die Religionskritik der

 
  
    #4472
15.06.09 21:24
Philosophen durch Einsichten, die er als naturwissenschaftlich geprägter Mediziner bei der Entwicklung der klinischen Psychoanalyse gewonnen hat. Dabei drängte sich ihm die Auffassung auf, dass die Religion einer Kindheitsneurose vergleichbar sei.

111111 Postings, 5829 Tage todayHierbei argumentiert er anthropologisch,

 
  
    #4473
15.06.09 21:24
ontogenetisch und phylogenetisch:

111111 Postings, 5829 Tage todayDas anthropologische Argument definiert die

 
  
    #4474
15.06.09 21:24
Religion als infantiles (= kindliches) Abwehrverhalten gegen die menschliche Unterlegenheit: Der Mensch habe die Naturkräfte personalisiert und zu schützenden Mächten erhoben. Somit helfen sie ihm in seiner Hilflosigkeit. Das zugrundeliegende Verhaltensmuster knüpfe an die frühkindliche Erfahrung der schützenden Eltern, besonders die des Vaters, an.

111111 Postings, 5829 Tage todayAuf die frühkindlichen Erfahrungen geht auch

 
  
    #4475
15.06.09 21:25
Freuds ontogenetischer Ansatz ein: Das ambivalente Verhältnis des Kindes gegenüber dem Vater setzt sich im Glauben des Erwachsenen fort. Er erkennt, dass er auch als solcher sich nicht völlig gegen fremde Übermächte wehren kann, weswegen er seinen Schutz im Gottesglauben sucht. Die Götter fürchtet er, trotzdem überträgt er ihnen seinen Schutz.

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